Die Fischversandbahnhöfe 
in Cuxhaven

Der Fischversandbahnhof (1909)

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1. Foto von oben:
Auf der Ostseite des Fischereihafens, auf dem heutigen Lübbertkai, entstanden ab 1907 die ersten Cuxhavener Fischhallen.
Doch anfangs gab es Probleme mit der Finanzierung.
Aber im Jahre 1906, unter der Einflussnahme des Generaldirektors der HAPAG, Albert Ballin, kam es zu einer Beschlussfassung für Fischereihafen und Fangflotte.
1907 dann begann der Ausbau des Alten Fischereihafens.
Er bekam feste Kaimauern und wurde Tidenunabhängig ausgebaggert.
Auf der Ostseite wurden zwei Fischhallen mit 120 Meter Länge für Versteigerung und Fischverarbeitung errichtet.
Diese bekamen einen eigenen Bahnanschluss.
Wegen der schnell wachsenden Anlandungen an frischen Fisch und des neu gegründeten Seefischmarktes mussten in Cuxhaven für den Transport der angelandeten Frischfische und Fischprodukte dringende neue Kapazitäten geschaffen werden.
Es siedelten sich im Hafengebiet auch immer mehr Fisch verarbeitende Betriebe an, die nicht alle mit einem eigenen Gleisanschluss versehen werden konnten.
Deshalb wurde schon 1909 auf der Ostseite der Präsident Herwig Straße, genau gegenüber der neuen Fischhalle 3 ein erster Fischversandbahnhof gebaut, bei dem die verarbeitenden Firmen ihre Produkte sowie die Importeure den frischen Fisch zum schnellen Transport ins Binnenland auf die Eisenbahn brachten.
Dieser Fischversandbahnhof wurde ebenfalls schnell zu klein und wurde schon kurz darauf auf mehrere Verladebahnsteige und -Gleise wesentlich erweitert.

Blick auf Fischereihafen und Fischversandbahnhof (1934)

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2. Foto von oben:
Der Ausblick vom Turm der Hapag Hallen im Jahr 1934 zeigt einen Ausblick auf das damalige Cuxhaven.
Ganz rechts im Bild erkennt man gut den Verlauf der Deichstraße.
Im oberen Bildteil ist sehr gut der Wasserturm zu erkennen.
Etwas rechts daneben ragt aus dem Dampf der vielen Verarbeitungsbetriebe ein langer Schlot in den Himmel, der gehörte zum Cuxhavener Eiswerk (hier ungefähr befindet sich heute das Ende des Real- Marktes).
Das Hafenbecken des Fischereihafen ist auf der rechten Seite des Fotos sehr gut zu erkennen.
Auf der Westseite des Hafens liegen mehrere Fischdampfer, die hier für die nächste Fangreise ausgerüstet werden.
Die Gebäude auf der westlichen Kaje sind die damaligen Verwaltungsgebäude und die Werkstätten der Nordsee, die heute noch erhalten sind und in das Konzept der Neugestaltung AFH mit eingebunden werden, genau wie die noch erhaltenen Fischhallen IV und V auf der anderen Seite des Fischereihafen.
Neben den Fischhallen ist gut der Verlauf der Präsident Herwig Straße und den damaligen Fischversandbahnhof.

Die Fischhallen hatten hier alle noch einen durchgehenden Gleisanschluss.
Auf der linken Seite, am südlichen Ende der Präsident Herwig Straße hatten sich mehrere kleinere Fisch verarbeitende Betriebe angesiedelt, die gut zu tun hatten.
Der in den Fischbratereien und Räuchereien erzeugte Dampf, der hier aufstieg und (wie hier auf dem Foto zu sehen) bei östlichen Winden nach Westen in die Innenstadt getrieben wurde, war teilweise auch noch in Döse und Duhnen intensiv zu riechen.
Es roch (stank!) dann, auch wegen der zusätzlichen Emissionen der Fischmehlwerke in (fast) ganz Cuxhaven penetrant nach"Gammel".
"Stinktown" war dann damals auch folgerichtig der Spitzname für die Stadt Cuxhaven.

Links unten, parallel zur Präsident Herwig Straße erkennt man den zuletzt im Jahr 1920 auf acht Verladegleise erweiterten (alten) Fischversandbahnhof und dessen umfangreiche Gleisanlagen.
1934, zum Zeitpunkt als dieses Foto aufgenommen wurde, platze der alte, hier abgelichtete Versandbahnhof bereits aus allen Nähten.

An der Neufelder Straße entstand zum Zeitpunkt, an dem dieses Foto entstand, bereits nahe am Hafen ein neuer, wesentlich größerer Fischverandbahnhof, der im Jahr 1935 eröffnet wurde. 

An diesem konnten gleichzeitig statt 40 Waggons 100 der speziellen Fisch- Kühlwaggons abgefertigt werden.

Der Gleisplan der Cuxhavener Hafenbahnen und vom Fischversandbahnhof (1928)

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3. Foto von oben:
Wir sehen einen detaillierten Gleisplan der Cuxhavener Hafenbahnen aus dem Jahr 1928.
Links im Bild erkennt man die damalige Verkehrsstation am Cuxhavener Stadtbahnhof, der damals noch vier Gleise an zwei Bahnsteigen hatte.
Rechts neben dem Bahnhof führt ein Gleis der Kanonenbahn nach oben zur Gasanstalt und zum Fort Kugelbake.
Dieses Gleis hatte kurz hinter dem Bahnhofsgebäude eine Abzweigung nach rechts.
Diese Abzweigung führte entlang des Eiswerks (rechts) , querte dann die Ostseite (heute Kapitän Alexander Straße) und verlief parallel auf der linken Seite der Straße bis zum Hafenbahnhof und zu den Versorgungsgleisen für die Fischerei auf der Westseite, oberhalb des Fischereihafen, auf den Helgoländer Kai.

Auf der rechten Seite der Ladestraße (links in Bild) erkennt die verschiedenen Abzweigungen zu den Häfen, wie die Versorgungsgleise für die Fischerei am Fischereihafen sowie am Neuen Hafen (heute Amerika Hafen).
Hier wurden große Mengen an Bunkerkohle für die Fischdampfer und Seeschiffe benötigt, die mit der Eisenbahn in langen Güterzügen aus den Kohlerevieren nach Cuxhaven transportiert wurde.

Die Fischhallen an der Präsident Herwig Straße sowie der Fischversandbahnhof hatten jeweils eine separate Gleisanbindung. 
Der Versandbahnhof war ausserdem durch eine Querspange mit der Zufahrt zur darunter zu sehenden Anbindung des Amerika Bahnhof und der Bunkerstation und Ladegleise am Neuen Hafen verbunden.

Zur besseren Orientierung habe ich verschiedene Punkte auf dem Gleisplan farbig markiert.

Feierabend im Fischereihafen (1954)

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Das Foto aus dem Frühjahr 1954 entstand nach Feierabend an der Schranke der Hafenbahnen, die hier nach links zum Amerikabahnhof führte und früher zum alten Fischversandbahnhof führten.
Gerade muß ein Zug die Schranke passiert haben.
Die Schranke ist noch nicht ganz oben, da haben es die Leute eilig mit dem eigenen Drahtesel nach Hause zu kommen, um den wohlverdienten Feierabend zu genießen.
Auch der Chef mit seinem Mercedes hatte es eilig nach Hause zu kommen!

Im Hintergrund ist der "neue" Fischversandbahnhof von 1935 zu erkennen, der zu dieser Zeit, in den 1950er Jahren Hochkonjunktur hatte.


Gleisplan vom Cuxhavener

Fischversandbahnhof (1955)

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Ein Ausschnitt aus einem Gleisplan der kompletten Cuxhavener Bahnanlagen, Stand 1955, zeigt den Bereich um den "neuen" Fischversandbahnhof aus dem Jahr 1935.

Geschichte der Cuxhavener Fischversandbahnhöfe 

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Der Fischversand der im Cuxhavener Fischereihafen angelandeten Frischfische und der in den Cuxhavener Fischverarbeitenden Betriebe in’s deutsche Binnenland, sowie in viele Nachbarländer erfolgte früher hauptsächlich mit der Eisenbahn.
Dieses Verkehrsmittel bot sich damals dazu als das ideales Verkehrsmittel  geradezu an...

Mit dem ab Anfang des 20. Jahrhunderts immer weiter wachsenden Wirtschaftszweig Fischerei, durch den Ausbau des Cuxhavener Fischereihafens, mit einer immer weiter wachsenden Fischereiflotte und den damit verbundenen immer größeren Anlandungen an Seefisch wurde es notwendig, den frischen Seefisch möglichst schnell in das Hinterland, in die Geschäfte und auf den Tisch der Verbraucher zu bringen.

Der erste, bereits 1908 errichtete Fischversandbahnhof wurde Anfang der 1920er Jahre, mit der Erweiterung des Fischereihafens nach Süden noch einmal um mehrere Gleise vergrößert, so dass hier zuletzt bis zu 40 Waggons gleichzeitig abgefertigt werden konnten.

 Wegen der vergrösserten Cuxhavener Fischereiflotte und den damit verbundenen sprunghaft angestiegenen Anlandungen von Frischfisch konnten über den alten Fischversandbahnhof nur noch mit Kraft alle Fische, die in das Binnenland geliefert werden mussten, versandt werden.
Zum Anfang der 1930er Jahre wurden die Flächen für die immer weiter expandierende Fischindustrie knapp.
 Eine Erweiterung des Versandbahnhofs war am bisherigen Standort nicht mehr möglich
Nach jahrelanger Zurückstellung entschloß man sich schließlich für einen Neubau eines größeren Fischversandbahnhof an einem  anderen Ort, nahe des Fischereihafen. 


 Ab 1933 entstand im Rahmen des Reichs- Arbeitsdienstes und staatlicher Erwerbslosen Projekte an der Neufelder Straße unter der Federführung der Wilhelm Behrens oHG ein Neubau, der schließlich im Jahr 1935 eröffnet wurde.

Dieser neue Versandbahnhof verfügte nun über fünf doppelgleisige Laderampen, an denen täglich über 100 Eisenbahnwagons mit Cuxhavener Fischprodukten beladen werden konnten.

Der alte Fischversandbahnhof wurde noch im gleichen Jahr zu einer Heringssalzerei umgebaut.
Nach und nach verschwanden nun ein Großteil der Gleisanlagen und  verschiedene Fischverarbeitende Betriebe entstanden nun auf dem Großteil der ehemaligen Gleisanlagen des ersten Cuxhavener Fischversandbahnhofs.

