Vorgeschichte 

"Hamburg Hauptbahnhof"

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"Berliner Bahnhof", Bahnhof "Hamburg Klosterthor", "Lübecker Bahnhof" und 
"Pariser-, Venloer- bzw. Hannoverscher- Bahnhof"

1. Der "Berliner Bahnhof" / Hamburg:

Dieser im Jahr 1842 am Bahnhofsplatz, dem heutigen Deichtorplatz, von der Berlin – Hamburger – Eisenbanhgesellschaft errichtete „Berliner Bahnhof“ war Hamburgs erster Stadtbahnhof.
Das Bahnhofsgebäude wurde nach einem Entwurf des Architekten Alexis de Chateauneuf gebaut.
Zunächst führte die vom „Berliner Bahnhof“ in Hamburg ausgehende Strecke nur bis Bergedorf.
Der Lückenschluss, die Verbindung mit der der Strecke der Berlin- Hamburger- Eisenbahn, erfolgte im Jahr 1846.
Nun konnen die von Hamburg ausgehenden Züge erstmals zum Berliner „Hamburger Bahnhof“ durchfahren.
Für die Verlängerung der Strecke wurde der „Berliner Bahnhof“, der schon 1844 erweitert wurde, bereits nach 4 Jahren (!) abgerissen undc weitgehend neu gebaut.
Pünktlich zum Start der bis Berlin durchgehenden Bahn wurde der an den Seiten offene Bahnhof mit seiner 148 Meter langen, fast 24 Meter breiten hölzernen Halle in Betrieb genommen.
Zur Stadt hin wurde das Portal mit zwei markanten Türmen errichtet, in der Halle ermöglichten zwei Drehscheiben und zwei mittlere Rangiergleise das schnelle Drehen der Lokomotiven für die Rückfahrt nach Berlin.
Links und rechts, parallel zu den Gleisen, entstanden zwei neue Empfangsgebäude.
Im Gleisvorfeld entstanden ein Bahnbetriebswerk mit einem Ringlokschuppen und einer großen Drehscheibe nördlich- die Betriebgsebäude und die Werkstätten entstanden auf der Südseite, parallel zur Bahnstrecke.
Im August 1866 wurde erstmals eine neue Verbindung vom Berliner Bahnhof zu den Hamburger Häfen befahren. 
Diese Strecke führte in einer Linkskurve an der Bahnhofshalle vorbei über die Oberhafenbrücke in die Häfen, war somit der Ursprung der Hamburger Hafenbahn Hamburg.

Der „Berliner Bahnhof“ wurde bereits im Jahr 1903 wegen der Bauarbeiten für den „Hamburger Hautbahnhof“ geschlossen. 
Hamburger Endstation für die Berliner Bahn war damals bis zur Eröffnung des Hauptbahnhofs im Dezember 1906 ein Interimsbahnhof an der Lippeltstrasse.

Die imposante Halle des „Berliner Bahnhofs“ sowie sämtliche Gebäude vom „Berliner Bahnhof“ wurden abgerissen.
Das Betriebswerk des „Berliner Bahnhof“ sowie dessen Güteranlagen wurden für den Haupbahnhof zunächst weiter verwendet.

2. Der Bahnhof "Hamburg Klostertor":

Für einen Anschluss an die neue Verbindungsbahn nach Altona, welche im Jahr über Lombardsbrücke und Dammtor gebaut wurde, lag der oben beschriebene „Berliner Bahnhof“ äusserst ungünstig.
Um hier eine durchgehende Verbindung auch der Berliner Bahn weiter nach Norden zu schaffen, errichtete man 1866 den Bahnhof „Hamburg Klostertor“ (Anfangs „Klosterthor“ genannt).
Der Bahnhof Klostertor lag, vom Berliner Bahnhof her gesehen in einer Rechtskurve, das Gleis dieser Verbindung war mit den hinteren Bahnanlagen des „Berliner Bahnhofs“ verbunden. 

Der dreigleisige Bahnhof „Hamburg Klostertor“ lag ebenerdig in einer langgezogenen Rechtskurve.
und besaß zwei Bahnsteiggleise. 
Links der Gleise befand sich ein verputztes, zweigeschossiges Empfangsgebäude mit zwei Anbauten.
Rechts daneben lag ein zweiständiger Lokschuppen mit einer kleinen Drehscheibe, dessen Einfahrt von Norden aus zu befahrbaren war.
Die Bahnsteige des Klostertor Bahnhofs hatten Anfangs keine Überdachung.
Erst Anfang der 1870er Jahre wurde eine hölzerne Überdachung gebaut.
Hier endeten zunächst die Züge der Verbindungsbahn nach Altona und in die Vororte der Hansestadt. 
Mit der Inbetriebnahme des „Hannoverschen Bahnhof“ im Jahr 1872 wurde nun zwischen den zwei Bahnhöfen eine über die Hamburger Straßen und Ericusbrücke führende Verbindungsbahn gebaut, die zunächst für den Güterverkehr genutzt wurde.
Der Bahnhof „Klostertor“ wurde dadurch nun zum Keilbahnhof, da jetzt auf beiden Seiten des Hauptgebäudes nun Bahnsteige mit insgesamt vier Gleisen lagen.
Der Personenverkehr zwischen dem „Klostertor-“ und dem „Hannoverschen Bahnhof“ begann Oktober 1885.

Der „Bahnhof Klostertor“ hatte nun die Funktion eines zentralen Hauptbahnhofes übernommen, lag er doch ausser an der Lübecker Bahnstrecke an allen von und nach Hamburg führenden Bahnstrecken.
Einzig die vorhandenen Kapazitäten der Bahnanlagen entsprachen nicht mehr dem Verkehrsaufkommen.
Ersetzt wurde der "Bahnhof Klostertor" im Dezember 1906 durch den heutigen "Hamburger Hauptbahnhof".
Auf einem von Süden her fotografierten Foto des „Bahnhof Klostertor“ erkennt man im Hintergrund bereits die entstehende Halle des „Hamburger Hauptbahnhof“.
Hier war der „Bahnhof Klostertor“ noch voll in Betrieb.

Die Fertigstellung des neuen Hauptbahnhof kam trotz intensiver Arbeiten zum festgesetzten Zeitpunkt am 5. Dezember 1906 nicht zum einem Abschluß.
Deshalb wurden in der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember 1906 die noch vorhandenen Gleise des „Bahnhof Klostertor“ nicht zeitaufwendig abgebaut sondern einfach mit Millionen Kubikmetern Erde zugeschüttet.
Tage vorher wurde die hierfür vorgesehene Erde in langen Güterzügen herangekarrt, die schon tagelang vorher im Güterbahnhof für diese Aktion bereit standen.
Mehrere tausend Personen aus allen Bereichen des damaligen öffentlichen Dienstes halfen in der Nacht dabei diese Erde aufzuschütten.
Die Gebäude des Bahnhof  "Hamburg Klostertor" allerdings wurden zu dem Zeitpunkt noch kurz vorher abgerissen.

3. Der "Lübecker Bahnhof"/ Hamburg:

Der "Lübecker Bahnhof" Hamburg lag im Stadtteil St.Georg an der Spaldingstrasse, Ecke Nagelsweg.
Im Gegensatz zu den weiteren Bahnhofsgebäuden nahe der Hamburger Innenstadt war das Abfertigungsgebäude an der Spaldingstrasse ein eingeschossiges, leichtes Fachwerkgebäude, und ohne Bahnhofshalle, bzw. Bahnsteigüberdachung.
Das war dem Umstand geschultert, dass das Gebäude auf wenig tragfähigem Untergrund errichtet werden musste.
Zu den weiteren Hamburger Bahnhöfen im Innenstadtbereich war dieser Bahnhof abseits gelegen und es gab keine und keine Gleisverbindung für Personenzüge.
Das umfangreiche Bahnbetriebsgelände erstreckte sich bis zum Heidenkampsweg.
Bereits im Jahr 1843 wurde die Hansestadt Stettin über eine Bahnstrecke mit Berlin verbunden.
Die Lübecker, die sich damals in einer wirtschaftlichen Randlage befanden,  wollten deshalb unbedingt per Eisenbahn mit Hamburg verbunden werden.
Was aber immer wieder an der ablehnenden Haltung Dänemarks scheiterte, da große Teile der geplanten Eisenbahnstrecke noch über dänisches Staatsgebiet führten.
Durch eine Vermittlung Russlands, des Deutschen Bundes, Österreichs und Schwedens kam es aber im Eisenbahnstreit mit Dänemark endlich zu einer Einigung.

Am 01. August 1865 konnte dann endlich der Bahnbetrieb zwischen Hamburg und Lübeck aufgenommen werden.

Die Randlage des Bahnhof's auf Hamburger Gebiet, ohne Verbindung zu den anderen Bahnstrecken, lag an den Bedingungen welche die Dänen für den Bau der Eisenbahnverbindung zwischen den beiden Hansestädte Hamburg und Lübeck stellten.
An der Soninstrasse wurde ein Güterbahnhof für die Hamburg-Lübecker Eisenbahn errichtet.
Einzig dieser Güterbahnhof der Hamburg-Lübecker Eisenbahn wurde später entlang des Lübecker- und über den Amsinck- Kanal durch eine eingleisige Verbindung mit dem Güterbahnhof der Berlin-Hamburger-Eisenbahn verbunden.

Der Lübecker Bahnhof wurde am 04. Dezember 1906 geschlossen.
Leider sind vom Lübecker Bahnhof nur einige wenige Fotos der Nachwelt bekannt.

Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs der Hamburg-Lübecker Eisenbahn hat heute eine bekannte japanische Elektronikfirma ihren Deutschlandsitz. 

4. Der "Hannoversche Bahnhof"/ Hamburg (auch "Pariser Bahnhof" oder "Venloer Bahnhof"):  

1872 hatte man mit der Eisenbahn in Hamburg große, internationale Pläne.
Zwei direkte internationale Bahnverbindungen, einmal nach Paris sowie eine weitere nach St. Petersburg, waren damals in Planung.
Im Zuge der neu errichteten Eisenbahn Elbbrücken waren diese Projekte endlich möglich geworden.
Auf der Halbinsel zwischen dem Hamburger Oberhafen sowie dem Bakenhafen wurde aus diesem Grund der Pariser- / Venloer Bahnhof errichtet.
Die zwei geplanten internationalen Strecken wurden nie verwirklicht aber der Bahnhof verband immerhin die Eisenbahnstrecken nach Hannover, in das Ruhrgebiet bis an die Belgische Grenze nach Venloe sowie über die Unterelbebahn in die damals noch hamburgische Enklave an der Unterelbe, das Amt Ritzebüttel / Cuxhaven.
Ab 1892 wurde der Bahnhof dann offiziell in Hannoverscher Bahnhof umbenannt.
Der Bahnhof wurde seit seiner Eröffnung unterschiedlich genutzt.
In den ersten Jahren wurden hier Auswanderer und Rückwanderer, die nach mehrjährigem Aufenthalt in den USA in ihre Heimatländer zurückkehrten, abgefertigt.
Als Personen- und auch als Güterbahnhof war dieser Bahnhof Hamburgs Tor nach Süden.

Im Jahr 1906, mit der Eröffnung des neuen, zentralen 1906 Hamburger Hauptbahnhof wurde der Personenverkehr am Hannoverschen Bahnhof eingestellt
Der Bahnhof wurde nun als reiner Güterbahnhof genutzt, in der großen, überdachten Halle konnten nun witterungsunabhängig die Güterwagen abgefertigt werden.
In den 1920er- Jahren wurde das Bahnhofshaupthebäude des Hannoverschen Bahnhof baufällig: Aus diesem Grund wurden in Jahr 1932 Teile des Gebäudes abgerissen.

Während der Nazizeit 1933 bis 1945 erlebte der Bahnhof dunkle Zeiten, er wurde zum Deportationsbahnhof von mehr als 8000 der aus Hamburg deportierten Jüdinnen und Juden, Sintie und Sinti sowie Romnja und Roma.
Diese wurden von hier aus hier aus in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt.
Im Juli 1943, in den Bombennächten der "Operation Gomorrha" , die große Teile der Hansestadt mit einem Feuersturm zerstörten, wurden auch die Gebäude und Gleisanlagen des ehemaligen Hannoverschen Bahnhofs durch diese Angriffe schwer beschädigt.
Auch später noch , bis hin zum Kriegsende, waren die Bahnanlagen in der Hansestadt immer wieder Ziele allierter Bombenangriffe.

Nach dem Kriegsende 1945 wurde ein Wiederaufbau des Gebäudes als nicht lohnenswert verworfen.
Ab 1950 wurde der Bahnhof zum Hauptgüterbahnhof Hamburgs.
Verschiedene Teile des verbliebenen Bauwerks wurden 1951 sowie 1981 abgerissen.
Die verbliebenen restlichen Schuppen sowie die kleinere Gebäude wurden nun von zahlreichen Hamburger Speditionen genutzt.

Mit der Entscheidung für die Entwicklung und Bau der Hamburger HafenCity werden die historische Orte, der ehemalige Hannoversche Bahnhof mit Vorplatz, (Lohseplatz) in der HafenCity wieder stärker wahrgenommenen.
Eine kleine Gedenkstätte für die deportierten Menschen während der Nazizeit erinnert hier nun an den ehemaligen Hannoverschen Bahnhof und an seine wechselvolle Geschichte.

"Hamburg Hauptbahnhof"

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Hamburg braucht einen zentralen Bahnhof! 

Zu dieser Erkenntnis gelangte man in der Hansestadt an der Elbe gegen Ende der 19. Jahrhunderts.
In einer Zeit, in der der Bahnverkehr in Deutschland  immer mehr an Bedeutung erlangte, erwies sich die Unterteilung der Hamburger und Altonaer Bahnanlagen in verschiedene Kopfbahnhöfe der vielen Eisenbahngesellschaften nicht mehr zeitgemäß.
Deshalb wurde überlegt durch den Bau eines Zentralbahnhofs und die Zusammenlegung der verschiedenen Eisenbahnlinien Ordnung zu schaffen.
Die verschiedenen Bahnhöfe (Hannoverscher-, der Berliner-, der Klosterthor- und Lübecker Bahnhof) sollten durch einen gemeinsamen Hauptbahnhof ersetzt werden, in dem alle Bahnlinien zusammen liefen. 
Bauträger für den Hamburger Bahnhof was Preußen.
Der zentrale Hauptbahnhof sollte in der Nähe des alten Klosterthorbahnhofs zwischen dem Glockengießerwall und der Kirchenallee errichtet werden.
Um die Jahrhundertwende, ab 1903, wurden daraufhin sämtliche hier bestehende Bahnhöfe und Streckenführungen umgebaut. 
Für den Berliner Bahnhof, der nun abgerissen wurde, nahm man im selben Jahn noch den Interimsbahnhof Bahnhof Lippelstraße, am Schleusenkanal in Betrieb.
Dieser wurde bis 1906, bis zur zur Fertigstellung des Hauptbahnhofs genutzt.

Die Planung:

Im Jahre 1900 gewannen die Berliner Architekten Reinhardt und Süßenguth in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Bauinspektor Möller einen ausgeschriebenen Wettbewerb zur Gestaltung des neuen Hamburger Hauptbahnhofs. 
Kaiser Wilhelm II hatte dieser erste Entwurf für den Hamburger Hauptbahnhof aber gar nicht gefallen...
Originalton Kaiser Wilhelm II „Einfach scheußlich!“.
So musste der preisgekrönte Entwurf aufgrund des Kaisers Veto nochmal überarbeitet werden.
Verschiedene Verlage hatten damals allerdings schon Postkarten mit dem preisgekrönten Entwurf aufgelegt und unter die Leute gebracht, so dass uns alte Ansichten des nie gebauten Entwurfs wehalten geblieben sind.
Der aufgrund des Kaisers Veto überarbeitete Plan orientierte sich nun mehr an der Fassade des Hamburger Rathauses. Ein monumentales Bauwerk sollte es sein, dessen Bahnsteighalle eine riesige Spannweite aufwies. 
73 Meter Spannweite, 150 Meter lang und 114 Meter breit und bis zu 37 Meter Höhe.

Der Bau:

Die Arbeiten am neuen Hauptbahnhof begannen dann aber erst im Jahr 1902 weil am Bauplatz um die Jahrhundertwende alte Grabstätten entdeckt wurden, die zum Ohlsdorfer Friedhof verlegt werden mussten.
Für die geplanten 12 Bahnsteiggleise und für Bahnsteige wurde die Erde um rund 6 Meter tief abgetragen.
Weil die Bahnsteige vom neuen, geplanten Hauptbahnhof im tiefer liegenden ehemaligen Wallgraben der Hamburger Stadtmauer lagen ergab sich die außenordentliche Bauweise des Empfangsgebäudes von selbst.
Das Empfangsgebäude wurde quer mit einer Brücke durch die Bahnsteighalle an die Nordseite des Hamburger Hauptbahnhof gebaut.
Das gläserne, lichtdurchflutete, riesige Dach der Bahnhofshalle schützte alle Bahnsteige mit ihren 12 Gleisen vor Witterungseinflüssen und wurde durch ein Gerüst aus genietetem Stahl getragen.
Diese Stahlkonstruktion mit Glasdach verlieh dem Hamburger Hauptbahnhof ein einzigartiges Aussehen.
Am Südende überquerte ein Steg als Durchgangsbrücke zur Innenstadt mit Treppenzugängen zu den Bahngleisen die Bahnhofshalle. 
Schon damals hatten sich hier, in diesem Bereich, hatten sich schon damals viele kleine Geschäfte angesiedelt.
Unter dem Gleisbett des Bbf im Bereich des Südsteg wurde damals schon der Tunnel gegraben, der für den Übergang zu diehier für später geplante Bündelung der U-Bahn- Linien dienen sollte. 
An beiden Bahnhofsausgängen entstanden je 45 Meter hohe Uhrentürme, welche das Gebäude zieren sollten.
Nach 4 Jahren Bauzeit wurde der Hamburger Hauptbahnhof schließlich am 6. Dezember 1906 eröffnet und der erste Zug konnte einfahren.

Die Eröffnung:

Am 1. Dezember 1906 kamen ca. 300 Arbeiter auf der größten Baustelle Hamburgs zusammen. 
Sie feierten alle zusammen den neuen Hamburger Hauptbahnhof, den sie in vierjähriger Bauzeit errichtet hatten. 
Sogar eine Musikkapelle spielte flotte Weisen zu diesem Anlass!
Den Arbeitern wurden werden Butterbrote, Eier und Rauchwaren gereicht.

Vier Tage später, fand dann die offiziellen Einweihung statt.
Hier ging es geht dann etwas festlicher zu. 
In der palmengeschmückten Wandelhalle des Empfangsgebäude versammelten sich die Honoratioren in schwarzen Anzügen zu einem oppulenten Festessen. 
Große Reden wurden gehalten. 
Sogar der preußische Eisenbahnminister war als Bauherr zu diesem Anlass in die Hansestadt gekommen.
Das größte Land im deutschen Kaiserreich wollte damals, ab 1906, sämtliche Bahnlinien von Hamburg aus in sein umliegendes Territorium betreiben. 
Schließlich fuhr, von einer schnaufenden Dampflok gezogen der erste Zug, mit Hamburger Staatsflaggen und Blumengirlanden verziert, in den neuen Hauptbahnhof ein. 
Der Hamburger Hauptbahnhof war damit eröffnet.

Die Geschichte:

Es war schon ein beeindruckendes Schauspiel während der Dampflokzeiten im Hamburger Hauptbahnhof!
Ein- und ausfahrende, schnaufende-, dampfende- und qualmende Lokomotiven sah man damals vor allen Zügen.
Das Piepen der von den Heizern gezogene Dampfpfeifen schallte durch die große Bahnhofshalle...
Die Dampfmaschinen der Lokomotiven stampften, Ventile klickten...
Ein dampfender, schwer schnaufender Zug setzte sich langsam, fast schwerfällig in Bewegung, die Räder beginnen immer schneller zu rollen, klacken dabei immer schneller im Takt über die Nähte der noch genieteten Schienenverbindungen...
Die immer schneller werdenden Räder kreischten mehr oder weniger, selbst noch in den langgezogenen Kurven.
Rauch stieg zur Decke der großen Bahnhofshalle auf.
Man roch den Rauch und den Dampf der Lokomotiven.
Eine einzigartige, faszinierende Kulisse, die ich nie vergessen werde!
So war das damals, in den frühen Jahren vom Hamburger Hauptbahnhof und auf vielen anderen Bahnhöfen in Deutschland!