Die Blütezeit erlebten die Fischerei, der Fischereihafen, die Fischindustrie und damit auch der Fischversandbahnhof in den 1950er- bis in die zweite Hälfte der 1960er- Jahre. 
 Damals nahm die Cuxhavener Fischindustrie einen starken Aufschwung. 
Täglich wurden am Versandbahnhof vier reine Fisch-Züge abgefertigt, in Hochzeiten waren es in Spitzen oft sogar sechs reine Fischzüge, die den Cuxhavener Fischversandbahnhof verließen.
Zum Ende der 1960er Jahre aber geriet die Fischindustrie  in die Krise, der Versand von Frischfisch und Fischprodukten sank rapide. 

Die Produktionszahlen sanken immer weiter, ein Teil der Ladung wurde nun auch mit dem LKW abgefahren.

1976 wurden von der DB der Güterverkehr und Fischversand zusammengefasst und in den Fischversandbahnhof verlegt. 

Bis in die 1990er Jahre wurden trotzdem immer noch ein bis zwei Fischzüge täglich abgefertigt. 

Mit Eröffnung des neuen Mehrzweckterminals Europakai und am Amerikahafen stellte man den Betrieb im Fischversandbahnhof ein. 

Das Hauptgebäude nebst Verwaltungsanbau stehen heute unter Denkmalschutz.

Nach der Fertigstellung der ersten Cuxhavener Fischhallen 1 und 2 hatten diese im Jahr 1908 bereits ihren eigenen Gleisanschluss. Mit der Abfertigung des Bahnversands von Seefisch direkt an den Hallen stieß man aber schnell an die Kapazitätsgrenzen. 

Die zwei ersten Cuxhavener Fischhallen hatten 1908 bereits einen Gleisanschluss, waren also Vorläufer des FVB.  Hier der Querschnitt auf einer originalen Bauzeichnung. Die Hallen standen auf der Ostseite des damaligen Fischereihafens, auf dem Lübbertkai.

1909 wurde das erste Abfertigungsgebäude des neuen, ersten Fischversand Bahnhofs in Betrieb genommen. An einer langen Laderampe wurden die Bahnwaggons mit Frischfisch auf Eis und mit Fischprodukten der ersten Cuxhavener Fischindustrien beladen.

Der Situationsplan des neuen Cuxhavener Fischereihafens von 1908.

Das geplante Erweiterungsgebiet (heute AFH) nach Süden ist hier bereits eingezeichnet. Diese Option wurde bereits 1920 gezogen, als man mit den ersten Hafen- Erweiterungsarbeiten begann.

Auf einem Gleisplan der Cuxhavener Hafenbahnen aus dem Jahr 1914 erkennt man gut den an der Präsident Herwig Straße gelegenen, hier bereits wesentlich erweiterten Fischversandbahnhof. Auf der anderen Straßenseite erkennt man die neue Fischhalle 3. 

Bereits vor dem dem Ersten Weltkrieg wurde mit dem Erweiterung der Hafenanlagen begonnen. Auf diesem Foto aus dem Jahr 1910 ist links die neue Fischhalle 3 in Bau, rechts im Bild sieht man den Fisch- Versandbahnhof, der in Kürze auch wesentlich erweitert werden wird.

Der Plan des Cuxhavener Fischversandbahnhofs gegen Ende des Ersten Weltkrieg. Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einem Gleisplan von 1919. Der Fischereihafen ist hier noch nicht nach Süden erweitert, die Arbeiten dazu werden aber in Kürze beginnen...


Dieses Werbeplakat für den Seefischmarkt Cuxhaven stammt aus dem  Jahr 1922. Mit der in diesem Jahr erfolgten Fischereihafen Erweiterung wuchs auch die Fangflotte der Cuxhavener Reedereien, und damit die Menge der Anlandungen an Seefisch, der mit der Bahn in das deutsche Binnenland transportiert werden musste...

"Fischereihafen Ralley"! 
Die gängigen Transportfahrzeuge für Fisch und Fischprodukte in der ersten Hälfte der 1920er Jahre von den Erzeugerfirmen zum Versandbahnhof waren Pferdegespanne, Traktoren und Elektro- Karren. Hier zu sehen in der Präsident Herwig Strasse im Jahr 1925.

Eine große Sensation war im Jahr 1928 die Anlandung eines großen Walhais, der hier in der Präsident-Herwig-Straße vor dem Verladen zur Verarbeitung von vielen Cuxhavener Passanten bewundert wird.
Im Hintergrund steht an einem der in den Hallen ansässigen  Fisch verarbeitenden Betrieb ein Kühlwaggon zum Beladen bereit.

Der Fischversandbahnhof wurde 1928 noch einmal um zwei Gleise erweitert. Damit war jetzt aber die äußerste Kapazitätsgrenze erreicht. Nun konnten hier gleichzeitig 40 der Fischwaggons abgefertigt werden. Eine weitere Vergrößerung war nun nicht mehr möglich.
Hier der Gleisplan aus dieser Zeit. 

Die vielen Fisch verarbeitenden Betriebe beluden aus Mangel an Kapazitäten am Fisch-Versandbahnhof in den späten 20er Jahren  ganze Züge auch direkt an den Fischhallen. Hier steht 1928 in der Präsident Herwig Straße einer der Fischzüge zur Abfahrt bereit.

An der Neufelder Strasse wird hier im Jahr 1928 bei der Firma Hussmann & Hahn ein damals typischer Bahn- Kühlwaggon mit Frischfisch und Fischprodukten für den Versand beladen in das Binnenland. Pferde als Zugtiere für die Karren zur Anlieferung der Waren waren zu dieser Zeit durchaus noch üblich.

Anfang der 1930er Jahre entstand diese Aufnahme am damals schon viel zu kleinen Fischversandbahnhof. Die Waren wurden hier schon mit den ersten der leistungsstarken Hansa Lloyd Elektroschlepper von von den Fischverarbeitenden Industriefirmen am Versandbahnhof an der Präsident Herwig Straße angeliefert.

Vom Hapag Turm hatte der unbekannte Fotograf im Jahr 1934 diesen Ausblick auf den Fischereihafen, die Präsident Herwig Straße sowie auf den damaligen Cuxhavener Fisch- Versandbahnhof.  Das Bild zeigt eine der wenigen detaillierten Ansichten der Cuxhavener Hafenbahn Anlagen aus dieser Zeit.

Nach Stilllegung des alten Versandbahnhof und Inbetriebnahme des neuen Bahnhof an der Neufelder Straße entstand auf dem Gelände neben mehreren kleineren fischverarbeitenden Betrieben das große Werk 3 der Firma Brinkmann & Schumacher. Ein Foto aus dem Jahr 1936 zeigt hier das Werk an der Präsident Herwig Straße.

Weiter geht es hier mit mehreren Fotos vom Bau des neuen Fisch- Versandbahnhof an der Neufelder Straße. Bereits im Jahr 1933 wurde an der Neufelder Straße als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme von den Nazis, trotz knapper Geldmittel, mit dem Bau des neuen, wesentlich vergrößerten Cuxhavener Fisch- Versandbahnhof begonnen. 

Dieses weitere Foto wurde im Jahr 1933 in der ersten Bauphase für den neuen Fisch- Versandbahnhof aufgenommen und zeigt im Detail die Holzkonstruktion der neuen Verladehalle des Versandbahnhof. Der alte Versandbahnhof war trotz mehrmaliger Erweiterung nicht mehr in der Lage, alle versendenden Waren zu bewältigen.

Kurz vor dem Richtfest wurde dieses Baustellen Foto aufgenommen. Oben im Bild steuert (zufällig?) gerade der Hapag Schnelldampfer "New York", von Amerika kommend, den Cuxhavener Steubenhöft an.

Der Blick im Jahr über die Baustelle des neuen Fisch-Versandbahnhof. Im Hintergrund erkennt man die damaligen Cuxhavener Bahnanlagen, die für den neuen Versandbahnhof grundlegend umgebaut werden mussten. Neue Gleisanlagen und Stellwerke mussten hier neu errichtet werden.

Bereits 1934 wurde feierlich das Richtfest gefeiert. Die am Bau des neuen Fisch- Versandbahnhofs beteiligten Zimmerleute ließen sich hier vor dem Gerüst der neuen Abfertigungshalle fotografieren.

Ein weiteres Foto vom Richtfest für den neuen Fischversandbahnhof zeigt die am Bau beteiligten Handwerker zu einem Gruppenfoto auf dem Gerüst der Versandhalle, für den Fotografen posierend.


Wenn man genau hinschaut, ist hier, auf diesem Foto der Richtkranz auf dem Dachfirst des neuen Fisch- Versandbahnhof zu erkennen.


Blick auf den fast fertigen neuen Fischversandbahnhof im Jahr 1935. Im Vordergrund verlaufen die Gleise der Hafenbahn, die zum Hafenbahnhof , zum Nordseekai am Alten Fischereihafen sowie zum Amerika- Bahnhof am Steubenhöft führten.

Eine ähnliche Fotoperspektive vom Fischversandbahnhof im Jahr 1935. Diesmal als Panorama über die Neufelder Straße.


1935 ließ die Reichsbahn Direktion Altona dieses Plakat als Werbung für die Fischversand Züge ab Cuxhaven drucken. Bis in den äussersten Süden des Reiches war der "Frischfisch" danach noch vier Tage in den Kühlwagen auf den Schienen der Bahn unterwegs.

Der Blick im Jahr 1936 vom Fisch- Versandbahnhof über den Cuxhavener Güterbahnhof bis hinüber zum Cuxhavener Bahnbetriebswerk mit dem 12- ständigen Lokschuppen und dem Wasserturm für das Speisewasser der Lokomotiven. Im Vordergrund erkennt man einige abgestellte typische Kühlwaggons der Bahn. 

Im Jahr 1937 wurde der angelieferte Frischfisch von einem Heer von Arbeitern mit Schottsche- und Sackkarren in Körben und Kisten auf die Waage am Fisch-Versandbahnhof gebracht, bevor diese angelieferten Waren in die Kühlwaggons der Bahn verladen wurde. 

1954 wurde dieses Foto der Präsident Herwig Strasse und vom Gelände des alten Fisch- Versandbahnhof (links) aufgenommen. Nach Aufgabe des alten Fischversandbahnhof errichtete die Firma Brinkmann & Schumacher hier ihr Werk (Bildmitte).

Feierabendverkehr an der Schranke der Hafenbahnen. Hier  zweigten weiter rechts die Gleise in die Präsident Herwig Stasse, auf die Helgoländer Kaje (Hafenbahnhof), auf die Nordseekaje  und zum Amerika Bahnhof ab. Im Hintergrund der Fisch- Versandbahnhof.

Der Gleisplan der Cuxhavener Bahnanlagen. Im Vordergrund links der Fisch- Versandbahnhof. Rechts die einzelnen Abzweigungen der verschiedenen Hafenbahnen und der ehemaligen "Kanonenbahn".

Ein Plakat aus dem Jahr 1955 vom Fischversandbahnhof Cuxhaven. Damals war diese Anlage der größte Fischversandbahnhof Europas!
An den 16 Verladegleisen konnten hier gleichzeitig 100 Waggons im Akkord mit Fisch und Fischprodukten beladen werden. Der Betrieb brummte damals täglich 24 Stunden; gearbeitet wurde in Schichten!

Dieses interessante Werbeplakat "Seefische aus Cuxhaven" stammt aus dem Jahr 1955. Gezeigt wird hier, heute würde man sagen "die gesamte Wertschöpfungskette", die Cuxhaven damals zu einem der größten Fischerei- und Fischindustriestandorte, und damit zu einer reichen, wohlhabenden Stadt machte!

Anlieferung von Frischfisch im Jahr 1956 am Fischversandbahnhof Cuxhaven. Rechts auf dem Foto sieht man mit der Nr. 4 einen der damals zahlreichen in der Fischindustrie eingesetzten Hansa Lloyd Elektroschlepper, die nach dem Niedergang der Fischindustrie auf einmal komplett verschwunden waren.

Die weißen Kühlwaggons der Bahn wurden 1957 im Cuxhavener Fisch- Versandbahnhof zu jeder Tag- und Nachtzeit mit Frischfisch und Fischprodukten der Fischindustrie beladen. Oft wurden hier in der Halle bis zu sechs komplette Fischzüge am Tag abgefertigt und verließen den Bahnhof der Stadt in das Binnenland!

Dieses Luftbild aus dem Jahr  1958 zeigt vorne das Hallendach vom 1935 in Betrieb genommenen Cuxhavener Fisch-Versandbahnhof. Darüber erkennt den Neuen Fischereihafen, der hier noch als reiner Tiedehafen mit dem Amerikahafen verbunden ist. Die Cuxhavener Seeschleuse wurde erst 1965 in Betrieb genommen.

Ein weiteres Luftbild von 1959 zeigt den Fischversandbahnhof links oben auf dem Foto. Rechts im Bild verläuft die Neufelder Straße mit den drei gleisen der Bahn. Weiter rechts erkennt man den  Neuen Fischereihafen, der hier am unteren Bildrand bereits in der ersten Stufe erweitert wird.

An der Neufelder Straßen Cuxhaven rangiert die Dampflok 56 297  mit einem kompletten Zug Kühlwaggons an der Neufelder Straße. Zwei Gleise führten hier vor den Hallen entlang und wurden damals wegen der großen Mengen von angelandetem Fisch, der in das Binnenland transportiert werden musste, rege genutzt.

Im Jahr 1960 stehen mehrere Kühlwaggons an der Ladestation an der Fischfabrik "Seeadler" zum Beladen mit dem Firmenprodukten bereit.
In den 1950er bis in die 1960er Jahre hinein boomte der Standort Cuxhaven in Punkt Seefischanlandung und dessen Verarbeitung!
Cuxhaven war eine der wohlhabendsten Städte Niedersachsens!

Ein Knochenjob! Das war die Arbeit "in den Fischen" auch noch im Jahr 1962. Für alle Männer und Frauen die hier im Hafen arbeiteten. So auch für die Männer, die hier Kühlwaggons der Bahn noch immer von Hand beluden!

Vor der Abfahrt eines Zuges wurden die isolierten Kühlwaggons dann noch einmal bis oben hin mit zerkleinertem Eis gefüllt, damit der frische Fisch und die Fischprodukte der Cuxhavener Fischindustrien während des Transportes ins Binnenland nicht verdarben.

Einer der letzten langen Fischzüge, die noch von Dampflokomotiven gezogen von Cuxhaven in das Binnenland unterwegs waren, wurde hier im Jahr 1965 mit Volldampf bei Bremen fotografiert.

Der Gleisplan des Cuxhavener Fisch- Versandbahnhofs im Jahr 1970.

Eine der ersten V 60 Diesel- Rangierlokomotive der Deutschen Bundesbahn quert hier im Jahr 1980 beim Seeadler- und Cufidawerk mit einem Fischzug die Neufelder Straße.

Der Blick 1981 von Osten über den Abstellen- und Güterbereich am Cuxhavener Bahnhof. Rechts der Bereich Fisch- Versandbahnhof.

1983. Dieses und auch das nächste Foto versinnbildlicht, warum der Fischversand per Bahn immer unbedeutender wurde...

 ...so bestand dieser Güterzug aus gerade einmal fünf (!) Kühlwaggons die von einer V 200 bis Bremerhaven gezogen wurden. 

1988  war der Fisch- Versandbahnhof mittlerweile bedeutungslos geworden. So wurden noch vereinzelt Fischwagen bepackt und transportiert. Weiter wurde nun sämtlicher andere Güterverkehr der Bahn hier im ehemaligen FVB abgewickelt.

Der Fischversandbahnhof  von 1935 steht heute, wie diese Skulptur eines Fischers, unter Denkmalschutz.  Die Uhr darüber stand einmal für Pünktlichkeit, und ist hier sinnbildlich auf 12 Uhr gesetzt, war aber zu diesen Zeitpunkt, wie die gesamte Anlage,  bereits außer Betrieb.
Das Foto von Helmut Decker stammt aus dem Jahr 2004.

Das Hamburger Wappen Auf der Nordseite versinnbildlicht wer zur Zeit der Inbetriebnahme des Fisch- Versandbahnhofs in Cuxhaven das Sagen hatte. Das Hamburger Stadtwappen ist eingerahmt von acht (nach Luft schnappenden...) Fischen.

Ein kurzer Artikel über den Cuxhavener Fisch- Versandbahnhof erschien vor einigen Jahren im"Eisenbahn Kurier".

Die typischen Kühlwaggons mit der Aufschrift "Hering aus Cuxhaven" durften auf den Märklin Modelleisenbahn Anlagen nicht fehlen!
Zumindest die Kugelbake auf dem Modell wirkt authentisch.

Städtische Bahn Cuxhaven 

"Kanonenbahn"

Die Städtische Bahn Cuxhaven...

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...und die "Kanonenbahn", auf deren Gleisen die Städtische Bahn Cuxhavens im Sommer 1914 für vier Wochen fuhr, sind heute zwei, fast vergessene Geschichten!   
Wenn man weiß wo man in Cuxhaven suchen muss, dann sind an verschiedenen Stellen in der Stadt, am Verlauf der ehemaligen Strecke sogar noch einige "Lost Places" der Bahn, (Überbleibsel) zu finden...


Zur Geschichte:
Bereits im Jahr 1911 führte der Magistrat der Stadt Cuxhaven erste Gespräche zwecks der Einrichtung einer Straßenbahn auf der Strecke.
1912 wurde auch die Marineleitung in die Verhandlungen mit einbezogen.
Da man die Verlegung eigener Gleise und die Einrichtung einer Oberleitungs-Busstrecke als zu teuer ansah, wurde immer wieder die etwa 5 Kilometer lange Strecke zum Fort Kugelbake in Betracht gezogen.
Nachdem die Marine 1913 unter gewissen Auflagen gestattete einen Betrieb zuzulassen, beschloss der Magistrat mit großer Mehrheit die Straßenbahn einzuführen.
Die Stadt vervollständigte die Strecke um Abstell- und Ausweichgleise und eine Wagenhalle in der heutigen Kapitän-Alexander-Straße.
Für den Betrieb der Straßenbahn waren zunächst gebrauchte Fahrzeuge vorgesehen.
Diese Fahrzeuge wurden zwar elektrisch betrieben, waren aber für die Stromversorgung mit einem so genannten Benzolmotor ausgestattet, welcher mittels eines Dynamos den Strom selbst erzeugte. Diese Art des Antriebs machte eine Oberleitung entbehrlich, wobei später die Möglichleit bestanden hätte die Triebwagen mit geringem technischen Aufwand auf Oberleitungsbetrieb umzurüsten.

Drei 1912 bei van der Zypen & Charlier gebaute Motortriebwagen waren neu an die Schmöckwitz-Grunauer Uferbahn (bei Berlin) geliefert worden. Von dort aus gelangten sie nach Cuxhaven.
Der Preis pro Triebwagen betrug 14.000 Mark. Zusätzlich wurden bei der Straßen-Eisenbahngesellschaft in Hamburg zwei Beiwagen in Auftrag gegeben, die in Falkenried gebaut wurden.
Diese kosteten pro Stück 7.000 Mark.

Der Benzolmotor des Triebwagens mit 30 PS bei 300 U/min im Leerlauf war direkt mit einer Dynamomaschine gekoppelt.
Die maximale Geschwindigkeit betrug 30km/h, das Höchstzuggewicht lag bei 30t (bei horizontaler Fahrt).
Die Belastungskapazität war somit bei etwa 50 Fahrgästen erreicht.

Der Bau für eine Wagenhalle wurde am 19. März 1914 ausgeschrieben.
Die Genehmigung der Stadt Hamburg wurde am 5. Mai 1914 für eine Dauer von zehn Jahren erteilt. Ende Mai erhielt die Stadt auch die vorläufige Genehmigung durch das Militär.
Im Vertrag wurde festgelegt, dass der Betrieb unverzüglich einzustellen sei, sobald die Marine Eigenbedarf anmeldete.
Zudem wurde die Stadt verpflichtet die Unterhaltskosten der Bahn zu 80% zu übernehmen.

Ausserdem  wurde die Stadt verpflichtet, Abstell- und Ausweichgleise auf eigene Kosten zu errichten sowie 80 Prozent der Streckenunterhaltskosten zu übernehmen.
 Ein längeres Ausweichgleis wurde im Bereich Marienstraße bis zum Döse Seedeich gebaut.
 Abstellgleise am Stadtbahnhof und in Döse an der Station Kugelbake.
 Die Eröffnung war für den Beginn der Badesaison geplant. Die Fahrzeuge trafen am 17. Juni ein und am 24. Juni begann man mit der Schulung der Fahrer.
 Schließlich startete am 6. Juli 1914 um 6:22 Uhr der Straßenbahnbetrieb.

Die Haltepunkte der Cuxhavener Strassenbahn:

Neufelder Straße (Bahnhof),
Ostseite (heute Kapitän-Alexander-Straße)
Deichstraße
Friedrich-Carl-Straße
Poststraße
Catharinenstraße
Marienstraße
Grimmershörn
Dohrmannstraße
Adolfstraße
Höpckestraße
Prinzessinnentrift
Mörserbatterie
Kugelbake

Die Fahrzeit der Bahn betrug zwischen 13 und 15 Minuten.
Sie hatte insgesamt 15 Haltepunkte.