Durch den neuen Hamburger Hauptbahnhof wurde ab Dezember 1906 das Reisen erheblich schneller.
Die Fahrgäste, die in Hamburg umstiegen, mussten nun nicht mehr mit Droschken oder Verbindungsbahnen von einem Kopfbahnhof zum anderen transportiert werden.
Der Bahnhof war (und ist)Teil eines umfassenden neuen Verkehrskonzepts.
Gleichzeitig mit der Einweihung des Bahnhofs nahm die neue Hamburger Stadt- und Vorortbahn (heute S-Bahn) ihren Betrieb auf.
Sie fuhr damals von Blankenese über Altona und den Hauptbahnhof weiter nach Barmbek und Ohlsdorf.
Eine Strecke, die auch heute noch von der S-Bahn bedient wird.

Einen Tag nach der Einweihung, am 6. Dezember 1906, nahm die Preußische Staatseisenbahn die fahrplanmäßigen Verkehre in Richtung Berlin, Lübeck, Kiel und Hannover auf. 
Bereits im ersten Jahr frequentierten hier täglich 218 Züge hen Bahnhof, darunter 146 Reisezüge im Fernverkehr. 
Der neue Hauptbahnhof entwickelte sich schnell zum wichtigsten Knotenpunkt im norddeutschen Reise- und Güterverkehr. 
Bis weit ins 20. Jahrhundert steigen hier Millionen von Auswanderern aus Deutschland und ganz Europa aus und in die Hapagzüge nach Cuxhaven um, bevor sie ihre Schiffe nach Übersee, hauptsächlich Nordamerika, erreichten. 
In beiden Weltkriegen fuhren von hier Soldaten an die Fronten.
Im zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof 1943, obwohl er gegen Luftangriffe gut getarnt war, schwer von Bomben getroffen, konnte aber gerettet, wieder aufgebaut werden.
In den Nachkriegsjahren prägten heimkehrende Kriegsgefangene sowie Flüchtlinge aud den deutschen Ostgebiten das Bild im Hamburger Hauptbahnhof. 
Die letzten Kriegsschäden m Hauptbahnhof wurden erst Ende der 1980er- Jahre beseitigt. 
1991 wurde das Empfangsgebäude zur "Wandelhalle" umgebaut.
Hier wurden nun zahlreiche Geschäfte und Restaurants angesiedelt.

Heute kommen am Hauptbahnhof täglich 800 Züge des Fern- und Regionalverkehrs sowie 1.200 U- und S-Bahnen an. Durch den Bahnhof drängen sich täglich bis zu 500.000 Reisende und Pendler.
Der Bahnhof platzt, in jeder Hinsicht, aus allen Nähten!
Aus diesem Grund ist demnächst ein weiterer Ausbau vorgesehen.
Von den Planungen dazu sind am Ende der Fotostrecke ein paar Impressionen zu sehen.
Die Passagiere sollen künftig den Bahnhof über eine dritte Zugangsbrücke in Höhe der Steintorbrücke zur Mönckebergstraße betreten können.
Die Bahnhofshalle soll um 70 Meter nach Süden verlängert werden, dabeu wird ein Teil der Steintorbrücke mit überdacht.

Dieses Vorhaben wird derzeit geprüft, mit einer Realisierung ist nicht vor 2035 zu rechnen.

Vorgeschichte 

"Hamburg Hauptbahnhof"

Die Vorgeschichte des Hamburger Hauptbahnhofs:
Die oben gezeigte  zeitgenössische Postkarte zeigt die wichtigsten, Hamburger Bahnhöfe. Die Postkarte wurde  wahrscheinlich noch vor der Jahrhundertwende 1900 verlegt. Das hier gezeigte Exemplar der Postkarte wurde im Jahr 1901 abgestempelt. Vier Bahnhöfe, Berliner Bahnhof, Hannoverscher Bahnhof (vorher Pariser- und Venloer- Bahnhof), Klosterthor Bahnhof sowie Lübecker Bahnhof werden hier ausführlich gezeigt, weil diese im Jahr 1906 durch einen zentralen Bahnhof ersetzt wurden, den Hamburger Hauptbahnhof.Die weiteren hier auf der Karte aufgeführten Bahnhöfe (Dammtor und Sternschanze) sind hier allerdings nicht vorgestellt.

Im Hamburger Generalanzeiger vom 7. Juli 1888 wurden die damaligen Zugabfahrten zu den verschiedenen Destinationen, die mit der Bahn von Hamburg aus zu erreichen waren bekannt gegeben.
Die Reisenden nach Cuxhaven mussten damals am Venloer Bahnhof aufbrechen und am Harburger Hauptbahnhof auf die Züge der Unterelbebahn umsteigen.

Der Hamburger Stadtplan aus dem Jahr 1895 mit den damaligen Bahnlinien und allen damaligen Hamburger Bahnhöfen 
im Innenstadtbereich der Hansestadt, die 1906 durch einen zentralen Bahnhof, dem heutigen "Hamburg Hauptbahnhof" ersetzt wurden.

Vergrößerung Kartenausschnitt aus dem HH Stadtplan 1895:

Orange 1 = "Berliner Bahnhof " 
Blau 2 = "Bahnhof Klostertor" 
Grün 3 = "Lübecker Bahnhof" 
Gelb 4 = "Pariser-", "Venloer-" & "Hannoverscher Bahnhof" 

Diese Bahnhöfe wurden  1906 durch einen zentralen Bahnhof ersetzt, dem heutigen "Hamburg Hauptbahnhof" (Lila Kreis).

1. Der "Berliner Bahnhof" in Hamburg:
Ein Holzstich aus dem Jahr 1842 zeigt eine zeitgenössische Ansicht späteren des Hamburger "Berliner Bahnhof". Zu dieser Zeit, als dieser Holzstich entstand, war hier der Hauptbahnhof der " Bergdorfer Eisenbahn". Auf dem Vorplatz flanierte die Bevölkerung, ein Pavillon auf diesem Platz versorgte die Menschen mit Speisen und Trank.

Der Bahnhof mit Halle und Abfertigungsgebäude der Bergdorfer Eisenbahn im Hamburger Stadtteil St. Georg nach Inbetriebnahme des Bahnhofs um 1842. Der Bahnhof wurde nach dem Anschluss der Strecke an die Berliner Eisenbahnstrecke von der Berlin- Hamburger- Eisenbahn übernommen und weiter angebaut, wesentlich erweitert.

Ca. 1850 zeigt dieser Stich dem Blick durch die Bahnhofshalle des  "Berliner Bahnhof" in Hamburg. Auf der rechten Abfahrtseite des Bahnhofs hat gerade ein Zug in Richtung Berlin stark schnaufend Fahrt aufgenommen zu einer Reise nach Berlin.

Dieses frühe Foto, entstand um 1875, zeigt das Personal des Hamburger "Berliner Bahnhof" welches zu dieser Zeit nötig war, um einen reibungslosen Bahnverkehr zu gewährleisten. In der Halle steht ein Personenzug zur Abfahrt nach Berlin bereit. Die Tenderlokomotive vor diesem Zug ist noch englischer Bauart. 

Auch dieses Foto wurde 1875 aufgenommen, wahrscheinlich vom selben Fotografen, dem wir das Foto auf der Seite davor zu verdanken haben. Es zeigt ebenfalls Personal und Lokomotiven auf der Ostseite des Hamburger "Berliner Bahnhof".  Im Hintergrund das Abfertigungsgebäude am Südflügel des Bahnhofs, hier wurden die nach Berlin reisenden Passagiere abgefertigt.

Die Südseite des Berliner Bahnhof war die Seite, auf dessen Bahnsteig in der Halle alle Züge nach Berlin abfuhren. Hier wurden also die Reisenden nach Berlin abgefertigt. Im Vordergrund erkennt man verschiedene Abstellgleise für die Eisenbahn, aber von hier aus war der Bahnhof und damit die Berlin-Hamburger-Eisenbahn mit den Gleisanlagen der Hamburger Häfen verbunden. Ca. 1878.

Das Bahn- Betriebswerk von der Berlin- Hamburger- Eisenbahn nahe des Hamburger Berliner Bahnhof . Im Jahr 1879 ist das am Betriebswerk angestellte Personal der Eisenbahn an der Drehscheibe angetreten und posiert für den Fotografen dieses Bildes. Früher wurden für die Nachwelt gerne solche Gruppenfotos abgelichtet.
Auf den Lokomotiven, teilweise waren das noch englische Importmaschinen, hat sich das stolze Lokpersonal für dieses Foto aufgestellt .

Ein Billet (Fahrkarte) Zweiter Klasse der Berlin Hamburger Bahn für eine einfache (!) Schnellzugfahrt von Berlin Friedrichstraße nach Hamburg kostete im August des Jahres 1882 die Summe von 20 Mark und 70 Pfennige. Ein recht stolzer Preis, wenn man bedenkt dass das Jahresdurchnittseinkommen eines Handwerkers damals gerade einmal ca. 1200 Mark betrug!

Für eine einfache 2. Klasse Zugfahrt von Breslau über Berlin in die Hansestadt an der Elbe mussten sogar 43 Mark und 60 Pfennige entrichtet werden! Hier eine der damaligen Fahrkarten.

Der Blick im Jahr 1882 von Norden, aus der Richtung Klostertor Bahnhof,  über den gemeinsamen Bahnhofsplatz vom Berliner- und vom Klostertor Bahnhof in Hamburg. Von links wird gerade ein aus Richtung Berlin kommender-, oben im Bild ein aus Richtung Hannover kommender Zug zum Klostertor- Bahnhof überführt, die von hier über die Bergdörfer Verbindungsbahn weiter nach Kiel, Flensburg etc. fuhren.

Dieser Plan des Bahnhofsgebäudes vom Berliner Bahnhof stammt aus dem Jahr 1885. Der Berliner Bahnhof war ein reiner Kopfbahnhof in dem am Ende der Bahnsteige die Lokomotiven aller hier endenden Züge auf zwei Drehscheiben für die Rückfahrt nach Berlin gedreht wurden. Durch rangieren wurden die Loks dann wieder an das andere Zugende gehängt. Von Berlin kommende weiterführende Züge nach Kiel usw. wurden am Bahnhofsgebäude vorbei zum Klostertor Bahnhof geleitet, wo diese Züge dann abgefertigt wurden.

Teil 1 des Gleisplans "Berliner Bahnhof" Hamburg.
links geht es nach Berlin, rechts zum "Berliner Bahnhof" in Hamburg.
Stand 1887.

Teil  2 des Gleisplans "Berliner Bahnhof" Hamburg.
links geht es nach Berlin, rechts der "Berliner Bahnhof" in Hamburg.
Abzweigung rechts nach oben: Hafenbahn, Hannoverscher Bahnhof.
Abzweigung rechts nach unten: Klostertor Bahnhof, Altona und Schleswig Holstein.
Das Betriebswerk der Bahn war sehr umfangreich!

Stand 1887.


Um 1890 aufgenommen zeigt dieses Foto, welches von Nordwesten her über den Bahnhofsplatz aufgenommen wurde, den Hamburger "Berliner Bahnhof ". Man erkennt her sehr gut das gesamte Abfertigungsgebäude auf der Nordseite des Bahnhofs, sowie seine zwei in Richtung Westen weisende Türme am Ende der hölzernen Bahnhofshalle. Auf dem Bahnhofsvorplatz eine Tram der Ringbahn.

Im Jahr 1890 wurde dieses Foto im Hamburger "Berliner Bahnhof aufgenommen. Auf einem der mittleren Gleise steht ein damals üblicher Personenzug der Berlin - Hamburger Eisenbahn. Der Blick weist hier nach Osten, hin zum großen Ein- und Ausfahrtsportal des "Berliner Bahnhof" in Hamburg.

Der Berliner Bahnhof in Hamburg im Jahr 1900 fotografiert. Der Blick von Osten durch die hölzerne Bahnhofshalle, mit ihren vier Gleisen. Am hinteren Enden befinden sich die zwei kleinen Drehscheiben, mit denen der Richtungswechsel für die Lokomotiven vollzogen werden konnte.

Der Blick im Jahr 1900 von Süden, auf den "Berliner Bahnhof" und auf die Hamburger Innenstadt. Rechts oben, hinter den vielen Schranken auf dem Bahnhofsvorplatz erahnt man den "Klostertor" Bahnhof.  Die Bahnanlagen sind über die Jahre nach und nach gewaltig erweitert worden. nAlle Hamburger Bahnhöfe kratzten am Limit ihrer Kapazität. Was einer der Gründe für die Planung und den Bau eines zentralen Bahnhofs war, den Hamburger Hauptbahnhof...

Ca. um 1900. 
Rechts das Portal mit den zwei Türmen des Hamburger Berliner Bahnhof. Vor diesem Bahnhof erkennt man einen Zug auf der Verbindung vom Klostertor Bahnhof (man erkennt dessen Bahnhofsgebäude links im Hintergrund) , der gerade über den Bahnhofsplatz , über die öffentlichen Straßen und über die Ericusbrücke  zum Hannoverschen-Bahnhof überführt wird.

Der Blick über Bahnhofsplatz, hier ein echtes Photochrome Farbfoto. Im Hintergrund erkennt man das Gebäude des Natur- Historischen-  Museum, davor die öffentliche Badeanstalt. Dieses Foto wurde vom Berliner Bahnhof her aufgenommen. In der Mitte erkennt man den Bahnhof Klostertor. Am Anfang des 20. Jahrhunderts nahm der öffentliche Verkehr und die zu überführenden Züge immer mehr zu. Auf Straßen und Bahnhofsplatz wurden hier immer mehr Gleise und Schranken nötig, was neben der Bündelung aller Verkehre auf einen Bahnhof einer der Hauptgründe für Planung und Bau des zentralen Hamburger Hauptbahnhofs war.

Der "Berliner Bahnhof" in Hamburg kurz vor der Schliessung und vor dem Abriss des Gebäudes im Jahr 1903.  Der Bahnhof musste früh weichen, weil hier die Infrastruktur für die Gleisanlagen des zukünftigen Hauptbahnhof geschaffen werden musste. Als  Interimsbahnhof für den Bahnverkehr wurde an der Lippeltstraße ab 1903 ein Ersatz für die nächsten drei Jahre als Endstation auf der Bahnstrecke Berlin - Hamburg geschaffen.

Dieser Hamburger Stadtplan aus dem Jahr 1903 war seiner Zeit bereits ein ganzes Stück voraus, da hier der neue Hauptbahnhof bereits eingezeichnet ist. Auch der neue Gleisverlauf über die Oberhafenbrücke und Pfeilerbahn (die beide im Jahr 1906 fertig waren) ist hier bereits eingezeichnet. Der Berliner Bahnhof ist hier schraffiert und als "ausser Betrieb" gekennzeichnet. Nach wie vor wurden die Züge zum Hannoverschen Bahnhof über den Bahnhof Klostertor abgefertigt und dann über die Straßen überführt. Die Strecke nach Berlin wurde gekappt, an der Lippeltstraße war hier dann bis Dezember 1906  Endstation.

1a - Interimsbahnhof Lippelstraße (für Berliner Bahnhof):
Der Bahnhof an der Lippeltstraße fungierte an 1903 für drei Jahre als Ersatz für den "Berliner Bahnhof" in Hamburg. Dieses Foto aus dem  Jahr 1905 zeigt diesem  Interimsbahnhof an der Lippeltstraße.

Das Gelände, auf dem bis 1903 das Bahn- Betriebswerk für den Berliner Bahnhof der Berlin- Hamburger- Eisenbahnen stand, wurde später zu einem Betriebswerk für dem Bahn- Regionalverkehr umgebaut. Hier befindet sich heute der Abstell- Bereich für die Züge der  Regionalverkehre in und um Hamburg Hauptbahnhof.

2. Der Bahnhof "Hamburg Klostertor":
1872 wurde für den Anschluss des "Berliner Bahnhof" in Hamburg der "Bahnhof Klosterthor" errichtet. Hier sieht man das Bahnhof Betriebsgebäude auf einer frühen Aufnahme aus dem Jahr 1874 vom gemeinsamen Bahnhofsplatz mit dem "Berliner Bahnhof" her.

Auf diesem Foto von 1880 erkennt man gleich zwei der frühen Hamburger Bahnhöfe. Im Vordergrund sieht man das Hauptmotiv, den "Bahnhof Klosterthor". Für einen Anschluss an die Verbindungsbahn nach Bergedorf und Altona lag der "Berliner Bahnhof" (im Hintergrund zu sehen) äusserst ungünstig. Links im Bild erkennt man den kleinen, zweiständigen Lokschuppen für Rangierlokomotiven samt Drehscheibe. Der kleine Bahnhof entwickelte sich bis 1906 zu einer äusserst wichtigen Bahnverkehr Drehscheibe für die Hansestadt Hamburg. 1906, mit der Eröffnung des Hamburger Hauptbahnhof, der nur wenige Kilometer weiter nördlich erbaut wurde, kam für den Klostertor Bahnhof das aus.

Links im Bild sieht man den  Hamburger Bahnhof Klosterthor, noch mit "th" geschrieben, ein kleiner aber wichtiger Bahnhof an der Bergdörfer Verbindungsbahn und damit das Tor (der Bahn) von Hamburg nach Kiel, Flensburg etc. und nach Dänemark. Und hoch frequentiert! Eine Werbepostkarte aus dem Jahr 1879 zeigt den  Bahnhofsplatz mit dem "Skandinavisk Hotel", welches damals schon mit elektrischem Licht auf den Zimmern Werbung machte, was damals keine Selbstverständlichkeit war!

Im Jahr 1885 in Hamburg aufgenommen zeigt dieses Foto die Überführung eines  Schnellzuges über die Ericusbrücke vom Bahnhof Klostertor zum Hannoverschen Bahnhof. Der Aufnahmeort ist hier auf der Bahnhofstraße nahe dem Berliner Bahnhof vor der Brücke, die damals die Straße sowie die Bahnstrecke über den Oberhafen führte.

Ein Foto vom Bahnhof "Hamburg  Klosterthor" im Jahr 1885. Auf der linken Seite sieht man gut die neuen Gleise, welche nun  den Bahnhof und damit die Verbindungsbahn mit dem Hannoverschen Bahnhof verbinden. Hier aus Südwesten fotografiert, von der Seite auf der sich das Johannis- Kloster befindet. Gegenüber die St. Georg Häuserzeile mit dem Hotel. Eine schöne Aussicht auf den Platz.

Dieser Gleisplan vom  Bahnhof "Hamburg  Klosterthor" zeigt die Situation im Jahr 1885. 

Dieses Foto aus dem Jahr 1886 in Hamburg aufgenommen zeigt dieses Foto den Blick über Bahnhof Klostertor in Richtung Westen zu den Langen Mühren, rechts die Steinstraße mit der Altmannbrücke. In der Mitte des Fotos erkennt man die 1855 errichtete alte Wasch- und Badeanstalt an der Steinstraße / Schweinemarkt die, nachdem sie den Feuersturm und Bombenkrieg des 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden hatte , im Jahr 1963 abgerissen wurde.

Diese schöne Ansicht des Bahnhofs "Hamburg Klosterthor" stammt aus dem Jahr 1887. Von Altona kommend läuft hier gerade ein Zug in den Bahnhof ein, der dann später zum Hannoverschen Bahnhof zur Weiterfahrt nach Süden überführt werden muss.