Am 2. August 1914 kam es durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zur Einstellung des Betriebes.
Das Militär benötigte die Strecke nun ausschließlich für sich selbst.
Am 02.08.1914 war der letzte Betriebstag der Städtischen Bahn Cuxhaven.
Die Bahn hatte in der kurzen Zeit ihres Betriebes 6.969,10 Reichsmark eingenommen und damit die Erwartungen übertroffen.

Nach Ende des Krieges fanden sich keine Interessenten mehr für die Wiederaufnahme des Betriebes.
Am 19. Dezember 1919 wurde auf der Strecke eine Buslinie eingerichtet.
Die Wagen wurden 1921 für 300.000 RM an die Moerser Kreisbahn verkauft.
Der Motortriebwagen wurde 1952 nach einem Unfall stillgelegt und 1961 verschrottet.

Von der kurzlebigen Cuxhavener Straßenbahn ist heute nicht mehr viel übrig.
Ihr Betriebshofsgebäude befindet sich in der Kapitän-Alexander-Straße 10 und somit in der Nähe des Bahnhofs Cuxhaven. 
Cuxhaven gehörte damals zu Hamburg; deshalb kann man sagen, dass auch dies ein Überbleibsel der Hamburger Straßenbahnen ist.
Das Gebäude macht heute einen vernachlässigten Eindruck.

Der Benzoltriebwagen Nr. 2 von der Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn 1912 mit Personal. Der Wagen wurde im Jahr 1914 verkauft und bei der Städtischen Bahn in Cuxhaven eingesetzt.

Auch der Benzol Triebwagen 5 der Schmöckwitz- Grünauer- Uferbahn ging im Jahr 1914, nach Umstellung dieser Strecke auf Oberleitung, nach Cuxhaven. Hier 1913 nagelneu, im Herstellerwerk fotografiert.

Der Motorwagen Nr. 3 (ex Schmöckwitzer Uferbahn Nr. 2) im Jahr 1914 am nördlichen Ende der Strecke am Döse Seedeich, wo die Bahn ein kleines Betriebsgebäude unterhielt (heute Messeplatz).

Der Motorwagen Nr.1 in Höhe der Catharinenstrasse im Jahr 1914. Auch hier machte ein kurzes Ausweichgleis den Betrieb der Bahnen  in zwei Richtungen möglich.

Die Innenansicht vom Wagen Nr. 1 der "Städtischen Bahn Cuxhaven". Mit dem Blick auf den Führerstand der Bahn. Als Interieur dienten Holzbänke und Gardinen an den großen Fenstern des Wagens.

Einer der ehemalige Cuxhavener Straßenbahn Beiwagen im Jahr 1946 in Moers auf dem Abstellgleis. Der Wagen wurde bereits im darauf folgenden Jahr, 1947,  verschrottet.

Der ehemalige Motorwagen Nr.1 der Städtischen Bahn Cuxhaven wurde hier im Jahr 1948 auf dem Betriebshof in Moers fotografiert.
Über das weitere Schicksal des Wagens ist leider nichts bekannt.

Dieser alte Cuxhavener Beiwagen wurde noch im 1952 in Moers eingesetzt. Auch hier gibt es leider keine Details über den weiteren Verbleib und das Schicksal des Beiwagens.

Der Stadtplan von Cuxhaven und vom Amt Ritzebüttel aus dem Jahr 1910. Hier ist der Verlauf der Kanonenbahnstrecke eingezeichnet, auf der die Städtische Bahn Cuxhaven im Sommer 1914 kurzzeitig fuhr.

Der Plan des Streckenverlaufs mit allen Haltestellen der Städtischen Bahnen Cuxhaven im Jahr 1914. Aus den "Hamburger Verkehrs- nachrichten Juni 1973", gezeichnet von M. Neubauer.

Das Betriebsgebäude, Straßenbahn- Depot stand der gleichen Stelle 
an der damaligen Ostseite (Kapitän-Alexander-Strasse) wie das hier abgebildete Gebäude (2009) mit den drei Garagentoren. Das alte Strassenbahn- Depot soll ein Fachwerkbau gewesen sein, der in den 40er oder 50er Jahren abgerissen und durch den hier abgebildeten Bau ersetzt wurde. Und dieses Gebäude wurde  2019 abgerissen.

Der Himmel ist dunkel, das Wetter ist dem Anlass entsprechend schlecht... Ein weiteres Überbleibsel der Cuxhavener Stadtgeschichte,  wird abgebrochen. Hier, an gleicher Stelle, stand vor diesem Bau auch das Depot der Städtischen Bahnen Cuxhaven.

Der Nullkilometerstein der Kanonenbahn stand am Bahnhof Cuxhaven. Die Aufschrift lautete: Vorne (Nordwest) „Richtung Kugelbake“. Rechts „km 0,000“. Hinten „Richtung Amerikahafen“.

Dieser frühe Plan zeigt den Endpunkt der Kanonenbahn am Fort Kugelbake, an der heutigen Döser Meile. Das Familienbad Kugelbake ist hier mit dem Döse Ortskern noch nicht über Straße angebunden.

Rot markiert der Lok- und Wartungsschuppen der Bahn. Später ein beliebtes Fischrestaurant, die "Strandklause". Darunter sieht man, nicht markiert  das Betriebsgebäude der Städtischen Bahn in Döse.

Im Vordergrund das auf der Karte rot markierte Gebäude der Bahn beherbergte 1955 die beliebte "Strandklause". Im Hintergrund ist das weiße Betriebsgebäude der Städtischen Bahnen Cuxhaven zu sehen.

Das ehemalige Strassenbahn Betriebsgebäude der Städtischen Bahnen Cuxhaven auf der Südseite des heutigen Messeplatz nahe dem Fort Kugelbake. Hier auf einer Fotografie aus dem Jahr 1955.

Die Kanonenbahn zum 

Fort Kugelbake

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In den Jahren 1889 bis 1891 wurde auf Betreiben der Kaiserlichen Marine eine Militärbahn, genannt "Kanonenbahn", bis hin zum Fort Kugelbake gebaut.

Die ca. fünf Kilometer lange eingleisige Eisenbahnstrecke wurde  von der Marine für die an der Elbmündung liegenden Forts Kugelbake und Grimmershörn der Matrosenartillerie als Militärbahn zum Transport von Waffen und Munition genutzt.
Die Strecke der Bahn verlief vom Stadtbahnhof ausgehend über den damals neuen Schleusendamm durch den Ort Cuxhaven. Über damals noch Felder verlief die Strecke dann nach Döse, parallel zur Catarinenstraße und querte dann westlich der Großen Wetternkaserne die Marienstraße erreichte dann die Artilleriestellungen vom Fort Grimmershörn. Weiter verlief die Bahn dann hinter dem Döse Seedeich bie zum Fort Kugelbake.
Hier unterhielt die Eisenbahn einen kleinen Lokschuppen mit Werkstattgebäude (auf dem heutigen Messeplatz).
Die auf "Normalspur" mit der Eisenbahn zum Fort transportierten Versorgungsgüter für das Fort wurde hier auf eine kleine Schmalspur- Lorenbahn umgeladen und damit zum Fort transportiert.
Über die Kanonenbahn wurden die zwei Forts Grimmershörn, Kugelbake, sowie mehrere Außendeich Batterien und die zwei massiven Kanonenbatterien, genannt Hipper- Batterie, und mehrere andere, kleine Stellungen des Militärs per Bahn mit allem Nötigen versorgt.

Vom Cuxhavener Bahnhof her waren diese militärischen Stellungen mit dem deutschen Eisenbahnnetz verbunden.

Da die Strecke sich im Besitz der Kaiserlichen- und später der Kriegsmarine befand und vom Stadtbahnhof am Fort Grimmerhörn vorbei zum Fort Kugelbake führte, wurde sie im Volksmund auch schnell  "Kanonenbahn" genannt.
Die offizielle Bezeichnung lautete allerdings schlicht `Militär-Verbindungsbahn´.

Im Jahr 1914 verkehrte bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs für wenige Wochen die Straßenbahn der "Städtischen Bahnen Cuxhaven" auf den Gleisen der Militärbahn zwischen dem Stadtbahnhof Cuxhaven und der Haltestelle am Familienbad Kugelbake in Döse (siehe oben).

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieg wurde zunächst die Bewaffnung des Forts an der Kugelbake abgebaut.
Allerdings wurde das Fort in den 1930er Jahren erneut bewaffnet und im Zweiten Weltkrieg zu einer großen Flakstellung ausgebaut.
Hier wurde die Kanonenbahn erneut benötigt.
Nach dem verlorenen Krieg wurden das Fort Grimmershörn sowie alle Batterien an der Bucht von den Engländern gesprengt, lediglich das Fort Kugelbake blieb erhalten.
Anfang der 1950er Jahre wurden die letzten Gleise der Kanonenbahn dann komplett abgebaut, lediglich für die Versorgung mit Kohle blieben das Gaswerk mit einem Gleisanschluss versehen.

Aber mit  Ende des Cuxhavener Gaswerkes im Jahr 1964 wurden dann auch die letzten noch verbliebenen Gleise der ehemaligen Kanonenbahn abgebaut.

Verblieben allerdings ist noch der (umgestaltete) Verlauf vom "Schwarzen Weg", der parallel im Stadtgebiet zur Kanonenbahn verlief; dieser wird heute mit einer Fußgängerbrücke über den Schleusenpriel geführt.
Von den alten Schienen  der Kanonenbahn sind in Cuxhaven überhaupt keine Reste erhalten, an vielen Stellen im Stadtgebiet und in Döse allerdings finden sich noch Spuren und Reste des ehemaligen Streckenverlaufs der Cuxhavener Kanonenbahn.

Der Null- Kilometerstein der Militärbahn zum Fort Kugelbake stand  am im letzten Jahr abgerissenen ersten Stadtbahnhof Cuxhavens. Nach erfolgter Bahnhof Umfeld- Umgestaltung wird der am Ehrenmal für die gefallene Eisenbahner der Region seinen neuen Platz finden.

Um 1890 entstand dieses alte Foto. Der Damm für die Kanonenbahn ist gerade hier fertig gestellt. Die Cuxhavener Mühle steht hier noch, die noch bis heute prägende Bebauung am Südende der Deichstraße ist hier noch Zukunftsmusik. Erst 1907 bekam die Stadt Cuxhaven durch Zusammenschluss von kleineren Gemeinden, Stadtrecht.

Das alte Foto zeigt ein ähnliches Motiv wie auf der Seite vorher. Das Aufnahmedatum ist hier 1895. Die "Löwenapotheke" ist hier bereits auf der anderen Seite der Bahn an der Deichstraße neu errichtet. Langsam wächst ein Ortskern, der heute noch weitgehend erhalten ist. Die Schienen der Bahn allerdings existieren heute nicht mehr.

Dieses Foto entstand im Jahr 1898. Man erkennt den Verlauf der Kanonenbahntrasse bis hin zur Catharinenstrasse in Döse. Links der Bahn erkennt man die neue Gasanstalt, die dann später mit dieser Bahntrasse verbunden wurde. Die Kohle, die hier vergast wurde, wurde mit der Bahn aus den Kohlerevieren herangeschafft.

Um 1900 hatte sich in Cuxhaven die Häuserreihe auf der Westseite der Deichstraße durch weitere Bauten vergrößert. Der Damm und die Querung der Kanonenbahn über den Schleusenpriel und über die Deichstrasse hatten sich damals aber nur leicht verändert. Auf der anderen Seite des Schleusenpriel entstanden Schiffsliegeplätze.

Kanonenbahn und Strassenbahn Cuxhaven.
"Der Bau der Cuxhavener Kanonenbahn".
Aus dem Niederdeutschen Heimatblatt.
Der Autor: Peter Bussler. 
Erschienen: Juli 2006

Der Bahnübergang der Kanonenbahn über die Deichstraße um 1904. Rechts im Bild erkennt man den Verlauf des Hafenobdeichs, welcher er der Deichstraße ihren Namen gab. Die Gebäude die hier auf der linken Seite des Bildes zu sehen sind, stehen heute alle noch!

Der Blick ca. 1910 vom Cuxhavener Wasserturm auf die sich nun langsam schließende Häuserreihe an der Deichstraße und auf den Damm der Kanonenbahn. Langsam wächst die Stadt Cuxhaven, die im Jahr 1907 durch die Zusammenlegung verschiedener Gemeinden des hamburgischen Amtes Ritzebüttel ihr Stadtrecht erlangte.

Der Cuxhavener Stadtplan von 1910. Der Verlauf der als Kanonenbahn bezeichneten Militärbahn ist hier genau eingezeichnet.

Im Jahr 1928 wurde dieses Foto vom Schleusendamm gemacht. Über den die Bahnschienen nach Dose, zum Fort Kugelbake und zur städtischen Gasanstalt verliefen. Parallel zu den Schienen verlief der im Volksmund so genannte "Schwarze Weg"  von Cuxhaven bis hin zum Stadtbahnhof!

Im Jahr 1955, knapp 30 Jahre nach der Aufnahme auf der vorherigen Seite, wurde dieses Foto vom Bahndamm und dem "Schwarzen Weg" über den Schleusenpriel aufgenommen. Offiziell war der "Schwarze Weg" namenlos. Im Laufe der Jahre bürgerte sich dann der Name "Schwarzer Weg" ein, vor allem wegen der Befestigung des Weges mit schwarzer Schlacke aus den Abfällen  der Cuxhavener Gasanstalt.

Die Querung der Eisenbahn über die Deichstraße war unbeschrankt. Hier 1950 fotografiert. Überall in Cuxhaven waren zu dieser Zeit die Straßen noch mit Kopfstein gepflastert, der Verlauf des "Schwarzen Weg" weiter bis in die Cuxhavener Innenstadt war dann mit roten Backsteinen gepflastert. Rechts ging es hier zum Stadtbahnhof, links ging es zur Gasanstalt, nach oben zum Hafen und "Alte Liebe".

Eine Vogelschau von Mitte der 1950er Jahre. Sehr gut erkennt man den Verlauf der ehemaligen Kanonenbahn über den Schleusenpriel bis hin zum Stadtbahnhof. Das Busdepot der "Cuxhavener Omnibus Gesellschaft" an der Wilhelm- Heidsieck- Straße ist hier unten, in der Mitte gut zu erkennen. Von hier war es dann nicht mehr weit bis zur Gasanstalt. Schienen zum Fort Kugelbake, waren schon abgebaut.

Ein Güterzug, 1923 auf der Kanonenbahn, mitten in der Cuxhavener Innenstadt fotografiert. Der Lokomotivführer Hermann Bode (rechts im Führerstand der Lok) hat mit dem Zug für diese kleine Foto Session vor seinem Elternhaus an der Friedrich-Carl Straße gestoppt. Mit dem Heizer und dem Bremser hat er im Führerstand der Lok 55 2096 Aufstellung für ein Erinnerungsfoto genommen.

Das Busdepot der COG in der Wilhelm- Heidsieck- Straße im Jahr 1947. Rechts verlaufen der "Schwarze Weg" sowie die Gleise der  Kanonenbahn. Zu dieser Zeit damals bis 1964 nur noch Kohlezüge bis hin zum Gaswerk Cuxhaven. Die Gleise bis zur Kugelbake wurden kurz nach dem Krieg abgebaut. Mit Schließung des Gaswerkes wurden dann auch die letzten Schienen bis zum Bahnhof abgebaut.

Die Cuxhavener Gasanstalt, hier Ende der 1940er Jahre, war für den Transport der zu vergasenden Steinkohle über einem Gleisanschluss mit der Kanonenbahn verbunden. Mit der Bahn wurde die Kohle hier auf Güterwagen angeliefert. Links erkennt man die Gleisanlagen auf dem Gaswerkgelände. Ein Blick von Nordwesten nach Südosten, im Hintergrund erkennt man die Bebauung der Poststraße.

Auch der Bahnübergang über die Marienstraße war unbeschrankt. Im Hintergrund erkennt man die "Große Wetternkaserne". Der Verlauf der Marienstraße nach oben führt nach Cuxhaven, nach unten in Richtung Döse, geht die Marienstraße in den Strichweg über.
Das obige Foto ist auf 1908 datiert.


Die unbeschrankte Querung der Kanonenbahn über die Marienstraße um 1920. Die Bahnstrecke verlief oben parallel hinter der Häuserreihe der Catherinenstraße. Rechts die Einmündung von der Marienstraße in die Catherinenstraße .
Foto: Peter Bussler

Im weiteren Streckenverlauf passierte die Kanonenbahn dann die  "Grimmershörnkaserne".  Im Vordergrund verlaufen hier die Gleise der Kanonenbahn doppelgleisig, was darauf schließen lässt, dass das Foto, welches Grundlage für das kolorierte Postkartenmotiv war, nach 1913 entstand. Hier verlegte die Stadt Cuxhaven damals eines der  Ausweichgleise für die Städtischen Bahnen.

Der gleiche Kanonenbahn Abschnitt wie auf dem vorherigen Foto im Jahr 1923. Die Bahnanlagen der Marinebahn, auch das Ausweichgleis für die Städtische Bahn, die nach dem Krieg nie wieder ihren Betrieb aufnahm, wurden zu dieser Zeit kaum noch genutzt, sind von Unkraut überwuchert. Im Hintergrund die Grimmershörnkaserne.

Hier, direkt hinter dem Döser Seedeich endete dasAusweichgleis für die Straßenbahn. Hier befand sich auch eine der Haltestellen der Bahn. In der Mitte, im Hintergrund erkennt man den Turm der katholischen Garnisonskirche, heute Herz-Jesu-Kirche. Rechts davon beginnt die Wohnbebauung mit Villen hinter dem Seedeich. Links davon Kasernenbauten. Ein Postkartenmotiv von 1914.

Der Verlauf der Kanonenbahn Gleise hinter dem Döser Seedeich, hier in Höhe der Adolfstraße. Das Foto stammt aus den mittleren 1920er Jahren.


Am Döser Seedeich im Jahr1911. Hinter dem Deich die erkennt man unverfälschte, schöne Bäderarchitektur aus der Gründerzeit sowie die Schienen der Kanonenbahn.


Kurz vor der Endstation Fort Kugelbake verlief die Bahntrasse der Kanonenbahn durch eine Kleingarten Kolonie nahe der Moorwiese. Das Foto entstand wahrscheinlich vor dem Ersten Weltkrieg, hat keine Datumsangabe. Der Bahndamm ist hier gut in der Mitte des Fotos zu erkennen.


Dieser Plan vom Endpunkt der Bahn zeigt den Ausschnitt einer Seekarte aus dem Jahr 1905.  Aus Gründen der Geheimhaltung ist das Fort Kugelbake auf dem  nicht eingezeichnet, wohl aber der Verlauf der Militärbahn und der Betriebsgebäude.


Die beliebte früher Fischbratküche "Strandklause" war ursprünglich der Lokschuppen mit Bahnwerkstatt von der Kanonenbahn. Hier ein Foto aus dem Jahr 1955.


Das Fischrestaurant  "Die Strandklause", hier ca. Mitte der 1960er Jahre. Der alte Lokschuppen direkt hinter dem Seedeich, hier frisch renoviert, beherbergte damals immer noch das bei Kurgästen und Cuxhavenern gleichermaßen beliebte Fischrestaurant. Nach einer Deicherhöhung  und -Verbreiterung ist dieser direkt an das Gebäude heran gerückt, stand nun direkt an der Treppe vom Deich.

Auf dieser Übersichtskarte aus der Zeit um 1908 vom hamburgischen Amt Ritzebüttel ist der Verlauf der "Kanonenbahn" hier als Militärbahn eingezeichnet.


Und hierfür wurde die Cuxhavener "Kanonenbahn" gebaut:
Zwölf 28 cm Krupps Kanonen im Fort Kugelbake sollten vor einer feindlichen Invasion schützen. Alles was zur Versorgung und als Ausrüstung der Garnison dafür nötig war wurde mit der Bahn herangeschafft.

NEU:
Die Kehdinger Kreisbahn

Die Geschichte der                    Kehdinger Kreisbahn (1899 - 1937)

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DIE KEHDINGER KREISBAHN (KKB)
(Ein Rekonstruktionsversuch der Bahngeschichte Kehdingens)


Als am 13. Juni 1899 die Kehdinger Kreisbahn (KKB), die im Volksmund auch „Klütenbahn“ genannt wurde, auf ihrer 50,5 Kilometer langen Bahnstrecke den Betrieb aufnahm, war das für die Region an der Unterelbe eine echte Innovation. Viele Kehdinger Dörfer erhielten damals durch die Kreisbahn in Stade direkten Anschluss an das Schienennetz der Deutschen Reichsbahn.
Der Eigentümer der Bahn war der Kreis Kehdingen, als Betribsführer der Ghahn fungierten Havestadt & Contag aus Berlin-Wilmersdorf.
Ab den 01. Januar 1910 übernahm der Kreis Kehdingen dann auch die Betriebsführung der Eisenbahngesellschaft..

Die gesamte Meterspur Strecke der Kehdinger Kreisbahn zwischen Stade und Itzwörden wurde damals, am 13.06.1899, für den Personen- und Güterverkehr eröffnet. 