1989. Der Bahnhof  Hamburg Klostertor in einer Nord- Süd- Ansicht  von der Steinstrasse aus gesehen. Dahinter erkennt man die  Nordseite des Berliner Bahnhofs. Die Schienen, die hier von links im Bogen kommen, verbinden die Bergdorfer Verbindungsbahn mit der Berliner Strecke, rechts der Schienenstrang zeigt die Verbindung vom Bahnhof Klostertor  über Bahnhofstraße und Ericusbrücke mit den Hannoverschen- / Venloer Bahnhof. 

1898. Eine Werbepostkarte für das Skandinavisk- Hotel Hamburg St. Georg wirbt mit 36 sauberen Zimmern zu mäßigen Preisen. Sogar elektrisches Licht und Faßbier wurde den Hotelgästen geboten. In der Mitte ist die Schienen- Querspange zum Berliner Bahnhof Bahnhof zu erkennen auf der eine Rangierlokomotive zu sehen ist. Das Foto zeigt links den Bahnhof "Hamburg Klostertor".   im Vordergrund sieht man den gemeinsamen Bahnhofsplatz mit dem "Berliner Bahnhof".

Die Überführung eines Schnellzuges vom  Klostertor- Bahnhof, den man rechts im Bild erkennen kann, über die Bahnhofstraße und Ericusbrücke zum Hannoverschen Bahnhof im Jahr 1898.

Um die Jahrhundertwende, im Jahr 1900 war diese Postkarte auf dem Weg mit der Post. Das Foto zeigt ein reges Treiben am Bahnhof "Hamburg Klostertor". Rechts erkennt man den kleinen Lokschuppen für die hier eingesetzten Rangierlokomotiven.

Ein Foto vom Bahnhof "Hamburg Klostertor" zeigt hinten links das Kloster St. Johannis. Weiter recht erkennt man die Säule der öffentlichen Badeanstalt und das Natur- Historischen- Museum am Steintorwall. Aufnahmedatum des Fotos ist ca. 1900.

1902 der Bahnhofsvorplatz am Bahnhof "Hamburg Klostertor" ist wegen der immensen Zunahme der Verkehre mittlerweile mit Schanken voll gestellt. Eine Werbekarte vom Scandinavisk Hotel.

Eine Szene, Momentaufnahme aus dem Jahr 1902. Hamburg, wie es früher einmal war, am Bahnhof Hamburg Klostertor, zu sehen auf einer aussagekräftigen und hübsch kolorierten Postkarte.

Der Bahnhof "Hamburg Klostertor" kurz vor der Schliessung des Berliner Bahnhof. Rechts neben Bahnhofsgebäude steht noch ein aus Berlin angekommener Zug zur Weiterfahrt nach Altona und Kiel bereit. Vom Bahnhofsplatz her gesehen führten die zwei Gleise rechts des Klostertor Bahnhof auf die Berliner Strecke, die zwei Gleise links vom Bahnhofsgebäude auf die Strecken nach Hannover, Bremen und nach Cuxhaven über den Hannoverschen Bahnhof. Ein koloriertes Foto aus dem Jahr 1903.

Der Blick von Südosten auf den Klostertor Bahnhof in Richtung Hauptbahnhof. Links unten die Mauer für die später höher gelegten Gleise des Vorfeldes, die von Oberhafenbrücke und Pfeilerbahn kommend in den neuen, im Hintergrund entstehenden Hamburger Hauptbahnhof führen werden. Im Jahr 1902 wurde mit diesen Arbeiten an der Mauer begonnen, das obige Foto ist ca. im Jahr 1904 entstanden.

Dieses Foto vom Bahnhof Klostertor wurde im Herbst des Jahres 1906 aus südlicher Richtung aufgenommen. An den Bahnsteigen und auf dem Bahnhofsvorplatz herrscht reges Treiben. Im Hintergrund ist bereits der fast fertige neue Hamburger Hauptbahnhof zu erkennen.
Lange dauert es nicht mehr und der neue, zentrale  Bahnhof wird die vier, hier in der Fotostrecke vorgestellten Bahnhöfe ersetzen.

3. Der "Lübecker Bahnhof" in Hamburg:
Die Ecke Nagelsweg zur Spaldinger Straße am Lübecker Bahnhof auf einer Postkarte. Ein sehr frühes Postkartenfoto ohne Zeitangabe. Das Foto wird (geschätzt) um ca. 1870 entstanden sein. 

Vom  Lübecker Bahnhof an der Spaldingstraße gibt es nur wenige Fotos, hauptsächlich Postkartenansichten, wie hier.
Dieses Foto, des gegenüber anderen damaligen Hamburger Bahnhöfen eigentlich wenig repräsentativen Abfertigungsgebäudes,  wurde um 1884 auf die Fotoplatte gebannt. 

Hier der "Lübecker Bahnhof" in Hamburg um das Jahr 1898 von der Spaldingstraße  her gesehen. Das Abfertigungsgebäude des Bahnhofs war wegen eines wenig tragfähigen Untergrundes eingeschossig, im Fachwerkstil und in Leichtbauweise gebaut. Auf beiden Seiten des Abfertigungsgebäudes ist für den Schutz der Reisenden eine hölzerne Überdachung gebaut. Eine Postkartenansicht.

Dieses Foto vom  Lübecker Bahnhof wurde ebenfalls von der Spaldingstraße her aufgenommen und zeigt den Bahnhof um das Jahr 1902. Wie man sieht, ein sehr beliebtes Postkarten Motiv. Die Bahnsteige auf der Gleisseite des Lübecker Bahnhof hatten keine eigene Überdachung.

Die Übersicht des Lübecker Bahnhof um 1903. Offensichtlich ein Winterfoto. Der Blick auf das in der Mitte liegende Bahnhofsgebäude. Links unten im Bild erkennt man einen Teil der Spaldingstraße. Von rechts nach links über den Bahnanlagen verläuft der Nagelsweg. Hier biegt vom Güterbahnhof, rechts im Bild, die Verbindungsbahn für den Güterverkehr zur Berliner Strecke ab. Rechts vom Güterbahnhof verläuft die Norderstraße, die oben rechts den Nagelsweg kreuzt.

Das Abfertigungsgebäude vom Lübecker Bahnhof im Jahr 1904. Wir sehen rechts die Spaldingstraße mit Straßenbahnschienen der Ringbahn. Links die Gleisseite der Hamburg- Lübecker- Eisenbahn.

Der Lübecker Bahnhof auf einem Foto von 1906. Links sieht man die Gleise der Straßenbahn, die hier neben der Spaldingstraße verlaufen.
Der Bahnhof steht hier kurz vor seiner Schliessung, noch im Dezember des Jahres wird der Hauptbahnhof geöffnet werden.

Die Ausfahrt eines Zuges der Lübeck- Büchener- Eisenbahn  aus Hamburg Hauptbahnhof, von dem links, mittig, im Hintergrund ein Teil der Bahnhofshalle zu sehen sind. Das Gebäude auf der rechten Seite beherbergt heute das "Museum für Kunst und Gewerbe". Diese neue, direkte Gleisabzweigung vom Hauptbahnhof zur Lübecker Strecke, wie sie auch heute noch besteht,  war erstmals auf einem Stadtplan von 1909 eingezeichnet.

04. Der "Pariser-", "Venloer-", "Hannoversche-" Bahnhof:
Dieser Hamburger Bahnhof wurde 1872 eröffnet. Dieser Kupferstich wurde kurz nach der Eröffnung des Bahnhofs als Postkartenmotiv gedruckt und verkauft. Das Bild zeigt die Nordseite des Bahnhofs. Auf der rechten Seite die Anbauten waren die "Abfahrtseite", links die Anbauten waren hier die "Ankunftsseite". Im Portal sind fünf Durchfahrten zu erkennen. Auf dem Vorplatz erkennt man von links die zweite und dritte Durchfahrt führte zu einer Drehscheibe, auf der die Lokomotiven der ankommenden Züge gedreht wurden.  Durch die zwei rechten Durchfahrten führten Gleise über das Bahnhofsvorfeld und über die Ericusbrücke als Verbindung zum Berliner-, später auch zum Klostertor- Bahnhof.

Das Foto zeigt im Jahr 1885 eine Zugüberführung vom Hannoverscher Bahnhof zum Klostertor Bahnhof.

Der Hannoverscher Bahnhof in Hamburg. Diese Aufnahme vom Bahnhofsvorplatz wurde 1899 um 16.54 Uhr aufgenommen... 

Der Blick im Jahr 1900 von Süden auf die Bahnhofshalle des Hannoverschen-Venloer- Bahnhof in Hamburg. 

Die Postkarte aus dem Jahr 1902 zeigt links im Bild eine vom Klostertor Bahnhof kommenden Zug auf dem Bahnhofsvorplatz des Hannoverschen Bahnhof in Hamburg, welcher im Hintergrund zu sehen ist. In der rechten Durchfahrt des Bahnhofportals ist ein weiterer Zug zu erkennen, der ebenfalls geraden überführt worden ist.
Das Bahnpersonal hatte mit den Zugüberführungen damals gut zu tun!

Die Nordseite des Hannoverschen- Venloer- Bahnhof in Hamburg. Im Portal erkennt man fünf Rundbögen durch welche Gleise verlegt waren. Das Gleis in der Durchfahrt ganz rechts diente nur als Verlängerung des Abfahrtsbahnsteigs. Durch die zweite Durchfahrt von rechts führte das Gleis auf dem Züge von / nach Norden vom / zum Klosterthor Bahnhof, bzw. Berliner Bahnhof überführt wurden.
Die drei Durchfahrten links führten auf eine Drehscheibe, auf der die Lokomotiven der hier endenden Züge wieder in Fahrtrichtung zur Abfahrt in Richtung Süden gedreht werden konnten.

Dieser Blick von Süden in die Bahnhofshalle vom Hannoverschern- Venloer- Bahnhofs entstand im Frühjahr 1906. Noch war das Gebäude voll, als Personenbahnhof in Betrieb. Von der Gleisseite her sieht man in die Bahnhofshalle. Auf der rechten Seite befand sich hier der Ankunfts-, auf der linken Seite der Abfahrtsbereich. Weiterfahrende Züge nach Norden wurden durch eine der fünf Durchführungen im vorderen Portal zum Klostertor Bahnhof überführt.

Im Jahr 1906 wurde diese Postkarte vom Hannoverschen Bahnhof abgestempelt. Das auf der Karte zu sehende Foto zeigt den Blick über den Ericusgraben auf das Bahnhofsgebäude und Portal.

Dieses Foto aus dem Jahr 1912 zeigt dem Blick in die Halle vom Hannoverschen Bahnhof in Hamburg, der nun als reiner Güterbahnhof genutzt wurde. Rechts im Bild das ehemalige Ankunfts- Abfertigungsgebäude für die früheren Bahnreisenden.

Kriegsjahr 1916. Am Hannoverschen Bahnhof in Hamburg wurden während des Ersten Weltkriegs mit Lazarettzügen der Bahn schwer verwundete  Soldaten von den Fronten im Westen und Osten in die Hansestadt transportiert. In den Hamburger Kliniken wurden die verwundeten Soldaten mehr oder weniger wieder hergestellt...

Dieses Luftbild von Anfang der 1930er Jahre zeigt eine Übersicht der damaligen Bahnanlagen am Hamburger Hauptbahnhof der sich hier in der Verlängerung des Fotos unten links befindet. Man erkennt gut das Johannis Kloster unten links im Bild. Davor  befand sich bis 1906 der Klostertor Bahnhof. Im Verlauf der Bahnzufahrt zum Hauptbahnhof erkennt man rechts die Markthallen. Hier ungefähr befind sich genau auf der Zufahrt der alte Berliner Bahnhof, der 1903 abgerissen wurde. Das Betriebswerk vom Berliner Bahnhof war damals noch erhalten und in Betrieb. Hinter der Oberhafenbrücke, auf dem Bogen der Pfeilerbahn erkennt man gut den Haltepunkt Oberhafen. Rechts neben der Pfeilerbahn sind die noch komplett erhaltenen Gebäude und die Halle des Hannoverschen Bahnhof gut zu erkennen. Hier befand sich der Haupt- Güterbahnhof Hamburgs.

Das obige Foto stammt aus dem Jahr 1931 und zeigt den Blick in die Bahnhofshalle des ehemaligen Hannoverschen Bahnhofs. Die mittleren Gleise in der Bahnhofshalle waren hier bereits abgebaut, der Bahnsteig war verbreitert und diente nun als Ladestraße. Der ehemalige Personenbahnhof war jetzt nur noch ein Güterbahnhof.

Eine Aufnahme des Güterbahnhofs nahe dem ehemaligen Hannoverschen Bahnhof auf dem Grasbrook. Der Güterbahnhof hier war zu dieser Zeit der Haupt Güterbahnhof der Hansestadt. Von hier verliefen auch die Gleise der Hafenbahnen, hier wurden dann die Güterzüge zusammengestellt, welche die angelieferten Waren ins Binnenland brachten; bzw. umgekehrt.

Das noch unzerstörtes Portal vom Hannoverschen Bahnhof im Kriegsjahr 1941. Das marode Dach der Alten Bahnhofshalle wurde bereits noch zu Friedenszeiten abgerissen. Seit der Eröffnung des Hauptbahnhof im Jahr 1906 wurde hier kein einziger Personenzug, weder im Nah-, noch im Fernverkehr mehr abgefertigt. Der alte Bahnhof entwickelte sich aber zum Haupt- Güterbahnhof der Hansestadt an der Elbe, allein schon deshalb weil von hier die Hafenbahnen abgingen. Hier wurden damals alle Güterzüge, die in sämtliche Windrichtungen fuhren. Alle wichtigen Speditionen waren an diesem Güterbahnhof vertreten.

Im Jahr 1950 stehen sie noch,  die vom Krieg schwer gezeichneten Abfertigungsgebäude  vom "Hannoverschen Bahnhof" in Hamburg.
In den nächsten Jahren bröckelt die Fassade dann aber gewaltig. Wegen Baufälligkeit werden der von hier aus gesehene Gebäudeteil sowie das Portal in der Mitte gesprengt. 

Das Jahr 1955. An der Ruine des ehemaligen Pariser-, Venloer-, Hannoverschen Bahnhof in Hamburg hat der Zahn der Zeit kräftig genagt. Die nun baufällige Ruine des Portals sowie der rechte Teil des Gebäudes  wurde noch im  selben Jahr gesprengt. Das alte Empfangsgebäude links wurde noch erhalten. Im Jahr 1981 wurde dann auch noch der Rest der Ruine komplett beseitigt.

2006. Die für den Bau der Hafencity freigelegte alte Fundamente vom ehemaligen Hannoverschen Bahnhof.

2006. Ein weiteres Foto von den, für den Bau der Hafencity freigelegten alten Fundamente des ehemaligen Hannoverschen Bahnhof auf dem Grasbrook.

2005. Über die Ericusbrücke, welche den Ericuskanal zum Grasbrook mit dem Hannoverschen Bahnhof  überspannte, wurden vor dem Bau des Hauptbahnhof die Güter und Fernzüge geleitet, die über den Klostertor Bahnhof auf die Verbindungsbahn nach Altona und nach Schleswig- Holstein geleitet wurden. Eine Drehbrücke, die heute, wo der Kanal nicht mehr schiffbar ist, als Baudenkmal, gut erhalten, aber festgesetzt ist. Ein Relikt aus vergangener Zeit in der hochmodernen Hafencity, an die (fast) nichts mehr an vergangene, ruhmreiche Eisenbahnzeiten erinnert. Hinter der Ericusbrücke erkennt man die im Jahr 1906 fertig gestellte Oberhafenbrücke die gerade von einem Metronom überquert wird. Die Oberhafenbrücke wurde 2007 durch einen Neubau ersetzt.

Am 10.5.2017 wurde der Gedenkort Hannoverscher Bahnhof mit einer feierlichen Zeremonie im Lohse-Park nahe der Hamburger Hafencity, unterhalb der Pfeilerbahn eröffnet. Genau hier, an dieser Stelle, standen bis 1981 die Reste einer Ruine vom Hannoverschen dessen Geschichte hier vorher kurz behandelt wurde. Der Bahnhof wurde während  des Zweiten Weltkrieges von Alliierten Bomben sehr schwer beschädigt. Zwischen 1940 und 1945 wurden in  ransporten fast 8000 Hamburger und Norddeutsche Juden, Roma und Sinti aus Hamburg und Norddeutschland in Ghettos und Vernichtungslager der Nazis in Ost- und Mitteleuropas deportiert . Für diese Menschen war das ein ein Weg in eine schwere Leidenszeit, überwiegend in den Tod. 

2017. Die Gedenkstätte für die deportierten NS Opfer am Standort des ehemaligen Hannoverschen Bahnhof in Hamburg. Rechts im Bild erkennt man einen entstehenden Neubau der neuen Hafencity, die unter anderem auch hier auf den ehemaligen alten Bahnanlagen des Güterbahnhof auf dem Grasbrook entsteht. Links neben der neuen Gedenkstätte sieht man den Ersatzbau aus Beton, der seit ein paar Jahren die alte Pfeilerbahn ersetzte.

Bei der Eröffnung der Gedenkstätte wurden zum Gedenken der hier deportierten Menschen Kränze niedergelegt. Von der historischen Bausubstanz des alten Hannoverschen Bahnhofs ist heute leider nichts mehr zu sehen. Einzig das für den stilisierten Bahnsteigs, an dessen Rand die Gedenktafeln mit den Namen der Deportierten Menschen genannt werden, soll von der ehemaligen Ladestrasse des alten Hannoverschen Bahnhofs stammen.

"Hamburg Hauptbahnhof"

Im Jahr 1900 wurde dieser, vom Hamburger Senat favorisierte Wettbewerbsentwurf der Architekten Reinhardt u. Süßenguth für den  Hamburger Centralbahnhof (so stand das damals in der Wettbewerbs- Ausschreibung!), dem  Hauptbahnhof, vorgestellt. Dieser Entwurf  kam, genau wie der später noch abgeänderte Siegerentwurf der Architekten Moeller,  zunächst erst einmal in die Endauswahl. Hier auf einem Stich sieht man eine Ansicht des, vom Schirmherren des Wettbewerbs,  Kaiser Wilhelm II ("Welch' scheußliches Gebäude!"), abgelehnten Entwurfs von Reinhardt u. Süßenguth mit Blick auf dessen Nordseite, vom Glockengießerwall aus gesehen.

Eine Postkarte mit einer Lithographie vom preisgekrönten Entwurf des Architektenbüro Moeller, der  in dieser Form ebenfalls durch des Veto von Kaiser  Wilhelm II  verworfen wurde. So, wie auf dieser Postkarte, hätte die Ausfahrt auf der Nordseite des Bahnhofs von der Kirchenallee über den Hachmannplatz ausgesehen, wäre der Bahnhof genau so verwirklicht worden.  Mehrere Architekten waren bei der um 1900 in diesem Wettbewerb gegeneinander angetreten. DIeser Entwurf kam zusammen mit dem von Reinhard & Süßenguth in die Endauswahl, beide gefielen dem Kaiser so aber nicht. An Moeller's Entwurf mussten die Architekten auf Anordnung Wilhelm II, der hier beim Wettbewerb das letzte Wort hatte, nur noch ein paar Änderungen vornehmen. Nach der Überarbeitung ging es dann zügig an den Bau. Bereits 1906 wurde der Bahnhof in Betrieb genommen!

Dieses und auch das Foto auf der nächsten Seite der Slideshow von der Baustelle zum Hamburg Hbf verdanken wir den Brüdern Johann & Heinrich Hamann, die im Jahr 1903 den Beginn der Bauarbeiten für den Hamburger Hauptbahnhof auf Fotoplatten gebannt haben.

Das zweite Foto der Hamann Brüder von der Baustelle Hamburger "Central- Bahnhof", so die ursprüngliche Bezeichnung für den Bahnhof, den wir heute alle als Hamburger Hauptbahnhof kennen.
Gut erkennt man oben rechts das Hotel "Graf Moltke" welches heute noch steht und oben links die Hamburger Kunsthalle.

Am 9. September 1905 entstand dieses Foto der Bauarbeiten. In der späteren Bahnhofshalle sind bereits erste Gleise und Weichen verlegt, die zu diesem Zeitpunkt von den Bauzügen bereits genutzt wurden. Das Stahlgerippe für die freitragende Bahnhofshalle ist bereits am Entstehen, die späteren Bahnsteige sind ebenfalls zu erkennen.  Die Blickrichtung weist hier von Süden nach Norden.