Die Bahn sollte der Erschließung des Kehdinger Lands ermöglichren, mit einer Anbindung an die nächst größere Stadt in der Umgebung, Stade.
Gegenüber dem Stader Staatsbahnhof, auf der anderen Seite der Bahnhofstraße, befand sich der kleine Bahnhof der Kehdinger Kreisbahn.
Etwas weiter nach Osten, parallel zum Güterbahnhof der Unterelbebahn, unterhielt die Kreisbahn einen kleinen Güterbereich.
Am Kilometer 0,2 der Bahnlinie querte die „Kehdinger Kreisbahn“ den Stader Güterbahnhof. 
Die Bahnlinie verlief weiter im Osten der Stadt im Bogen um die Altstadt herum
Bis zum Kilometer 1,1 verlief die Bahnstrecke mit 3 Schienen.
Hier konnten Normalspur- und Meter- Schmalspurzüge auf der Bahntrasse verkehren.
Das Normalspurgleis fädelte sich bei Kilometer 1,1 der KKB aus, führte von hier aus nur in Normalspur weiter zur Stader Gasanstalt. 
Schmalspurige Industrie Anschlußgleise gab es zur Specken' schen Ziegelei in Brunshausen, einer Glasfabrik hinter Hörne- Brunshausen, zu den Barnkruger Ziegelwerken und zur Ziegellei von Christof Meyer in Bützfleth. 
Mehrere andere Betriebe der Region empfingen oder lieferten ihre Waren und Erzeugnisse an den Bahnhhöfen an der Strecke.
Hinter Abbenfleth gab es dann seit dem Jahr 1923 ausserdem einen Meterspuranschluss zu einem Sperrwaffendepot der Marine.

Im Land Kehdingen hatte, nach dem Ende des Postkutschenverkehrs im Sommer 1899, die neue Kehdinger Kreisbahn den Postverkehr für diese Region übernommen. 
Postsäcke und Pakete wurden in jedem der auf der Strecke eingesetzten Züge in den mitgeführten Post- und Paketwagen befördert. 
Man konnte auch Postsachen direkt in den Briefkasten dieser Wagen einwerfen. 
Auf dem Bahnhof in Stade verfügte das Kaiserliche Postamt über einen Post- und Paketschuppen. 
Dort wurde die aus Kehdingen mitgebrachte Post zur Weiterverteilung abgeliefert. 
Hier erfolgte natürliuch auch die Sortierung der mit der KKB zu befördernden Post für die Ortschaften in Kehdingen.
Die Auslastung der Bahn war von Anfang an jedoch stets nur mäßig.

Die Endstation der Kehdinger Kreisbahn war dann das im Land Hadeln liegende Dorf Itzwörden an der Oste, ein Ortsteil von Geversdorf.
Das ehemalige Bahnhofsgebäude von Itzwörden ist noch erhalten.
Über die Oste querte damals die von der Kehdinger Kreisbahn betriebene, heute fast vergessene „Eisenbahnfähre“.
Diese Fähre stellte die Verbindung zwischen dem Bahnhof der „Kehdinger Kreisbahn“ in Itzwörden und dem Bahnhof von Neuhaus (Oste) der „Unterelbe'schen Eisenbahn Hamburg - Cuxhaven".

Ein pferdebespannter Wagen wurde mit der Fähre von und nach Geversdorf übergesetzt. 
Dieser Pferdewagen trug die Aufschrift "Kehdinger Kreisbahn – Neuhaus Staatsbahn". 

Die Kursbuchnummer der „Kehdinger Kreisbahn lautete bis 1913 "KBS 51a", wurde dann später "KBS 217k“ abgeändert.
Die Strecke der Schmalspurbahn verlief größtenteils neben den öffentlichen Straßen teilweise auf den Straßen durch die Ortschaften.
Nur ein kurzer Abschnitt der Bahn hatte einen eigenen Bahnkörper. 

Auch hatten die meisten Haltestellen kein separates Bahnhofsgebäude.

Der Streckenverlauf der Kehdinger Kreisbahn:
Stade Staatsbahnhof (0,0) - Stade Salzthor (0,9) – Hörne Brunshausen (3,4) – Götzdorf (5,7) – Bützfleth Bf. (7,3) – Barnkrug (11,1) – Assel (13,5) – Ritsch (15,2) – Drochtersen Kirche (17,6) – Drochtersen Bf. (17,9) – Nindorf (19,8) – Dornbusch Krautsand (21,9) – Neuland (23,9) – Wischhafen Bf. (26,6) – Hammelwörden (28,4) – Landsbrück Dederquart (31,8) – Freiburg (Elbe) Bf. (34,0) – Esch (36,0) – Krummendeich (38,7) – Baljerdorf (42,1) – Balje Bf. (44,2) – Süderdeich (46,1) – Hörne Aussendeich (48,5) – Itzwörden Bf. (50,5).

Das Ende der Kehdinger Kreisbahn

Bereits im Jahr 1929 kündigte die damalige Reichspost den Vertrag mit der KKB und übernahm die Beförderung ihrer Postsachen mit eigenen Postautos. 
Und seit 1928 besorgte eine Privatfirma auch die Personenbeförderung in die Dörfer und Gemeinden Kewhdingens mit Bussen. 
Bereits zum Beginn der 1930er Jahre wurde die Stillegung der Kehdinger Kreisbahn beschlossen. 

Der Personenverkehr auf der Kehdinger Kreisbahn war von Anfang an mäßig.
Bis zum Ende der 1920er Jahre wurden jährlich gerade mal ca. 300.000 Personen befördert. 
Zwischen Stade und Freiburg (Elbe) verkehrten täglich fünf bis sechs Zugpaare, zwischen Freiburg (Elbe) und Itzwörden verkehrten nur zwei bis drei Zugpaare. 
Auch der Einsatz eines Triebwagens in den Jahren 1923 bis 1926 brachte Verbesserung der Fahrgastzahlen.

Vom Güterverkehr hatte man sich wohl von Anfang an mehr versprochen, der lief aber auch nur schleppend. Jährlich wurden nur ca. 30.000 Tonnen an Gütern transportiert, in den wenigen guten guten Jahren bis zu 60.000 Tonnen. 
Zweidrittel der Ladung, hauptsächlich Ziegelsteine, dgingen zum Stader Hafen. 
Der Transport der Güter auf Rollwagen war nur bis zur Brunshausener Glasfabrik möglich.
Weiterführende Güter mussten hier umgeladen werden. 
Am 22. Mai 1932 wurde zuerst der Personenverkehr auf dem Abschnitt Itzwörden - Freiburg (Elbe) aufgegeben. 

Der größte Streckenabschnitt zwischen Freiburg und Stade (Staatsbahnhof) folgte dann am 01.04.1933 für den Personenverkehr.
Der weitere Güter- und Personentransport verlagerte sich damals schon immer mehr auf die Straße. 

Lastwagen, Busse sowie der Individualverkehr mit PKW waren damals einfach preiswerter und schneller.


Am 1. April 1936 wurde der regelmäßige Güterverkehr auf der Kehdinger Kreisbahn dann endgültig eingestellt. 
Der Güterverkehr blieb allerdings nach Einstellung des Personenverkehrs auf der Kreisbahn in Betrieb.
Gefahren wurde aber nur bei Bedarf.
Auf der Gesamtstrecke der Kehdinger Kreisbahn wurde der Güterverkehr endgültig zum 01.07.1937 eingestellt.
Bis zur Stader Gasanstalt und bis zum Stader Hafen übernahm die Deutsche Reichsbahn (DR), später die Deutsche Bundesbahn (DB) den Güterbetrieb, nun ausschließlich auf Normalspur umgespurt.

Eine Kleine Zeitreise auf der Kehdinger Kreisbahn von Itzwörden nach Stade:
Der erste Kreisbahn Fahrplan aus dem Jahr 1899.

Die Karte mit den Eisenbahnlinien im Regierungsbezirk Stade and dem Jahr 1916 zeigt hier den Streckenverlauf der Kehdinger Kreisbahn rot gestrichelt markiert.

Im Jahr 1928 erschien der Fahrplan Nummer 59 der Kehdinger Kreisbahn. Die Reise von Stade nach Itzwörden (und umgekehrt) dauerte damals im Schnitt 3 Stunden plus ein paar Minuten.

"Itzwörden". Am Bahnhof von Itzwörden starten wir unsere kleine Tour durch vergangene Zeiten auf der Kehdinger Kreisbahn. Der Personenzug steht hier schon zur Abfahrt bereit, das Personal für den Fotografen. Das obige Foto wurde im Jahr 1904 aufgenommen.

Dieses Foto wurde 1907 am Bahnhof von Itzwörden aufgenommen. Vor Abfahrt des Zuges mit der Lok Nr. 6 "Drochtersen" posiert das Zugpersonal für den Fotografen.  Und drei Jungs der Dorfjugend haben sich hier links mit auf das Foto gemogelt...

Die Endstation der KKB war Itzwörden, ein Ortsteil der Hadelner Gemeinde Geversdorf. Hier der Überblick über den Bahnhof und seie Gleisanlagen. Sogar einen kleinen Lokschuppen gab es (rechts).

1911. Der Pferdebus der Kehdinger Kreisbahn wartet in Itzwörden auf die Ostefähre zum Übersetzen an das andere Ufer. Dort erkennt man im Land Hadeln die Dedesdorfer Ziegelei.

Der Fährprahm der Kehdinger Kreisbahn über die Oste gewährleistete hier ein Übersetzen zwischen  Itzwörden und Dedesdorf. Das Foto wurde 1913 vom Dedesdorfer Ufer aus fotografiert. 

Ein Zug der Kehdinger Kreisbahn steht 1912 am Bahnhof von Itzwörden zur Abfahrt in Richtung Stade bereit. Wie damals üblich nutzte das Zugpersonal die Gelegenheit, sich für die Nachwelt auf einem Foto ablichten und damit verewigen zu lassen.

"Hörne". Die nächste Station nach Itzwörden ist bereits nach wenigen Kilometern erreicht. Im Jahr der KKB Inbetriebnahme 1899 hält hier ein Zug mit der Lokomotive  Nr. 4 "Elbe" am Haltepunkt der Bahn. 

"Balje". Im Jahr 1904 hat ein Zug der KKB, aus Süden kommend mit der Lokomotive Nr. 5 "Oste" den Bahnhof von Balje erreicht. Das Bahnhofspersonal, Fahrgäste und Passanten und sogar Fahrgäste und Personal auf dem Zug versuchten mit auf dieses Foto zu kommen.