Dieses mehr nach Osten (rechts) weisende Foto von dem Bauarbeiten am Central- / Hauptbahnhof stammt, wie das vorherige Foto, vom Hamburger Fotografen  Georg Koppmann und wurde ebenfalls am 9. September 1905 aufgenommen. Rechts unter den Stahlträgern auf der Bahnhof Ostseite erkennt man mehrere Güter- Waggons eines Bauzuges, die das Material zur Baustelle transportierten.

Zum Ende November des Jahres 1905 wurde dieses, leider etwas unscharfe Foto von den Bauarbeiten am Hamburger Hauptbahnhof von der Westseite her aufgenommen. Es sind bereits einige Fortschritte bei den Arbeiten an der Hallenkonstruktion zu erkennen. 

Im April 1906 ist der Hamburger Hbf noch in der Bauphase, die Konstruktion der Bahnhofshalle ist hier sehr gut zu erkennen. Man mag es kaum glauben, dass der Bahnhof 8 Monate später eingeweiht werden wird!

Im Mai 1906 wurden beim Bau des Hamburger Hbf große Fortschritte erzielt. DasGerüst der frei tragenden Bahnhofshalle ist hier fast fertig.
Die Gleise der Bahn sind weitgehend verlegt, die Bahnsteige sind ebenfalls fast fertig. Ein Stellwerk (links) ist am entstehen.

Noch sieben Monate bis zur Einweihung des Bahnhofs!

Ein Foto, ebenfalls Mai 1906. Der Hamburger Hbf in der Bauphase.
Im Vordergrund, vor der Hallenkonstruktion, erkennt man die neu erbaute Steintorbrücke.

In der zweiten Junihälfte war das Gerüst der Bahnhofshalle fertig, ein großer Teil der Halle war auch schon verglast. Hier der Blick durch die Halle, in der mit Hochdruck an der Fertigstellung gearbeitet wurde, von Süden nach Norden. Die Gleise waren bereits verlegt, an den Bahnsteigen wurde hier noch gearbeitet.

Im Juli 2006 entstand dieses Foto der Wandelhalle vom Hamburger Hauptbahnhof. Auch hier wurde, wie man auf diesem Foto sehen kann, mit aller Kraft an der Fertigstellung gewerkelt. Auch die markanten Bahnhofsuhren, die heute noch hängen, sind bereits, hier allerdings noch ohne Zeiger, hängen bereits an ihrem Platz.

Auf der Ostseite des Hamburger Hauptbahnhof ging es, wie heute zum Bahnsteig 1 der damaligen Stadtbahn. Heute geht es hier zu den S- Bahn Gleisen. Der Zeitungskiosk auf der linken Seite ist hier bereits kurz vor der Bahnhofseröffnung eingeräumt. Links im Bild sieht man den Eingang zum Bahnhofspostamt und zur Bahnhofsmission. Hier der Blick aus der Wandelhalle in diesen Bereich.

Die Fahrkartenschalter für Tickets der Ersten-, Zweiten- und Dritten- Klasse in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhof, kurz vor dessen Eröffnung. Fahrkarten für die Vorortszüge, Arbeiter- und Militärfahrkarten gab es am anderen Ende der Halle!

Im November 1906 war abzusehen, wann der Bahnhof in Betrieb genommen werden kann. Dieses Postkarten Moritz zeigt die fertigte Bahnhofshalle ca. einen Monat vor der feierlichen Eröffnung.

05. Dezember 1906. Der Blick durch die Wandelhalle des neuen Hamburger Hbf kurz vor seiner Eröffnung. 

Am 5. Dezember 1906 war es endlich soweit! Der neue Hamburgher Hauptbahnhof war eine Sensation! Noch vor der feierlichen Eröffnung konnten sich die geladenen Honoratioren im Bahnhofsgebäude, wie hier in der Haupthalle, die heute Wandelhalle  genannt wird, umschauen. Ein Foto dieser Besichtigungstour wurde dann auch gleich als Postkartenmotiv verwendet.

Einen Tag nach der Besichtigungstour vom 5. Dezember wurde dann der neue Hamburger Hauptbahnhof an einem Donnerstag, dem 6.12.1906 mit vielen, festlichen Reeden vor dem illustren Publikum feierlich eingeweiht. Wer hier seine Rede hält ist nicht überliefert...

Einweihung desHamburg Hauptbahnhof am 06.12.1906. Die obige Postkarte zeigt die Einfahrt des ersten, festlich geschmückten Zuges in die neue Bahnhofshalle. Auf dem mittleren Bahnsteig wurde der Zug, dem feierlichen Anlass entsprechend, von vielen festlich gekleideten Ehrengästen empfangen. Eine kolorierte Lithographie des Ereignisses.

06. Dezember 1906.
Eine Gedenkkarte, heraus gegeben zur Eröffnung des neuen Hamburger Hauptbahnhof.

Der Lage- und Gleisplan des Hamburger Hauptbahnhof nach seiner Eröffnung im Dezember 1906. Der neue Bahnhof ersetzte gleich drei Hamburger Bahnhöfe, den Hannoveranischen- / Venloher-, den Lübecker- und den Berliner Bahnhof (siehe Bilderstrecke "Vorgeschichte").

Der Gleisplan mit der Bahnsteigbelegung in der neuen Bahnhofshalle des Hamburger Hauptbahnhof im Jahr 1907. Die ankommenden Züge der Unterelbebahn aus Kuxhaven (!!!) wurden demnach an Gleis 8 abgefertigt, die Züge nach Cuxhaven fuhren von Gleis 10 zurück in das schöne Seebad an der Nordseeküste. So auch die Bäderzüge, die am Hafenbahnhof in Cuxhaven endeten, von wo aus die Fahrgäste  der Bahn direkt auf die Bäderschiffe der Hapag umsteigen konnten.

Diese  Ansicht durch die Bahnhofshalle des neuen Hamburger Hauptbahnhofs wurde von der südlichen Empore wurde im Januar 1907 aufgenommen. Am Bahnsteig 5 des neuen Hauptbahnhof fuhren damals die Züge in Richtung Harburg ab.

Der Blick Im Januar 1907 durch die Bahnhofshalle des Hamburger Hauptbahnhof von der nördlichen Empore in Richtung Süden.

Das die Hamburger damals wohl so richtig stolz auf ihren neuen Hauptbahnhof waren, kann man an der Vielzahl der Postkarten erkennen, die damals erschienen und den neuen Bahnhof in allen Ansichten zeigen. Wie hier diese 1908 gelaufene kolorierte PK, die ein schon damals reges Treiben in der neuen Wandelhalle zeigt.

Diese alte Hamburger Postkarte zeigt den Hamburger Hauptbahnhof aus nordwestlicher Richtung, vom Georgs- Platz her gesehen von außen. Das kolorierte Foto der Postkarte stammt aus dem Jahr 1909.

Die Ankunftsseite vom Hamburg Hauptbahnhof auf der Ostseite des Bahnhofsgebäudes hier auf einer Postkarte aus dem Jahr 1910 von der Kirchenallee her gesehen. Rechts im Bild der Hachmannplatz.

Eine weitere, ebenfalls kolorierte Postkarte  zeigt den Blick von der südlichen Empore durch die Bahnhofshalle nach Norden. Diese schöne Postkarte ist im Jahr 1912 mit der Post auf große Reise gegangen. Sie zeigt auch, das vor mehr als 100 Jahren schon sehr viele Reisende mit der damals nicht gerade billigen  Eisenbahn unterwegs waren.

Der Hamburger Hauptbahnhof war in seinen ersten Jahren eines der favorisierten Postkartenmotive der Hansestadt. Diese frühe, kolorierte Ansicht zeigt die Südliche Gleisseite des Bahnhofs. Der Poststempel auf der Karte stammt aus dem Jahr 1912, was vermuten lässt, dass das Foto für Karte schon ein paar Jahre älter ist.

Diese Postkarte, gelaufen im Jahr 1912, zeigt einen Einblick in den Wartesaal für die Passagiere der Ersten- und der Zweiten- Klasse.

Eine weitere, kolorierte Postkarte zeigt den Hamburger Hauptbahnhof vom Glockengießerwall her gesehen.

Eine Postkartenansicht vom Hamburger Hauptbahnhof aus dem Jahr 1916. Wir blicken unten auf den Georgsplatz, rechts verläuft der Glockengießerwall, von links unten nach links oben die Ernst- Merck- Straße. Vom Bahnhof sieht man die Bahnhofs- Ausfahrt nach Norden sowie die westlich gelegene Abfahrtseite vom Hauptbahnhof.

Der Blick durch die Haupt- / Wandelhalle vom Hamburger Hauptbahnhof im Jahr 1920. Wie sehen von Osten (Kirchenallee) auf den Ausgang auf der Westseite der Halle (Glockengießerwall).

Dieses leider etwas unscharfe Luftbild vom Hamburg Hauptbahnhof stammt aus dem Jahr 1920. Zur Orientierung: rechts im Bild verläuft die Kirchenallee, davor von unten rechts nach oben links verläuft der Steinthordamm vor der Südseite des Bahnhofsgebäudes. Unten links überquert die Almannstrasse / -brücke die Gleisanlagen auf der Südseite vom Hauptbahnhof.

Wir schreiben das Jahr 1925. Der Fotograf dieses Fotos stand mit seiner Kamera etwas erhöht, wahrscheinlich im Gebäude der Kunsthalle. Im Vordergrund verläuft mit den Straßenbahnen die Ernst- Merck- Straße, die links mit einer Brücke die Gleisanlagen auf der Nordseite des Hamburger Hauptbahnhof überquert.

Im Jahr 1929  bannte ein anderer Fotograf fast exakt die gleiche Ansicht wie auf dem vorherigen Foto, von der Kunsthalle her gesehen, auf eine Fotoplatte. An der Haltestelle auf der Ernst- Merck- Straße haben gerade drei Straßenbahnen angehaltenden. Auf dem Bahnhofsvorplatz hat der Fremdenverkehrsverein in der Zwischenzeit einen Pavillonerrichtet. Rechts im Bild erkennt man gut den Verlauf vom Glockengießerwall. Das Hauptmotiv allerdings ist hier natürlich der Hamburger Hauptbahnhof.

Hamburg Hbf im Jahr 1930. An der Südseite der Bahnhofshalle überspannt im Verlauf des Steintordamm eine Straßenbrücke die Gleise und Bahnsteige an der des Bahnhofs. Eine Straßenbahn hat die Brücke, links im Bild gerade in Richtung Mönckebergstraße passiert. An Gleis 8, ganz links im Bild steht ein Personenzug nach Bremen bereit, rechts daneben auf Gleis 6 steht ein Bummelzug nach Stade und Cuxhaven bereit, die bis zum Fahrtrichtungswechsel im Harburger Hauptbahnhof von einer Kurztenderlokomotive  der Baureihe 78 rückwärts gefahren wird. Auf den Gleisen rechts im Bild fuhren damals wie heute die Züge nach Lübeck und Berlin ab.

Ein weiteres, ähnliches Foto wie die vorherigen zwei Fotos, stammt diesmal aus dem Jahr 1931. Das war auch schon das Jahr in dem der Hauptbahnhof seinen 25 jährigen Geburtstag feierte. Unten rechts erkennt man den Glockengießerwall. Darüber die westliche Abfahrtsseite des Hamburger Hauptbahnhof.

Das obige Luftbild aus dem Jahr 1931, früher sagte man zu solchen Bildern gerne auch  "aus der Vogelschau", zeigt die nördliche Ausfahrt vom Hamburg Hauptbahnhof. Links, von unten nach oben  erkennt man gut den Verlauf der Ernst- Merck- Straße. 

Trotz nicht sehr angenehmer Temperaturen hatten um die Mittagszeit des 19. Dezember 1932 schon eine große Menschenmenge auf der Steintorbrücke auf der Südseite des Hamburger versammelt. Der Grund des Menschen Auflauf war die erwartete erste Ankunft des "Fliegenden Hamburger", ein Dieseltriebwagen der Baureihe VDT 877, auf seiner ersten Testfahrt, auf der der aus zwei kurzgekuppelten Wagen bestehende Triebzug bereits einen Geschwindigkeitsrekord erzielte, der erst 1997 durch einen ICE unterboten wurde.
Das Foto hier wurde von Walter Hollnagel aus einem Stellwerk "geschossen" und zeigt den ganz normalen Reichsbahn Alltag dieser Zeit. Auf der Verglasung der Bahnhofshalle prangt eine überdimensionale, spiegelverkehrte Werbung für "Stollwerk Schokolade".

Endlich hat der neue "Blitzzug" SVT 877 , ein Verbrennungs- Triebwagen der Reichsbahn, der später im Volksmund als "Fliegender Hamburger" bekannt wurde, auf seiner ersten Testfahrt die Hansestadt an der Elbe erreicht und steht hier am Nachmittag des 19. Dezember 1932 im Hauptbahnhof zur Rückfahrt in die Reichshauptstadt bereit. Der Diesel- Triebzug wurde hier erstmals in Hamburg vorgestellt, was die große Menge an Schaulustigen erklärt. Das Foto zeigt die erste Abfahrt im Jahr 1932 ab Hamburg Hbf. Ohne Stop, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/ schaffte der Dieseltriebwagen  in 140 min die 280 km lange Strecke von  Hamburg nach Berlin. 

Das Hotel "Deutsches Haus" an der Mönckbergstrasse 4. dahinter der Hauptbahnhof. Von links kommt hier die Straße  Glockengießerwall, der rechts hinter der Kreuzung Steintor Damm / Mönckebergstraße in den Steintorwall übergeht. Ein Foto von 1932. 

Das Hotel "Deutsches Haus" an der Mönckbergstrasse 4. dahinter der Hauptbahnhof. Von links kommt hier die Straße  Glockengießerwall, der rechts hinter der Kreuzung Steintor Damm / Mönckebergstraße in den Steintorwall übergeht. Ein Foto von 1932. 

Das Luftbild der Hamburger Innenstadt mit dem Hauptbahnhof als Hauptmotiv entstand im Jahr 1934. Sehr gut erkennt man auf der Südseite des Bahnhofsgebäudes den Steindamm und die Steindamm Brücke, welche die Ausfahrt und Bahnsteige auf dieser Seite des Bahnhofs überspannt. Am rechten Bildrand erkennt man eine weitere Brücke, die Brücke im Verlauf der Altmannstraße. Ganz rechts unten im Bild erkennt man aas Bahnpostamt am Hühnerposten.

1934 wurde dieses Foto der Westseite vom Hamburger Hauptbahnhof vom Glockengießerwall her aufgenommen.

Im Sommer1934 steht der Dampftriebwagen DT 2000 der Lübeck- Büchener- Eisenbahn vor dem Hamburger Hbf. 1933 wurde er nach Versuchsfahrten von der Lübeck- Büchener Eisenbahn in Betrieb und zwischen Lübeck und Hamburg eingesetzt. Ab 1936 bediente der DTZ 2000 die Strecke Lübeck - Lüneburg. Der Triebwagen hatte zwei Doble- Dampferzeuger die mit leichtem Schwer-, aber auch mit Braunkohlen-Teeröl betrieben wurden.  Von der DR erhielt er 1938 die Bezeichnung DT 63 und wurde im Raum Kassel eingesetzt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde dieser Triebwagen bei einem Luftangriff auf Kassel am 22.10.1943 zerstört. Foto RVM Berlin.

Im Jahr 1935 war das im Hamburger Hbf, an Bahnsteig 3 ein normales Bild. Rechts stehen der DT 2000 LBE Triebwagen nach Lübeck, links der SVT 877 , der "Fliegender Hamburger", nach Berlin zur Abfahrt bereit . Foto Thieme.

Ein LBE Wendezug bei der Ausfahrt HH Hbf. Im Mai 1936 wurden erstmals die berühmten in Stromlinie verkleideten Dampfloks mit den Doppelstock- Stromlinien- Schnellverkehrswagen auf der Strecke Hamburg Hauptbahnhof – Lübeck - Travemünde Strand eingesetzt. Diese Züge erregten damals weltweit großes Aufsehen.

Im Jahr 1936 steht die Stromlimienlokomotive der Lübeck- Büchener- Eisenbahn mit der Bezeichnung (LBE) 1 am, vor der Halle des Hamburger Hauptbahnhof mit einem Schnellzug zur Abfahrt nach Lübeck bereit.

Im Jahr 1936 wurde dieser dreiachsige 3. Klasse Personenwagen der  ehemaligen LBE im Hamburger Hauptbahnhof fotografiert. Der "Flaggenschmuck" im Bahnhofsgebäude, zur im selben Jahr in Deutschland statt findenden Sommerolympiade, zeigte den Menschen, wer damals im 1000jährigen, Großdeutschen Reich das Sagen hatte...

 Schnellfahrten von Hamburg nach Berlin waren im Winter 1936 / 1937 schon Alltag bei der Deutschen Reichsbahn. Für die durchgehenden Schnellzüge auf dieser Strecke hatte auch die Reichsbahn Stromlinienlokomotiven angeschafft. Hier wartet die bordeauxrot lackierte 05 002 auf das Abfahrtssignal. Rechts davon erkennt man die 78 18 vor einem Vorortszug, links die LBE-Lok 23 mit einem Eilzug nach Lübeck und Travemünde. Foto: Walter Hollnagel.

Im Sommer 1937 steht eine unbekannte S 10.2 der Lübeck-Büchener Eisenbahn zur Abfahrt bereit. Daneben rangiert die 74 637 vom Bw Hamburg Berliner Tor in den Hamburger Hbf.

Über die Kirchenallee und den Hachmannplatz hinweg entstand  dieses Foto vom Hauptbahnhof im Jahr 1937. Auch hier, auf dieser Seite ist das Bahnhofsgebäude mit dem Symbol der herrschenden Nazi Partei zu "ver(un-)ziert". Auf dem Hachmannplatz befand sich, wie auch noch heute, der Haupt- Taxistand am Haußtbahnhof. Auch Stadtrundfahrten durch die Hansestadt, in "oben ohne" Cabrio- Bussen wurden damals, genau wie heute, von hier aus angeboten.

1937. Hamburg Hauptbahnhof, Bahnsteig 4, 10 Uhr 34 Minuten am Vormittag. Eine winterliche Bahnsteigszene. Links auf dem Foto erkennt man auf dem Bahnsteig eine Fernsprechsäule für das Dienstpersonal, rechts daneben stehen Schlusslaternen für die Bahnwaggons, welche damals noch mit Petroleum betrieben wurden. Der riesige, offene Papierkorb neben dem Verteilerkasten daneben, ist fast leer. Unter dem Schild Hamburg Hbf / Bahnsteig 4 erkennt man ein Reklameschild für Winterurlaub in Braunlage, im Harz.

Große Schaukästen in der Mitte der Wandelhalle verhalfen den Fahrgästen früher eine Übersicht über die Ankunft- und Abfahrtszeiten der Züge am Hamburger Hauptbahnhof. 
Das obige Foto stammt ebenfalls aus dem Jahr 1937.

Riesige Nazi- Symbole, Hakenkreuze "ver(un-)zierten" schon kurz nach der Machtübernahme durch die Nazis auch die Südseite des Hamburger Hauptbahnhofs. Auch auf der Südseite des Bahnhofs! Das obige Foto oben stammt aus dem Jahr 1938. Am mittleren Bahnsteig nimmt, der großen, weißen Dampsäule nach zu urteilen,  gerade ein Personenzug nach Lübeck heftig schnaufend Fahrt auf... Auf dem Dienstbahnsteig rechts daneben werden gerade ein Pack- und ein Postwagen entladen. 

Im Jahr 1938 stand der unbekannte Fotograf dieses Fotos an den Deichtorhallen. In der Mitte des Fotos, im Hintergrund erkennt man die Südseite der Halle des Hamburger Hauptbahnhofs mit dem überproportionierten Nazi-Symbol. Rechts auf der Auffahrt zur Oberhafenbrücke sieht man die Durchfahrt eines Güterzuges nach Bremen, gezogen von der Dampflokomotive 03 145. 
Im Vordergrund von rechts nach links die Amsinckstraße.

Foto: RMV Berlin.

Im Jahr 1938 war die Lübeck- Büchner- Eisenbahn gerade von der Reichsbahn übernommen worden .  Die Lokomotiven hatten aber hier immer noch die alten LBE Kennzeichnungen, wurden nun aber auch auf anderen Reichsbahnstrecken eingesetzt. So wie hier die alte LBE Lokmotive Nummer  24 vor einem Schnellzug nach Warnemünde bei der Ausfahrt Hamburg Hbf.


Hier wird gerade der Dampftriebwagen DT 2000 der Lübeck-Büchener- Eisenbahn im Sommer 1938 auf einer  Rangierfahrt vom Abstellbahnhof Hamburg, dem ehemaligen Berliner Bahnhof kommend, im Hamburger Hauptbahnhof bereitgestellt. Auf der Südseite der Bahnhofshalle prangt während fast der gesamten tausendjährigen Herrschaft der Nazi Machthaber ein überdimensionales Hakenkreuz, wohl auch deshalb, dass die Einwohner der Hansestadt immer daran erinnert wurden, wer im Staat das Sagen hat. In der Halle dagegen wirbt immer noch die Firma Stellwerk für ihre Schokoladen, wie man am durchscheinenden, spiegelverkehrten Schriftzug erahnen kann.

Im Herbst 1938 war die bereits 1937 angekündigte Verstaatlichung mit Eingliederung der LBE in die Reichsbahn bereits vollzogen. An einem warmen Herbsttag des Jahres steht hier um die Mittagszeit der aus zwei DoSto's und der schiebenden 60 003 bestehende Wendezug der ehemaligen Lübeck-Büchener-Eisenbahn nach Verstaatlichung durch die Deutsche Reichsbahn in Hamburg Hbf bereit. Die Wagen wurden von der Reucsbahn noch nicht umlackiert, hatten noch die LBE Farben. Allerdings ist hier der Schriftzug schon geändert.

 Im Sommer 1939 verlässt die alte LBE Lok 17, nun 17 304 den vor dem D-Zug 7 nach Warnemünde den Hamburger Hauptbahnhof. Angehängt an diesen Zug waren verschiedene Kurswagen nach Kopenhagen.
Foto R. Bellingrodt.

1939. Zwei Lokomotiven vom Typ S10 der ehemaligen Lübeck- Büchener- Eisenbahn, nun in Diensten der Deutschen Reichsbahn, sind hier, abfahrtbereit in Doppeltraktion vor einen Schnellzug von Hamburg Hauptbahnhof nach Rostock und Warnemünde gespannt.
Das große Gebäude im Hintergrund ist das Bahnpostamt am Hühnerposten.

Dieses Foto eines Paares, welches von der Empore auf der Nordseite des Bahnhofsgebäudes interessiert dem Treiben auf dem Lübeck- Berliner- Bahnsteig betrachtet, stammt aus dem Jahr 1939.

Wir schreiben das Jahr 1939. Das letzte Weihnachtsfest der 1930er Jahre steht vor der Tür, welches aber auch die erste Kriegsweihnacht ist. In der Wandelhalle des Hauptbahnhof, zur Gleisseite hin, wurde noch ein riesiger Tannenbaum aufgestellt, der der Bevölkerung, trotz Krieg, so was wie Normalität vermitteln sollte...

Dieses etwas unscharfe Foto vom Hauptbahnhof wurde 1940 über den Glockengießerwall hinweg fotografiert. Das Foto wirkt ebenfalls recht normal, allerdings sind nur wenige Menschen auf der Straße unterwegs. Noch parken relativ viele Autos vor dem Bahnhof.

Während der "Operation Gomorrah", mehrere verheerende Bombenangriffe, welche  die Alliierten Briten und Amerikaner im Sommer 1943 auf Hamburg flogen, wurde ein großer Teil der Stadt durch einen Feuersturm verwüstet. Zigtausende Zivilisten starben bei diesen Bombenangriffen. Auch der Hauptbahnhof wurde schwer getroffen. Hier ein Foto aus dem Inneren der Bahnhofshalle nach einem Bombenangriff. Der Bahnhof konnte wieder hergestellt werden, die restlichen Bombenschäden konnten allerdings erst zum Ende der 1960er Jahre beseitigt werden.

Richtig schwere Schäden erlitten die Hamburger Bahnanlagen auch im Jahr 1944. So bombardierte die RAF in einem nächtlichen Angriff in der Nacht vom 28. zum 29. Juli als eigentliches Ziel den Hafen, viele der Bomben trafen aber auch den Güterbahnhof am Oberhafen / Hannoverschen Bahnhof wie am Hauptbahnhof. Hier ein Foto vom 01.08.1944 von Walter Hollnagel. Nach Beseitigung der Schäden vermessen hier Reichsbahn- Angestellte das Schienenprofil bis hin zum Bahnsteig. Im Hintergrund hatte die Verglasung der Halle des Hauptbahnhof und das darauf montierte Hakenkreuz der Nazi Machthaber durch die Druckwellen der explodierenden Bomben stark gelitten. Rechts am Bildrand waren die Schäden noch größer!

01.08.1944 auf der Südseite des Hamburger Hauptbahnhof. Kriegsgefangene Soldaten und Zwangsarbeiter waren nach einem britischen Luftangriff am 29.07.1944 mit Aufräumarbeiten auf der Südseite des Hauptbahnhof beschäftigt. Die beträchtlichen Zerstörungen an den Gleisen wurden in Handarbeit innerhalb kürzester Zeit beseitigt!
Foto: Walter Hollnagel.

01.08.1944. Hamburg HBF. Aufräumarbeiten an den zerstörten Gleisanlagen in Richtung Berliner Tor und Lübeck. 
Foto: Walter Hollnagel.

Dieses Foto entstand im Mai 1945 und zeigt eine Bahnsteigszene im Hamburger Hauptbahnhof, kurz nach Kapitulation der Hansestadt. Die Menschen in der Hansestadt fuhren mit der Bahn rauf aufs Land um auf "Hamstertouren" die notwendigsten Lebensmittel für sich und ihre Familien zu "organisieren". Besatzer und Besiegte standen hier gemeinsam auf dem Bahnsteig, links im Bild erkennt man einen britischen Soldaten in Uniform, weiter rechts, neben er einfahrenden Lokomotive,  ein ehemaliger Wehrmachtssoldat, ebenfalls noch in seiner alten Uniform.

Frühjahr 1945. Der Blick auf den vom Krieg schwer gezeichneten Hamburger Hauptbahnhof. Die Hansestadt hatte es im Krieg schwer getroffen. Die zwei Eckgebäude an der Mönckebergstraße zum Glockengießer- / Steinwall hin waren dem Bombenkrieg zum Opfer gefallen. Auch das Bahnhofsgebäude hatte schwere Kriegsschäden aufzuweisen, das stählerne Gerüst der Halle hatte den Angriff gut überstanden, allerdings war das Glasdach zerstört. Die Dächer im Ankunfts- und Abfahrtsbereich sowie von der Wandelhalle des Bahnhofs waren komplett abgedeckt. Die Hamburger Bürger waren froh, dass sich das Leben wieder normalisierte...

So sah im Jahr 1945, in der Nachkriegszeit, der Nahverkehr  aus...
Personenwaggons waren bei der Bahn nach dem verlorenen Krieg Mangelware. Die Menschen,  welche auf "Hamstertour" in das Hamburger Umland fuhren, nutzten deshalb, wegen diesem Mangel an Waggons, sogar offene Güterwagen. Wer Glück hatte, durfte allerdings, wie man auf diesem Foto sehen kann, auch in einem der alten Lübeck- Büchner- Doppelstockwagen stehen oder sitzen. Mit Heizung und einem Dach über dem Kopf...

Ein Farbfoto aus dem Jahr 1946 zeigt rechts den Hamburger Hauptbahnhof. Man kann gut erkennen, das im Bereich der Wandelhalle immer noch das Dach komplett fehlte. Das freitragende Dach der Bahnhofshalle war auch weitgehend abgedeckt. Hier erkennt man, das nur noch wenige Fläche der Glasabdeckung vorhanden war. Links im Bild, auf dem Glockengießer Wall herrschte schon wieder reger Verkehr. 

Heftig schnaufend und dampfend verlässt ein Schnellzug nach Frankfurt, gezogen von der Dampflokomotive 01 070,  im Jahr 1947 den Hamburger Hauptbahnhof in Richtung Süden.

Das Foto oben von der Westseite des Hauptbahnhof, über den Glockengießer Wall fotografiert, entstand im Jahr 1947. Das leider etwas unscharfe Foto zeigt die Kriegsschäden von dieser Seite.

Ebenfalls im Jahr 1947 wurde dieses Foto vom Steintor Wall her aufgenommen. Hier erkennt man sehr gut, dass die Bahnhofshall,  bis auf wenige Fragmente,  fast komplett abgedeckt war. Das Leben in der Hansestadt, und auch im übrigen Deutschland, ging nach dem verlorenen Krieg zwar weiter, Normalität war aber noch lange nicht eingekehrt! Die meisten Menschen kämpften immer noch ums nackte Überleben...

Ein Bild der Südseite Hamburger Hauptbahnhof Anfang März 1948.
 

Der Fotograf Walter Holznagel kletterte drei Jahre später, im Jahr 1951, für dieses Foto der Südseite vom Hamburger Hauptbahnhof auf das Bahnhofsdach. Auf Gleis 10 verlässt gerade ein Schnellzug den Bahnhof in Richtung Süden. An Gleis 9 steht ein weiterer Zug abfahrbereit und wartet auf das Ausfahrtsignal. In der oberen Bildhälfte erkennt man sehr gut die Brücke, welche im Verlauf der Altmannstraße die Gleise auf der Südseite des Hbf quert. Oben links erkennt man das Gebäude vom Bahnpostamt am Hühnerposten. Oben rechts ist noch das alte Badehaus mit dem langen Schlot zu erkennen, welches den Krieg, anders als viele andere Gebäude daneben, fast unbeschadet überstanden hatte.

Eine Menge Koffer und Pakete warten an einem Tag im Jahr 1953 in Hamburg Hbf auf Weiterbeförderung mit der Eisenbahn in Richtung Süden. Diese Koffer und Pakete waren wohl noch nicht für Vororts- Doppelstockzug aus alten LBE Wagen, mit der davor gespannten 74er in Richtung Stade bestimmt, welcher hier gerade abfahrbereit am Bahnsteig bereitsteht...

Das Foto entstand im Jahr 1954. Auf der Bahnhofs- Südseite verlässt gerade ein Vorkriegs- Doppeldeckzug der DB den Hamburger Hbf, welcher aus Wagen der ehemaligen Lübeck- Büchener- Eisenbahn bestand, in Richtung Süden. In den 1950er Jahren waren die Wagen hier noch oft im Vorort Regionalverkehr eingesetzt. Anfang der 1950er Jahre wurde mit diesen Zügen auch erste Wendezug Tests auf der Unterelbebahn gefahren. Der hier abgebildete Zug wurde auch von einer von elf ehemaligen LBE- Loks der BR 74 gezogen. Bei der LBE  ehemals waren diese Loks von 132 bis 142 durchnummeriert.

Gleisbauarbeiten im Jahr 1955 auf der Südostseite des Hamburger Hauptbahnhof, an der Abbiegung der Bahnstrecken nach Lübeck und Berlin. Was heute weitgehend maschinell gemacht wird, wurde früher überwiegend in Handarbeit erledigt. Dadurch hatten aber viele Arbeiter einen Job, standen in Lohn und Brot, von dem sie, anders als heute,  ihre Familie ernähren konnten!

Ein weiteres Foto aus dem Jahr 1955 zeigt eine Blick in das Innere der Bahnhofshalle, die zehn Jahre nach Kriegsende wieder ein komplettes Glasdach hatte. Viele der Personenzüge der Deutsche Bundesbahn wurden Mitte der 1950er Jahre immer noch mit altem Wagenmaterial gefahren, wie hier man unschwer erkennen kann. Aber immer noch herrschte bei der Bahn, trotz Neubauprogramm, Mangel an rollendem Material! Allerdings wurden keine Fahrgäste mehr in Güterwagen transportiert.

Am 31.07.1956 fährt die 01 1075, die im  Bw Osnabrück beheimatet ist, mit dem D- Zug 96 nach Köln von Norden, aus Hamburg Altona kommend in den Hamburger Hauptbahnhof ein. Links im Bild erkennt man zwei "Tippelbrüder" bei der gemeinsamen Kontrolle der Gleisanlagen auf Schäden. Die auf dem Stellwerk, rechts im Bild beschäftigten Bediensteten der Deutschen Bundesbahn hatten einen sehr guten Ausblick auf die Außenalster und die Lombardsbrücke. Foto: Kurt Eckert.

Die in Bw Hannover Hgbf beheimatete 38 2090  hier mit einem Personenzug nach Lüneburg bei der Ausfahrt aus dem Hamburger Hauptbahnhof. Auf dem Gleis links daneben, erkennt man direkt vor  der Bahnhofshalle mit den zwei rechteckigen Fenstern auf der Frontseite alle einen umgebauten, ehemaligen Wechselstrom-Steuerwagen eines ehemaligen ET 99 a/b. 
31.07.1956. Foto: Kurt Eckert.

Ein mit Gleichstrom betriebener ET 171 verlässt rechts im Bild den Hamburger Hauptbahnhof. Nächster Halt ist Berliner Tor. Im S-Bahngleis stehen noch die Masten aus der Wechselstrom- Ära der Hamburger Vorortsbahnhen, Vorläufer der S- Bahn, die 1955 endete. 31.07.1956. Foto: Kurt Eckert.

Gleich fünf preußische T 18 erwischte Kurt Eckert auf seiner Hamburger Fototour auf einem Bild im Hamburger Hauptbahnhof.. Die einzig überlieferte Nummer ist die von 78 524 (Bw Hamburg-Eidelstedt), die aus Bad Oldesloe kommend mit einem schönen Zug aus Abteilwagen in den Hamburger  Hauptbahnhof einfährt. 
(31.07.1956)

1956 dampfte es noch auf den meisten Schienen rund um Hamburg!  Besonders im Winter, bei Minus- Temperaturen war der Hamburger Hbf in dichte Dampf- und Rauchschwaden gehüllt. Über Feinstaub, CO2 Belastung, Klimaerwärmung und Umweltschutz machten sich damals die wenigsten Menschen Gedanken; wenn überhaupt. Trotzdem zeigt dieses schöne Foto eine fantastische alte Ansicht aus der Dampflokzeit bei der Deutschen Bundesbahn.

An Bahnsteig 3 steht irgendwann im Sommer 1956, um 18.04 Uhr,  ein Interzonenzug nach Dresden abfahrtbereit im Hamburger Hauptbahnhof. Auf dem Bahnsteig erkennt man rechts im Bild die Fernsprechsäule für den Bahnsteig- Aufsichtsbeamten, den wir links daneben erkennen. Ein  Dienstmann transportiert das Gepäck von Fahrgästen auf einer Sackkarre zum Zug. Ganz links im Bild verkauft Ein Mann Getränke und Snacks mit einem "Bauchladen" direkt am Fenster des Zuges an die Fahrgäste.

Dieses Farbfoto zeigt einen von der 03 184 gezogenen Schnellzug, der irgendwann im Laufe des Jahres 1956 mit viel Dampf, Rauch sowie  heftig stampfend und schnaufend , aber kraftvoll auf Gleis 9 den Hamburger Hauptbahnhof in Richtung Süden verließ.
Eine typische Bahnhofsszene, wie man sie hier noch bis in die 1970er Jahre beobachten konnte.

Die Südseide des Hamburger Hauptbahnhof im Jahr 1956. Die Wendezug fähige Dampflok 38 2208 vom Bw Hamburg- Harburg war mit ihrem, aus verschiedenen alten Reichsbahn Waggons bestehenden Zug, auf der Unterelbebahn unterwegs und erreicht nach einer Fahrt von ca. 120 Kilometern, aus Cuxhaven kommend,  den Hamburger Hauptbahnhof. Foto K. Eckert

Erst im Jahr 1956, elf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren die gröbsten Kriegsschäden am Hamburger Hauptbahnhof beseitigt. Die Wandelhalle war frisch renoviert, auch die Bahnhofshalle hatte ein neues Glasdach. Bis zur Beseitigung der letzten Kriegsschäden sollten aber noch weitere Jahre vergehen. Das Foto zeigt den Ausgang auf der Westseite der Wandelhalle. Über dem Portal erkennt man Werbung für das Karstadt Warenhaus. Ein Kinohit im Jahr 1956 war "Die Goldene Brücke" mit Ruth Lewerik, Card Jürgens und Paul Hubschmid. Die Bahnhofsuhr in der Wandelhalle war dem Design der ersten, originalen Uhr nachempfunden, die 1906 im damals neuen Hauptbahnhof den Menschen die Zeit anzeigte, nur das im Jahr 1906 darunter keine Werbung für Junghans Uhren prangte.

Die wendezugfähige 38 2353 vom Bw Hamburg-Harburg trifft 1957 mit einem Personenzug aus Cuxhaven kommend in Hamburg Hbf ein. 
Foto: Helmut Röth.

Im Jahr 1958 wurde dieses interessante Foto aus dem Fenster eines im  Hamburger Hauptbahnhof stehenden Zuges geknipst. Auf einer hölzernen Sitzbank sitzend und auf dem Bahnsteig stehend warten schon die ersten Passagiere auf den nachfolgenden Zug. Deutschland befand sich im Jahr 1958 in der so genannten Wirtschaftswunderzeit, was man hier sehr gut an der Kleidung der Personen, bzw. an der Werbung in der Bahnhofshalle erkennt. Die Deutsche Bundesbahn allerdings hatte 1958 immer noch mit Mangel an Wagenmaterial, besonders an Personenwagen, zu kämpfen. Was an den Uraltwagen des im Hintergrund wartenden Nahverkehrszug zu erkennen ist.
Foto: Walter Hollnagel (DB)

Im Jahr 1959 herrschte großer Andrang herrschte an diesem fahrbaren Getränke- und Würstchenstand auf einem der Bahnsteige im Hamburger Hauptbahnhof.
Foto: Walter Hollnagel (DB)

Im Jahr 1960 wurden Utrlaubsreisen weitgehend mit der Bahn gemacht. Fliegen war damals purer Luxus, ein eigenes, komfortables Auto konnten nur die wenigsten Menschen ihr Eigen nennen... 
Also wurden die Urlaubsreisen mit der Bahn gemacht. Die Reiseziele lagen damals in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Reisen über die Alpen nach Italien waren da schon exotische Ziele. Die Reiseveranstalter mieteten damals komplette Sonderzüge für die Urlauber. Das Foto hier zeigt eine Bahnsteigszene am Hamburger Hauptbahnhof die die Kofferverladung in einen der Sonderzüge zeigt.  Foto: Walter Hollnagel (DB)

Im Jahr 1960 ist gerade ein Eilzug aus Cuxhaven am Hamburger Hauptbahnhof angekommen. Wie sich die Bilder doch gleichen...
Die Fahrgäste aus dem angekommenen Zug sind noch nicht alle ausgestiegen, da stehen schon die Fahrgäste für die Rückfahrt des Zuges drängelnd auf dem Bahnsteig bereit um in diesen einzusteigen.
Dabei ist die Lokomotive für die Rückfahrt nach Süden überhaupt noch nicht angekoppelt...