"Krummendeich". Im Jahr 1901 erreicht ein Zug der Kehdinger Kreisbahn den Bahnhof Kurmmendeich. Am Bahnsteig warten bereits einige Fahrgäste auf den Zug, um hier zuzusteigen.

Ein Zug der Kehdinger Kreisbahn erreicht hier im Jahr 1911 heftig dampfend und schnaufend den Bahnhof von Krummendeich. Im Hintergrund erkennt man das alte Schloß Deckenhausen.

Der Bahnhof von Krummendeich wurde hier im Jahr 1912 von der Gleisseite her fotografiert. Im Vordergrund erkennt man das Gleis und das Ausweichgleis der Kehdinger Kreisbahn.

Dieser Zug der Kehdinger Kreisbahn wurde 1910 auf freier Strecke zwischen den Orten Krummendeich und Freiburg an der Elbe fotografiert. Der Zug wird von der Lok Nr. 1 "Kehdingen" gezogen.

"Freiburg a.d. Elbe". Das Bahnhofs- und das Zugpersonal zweier KKB Züge haben für dieses Foto aus dem Jahr 1908 am Bahnhof von Freiburg an der Elbe Aufstellung genommen.

Ein langer Güterzug der Kehdinger Kreisbahn, gezogen von der Hohenzollern Kastenlokomotive Nr. 2 "Freiburg", wartet hier im Jahr 1911 in Freiburg a.d. Elbe auf den Gegenzug und damit auf freie Strecke zur Weiterfahrt.

Diese im Jahr 1914 gelaufene Postkarte von Freiburg a.d. Elbe zeigt den Bahnhof und Züge der Kehdinger Kreisbahn.

Der Bahnhof Freiburg an der Elbe mit einem gemischten Personenzug der Kehdinger Kreisbahn vor dem Bahnhof.

Der alte Bahnhof der Kehdinger Kreisbahn in Freiburg a.d. Elbe im Jahr 1956, hier von der ehemaligen Gleisseite her gesehen. Das alte Stationsschild ist noch gut zu erkennen, die vor zwanzig Jahren abgebauten, alten Gleise sind hier immer noch noch gut zu erahnen.

Im Jahr 1996, fast sechzig Jahre nach Streckenstillegung der KKB, beherbergte der ehemalige Bahnhof von Freiburg a.d. Elbe einen Gasthof. Hier das schön renovierte Gebäude von der Straßenseite her gesehen. Die Gleisanlagen befanden sich auf der anderen Seite.

"Hamelwörden". Der Ort hatte jetzt, 1899, endlich eine Eisenbahn. Die Postkutsche, links auf dem Foto ist ein solches Gefährt noch zu erkennen, hat jetzt langsam ausgedient. Der Postverkehr wurde von der Kehdinger Kreisbahn übernommen.

"Wischhafen". Verschiedene Fahrgäste warten 1905 in Wischhafen am Bahnhof der KKB auf ihren Zug. Auch der Pächter der Bahnhofsgaststätte, der gleichzeitig KKB Stationsagent war, ist mit seiner Familie ist am Bahnsteig für das Gruppenfoto angetreten.

1908. Wischhafen am Bahnhof. Links im Bild erkennt man die Kehdinger Allee. Am Bahnhof wartet eine Familie auf den nächsten Zug der Kreisbahn.

1929. KKB Zug bei Wischafen an der Kehdinger Allee. Die Strecke der Bahn verlief in vielen Bereichen entlang und auf den Straßen. Nur ein kleiner Teil der Strecke hatte damals einen eigenen Bahndamm. Der Nachteil war, das hier keine schweren Züge möglich waren.

"Mügge". Der Ort zwischen Hamelwörden und Dornbusch war nur ein Bedarfshaltepunkt der KKB beim Gasthof Vollmers. Gelegen zwischen Hamelwörden und Dornbusch.

"Dornbusch". Ein KKB Zug Richtung Freiburg wurde im Jahr 1900 beim Haltepunkt in Dornbusch fotografiert.

Die Gastwirtschaft und Bäckerei Offe waren in Dornbusch Haltepunkt der KKB, hier auf einem Foto von 1909.

An einem der vielen KKB Bedarfshaltepunkte entstand um 1910 dieses Foto bei Dornbusch. Hier hält ein Zug mit der Lok Nr. 1 "Kehdingen".

"Niendorf". Der Haltepunkt der Kehdinger Kreisbahn in Niendorf bei Drochtersen war der Gasthof von Johann Funck.  Ein Zug mit der Lok "Stade" kommt gerade an um hier Fahrgäste zur Weiterfahrt aufzunehmen. Das Foto stammt aus dem Jahr 1905.

"Drochtersen". Ein Zug der Kehdinger Kreisbahn im Jahr 1911 am  Haltepunkt in Drochtersen fotografiert. Am Ende des Zuges wird ein Kesselwagen für das Lokomotiv Speisewasser mitgeführt. Im Bahnhof Freiburg wurden die KKB Loks mit diesem Wasser aufgefüllt.

Reges Treiben im Jahr 1906 am Haltepunkt Drochtersen Kirche.

1902 . Die Gleise der KKB folgen, wie in vielen anderen Gemeinden an der Bahnstrecke, auch in Drochtersen dem Strassenverlauf.

Im Jahr 1927 hat am Bahnhof von Drochtersen ein gemischter Zug (Personen- und Güterzug) mit der Hagans Lok "Herford" angehalten.

Ein Zug der Kehdinger Kreisbahn zuckelt im Jahr 1927 über die Straßen von Drochtersen.

Der Bahnhof Drochtersen im Jahr 1934.

1934 am Bahnhof von Drochtersen. Die Q&K Lok Nr. 7, hier fotografiert mit Bahn- und Lokpersonal.  Auf dem Dach vom Lokomotivführerstand erkennt man die zwei großen Druckluft Bremszylinder für die Lokomotive.

"Ritsch". Der Bedarfshaltepunkt in Ritsch war das Gasthaus. Der Wirt war hier auch Agent der Kehdinger Kreisbahn.

Im Jahr 1931 passiert ein Zug der Kehdinger Kreisbahn. den Haltepunkt bei Ritsch.

Im Jahr 1899 wurde die Kastenlok "Freiburg" mit einem Zug der Kehdinger Kreisbahn kurz vor Assel fotografiert.

"Assel". 1910. Hier der Verlauf der Kehdinger Kreisbahn auf der Hauptstraße von Assel. Ein Stich für zeitgenössische Postkarten.

Ein gemischter Güterzug der Kehdinger Kreisbahn passiert 1926 bei der  Ortsdurchfahrt von Assel den dortigen Haltepunkt. Auf der linken Seite, das Fachwerkgebäude, diente hier als Stationsgebäude mit Passagierwarteraum sowie mit Lagerräumen für die Bahnfracht.

1927. Am Haltepunktes Assel, hier nicht zu sehen auf der linken Seite, erkennt man gut den Streckenverlauf in Assel. Rechts im Bild sieht man das schöne Fachwerkgebäude von Beckmanns Gasthof zur Post, in dem man sich vor- und nach der Reise stärken konnte.

Ein Güterzug der KKB ist hier um 1930 zum Beladen vor der Meierei in Assel abgestellt.

Im Jahr 1931 wurde eine der "Orenstein & Koppel" Lokomotiven der KKB mit Kesselwagenzug, in der Lokomotiv- Speisewasser für den Bahnhof Freiburg transportiert wurde, in Assel aufgenommen.

"Barnkrug". 1910. Die Kehdinger Kreisbahn unterhielt an der Strecke mehrere Haltestellen, an denen die Züge jeweils nur bei Bedarf anhielten, um Passagiere ein- oder aussteigen zu lassen. Ein solcher Bedarfshaltepunkt war Barnkrug. Hier auf einer Postkarte.

"Wethe". Diese Station lag an der KKB Strecke  zwischen den Ortschaften Barnkrug und Bützfleth. Rechts im Bild sieht man ein Feldbahngleis der örtlichen Ziegelei. Als KKB Haltepunkt diente der örtliche Kolonialwarenhandel der Familie Köster. 

"Bützfleth". Im Jahr 1910 wurde dieses Panoramafoto der KKB Hohenzollern Lokomotive Nr. 4 "Elbe" mit einem gemischten Zug nahe des Ortes  Bützfleth fotografiert.

Um 1900 ein Blick über die Hauptstraße von Bützfleth hinein in den Ort. Links auf dem Foto  erkennt man die abbiegende Trasse der Kehdinger Kreisbahn, die vor einem Jahr in Betrieb genommen wurde.

Das obige Bild wurde im Jahr 1932 ungefähr an der gleichen Stelle nahe der Bützflether Hauptstrasse fotografiert, wie das vorherige.

Die Bützflether Hauptstraße, nur zur anderen Seite fotografiert. Und wieder biegt das Gleis der KKB auf eigener Trasse nach oben ab. Überwiegend nutzte die Bahn aber für ihre Trasse den Oberbau der Straßen des Landkreises Kehdingen.

Hinter Bützfleth verlief die Strecke der Kehdinger Kreisbahn erst einmal ein ziemlich langes Stück parallel des Obstmarschenweges.
Das hier oben gezeigte Foto wurde um 1930 aufgenommen.

"Kehdinger Tor". Links im Bild erkennt man das Gebäude der von der Kehdinger Kreisbahn genutzten Bedarfshaltestelle an der Freiburger Straße, die hier von der Bahn gequert wurde. Recht im Bild erkennt man eine der damals zahlreichen Ziegeleien Kehdingens.

"Stade". 1906. Langsam nähert sich die kleine Zeitreise auf der Kehdinger Kreisbahn ihrem Ende. An dieser Stelle sind bereits die Häuser der Hansestadt Stade zu erkennen, im Vordergrund überquert gerade ein Zug die Drehbrücke über die Zufahrt zum Alten Hafen.

Diese weitere Ansicht der Eisenbahndrehbrücke wurde 1910 auf eine Fotoplatte gebannt. Über der Einfahrt zum Alten Hafen in Stade hat  gerade die  kleiner Rangier- Kastenlok "Brunshausen" mit ihrem Zug angehalten, die Zugbesatzung präsentiert sich für dieses Foto.

Der Stader Hafen im Jahr 1910. Die Bahntrasse verlief im Hintergrund an der Straße. Wir sehen die Hafen Abzweigung zur KKB. Auf der Kaje erkennt man die Gleise und Güterwagen der Kreisbahn. An der Pier hat der Ausflugsdampfer "Lühe" festgemacht.

"Stade Salzthor". Der Bahnhof der Kehdinger Kreisbahn. Im Jahr 1900 wurden die Fahrgäste der Eisenbahn überwiegend noch mit 1 PS - Pferdedroschken zum Bahnhof gefahren, bzw. am Bahnhof abgeholt.