Foto: Walter Hollnagel (DB)

Ein aus den alten Hechtwagen gestehender Eilzug kurz vor der Ausfahrt aus dem Hamburger Hauptbahnhof. Die Angehörigen verschiedener Fahrgäste verabschieden sich am Bahnsteig von ihren Lieben. Das war damals noch möglich, die Züge hatten noch keine Klimaanlage und die Fenster ließen sich noch öffnen. Auf dem Bahnsteig hebt der DB Aufsichtsbeamte seine Kelle in Vorankündigung für das Ausfahrtsignal, welches er in Kürze mit seiner Trillerpfeife geben wird.  
Foto: Walter Hollnagel (DB)

Auch 1962 wurden die alten DoSto der ehemaligen LBE noch auf der Strecke nach Lübeck eingesetzt. Ein bunt aus verschiedenen Wagentypen zusammengewürfelter Eilzug der DB steht an Gleis 5 im Hamburger Hauptbahnhof zur Abfahrt nach Lübeck Hauptbahnhof und  weiter nach Travemünde bereit. Das Foto zeigt eine typische Bahnsteigszene der "Swinging Sixties". Interessant die Mutti mit den zwei kleinen Mädchen auf dem Bahnsteig, von denen des jüngere Mädchen angeleint ist, damit es im Gedränge auf großer Reise nicht verloren geht...

1962. Die Weichenstraßen in der Südausfahrt des Hamburger Hauptbahnhofs. Aus dem Abstell- Bereich des Betriebsbahnhofs, früher der Berliner Bahnhof, fährt gerade  gerade eine P 8 mit ihrem Personenzug zur Bereitstellung in dem Hauptbahnhof ein. 
Foto: Walter Hollnagel

Hier befand sich früher der ehemalige Berliner Bahnhof samt Betriebswerk. Nach dessen Stilllegung wurde dieser Bereich als Abstellbereich des Betriebsbahnhofs von Hamburg Hbf mit den Bereitstellungsgleisen und dem Schuppen des Bw Hamburg Hbf genutzt.  Auch heute befindet sich hier der Abstellbereich für den Nahverkehr über den Hamburger Hauptbahnhof.
Foto von 1962, Walter Hollnagel.

Das Foto zeigt die Westseite des Hamburger Hauptbahnhof vom Glockengießer Wall her fotografiert. Im Jahr 1963 hatte sich die Situation in der Hansestadt weitgehend normalisiert.

1963 wurde dieses Foto im Hamburg Hauptbahnhof aufgenommen Es zeigt die Durchfahrt eines Güterzuges gezogen von 50 1691.

Auf der Südseite vom Hauptbahnhof (rechts) geht der  Blick über die Steintorbrücke nach Westen in Richtung Mönckebergstraße und  Innenstadt. Links im Bild sieht man eine der damaligen typischen rot- weißen Hamburger Straßenbahnen in die Kirchenallee abbiegen.

Ein Farbfoto aus dem Jahr 1963 zeigt die Umbauarbeiten am Hamburger Hauptbahnhof, die noch vor der Elektrifizierung der Hamburger Bahnanlagen durchgeführt wurden. Die Bahnsteige im Hauptbahnhof wurden damals vor der Elektrifizierung teilweise umgesetzt und verlängert um Platz für weitere Gleise zu schaffen. Der Bahnhof platzte, wegen des gestiegenem Verkehrsaufkommen auch damals schon aus allen Nähten. Von Süden kommt gerade eine V 100 mit einem Eilzug aus Bremen am Hamburger Hauptbahnhof an. Im Hintergrund sieht man die Altmannbrücke, links dahinter das Postamt am Hühnerposten.

Am Hamburger Hauptbahnhof steht ein mit der 01 1055 bespannter Schnellzug nach Köln bereit und wartet auf sein Abfahrtsignal. Auf dem Dienstbahnsteig, links neben dem Zug, kommt gerade ein Bautrupp für die Elektrifizierung der Bahngleise zur Spätschicht zur Arbeit.

Dieses Foto wurde im Jahr 1964 von der Altmannbrücke her aufgenommen und zeigt, dass auch hier die Elektrifizierung über den Gleisen des südlichen Gleisbereichs vor dem Hauptbahnhof schon ein ganzes Stück vorangekommen war. Noch aber beherrschten die Dampflokomotiven das Geschehen an den Hamburger Bahnöfen und in ganz Norddeutschland.

Im Jahr 1964 wurden die Gleise in Hamburg erstmals elektrifiziert. Das Foto aus dieser Zeit zeigt, das im Sommer des Jahres bereits ein Großteil der Masten für die Elektrifizierung standen, der Fahrdraht selber aber noch nicht hing. Das Foto zeigt die Nordseite am Hamburger Hauptbahnhof.

1965. Die Bahnsteigkarte am Hamburger Hbf kostete damals zwanzig Pfennige. Die Menschen die ihre Lieben direkt auf dem Bahnsteig begrüßen oder verabschieden wollten, mussten damals tatsächlich Eintritt zahlen! Was auch kontrolliert wurde, aus den Zugängen zu den Bahnsteigen standen früher Bahnbeamte an einem kleinen Schalter, bei denen jeder Reisende seine Fahrkarte, und jeder Nichtreisende eben eine Bahnsteigkarte vorzewigen musste, die dann beim Passieren auch abgeknipst und entwertet wurde!

Diese Lollo (dem Kussmund der damals in Deutschland äusserst populären italienischen Schauspielerin Gina Lollobrigida nach empfunden), so wurde diese Lokomotive der Baureihe V 160 genannt, sah man erstmals im Jahr 1965 am Hamburg Hbf. Hier die gerade neu ausgelieferte, brandneue V160 028 vor einem Eilzug nach Lübeck. 

Von und nach Lübeck fuhren 1965 bereits die ersten Lollo (hier V 160 009) bei der Einfahrt in den Hamburger Hauptbahnhof.
Diese Lollo's waren damals auch erstmals vor Eilzügen auf der Unterelbebahn zu sehen, wurden hier aber, genau wie die hier eingesetzten Dampflokomotiven ab Ende der 1960er Jahre nach und nach durch die im Fernverkehr arbeitslos gewordenen V200 ersetzt.

Im Jahr 1965 hängt über allen Gleisen im Hamburger Hauptbahnhof bereits überall der Fahrdraht der Oberleitung. Aber nur wenige Züge , auch Fernzüge wurden damals schon von E-Loks gezogen. Über den Gleisen in Schleswig Holstein hing damals noch nicht ein Meter vom Fahrdraht. Auch auf den Strecken nach Süden war noch lange nicht jede Strecke elektrifiziert. Hier,  auf diesem Foto,  sieht man am Hamburger Hauptbahnhof einen Schnellzug nach Süden. Zuglok ist hier die Diesellokomotive V200 132. Im Fernverkehr wurde 1965 kaum noch eine Dampflokomotive eingesetzt.
Foto: Walter Hollnagel (DB)

Ein Schnellzug nach Frankfurt steht 1965 am Hamburger Hauptbahnhof zur Abfahrt bereit.

Im Jahr 1966 steht im Hamburger Hauptbahnhof steht bei typischem Hamburger Schmuddelwetter an Gleis 5 die Dampflokomotive 01 1059 vor dem nächtlichen, reinen  Postzug in Richtung Süden zur Abfahrt bereit.

Der Bahnsteig 1 mit dem Gleisen 1 und 2 war seit Errichtung des Hauptbahnhof im Jahr 1906 zuerst der Hamburger Stadtbahn, die zuerst von hier aus zuerst mit von Dampflokomotiven gezogenen Zügen, dann später, auf verschiedenen Strecken, ab 1908 bis 1940 mit Wechselstrom Triebwagen über eine Oberleitung betrieben wurde, vorbehalten. Ab 1940 wurden dann bei der S- Bahn die ersten Gleichstrom Triebwagen eingesetzt, die ihre Energie nun aus einer seitlich neben den Zügen verlaufenden Stromschiene bezogen, was den Tunnelbetrieb der S-Bahn erleichterte, da wegen der Seitenschiene das Tunnelprofil kleiner gehalten werden konnte. Die letzten mit Dampfloks betriebenen S- Bahnen  fuhren im Jahr 1951. Das Foto oben zeigt den S- Bahnsteig 1 im Hamburger Hbf 1966.

Der Skandinavien - Holland Express wartet im im Jahr 1967 am Hamburger Hauptbahnhof, kurz vor Abfahrt des Zuges, auf das Ausfahrtsignal. Eine Lokomotive der Baureihe 01 mit der Kennnummer 01 1085 wird den Zug, der in Hoek von Holland endet wird den Zug bis zur niederländischen Grenze bringen.

Eine Momentaufnahme aus dem Hamburg Hamburger Hauptbahnhof aus dem Jahr 1968. Der Blick geht von der südlichen Fußgänger- Empore auf den Bahnsteig 1 mit den S-Bahn Gleisen 1 und 2.

Dieses Foto entstand 1968 auf der südlichen Seite des Hamburg Hauptbahnhof. Links die Schienen führen nach Lübeck und Berlin. Rechts die Schienen ist die Ausfahrt in Richtung Süden, zur Oberhafenbrücke und zur Pfeilerbahn nach Harburg und weiter. Das schöne Reiterstellwerk, rechts im Bild, war noch bis in das Jahr 1977 in Betrieb. Und die letzten Tage der 78er, hier auf dem Bild erkennt man die 78 371, sind zu dieser Zeit eingeläutet. Die 78er  waren vor der Elektrifizierung die Arbeitspferde der Bahn im Vorort- und Nahbereichs- Regionalverkehr rund um die Hansestadt.

Die 01 1057 verlässt, schwer und heftig schnaufend, unter Vollast mit dem "Säufer - Express" im Jahr 1968 den Hamburger Hbf in Richtung Süden. Endstation für den Zug wird Hock van Holland, an der Maas- / Rheinmündung vor Rotterdam sein.  Den Namen "Säufer - Express" erhielt dieser Zug von den vielen deutschen Seeleuten, die mit der Bahn zum Anmustern auf einem Schiff nach Rotterdam fuhren. Auf der Bahnfahrt wurde der Abschiedsschmerz der Seeleute gerne mit "geistigen", alkoholhaltigen Getränken bekämpft.  Offiziell hieß dieser Zug "Skandinavien - Holland Express" .

1971 im Hamburger Hbf. Der Blick durch die Bahnhofshalle von Norden nach Süden.

Im Jahr 1972 war Deutschland noch geteilt. Trotzdem reisten die Menschen mit der Bahn, mehr von West nach Ost als umgekehrt, zwischen den zwei deutschen Staaten hin und her. Hier steht im Frühjahr des Jahres am Hamburger Hauptbahnhof ein Interzonenzug   der DDR Reichsbahn schon mit der DR 01 0527-0 bespannt, nach Dresden zur Ausfahrt bereit.

Dieses Foto aus dem Jahr 1974 zeigt den S-Bahn Bereich im Hamburg Hauptbahnhof, Gleis 3 und 4. Rechts fährt von Norden eine S - Bahn der Linie S 1 nach Wedel an Gleis 3 ein. Auf Gleis 4 steht ein Zug der Linie S 31 nach Harburg zur Abfahrt bereit.

In früheren Jahren hatte die Bahn auch in Norddeutschland, und da dann besonders am Verkehrsknotenpunkt Hamburger Hauptbahnhof, immer wieder mit dem Unbill oft sehr strenger Winter zu kämpfen. Gleise und aussen liegende Bahnsteige lagen oft unter einer hohen Schneedecke und mussten geräumt werden. Wind türmte den frisch gefallenen Pulverschnee oft zu hohen Schneewehen auf, auch diese mussten geräumt werden. Und nicht zuletzt froren oft die Weichenantriebe oder die Antriebe der vielen Formsignale ein.
Trotzdem kam die Bahn damals oft besser mit diesen Gegebenheiten zurecht als heute... Ein treffender Werbespruch der Deutsche Bundesbahn damals lautete: "Alle reden vom Wetter, wir nicht" ! Und das traf durchaus zu! Hier ein Foto aus dem Jahr 1980 vom verschneiten Hamburger Hauptbahnhof auf der Südseite.

Im Jahr 1986 erfolgte im Hamburg Hauptbahnhof eine umfangreiche Modernisierung und Umgestaltung der Wandelhalle. Dieses Foto von S. Helfferich, einem Redakteur der Hamburger Morgenpost, zeigt die Halle von oben während dieses Umbaus. Bei diesem Umbau erhielt die Wandelhalle auch die zweite, obere Ebene mit der Galerie.

Dieses Foto wurde im Jahr 1990 Hamburger Hauptbahnhof aufgenommen. An Gleis 14 fährt hier, von der 114 490-6 gezogen ein Intercity der Deutschen Bahn aus Süden in den Bahnhof ein.

Der Hamburger Hauptbahnhof von Osten her gesehen. Der Hachmannplatz ist weiterhin der Haupt- Taxistand am Hauptbahnhof.
Hier auf der Ostseite des Bahnhofs bieten auch Busunternehmer zahlreiche, verschiedene
Stadtrundfahrten durch die Hansestadt an.
Diese Aufnahme entstand Mitte der 1990er Jahre.

Eine Aufnahme aus dem Jahr 1998 zeigt den Blick von Norden nach Süden durch die Bahnhofshalle des Hamburger Hauptbahnhof.

Im Jahr 1998 hatte der Fotograf, dem wir dieses Foto verdanken, diesen Blick vom Dach des Hamburger Hauptbahnhof nach Süden. Rechts im Bild erkennt man die Gleise Richtung Harburg, links die Gleise biegen ab nach Lübeck und Berlin. Die Bahnsteige am Hauptbahnhof vurden im Laufe der Zeit verlängert und überdacht. Man erkennt die Altmannbrücke dahinter das ehemalige Bahnpostamt am Hühnerposten.

Dieses Luftbild des Hamburger Hauptbahnhof entstand im Sommer 2009. Rechts im Hintergrund hat man einen sehr schönen Überblick über den Stadtteil St. Georg. Dahinter auf der Außenalster stehen viele Segelboote ihre Kreise. Das Foto vermittelt, welch schöne Stadt Hamburg auch am Anfang des dritten Jahrtausend noch ist!

Der Blick vom Südsteg durch den Hamburger Hauptbahnhof auf die Nordseite. DB- Verkehrsrot ist die überwiegende Farbgebung der Züge im Bahnhof auf den Schienen an der Ostseite des Bahnhofs.

Ein Luftbild vom Hamburger Hauptbahnhof aus dem Jahr 2012.

Das Zeitalter der Dampflokomotiven, die in ihrem Regelbetrieb am Hamburger Hauptbahnhof Station machten, endete ja bekanntlich in den ersten 1970er Jahren. Trotzdem sind die dampfenden Relikte der Eisenbahntechnik auch heute, im neuen Jahrtausend, hin und wieder Gast im Hamburger Hauptbahnhof. Wie hier, im Jahr 2015 die schöne Bielefelderin, die im Jahr 1944 in Betrieb genommene Schnellzug- Dampflokomotive  01 150, der Eisenbahnstiftung. Seit 2018 ist die im Jahr 2012 aufwendig Kessel- restaurierte Lokomotive leider wegen eines Radreifenschadens wieder ausser Betrieb und fährt seither leider keine Sonderzüge mehr. Die Stiftung Eisenbahn sammelt seither bundesweit Spenden für eine Reparatur der Lokomotive.
Das Foto oben wurde  im Dezember 2015 im während eines Stops des Sonderzuges am Hamburger Hauptbahnhof aufgenommen.

Die aktuelle Explosions- Schnittzeichnung, der Übersichtsplan für den Hamburger Hauptbahnhof. Gleis 1 bis 4  sind der S-Bahn vorbehalten, wobei auf Gleis 1 und 2 die S-Bahnen (im Tunnel vor der Ostseite des Bahnhofs) von Süden nach Norden und auf Gleis 3 und 4 (in der Bahnhofshalle) umgekehrt verkehren. Gleis 3 bis 14 bleiben den Regional Verkehr der Eisenbahnen vorbehalten, wobei Gleis 9 und 10 reine Durchgangs- / Rangiergleise sind.

2030 bis 2035 - Geplanter Umbau Hamburg Hbf:
Blick von der Kirchenallee auf den neuen, überarbeiteten Hamburger Hauptbahnhof. An der Südseite entsteht (mit DB Keks) ein neuer Büroturm aus viel Stahl und Glas.


2030 bis 2035 - Geplanter Umbau Hamburg Hbf:
Ein Blick aus der "Vogelschau" auf den komplett überarbeiteten neuen (alten) Hamburger Hauptbahnhof.


2030 bis 2035  - Geplanter Umbau Hamburg Hbf:
Der Blick auf das Südende der alten Bahnhofshalle. Die Südempore und  dahinter der überdachte Steintor Damm und die Verlängerung der Bahnhofshalle, die über mehrere Etagen verschiedene neue Gewerbeflächen beinhaltet.


2030 bis 2035 - Geplanter Umbau Hamburg Hbf:
Der Querschnitt des Hamburger Hauptbahnhof von der Ostseite (Kirchenallee) her gesehen samt Untergrund.


2030 bis 2035 - Geplanter Umbau Hamburg Hbf:
 Diese Animation zeigt die Überdachung der Steintor Brücke im Verlauf des Steintor Damm mit dem Blick nach Westen, über die Mönckebergstraße in die Innenstadt.

"Hamburg Hauptbahnhof"
 nach 
"Harburg Hautbahnhof"

Created with Sketch.

Einleitung:

Um das Jahr 1900 begann die Planung für eine Umgestaltung der Eisenbahnanlagen in der Hansestadt Hamburg. 
Hatte man doch in Hamburg das Problem mit den separaten Kopfbahnhöfen!
Von Osten kommend war die Hansestadt ab dem „Berliner Bahnhof“ mit über die Berlin-Hamburger Eisenbahn mit der Hauptstadt Berlin verbunden.
Von Nordosten her verband die Lübeck- Büchener Eisenbahn die Hansestadt an der Elbe ab dem „Lübecker Bahnhof“ mit der Hansestadt Lübeck.
Und von Norden kommend führte eine Bahnlinie von Kiel zum "Altonaer Bahnhof" im damals noch selbstständigen Altona. 
Ab hier wurde 1866 eine Verbindungsbahn nach Hamburg gebaut, die zunächst am Bahnhof „Hamburg Klosterthor“, nahe dem "Berliner Bahnhof" endete.
Eine durchgehende Schienenanbindung nach Süden erfolgte dann im Jahr 1872 mit der Inbetriebnahme der Elbbrücken zum „Hannoverschen Bahnhof“.
Mit einer Neutrassierung der Verbindungsbahn, weiterführende Anschlüsse zur Lübecker-, Berliner- und Hannoverschen- Bahn sowie dem Bau des zentralen Bahnhofs, dem „Hamburg Hauptbahnhof“, wo alle die oben genannten Strecken gebündelt werden sollten, erhielten die Hamburger Eisenbahnanlagen eine komplett neue Grundstruktur. Diese ist im großen und ganzen heute noch gültig.
Und die vier alten Hamburger Bahnhöfe, deren Geschichten weiter oben erzählt wurden, waren nun, mit der Fertigstellung von "Hamburg Hauptbahnhof" überflüssig. 

Und damit kommen wir nun zum eigentlichen Thema, dieser kleinen Internetseite, zur Bahnverbindung über die Unterelbebahn nach Cuxhaven.
Die aus dem Süden von Harburg über die Elbe führenden Schienen wurden nun am Hannoverschen Bahnhof vorbei, über den Oberhafen direkt in den Hauptbahnhof geführt.
Um die Schienenverbindung nach Süden zu schließen, um über Harburg auf die Unterelbebahn und darauf weiter nach Cuxhaven zu kommen,  musste aber erst einmal der Oberhafen überbrückt werden...

Die „Oberhafenbrücke“ 

Im Jahr 1901 wurde ein Wettbewerb für Planung und Bau einer Brücke über den Oberhafen ausgeschrieben.
Anfang 1902 hatte sich die preußische Eisenbahnverwaltung für den Entwurf einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus den Firmen J.C. Harkort (Duisburg - Stahlbauarbeiten und Federführung des Projektes), F. H. Schmidt (Altona - Pfeilerbauten), sowie Haniel & Lueg (Düsseldorf) und Berliner Maschinenbau AG (Berlin – Maschinenanlage) entschieden und übertrug diesem Konsortium noch sofort die Planung und Ausführung der neuen Oberhafenbrücke.
Mit den Gründungsarbeiten für das, als doppelstöckige Drehbrücke geplante Bauwerk, wurde sofort im Mai 1902 begonnen.
Fertig gestellt wurde wurde die Brücke, nach zweijähriger Bauzeit,  schon im Mai 1904!

Auf der ursprünglichen, genieteten und doppelstöckigen Fachwerk- Drehbrücke lagen oben die Gleise für die Eisenbahn, darunter eine Fahrbahn aus Betonstein und Hartholz.
Das Konstrukt, das reine Drehbrückenteil, wog insgesamt ca. 1300 Tonnen.
Der Mechanismus zum Drehen der Brücke wurde, um schnelle Schließ- und Öffnungszeiten zu gewährleisten, über Zylinder pneumatisch von Pressluft angetrieben.
Die Kompressoren- Anlage, zum Auffüllen der Luftflaschen für den Pneumatik- Antrieb wurde anfangs mit einem Benzol- Motor, später mit Drehstrom- Motoren angetrieben.
Der damals schon unfangreiche Bahnverkehr sollte so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.
Die Gesamtlänge der ursprünglichen "Oberhafenbrücke" betrug 152 Meter.
Die Brücke hatte auf der oberen Bahnebene eine Breite von 16 Meter.  Auf der darunter liegenden Straßenebene betrug die Breite 14 Meter.
Die Durchfahrtshöhe auf der unteren Straßenebene, war für damalige Verhältnisse, recht großzügig ausgelegt.
Der mittlere Brückenpfeiler für das Drehgestell der Brücke samt Mechanismus wurde aus Beton gegossen und hatte einen Durchmesser von 10 Meter und war mit Klinker verblendet.


Genaue technische Details zur aufwendigen Konstruktion der Oberhafenbrücke findet Ihr HIER.

Die "Oberhafenbrücke" hatte dann später die Bombennächte des Zweiten Weltkriegs weitgehend unbeschadet überstanden und verrichtete in der Nachkriegszeit wie schon vor dem 2. Weltkrieg weiterhin zuverlässig ihren Dienst.
1964 im Zuge der Ertüchtigung der Hamburger Bahnanlagen für die Elektifizierung wurde der Drehmechanismus endgültig still gelegt, der Mechanismus wurde dabei fest gesetzt.

Bei der Inspektion der Brücke, Anfand des neuen Jahrtausend, stellte man damals erstmals erhebliche Ermüdungserscheinungen an der Brücke fest.
Der immer weiter gestiegene Zugverkehr sowie die immer schwerer werdenden Züge, die die Brücke von und nach Süden passieren mussten, hatten in hundert Jahren Spuren hinterlassen.
Unverzüglich wurde mit der Planung einer neuen "Oberhafenbrücke" begonnen.
Im Jahr 2007 war es dann soweit, die alte "Oberhafenbrücke" wurde in einer riesigen, logistischen Meisterleistung erneuert.
Das neue, weit stabilere Brückenbauwerk, welches als Ersatz für die alte Oberhafenbrücke eingebaut wurde. brachte nun fast 3500 Tonnen auf die Waage!

Einen Bericht des Eisenbahnkurier, zum Neubau / Tausch der "Oberhafenbrücke" im Jahr 2007 der mit vielen Fotos versehen ist, könnt Ihr
HIER lesen.

Der Haltepunkt „Oberhafen“

Mit der Eröffnung des Hamburger Hauptbahnhofs 1906 entstanden für die Pendler neue Stationen. 
Unter ihnen auch der Haltepunkt „Oberhafen“ der am 01. Mai 1908 eröffnet wurde.
Der Haltepunkt hatte ein kleines Wärter- und Wartehäuschen.
Der Bahnsteig war gepflastert und teilweise überdacht. 
Weichen sollen laut Zeitzeugen auf der Hochstrecke nicht vorhanden gewesen sein.
Weichen waren auf der Hochstrecke dort glaube ich nicht vorhanden.
Er befand sich vom Hauptbahnhof kommend kurz hinter der Drehbrücke über den Oberhafen, am Beginn der Rampe auf die „Pfeilerbahn“, die 1906, zur Eröffnung des Hauptbahnhof fertiggestellt wurde.
Der Haltepunkt „Oberhafen“, der sich auf der Südseite der „Oberhafenbrücke“ auf der „Pfeilerbahn“ befand, wurde, nachdem er bei den schweren Bombenangriffen auf die Hansestadt schwer beschädigt wurde, endgültig im Jahr 1944 aufgegeben. 
Nach dem Krieg wurde der Haltepunkt nicht mehr reaktiviert.

Heute existiert hier, in unmittelbarer der Brücke und der Pfeilerbahn für den Nahverkehr eine Bushaltestelle, welche aber nur zeitweise bedient wird.

Leider gibt es keine aussagekräftige, historischen Fotos von diesem Haltepunkt.

Die „Pfeilerbahn“  -

von der Oberhafenbrücke zu den Norderelbbrücken

Die nach Süden verlaufenden Personenzuggleise, zwischen Hamburg Hbf und Hamburg Hauptbahnhof, verliefen bis zum Jahr 2008 bis hin zu den Norderelbbrücken auf der so genannten „Pfeilerbahn“.

Die 1906 zur Eröffnung des Hamburger Hauptbahnhof in Betrieb genommene „Pfeilerbahn“ bestand 126 Stück aus rotem Klinkersteinen gemauerten Pfeilern zwischen Arkaden ähnelnden Rundbögen.
In fast 50 der Viaduktbögen entwickelte sich nach der Inbetriebnahme schnell eine eigene Infrastruktur.
Hier wurden nach und nach immer mehr der Bögen zugemauert, hierin entstanden Betriebsräume, Lagerräume, Werkstätten für die Bahn sowie Aufenthalts- und Umkleideräume für die Bahn Mitarbeiter.

Auf der „Pfeilerbahn“ führten die von und nach Süden verlaufenden Personenzuggleise zum Hamburger Haubtbahnhof über das Gelände des ehemaligen „Hannoverschen- (Pariser- / Venloer-) Bahnhof“, welcher nach Inbetriebnahme des Hauptbahnhofs zum Hauptgüterbahnhof der Hansestadt Hamburg und dessen Hafen ausgebaut und genutzt wurde.
1964 wurde der Güterbahnhofs- Bereich vom „Hannoverscher Bahnhof“ schlicht in "Hamburg Hgbf" (Hauptgüterbahnhof) umbenannt.
Für den Betriebsablauf waren die Personenzuggleise auf der „Pfeilerbahn“ nicht in die Gütergleise des ehemaligen „Hannoverschen Bahnhof“ eingebunden.
 Die hier verlegten Gleise waren eine autarke, „freie Strecke“.

Im Jahr 1930 wurde die „Pfeilerbahn“ erstmals renoviert, die Bögen der Arkaden wurden damals durch eine zusätzliche Ziegeleinlage verstärkt.

1964 folgt eine weitere Ertüchtigung der „Pfeilerbahn“.
Im Zuge der Elektrifizierung der Hamburger Bahnen musste die „Pfeilerbahn“ noch mit Oberleitungsmasten versehen werden.
Dafür wurde die Brücke teilweise verbreitert.
Im Mauerwerk der „Pfeilerbahn“ mussten Betonpfeiler für die Aufnahme der Oberleitungsmasten eingesetzt werden.
Am Ostende des Viadukts wurde im Bogen vor der „Oberhafenbrücke“ ein Teil der Stützmauer komplett ersetzt.
Durch diese Maßnahme verlor die „Pfeilerbahn“ ihr ursprüngliches Gesicht.

1980 wurde der Nordteil der „Pfeilerbahn“, die hier bis zur „Oberhafenbrücke“ aus einer genieteten Stahlkonstruktion bestand, durch einen, von einer stählernen Spundwand eingerahmten Damm ersetzt.

Ende 2007 wurde die alte, drehbare „Oberhafenbrücke“ sowie die komplette alte "Pfeilerbahn" abgerissen.
Nach dem Errichten der neuen starren „Oberhafenbrücke“ lief der Zugverkehr zunächst über die Güterzuggleise weiter.
Anstelle der alten "Pfeilerbahn" wurde nun zwischen Norderelbe und Oberhafenbrücke ein ähnliches, allerdings nur langsam ansteigendes Bauwerk aus Beton errichtet, welches aber erst kurz vor der „Oberhafenbrücke“ die volle Höhe der ehemaligen „Pfeilerbahn“ erreicht.
Nur in diesem Bereich ist unter der Bahn eine kreuzungsfreie Durchfahrt, Querung zur anderen Seite möglich.
Das neue, die „Pfeilerbahn“ ersetzende Bauwerk aus Beton wurde im Jahr 2009 in Betrieb genommen.

Der Haltepunkt „Elbbrücke“ 

Bereits im Jahr 1905 wurde mit der Planung und dem Bau des Haltepunkt „Elbbrücke“ auf Ostseite der der Norderelbe, am Anfang der Pfeilerbahn begonnen.
Dieser Haltepunkt wurde am 1. Juli 1908 eröffnet.
Der Bau dieser Station war, genau wie der Bau der Station „Oberhafen“, eine Folgemaßnahmen anlässlich des Umbaus der Hamburger Bahnanlagen zur Eröffnung des  Hamburger Hauptbahnhof im Dezember 1906.
Beide Haltepunkte lagen an der Strecke von „Hamburg Hbf“ nach „Harburg Hbf“ und waren auf die „Pfeilerbahn“ gebaut.
Genau wie der Haltepunkt „Oberhafen“ hatte dieser Haltepunkt ein kleines Wärter- sowie ein Wartehäuschen.
Der Bahnsteig war hier teilweise geteert und gepflastert und hatte ebenfalls eine Teilüberdachung.
Weichen waren, wie beim Haltepunkt "Oberhafen",  auch hier nicht vorhanden.
Im Jahr 1944 wurde auch der Betrieb des Haltepunktes „Elbbrücke“ eingestellt, genau wie an der Station „Oberhafen“.
Die Bahnsteige waren allerdings noch lange Jahre nach der Außerdienststellung der Haltepunkte vorhanden.
Sie wurden erst beim teilweisen Umbau der Pfeilerbahn im Zuge der Elektrifizierung im Jahr 1964 endgültig abgebaut.

Im Bereich der Norderelbbrücke gibt es seit 2017 auf der Südseite im Zuge der S-Bahn Strecke nach Harburg einen Haltepunkt mit dem Namen „Elbbrücke“.
Die U-Bahn (U4) bekam hier im Zuge des Hafencity Baus, auf der nördlichen Seite der Bahnstrecke, kurz vor den Elbbrücken, im Jahr 2019 neuen den Haltepunkt „Elbbrücke“.
Der U-Bahn Haltepunkt markiert zur Zeit den Start-, bzw. Endpunkt der U- Bahn Linie U4. 
In Gespräch ist hier eine Verlängerung der Strecke über die Nordeelbe hinnaus.
Verlängerung der U4 bis Harburg Rathaus ist hier im Gespräch. 

Von dem historischen Haltepunkt der Eisenbahn auf der Pfeilerbahn gibt es ebenfalls leider keine aussagekräftigen Fotos.

Die Eisenbahnbrücken über die Norder- und Süderelbe

Zwischen Harburg und Hamburg liegen zwei Elbarme, die Süderelbe bei Harburg ist etwa 400 Meter breit; die Breite Norderelbe nahe Hamburg beträgt etwa 290 Meter.
Die zwischen de zwei Brücken gelegenen, von kleineren Elbarmen durchschnittenen Inseln haben zusammen eine Breite von ca. 7 km. 
Um die Eisenbahnverbindung der Hamburg-Venloer-Eisenbahn zu realisieren mussten also, neben verschiedenen kleineren Überbrückungen der kleinen Kanäle auf den Elbinseln, zwei große Brückenquerungen gebaut werden.
Eine technische Herausforderung für die Bahngesellschaft und für deren Ingenieure.
Bei beiden Brücken stand man vor der Herausgforderung dass die Portale und Pfeiler beider Brücken auf sandigem Schwemmboden gebaut wurden.
Zudem machte starker Eisgang im Winter, auch hier noch mit Tidenhub, auf beiden Armen des Stromes eine sehr stabile Pfeilerkonstruktion notwendig.
Um die Brückenpfeiler sicher zu fundieren, bedurfte es einer auf gewaltigen Pfahlrosten ruhenden Betonschicht von fünf Meter Dicke. 
Auf dieses flüssig in die Baugrube gebrachte Beton, der sich in der Erde bald zu einer festen Masse verhärtete, wurden die steinernen Pfeiler aus Lavabasalt fundiert, welche die stählernen Brückenbögen trugen.
Die zwei Brücken selber wurde wurde nach dem neuen, bis dahin noch nie angewandten „Lohse System“gebaut.
Die Vorteile des Systems wurde von den damaligen Fachmännern als wahrhaft genial bezeichnet!
So konnte man mit einer leichteren Brückenkonstrukion eine größere Spannweite und Höhe als bei damals in üblicher Bauweise gebauten Brücken erzielen, wobei das verbaute Material auch noch weit weniger belastet wurde.
Die Entfernung zwischen den einzelnen Brückenpfeilern (Sehne eines Brückenbogens) betrugt 102 Meter.
Jeder Brückenbogen wog ohne ohne die Schienen 2600 Tonnen. 
Für die Brücke über die Norderelbe, mit drei Bogen wurden demnach 7800 Tonnen, für die Süderelbbrücke mit vier Bögen wurden 10 400 Tonnen Stahl verbaut.

Beide Eisenbahnbrücken über die Elbe wurden am 1. Juli 1872 feierlich offiziell eingeweiht.

Die "Norderelbbrücken" 

Die erste, 290 Meter lange, 3 teilige Eisenbahnbrücke über die hier 290 Meter breite Norderelbe, auf der Bahnstrecke zwischen Harburg – Hamburg, wurde in den Jahren 1868–1872 von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft für die Hamburg- Venloer- Eisenbahn gebaut.


Die Eisenbahnbrücke über die Norderelbe besteht seither aus zwei nebeneinander liegenden, separaten Brücken.
Errichtet wurde die zunächst zweigleisige Brücke von der Brückenbaugesellschaft Harkort aus Duisburg.
Der Architekt des Brückenportals war Dipl. Ing. Dr. Heinrich Strack.
Schon 18 Jahre nach Inbetriebnahme des Bauwerks erreichte die Brücke ihre Kapazitätsgrenze, musste erweitert werden.
Zwischen 1890 und 1893 wurden die eisernen Überbauten der Brücke von zwei auf vier Gleise erweitert.
Praktisch wurde eine zweite, identische Brücke parallel zur bestehenden Brücke gebaut.
Dabei mussten auch die Portale der Brücke erweitert werden.
In den Jahren 1926 bis 1927 wurden dann die Träger der Brücke durch stärkere Neubauten ersetzt.
Die Neugestaltung der Brücke lehnte sich nun an die gerade fertiggestellte Eisenbahnbrücke zum Freihafen an.
Anregung dazu lieferte ein Gutachten der Akademie des Bauwesens in Berlin aus dem Jahre 1923.
Die Brücke verfügt über vier Gleise für den Fern- und Regionalverkehr.


In den Jahren 1978 bis 1980 wurde flussaufwärts zusätzlich noch eine weitere, zweigleisige Brücke für die S-Bahn Linie 3 gebaut.
Diese verläuft nur wenige Meter parallel neben der Nordeelbbrücke.
Beiden Brücken unterscheiden sich in Form und Farbe, die ältere Hauptbrücke ist grau, die S-Bahn Brücke ist grün angestrichen.

Bahnhof  auf der "Veddel" 
(heute S-Bahn "Veddel - Ballinstadt")





Bahnhof "Hamburg- Wilhelmsburg" (heute S-Bahn)

Im Jahr 1872 eröffnete die Cöln- Mindener- Eisenbahn in der damals noch selbstständigen Stadt Wilhelmsburg einen Bahnhof, der damals als „Harburg- Wilhelmsburg- Nord“ bezeichnet wurde.
Dieser befand sich etwas abseits der Stadtd, auf der Nordseite, an der Thielenstraße.
1938, durch das Groß- Hamburg Gesetz wurde der Bahnhof in Hamburg- Wilhelmsburg umbenannt.

In den Jahren 1889 und 1890 wurde südlich des Personenbahnhofs ein großer Rangierbahnhof für den aufstrebenden Hamburger Hafen gebaut.
Ausserdem entstand hier ein großes Eisenbahn Betriebswerk.
Während verschiedener Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg wurden alle Wilhelmsburger Bahnanlagen mehrmals schwer getroffen.
Das Bahnhofsgebäude wurde Anfang November 1944 dabei kompett durch einen Volltreffer zerstört.
Die Anlagen des Güter- Verschiebebahnhofs wurden ebenfalls mehrfach schwer getroffen, die Schäden an den Gleisanlagen aber wurden nach Bombenangriffen immer wieder sehr schnell beseitigt.
Das wurde in Ermangelung von schwerem Gerät von kriegsgefangenen Soldaten, Fremdarbeitern sowie von KZ- Insassen aus dem KZ- Neuengamme in Handarbeit erledigt!

Nach Kriegsende wurden alle zerstörten Gebäude wieder aufgebaut, das zerstörte Empfangsgebäude wurde durch einen eingeschossigen, kleinen Backsteinbau ersetzt.
1983 wurde im Zuge des Baus der S- Bahn nach Harburg der heutige S-Bahnhof nahe der Neuenfelder Straße eröffnet.
Die Station und Gebäude des alten Bahnhof wurden daraufhin abgerissen.
Mit em Abriss der Bahnstation der Vorortbahnen wurde Platz geschaffen für ein zweites S- Bahn Gleis zwischen Wilhelmsburg und Veddel, auch konnten die Fernbahngleise konsolidiert werden.
Anlässlich der 2013 in Hamburg– Wilhelmsburg stattfindenden IBA (Internationale Gartenbau Ausstellung) und der IGS (Internationale Gartenschau) wurde der S- Bahnhof umfangreich neu gestaltet und saniert.
Dabei wurden die Zugaänge sowie die über die Gleise führende Brücke zur anderen Seite der Gleisanlagen, auf der das IBA Gelände liegt, komplett neu errichtet.

Der Güter- Verschiebebahnhof Wilhelmsburg war noch bis zur Inbetrienahme des neuen Güter- Verschiebebahnhof bei Maschen in Betrieb, verlor dann aber nach dessen Eröffnung nach und nach an Bedeutung.
Die letzten Gleisanlagen verschwanden in den Jahen nach 2002 langsam.
In den Resten und im Lokschuppen des ehemaligen Betriebswerks existierte das Hamburge Eisenbahn Museum, in dem vsehr viele alte, historische Fahrzeuge der Hamburger Bahngeschichte ausgestellt waren.
Am 15. Oktober 1994 endeten die Träume des Hamburger Eisenbahnmuseums jäh!
Durch Brandstiftung wurden Großteile des Rundschuppens des Bw Wilhelmsburg ein Raub der Flammen.
Viele der hier ausgestellten, teils liebevoll von den Vereinmitgliedern restaurierte Fahrzeuge brannten damals vollständig aus oder wurden schwer beschädigt.
Das Museum wurde leider nie wiedewr aufgebaut.

Fotos aus dem Jahr 1989 zeigen die Schätze dieses Eisenbahnmuseums.
Hier ein Link zur Bahn Fotokiste.

Die "Süderelbbrücken"

In den Jahren 1868 bis 1872 wurde das Bauprojekt einer Eisenbahnquerung im Zuge der Eisenbahnstrecke der Hamburg- Venloer- Eisenbahn über die Süderelbe gebaut.
Der Bauträger für diese Brücke war derselbe, der auch die Norderelbbrücke in Auftrag gab.
Die für den Bau der Süderelbbrücke hatten mit genau denselben Problemen zu kämpfen, wie beim Bau der Brücke der Norderelbe, nur das hier statt ca. 300 Meter nun 400 Meter Flußbett zu überbrücken waren.
Wie die Brücke über die Norderelbe überspannte nach Fertigstellung nun eine imposante, 4-teilige Eisenbahnbrücke mit zwei mächtigen Portalen auch die Süderelbe. 
Die Eisenbahnbrücke über Süderelbe war baugleich wie die Brücke über die Norderelbe.
Die neue Brücke wurde aber ausschließlich dem Eisenbahnverkehr vorbehalten. 