Im Jahr 1956, zwanzig Jahre nach Auflösung der KKB existierte das Bahnhofsgebäude der KKB noch immer, beherbergte damals eine Eisdiele. An die KKB erinnerte zu diesem Zeitpunkt noch die Schmalspurschiene über den Bahnübergang auf der Straße links.

Stade 1912. Die  gemeinsame Trasse der Kehdinger Kreisbahn und der Staatsbahn in Schmal- und Normalspur, hier nahe dem Salzthor, verlief damals dreischienig bis zur Abzweigung der Stader Gasanstalt.

Stadt Stade im Jahr 1899. Am Holzhafen vorbei verläuft hier die dreischienige Bahntrasse sowohl in in Normal- als auch in 1000mm Schmalspur. Man kann auf der Lühe sehr gut die vielen Holzflöße  aus Baumstämmen erkennen.

"Stade". Der KKB Kleinbahnhof im Vordergrund, dahinter auf der anderen Seite der Bahnhofstraße erkennt man rechts im Bild den ersten Stader Staatsbahnhof von 1881, der bereits im Jahr 1905 durch einen repräsentativen Neubau ersetzt wurde.

Der KKB Bahnhof in Stade, hier auf der Gleisseite. Rechts hinten, am Zaun sieht man den kleinen Lokschuppen der Kleinbahn, links ist das alte Bahnhofsgebäude der Kehdinger Kreisbahn zu erkennen. Das Foto hier stammt aus dem Jahr 1902.

Am Bahnhof der Kehdinger Kreisbahn ist gerade ein Zug aus Freiburg an der Elbe angekommen. In der Mitte des Fotos erkennt man den alten Wasserturm, der bis 1905 von der Staatsbahn und von der KKB gemeinsam genutzt wurde.

1909 wurde dieses Foto der Kreisbahn Station Stade aufgenommen.
Rechts im Bild sieht man den Lokschuppen, links steht hier noch das erste Bahnhofsgebäude der Kreisbahn, welches ca. 1910 durch einen größeren Neubau aus Stein ersetzt wurde.

Stade 1919. Rechts der Staatsbahnhof an der Unterelbebahn an der Bahnhofstraße. Links im Bild befindet sich der Bahnhofsneubau von ca. 1910 der KKB, gut zu erkennen ist der Gepäckschuppen und der Wasserturm der Kehdinger Kreisbahn.

Das Neue Bahnhofsgebäude der Kehdinger Kreisbahn von 1910 hier im Jahr 1923 von der Straßenseite (Bahnhofstraße) her fotografiert.
Die Wirtsleute der Bahnhofsgaststätte posieren vor dem Eingang, genau wie rechts daneben das Lokpersonal an der Hagan Lok.

KKB Station Stade, die Gaststätte / Warteraum im Kreisbahn Bahnhof. Hinter dem Tresen der Pächter Hermann Steffens mit Ehefrau.

Der Stader Bahnhof der Kehdinger Kreisbahn mit Gaststätte und Restaurant im Jahr 1928.

Der KKB Bahnhof in Stade im Jahr 1929. Der alte Wasserturm der UEEG wurde seit 1905 nur noch von von der Kreisbahn genutzt. Gerade ist hier ein Zug aus Freiburg angekommen.

Im Jahr 1931 wurden am Bahnhof der KKB auf der Gleisseite zwei der O&K Loks abgelichtet. Links neben dem Bahnhofsgebäude sieht man das kleine Gebäude für die Gepäck- und Güterabfertigung mit einem Fahrkartenschalter. 

Die Stader Bahnhofstraße im Jahr 1932. Rechts im Bild der Bahnhof  der Kehdinger Kreisbahn, genau gegenüber, links im Bild ist der Staatsbahnhof an der Unterelbebahn zu sehen.

Lokomotiven und Fahrzeuge der Kehdinger Kreisbahn 

Created with Sketch.

Von den Lokomotiven der Kehdinger Kreisbahn sind im Gegensatz zur Unterelbe'schen Eisenbahn einige Fotos erhalten.
Auch von den Fahrzeugen der KKB sind noch verschiedene, originale Bauzeichnungen vorhanden.


Die Dampflokomotiven der Kehdinger Kreisbahn:

Hohenzollern 1899/ 1155 - B n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 1 "KEHDINGEN"

Hohenzollern 1899/ 1156 - B n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 2 "FREIBURG"

Hohenzollern 1899/ 1157 - B n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 3 "STADE"

Hohenzollern 1899/ 1158 - B n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 4 "ELBE"

Hohenzollern 1899/ 1159 - B n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 5 "OSTE"

Hohenzollern 1908/ 2243 - B n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 6 "DROCHTERSEN"

Hohenzollern ??/ ? - B n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. "BRUNSHAUSEN"

Hagans 1900/ 422 - B1' n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 1"  "HERFORD"

Hagans 1900/ 424 - B1' n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 3"  "VLOTHO"

Hagans 1900/ 425 - B1' n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 4"  "SALZUFLEN"

O&K 1925/ 10859 - C h2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 5"

O&K 1926/ 11181 - 1'C n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 1"

O&K 1927/ 11338 - 1'C n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 3"

O&K 1928/ 11700 - 1'C n2t - 1000mm
Kehdinger Krb. 7"

Die Verbrennungs- Triebwagen der Kehdinger Kreisbahn:

Deutsche Werke Kiel 1923/ 28 - (vt 4) - 1000mm
Kehdinger Krb. T16

Eigenbau 1923/ ? - (vt 4) - 1000mm
Kehdinger Krb. C4 12 (Personenwagen)

PS:
Zwei der  Lokomotiven sowie ein Gepäckwagen wurden an die Sylter Inselbahn verkauft und waren dort noch bis  1955 im Einsatz.
Die nicht mehr benötigten Gleise der Bahnlinie wurden größtenteils bereits schon vor dem Zweiten Weltkrieg abgebaut.
So gibt es so gut wie keine Spuren mehr.

Keine Spuren mehr?
Doch es gibt noch ein paar Spuren davon!
Im November 2009 postete Dennis Mellerowitz in den Drehscheibe Online Foren einen reichlich bebilderten Artikel unter dem Titel:

Hier zwei Links zu den Drehscheibe Online Foren.
Titel: "Kehdinger Kreisbahn, 75 Jahre danach". 

Konstruktionszeichnung, Schemata der Hohenzollern Lokomotiven
Nr. 1 bis Nr. 6 der Kehdingen Kreisbahn.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 1 - "Kehdingen".
Neubau 1899, verschrottet 1922.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 1 - "Kehdingen".
Neubau 1899, verschrottet 1922.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 2 "Freiburg".
Neubau 1899, verschrottet 1937.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 3 "Stade".
Neubau 1899, verschrottet 1922.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 3 "Stade".
Neubau 1899, verschrottet 1922.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 4 "Elbe".
Neubau 1899, verschrottet 1922.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 4 "Elbe".

Neubau 1899, verschrottet 1922.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 5 "Oste".
Neubau 1899, verschrottet 1922.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 5 "Oste".
Neubau 1899, verschrottet 1922.

KKB Hohenzollern Lok Nr. 6 "Drochtersen". 
Neubau 1907, verschrottet 1937.

KKB Hohenzollern "Brunshausen". Diese Lokomotive wurde ca.1902 gebraucht von den Stadtwerken Bonn angekauft.
Verschrottet 1922.

KKB Hagans Lok Nr. 1 "Herford".
1922 gebraucht von Herforder Kreisbahn angekauft.
Verschrottet 1937.

KKB Hagans Lok Nr. 3 "Vlotho".
1922 gebraucht von Herforder Kreisbahn angekauft.
Verschrottet 1937.

KKB Hagans Lok Nr. 4 "Salzuflen".
1922 gebraucht von Herforder Kreisbahn angekauft.
Verschrottet 1936.

KKB Hagans Lok Nr. 4 "Salzuflen".
1922 gebraucht von Herforder Kreisbahn angekauft.
Verschrottet 1936.

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive Nr.5. Neubau 1925.
1936 an Sylter Inselbahn verkauft.
Verschrottet 1951.

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive Nr.1. Neubau 1926.
1937 an Greifenberger Kleinbahn. Weiterer Verbleib unbekannt.

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive, 1C Tenderlokomotive Nr. 5.

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive Nr.5. Neubau 1925.
1936 an Sylter Inselbahn verkauft. Verschrottet 1955.

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive, 1C Tenderlokomotive Nr. 3.
Die Lok Nr.3 war baugleich mit der Lok Nr.1.

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive Nr.3. Neubau 1927.
1936 an Sylter Inselbahn verkauft. Verschrottet 1951.

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive Nr.3. Neubau 1927.
1936 an Sylter Inselbahn verkauft. Verschrottet 1951.

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive Nr.7. Neubau 1928.
1937 an Greifenberger Kleinbahn. Weiterer Verbleib unbekannt.
Auf dem Führerstanddach Luftbehälter für Druckluftbremsen!

KKB - Orenstein & Koppel Lokomotive Nr.7. Neubau 1928.
1937 an Greifenberger Kleinbahn. Weiterer Verbleib unbekannt.
Auf dem Führerstanddach Luftbehälter für Druckluftbremsen!

KKB Benzol- Triebwagen VT 16.

Der KKB Sauggas Benzol- Triebwagen VT 16 mit einem angehängten Personenzug.

Detailliertes Gartenbahn Modell des VT 16, DWK Typ IV's 28.
In der originalen Farbgebung der Kehdinger Kreisbahn KKB.
Ein Gartenbahn Model.

Ein Schemata eines vierachsigen Personenwagen der Kehdinger Kreisbahn, 2. und 3. Klasse.

Ein weiteres Schemata eines vierachsigen Personenwagen der Kehdinger Kreisbahn.


Das Gartenbahn Model eines vierachsigen Personenwagen der Kehdinger Kreisbahn,  3. Klasse.


Grundriss mit Sitzplatz Anordnung eines zweiachsigen Personenwagen der Kehdinger Kreisbahn.


Das Gartenbahn Model eines zweiachsigen Personenwagen der Kehdinger Kreisbahn,  2. Klasse.

Schemata Bedeckter Güterwagen.

Schemata Bedeckter Güterwagen.

Schemata Kesselwagen.

Schemata Offener Güterwagen.

Schemata Sanitätswagen.

Wartungsarbeiten am Sanitätswagen der KKB, um 1925.

Viehwagen der KKB an einem Güterzug im Bahnhof Freiburg.
Foto von Mitte der 1920er Jahre.

Wasserwagen Schemata. In diesen Wagen wurde Speisewasser für doe Lokomotiven zum Bahnhof Freiburg transportiert.

Schemata zweiachsiger Zwischenwagen der KKB.