Im Jahre 1978 wurde die alte Eisenbahnbrücke abgerissen und durch neue Bahn- und S-Bahn-Brücken ersetzt. 
Nach nur 40 Jahren Betriebsddauer ist hier die Eisenbahnbrücke bereits wieder marode und soll demnächst erneut ersetzt werden.
Danach hat die Bahn im Jahr 2018 festgestellt, dass bereits 1978, beim Bau der Brücke, gravierende „konstruktive Mängel“ aufgetreten sind.

Die hier 340 Meter lange Fachwerkbalkenbrücke über die Süderelbe, über die vier Gleise laufen, zweimal S-Bahn und zweimal Fernbahn, war von einer Stahlbaufirma aus Dillingen im Saarland gebaut worden.
2019 / 2020 sind in die Brücken Verstärkungen eingeschwißt worden, der Verkehr über die Brücken erfolgt aber nur mit verringerter Geschwindigkeit von 30 km/h, für sämtliche Züge der S-Bahn, Regionalbahn sowie Fernbahn. 
Die Deutsche Bahn will die Brücke 2025 komplett erneuern.


Aber zurück in das Jahr 1872.

Der Verkehr auf der Straße wurde für Personen und Wagen mit Fähren über die Süderelbe abgewickelt.

Im Zuge der weiteren Industrialisierung wuchs der Personen- und Frachtverkehr aber so stark an, dass dem Rechnung getragen wurde.
1897 begann man auch mit dem Bau einer Straßenbrücke über die Süderelbe. 
1899 wurde die neue Straßenbrücke dem öffentlichen Verkehr übergeben. 

In den 1920er und 1930er Jahren stieg vor allen Dingen der Autoverkehr sehr stark an.
Parallel zur 1899 eingeweihten Straßenbrücke wurde ab 1935 eine weitere Straßenbrücke gebaut, die 1937 eingeweht wurde.

Im Jahr 1964 wurde die Brücke in „Brücke des 17. Juni“ umbenannt, zur Erinnerung an den 1953er Arbeiteraufstand in der DDR.

1983 wurde eine weitere, parallel zur „Brücke des 17. Juni“ verlaufende, „Europabrücke“ dem Verkehr übergeben. 

Abfahrt: "Hamburg Hauptbahnhof"
Diese Luftaufnahme des Hamburger Hauptbahnhofs ist ca. 1920 entstanden. Eine bekannte Ansichtskarte mit genau dem selben Motiv ist im Jahr 1922 gelaufen. Wir sehen unten im Vordergrund die Südseite des Hauptbahnhofs, der damals gerade  ca. 15 Jahre alt war.
Hier, am Hamburger Hauptbahnhof starten wir unsere kleine Reise mit der Eisenbahn in die ehemalige hamburgische Enklave an der Elbmündung, in das Amt Ritzebüttel, in die heutige  Stadt Cuxhaven.

Unsere Reise führt im ersten Teil  zunächst über die Bahnstrecke von "Hamburg Hauptbahnhof" nach "Hamburg Harburg" (früher "Harburg Hauptbahnhof"). Nach Verlassen des "Hamburger Hauptbahnhof" passieren wir zunächst  die "Oberhafenbrücke". Direkt hinter dieser passiert der Zug als nächstes den Haltepunkt "Oberhafen" der direkt in einer Linkskurve auf der "Pfeilerbahn" lag über die wir nun nach Osten fahren, bevor wir wieder in eine Rechtskurve kommen, in der wir den Haltepunkt "Elbbrücken" passieren. Jetzt fahren wir über die "Norderelbbrücke" , passieren die Stationen "Veddel" und "Wilhelmsburg". Zuletzt passiert der Zug die "Süderelbbrücken" bevor er den Bahnhof von "Harburg Hauptbahnhof" einfährt.
Alle Fotos der einzelnen Wegpunkte an der Bahnstrecke sind jeweils chronologisch sortiert! 

Der Blick, ca. 1950, von Nordosten durch die noch von Kriegsschäden gezeichnete Halle des Hamburger Hauptbahnhof. Auf der anderen Hallenseite erkennt man den Südsteg. Das Wagenmaterial  der hier eingesetzten Vorortszüge stammte damals tatsächlich noch teilweise aus der Kaiserzeit. Der Mangel an Lokomotiven und Wagen brachte damals oft teil bunt zusammengewürfelte Züge auf die Schienen der damaligen, noch jungen Deutschen Bundesbahn...

Der Fotograf der Hamburger Eisenbahndirektion, Walter Hollnagel,  bannte im Jahr 1951 dieses schöne Foto von der Südseite des Hamburger Hauptbahnhof auf einen Film. Unten rechts im Bild verlässt gerade der der aus mehreren Wagentypen Zusammen gewürfelte Schnellzug nach Hannover den Bahnhof verlässt um über die Oberhafenbrücke, welche im Hintergrund zu erahnen ist auf die Pfeilerbahn die Hansestadt verlässt. Rechts im Bild, am Steindamm,  erkennt man noch angeschnitten das Bade- und Waschhaus. Links oben erkennt man das Bahnpostamt am Hühnerposten.

In den 1950er Jahren dampfte und zischte es fast ausschließlich an allen Gleisen in und am Hamburger Hauptbahnhof. Wie hier, im Jahr 1956, wo der Fotograf Walter Hollnagel , aus dem auf der Südseite des Hamburger Hauptbahnhof gelegenen Stellwerk, diese schöne Momentaufnahme auf einen Agfa Rollfilm in Farbe ablichtete. In der Mitte des Bildes verlässt gerade von Gleis 13, schwer schnaufend, die 03 184 mit einem F-Schnellzug den Bahnhof in Richtung Süden.

Anhand eines Ausschnitts aus dem aktuellen Hamburger Stadtplan (2020) Bahnstrecke Hamburg Hbf - Hamburg Harburg zeige ich hier grün gestrichelt markiert den Verlauf der Strecke zwischen Hamburg Hbf - und Hamburg Harburg (früher Harburg Hbf). Alle hier behandelten Wegpunkte sind von mir in der Karte als Ziffern 1 - 9 schwarz eingezeichnet, einzig der Verlauf der Pfeilerbahn ist schwarz gekennzeichnet. Mit der Ausfahrt der 03 184 auf der vorherigen Seite, begeben wir uns nun auf den Weg nach Süden in Richtung Bahnhof Hamburg-Harburg, dem früheren Harburger Hauptbahnhof.

Im Jahr 1964 am Viadukt  für die Unterführung der Amsinckstraße. Der Hamburger Hauptbahnhof ist schon am Fahrdraht angeschlossen, die Unterelbebahn noch nicht. Die aus Cuxhaven kommenden Züge bestanden damals teilweise schon mit den damals "hochmodernen" "Silberlingen", waren aber immer noch mit Dampfloks bespannt. Hier hat einer dieser Züge gerade die "Oberhafenbrücke" verlassen und nähert sich dem Hamburger Hauptbahnhof. 

Überwiegend waren 1964 auf der Unterelbebahn aber diese Züge eingesetzt: "Hechtwagen" der ehemaligen Hapag-Züge von den Dampfloks gezogen. Hier verlässt solch ein Zug den Hamburger Hauptbahnhof und wird gleich die Oberhafenbrücke überqueren.

2004. Der Blick  von der Amsinckstrasse über die Altländer Strasse auf das  Viadukt mit der höher liegenden Bahntrasse von und nach Hamburg Hbf, auf dessen Südseite. Hinter dem Viadukt erkennt man das Gebäude vom Fruchthof. Ein aus Süden kommender Metronom Regionalexpress hat gerade die Oberhafenbrücke passiert und wird kurze Zeit später in die Halle des Hamburger Hauptbahnhof einfahren.

Anno 2011. Der Blick von der Altländer Strasse aus Süden auf Amsinck Strasse und Unterführung sowie auf den den Hamburger Hauptbahnhof. Rechts unter dem Bahnviadukt lag ungefähr der Standort des ehemaligen Bahnhofs "Hamburg Klosterthor".

Westseite der im 2008 erneuerte "Oberhafenbrücke" vom Oberhafenkanal her gesehen im Jahr 2009. Links der Brücke ist es nicht mehr weit bis zum Hamburger Hauptbahnhof. Hier ist gut zu erkennen, dass die Straßen- und Füßgängerebene bei der neuen Brücke wesentlich schmaler gehalten ist, als bei der alten "Oberhafenbrücke". Die obere Ebene für die Bahngleise dagegen wurde verbreitert und kann nun sechs statt vier Gleise aufnehmen.

Im Jahr 2010 fährt ein von Hamburg Hbf kommender Intercity der Deutschen Bahn nach Süden auf die neue "Oberhafenbrücke".

Die Oberhafenbrücke (erbaut 1902 bis 1904):
1904. Es gibt leider nur wenige Fotos vom Bau der Oberhafenbrücke. Und an den  existierenden, erhaltenen Fotos hat leider ganz schön der Zahn der Zeit genagt. Das obige Foto zeigt das Absenken des Betonpfeilers für das mittlere, drehbare Brückenteil. Anfang des 20. Jahrhundert stellte eine solche Arbeit eine sehr große Herausforderung für alle am Bau Beteiligten dar. Große Schwimmkräne wie heute, die selbst schwerste vorgefertigte Sektionen eines solchen Bauwerks einbringen konnten, geb es damals noch nicht. Umso mehr waren alle früheren Bauwerke eine Meisterleistung!

1904. Der Bau der "Oberhafenbrücke" in Hamburg. Hier ein Foto vom  Zusammenbau der 1300 Tonnen schweren Stahlkonstruktion für die Brücke über den Hamburger Oberhafenkanal. Die Brücke war wegen des damals noch regen Schiffsverkehrs als Drehbrücke geplant. 

1905. Der Bau der "Oberhafenbrücke" in Hamburg. Die Brücke ist komplett fertig gestellt. Das Foto wurde während eines Tests für die Öffnungs- Pneumatik aufgenommen und zeigt die geöffnete, doppelstöckige  Drehbrücke. 

Ein Jahr vor der Eröffnung des neuen, zentralen Hamburger Hauptbahnhof war 1905 war die  "Oberhafenbrücke", hier die Schnittzeichnung der Stahlkonstruktion mit Lagerung auf den Betonpfeilern, fertig gestellt.

1905. Ein Foto der  gerade fertig gestellten Hamburger  "Oberhafenbrücke".  Im Vordergrund liegen viele Schleppkähne und deren  Schlepper im Oberhafen Hamburg Der Hauptbahnhof war noch nicht in Betrieb, also wurde die neue, fertige Brücke nur von wenigen Bauzügen genutzt.

Die "Oberhafenbrücke" aus Osten, vom Oberhafen her fotografiert. Diese schöne Aufnahme von 1939 zeigt  Hamburg am Vorabend des Krieges, der wenige Jahre später mit "Gomorrah" soviel Unglück und Leid über die Stadt und deren Bewohner bringen sollte. Man hat hier noch einen fantastischen, unverbauten Blick auf den Ericuskanal, Ericusspitze, Speicherstadt und auf Innenstadt Hamburg mit ihren Kirchtürmen. Vom Hauptbahnhof kommend fährt hier gerade eine Dampflok mit Schnellzug nach Süden auf das Nordende der Brücke.

Die Oberhafenbrücke im Jahr 1946. Die 93 572 (Bw Hamburg - Harburg) passiert hier die Brücke mit einem Güterzug in Richtung Süden und wird in Kürze den Hauptbahnhof durchfahren.
Foto: Walter Hollnagel.

Die Oberhafenbrücke vom Oberhafen im Jahr 1956 her fotografiert. Kurz vor der Brücke haben im Oberhafen verschiedene Binnenschiffe und Lastschuten fest gemacht. Hier erkennt man sehr gut die doppelstöckige Oberhafenbrücke. Oben die Eisenbahn mit einem nach Süden fahrenden Güterzug, gezogen von einer unbekannten Dampflok der Baureihe 41. Darunter erkennt man gut die Straßenbrücke mit den Fußwegen an beiden Seiten. 
Foto: K. Eckert.

2011 der Blick von Osten über den Oberhafenkanal auf die neue Oberhafenbrücke reicht nach nach Westen auf die Ericusspitze, auf der hier die ersten Neubauten für die Hafencity Hamburg entstehen.
Von Süden kommend hat der Nachtzug der ÖBB aus Wien kommend fast sein Ziel erreicht. Nur noch ein Halt im Hauptbahnhof und im Bahnhof Dammtor, dann hat der Zug sein Ziel Altona erreicht.

Die Oberhafenbrücke, hier von der Ericusspitze her, von Westen  fotografiert, wird gerade von einem vom Hamburger Hauptbahnhof kommenden Metronom nach Bremen überquert.

2016.  Die von Cuxhaven kommende ME 246004 mit ihren fünf DoSto wartet hier, auf der Südseite des Oberhafenkanals, der Zug steht hier schon komplett auf der Oberhafenbrücke , auf das Einfahrtsignal für den Hamburger  Hbf, in dem zur Zeit alle Gleise belegt sind. Unten rechts erkennt man letzte Hamburger "Kaffee Klappe", die frühere "Oberhafen Kantine". An den "Kaffee Klappen" versorgten sich früher die Hafenarbeiter mit Kaffee, belegten Brötchen, Rauchwaren etc.. 

Der Haltepunkt Oberhafen (1944 ausser Betrieb):
Nachdem der Zug, vom Hauptbahnhof kommend, die "Oberhafenbrücke" passiert hatte, wurde die Station "Oberhafen" durchfahren, an der ausschließlich die Hamburger Vorortszüge hielten. Hier stiegen viele Hafenarbeiter aus oder zu, die am Oberhafen beschäftigt waren. Fernzüge fuhren an dieser Station durch, die genau, wie die Station Elbbrücke am anderen Ende auf der Pfeilerbahn, ein reiner Haltepunkt, ohne Weichen war.
In der Mitte des Bildes erkennt man hier gut die Bahnsteig-Überdachung vom Haltepunkt am Nordende der Pfeilerbahn.
Das Foto stammt aus den 1930er Jahren, ist nicht genau datiert.

Diese Ansicht vom Haltepunkt "Oberhafen" entstand 1938 und ist ein Ausschnitt aus einem Luftbild, daher ist die Qualität des Fotos nicht besonders gut. Aber leider gibt es keine weiteren, mir bekannten Fotos von den zwei Haltepunkten für die Vorortsbahn  (Oberhafen und (Norder-) Elbbrücke) auf der Pfeilerbahn. Links im Bild erkennt man angeschnitten die Oberhafenbrücke über den Oberhafenkanal.

1939 dampft ein Güterzug auf den Gleisen neben der Pfeilerbahn in Richtung Süden. Links hinter der Pfeilerbahn erkennt man gut den ehemaligen Hannoverschen Bahnhof, der nun als Hauptgüterbahnhof der Hansestadt genutzt wurde und bei dem ein paar Jahre zuvor wegen Baufälligkeit das Hallendach entfernt wurde. Ganz rechts oben im Bild, auf der Pfeilerbahn, sieht man den Haltepunkt "Oberhafen".

Der Gleisplan, Stand 1936, vom Teilstück der Eisenbahnstrecke "Hamburg Hauptbahnhof" nach "Hamburg Harburg". Streckenverlauf von der "Oberhafenbrücke" (rechts unten) bis zur "Norderelbbrücke" (links oben). Gut erkennt man auch die Haltepunkte "Oberhafen" und "Elbbrücke". 

Die Hamburger Pfeilerbahn (2008, 2009 abgerissen):
Zum Ende der 1940er Jahre bis in die 1950 Jahre, hier im Jahr 1951, wurden im Vorortsverkehr auf der Unterelbebahn bis Stade ab dem Hamburger Hauptbahnhof Wendezüge eingesetzt. Diese bestanden aus Loks der Baureihen 74 und 78, sowie aus ehemaligen DoSto's der Lübeck- Büchener- Eisenbahn. Hier ein solcher Vorortzug  auf der Pfeilerbahn nahe der  Oberhafenbrücke und dem ehemaligen, 1944 still gelegten Haltepunkt "Hamburg Oberhafen". Die Bahn verlief hier damals, wegen der umfangreichen Kriegsschäden an der Pfeilerbahn noch auf Stelzen. Später wurde hier eine Spundwand gesetzt und diese dann darunter verfüllt.

Dieses Foto von Walter Hollnagel aus dem Jahr 1959 der Hamburger Pfeilerbahn, kurz hinter dem ehemaligen Haltepunkt "Oberhafen"  zeigt einen von Süden kommenden VT Triebzug auf dem Weg zum nächsten Halt im Hamburger Hauptbahnhof.

Ebenfalls im Jahr 1959 entstand dieses schöne Stadtpanorama der Hansestadt, in der nach und nach, besonders hier in der Innenstadt die Kriegsschäden beseitigt wurden. Die Kriegsschäden an den Bahnanlagen waren schon sehr früh beseitigt. Gerade hier, an dieser Stelle, am Güterbahnhof Oberhafen und am alten Hannoverschen (Güter-) Bahnhof, von dem hier nur noch ein Teil der Fassade und der ehemaligen Abfertigungsgebäude stehen, waren die Bahnanlagen während des Krieges schwer getroffen. In der Mitte sehen wir die Pfeilerbahn, hier mit einem vom Hamburger Hauptbahnhof kommenden, nach Süden fahrenden VT Triebzug der Deutschen Bundesbahn. Foto: Walter Hollnagel. 

Auf derselben Fototour, wie auf den vorherigen Fotos aus dem Jahr 1959, fotografierte der Direktionsfotograf der Deutschen Bundesbahn Walter Hollnagel diese Ansicht der Hamburger Pfeilerbahn. Rechts im Bild vom Hauptbahnhof kommend eine 01, die mit ihrem D-Zug in Richtung Süden unterwegs ist, nächster Halt: Hamburg-Harburg. Im Bakenhafen, oben im Bild wurden damals, wie man sehen kann , noch viele Schiffe abgefertigt. Ganz rechts, über der Lokomotive auf der Pfeilerbahn erkennt man das Stellwerk Hp. Das Stellwerk Hp befand sich an der Pfeilerbahn, direkt neben den Resten vom alten Hannoverschen Personenbahnhof. Hp stand für "Hannoverscher Bahnhof Personenbahnhof". Es war ein  elektro- mechanisches Weichenwärter- Stellwerk welches als Reiterstellwerk ausgeführt war. Um 1981 wurde der Überbau des Reiterstellwerks abgerissen. Die  Gebäudereste wurden als Aufsichtsgebäude genutzt, die Aufsicht übernahm nun das Stellwerk Hw.

Noch ein Foto von Walter Hollnagel aus dem Jahr 1959 von der Hamburger Pfeilerbahn zeigt eine V200 mit ihrem Schnellzug von Hamburg Hauptbahnhof kommend in Richtung Süden. Der erste Wagen direkt hinter der Lokomotive ist ein Wagen der Deutschen Bundespost. Damals wurden alle Briefe und Pakete innerhalb Deutschlands mit der Bahn transportiert. Mitfahrende Bahnbeamte sortierten in den Wagen die Briefe nach Bestimmungsort. Maschinell lief da bei der Post noch gar nichts. Erstaunlicherweise war die Post damals aber auch pünktlicher, genau wie die Bahn!

Weiter geht es auf der Pfeilerbahn in Richtung Süden. Im Jahr 1931 wurde das Stellwerk HOB, welches für den Güterbahnhof am  Hannoverschen Bahnhof und Oberhafen zuständig war. "Angehängt" an dieses Stellwerk erkennt man  über der Pfeilerbahn die  Blockstelle Ho, welche den Personenzugverkehr über die Pfeilerbahn leitete.

Im Jahr 1936 fotografierte Walter Hollnagel diese Ansicht der Pfeilerbahn, auf der ein Personenzug in Richtung Harburg unterwegs ist. Wir erkennen rechts das Stellwerk HW, welches für die Gütergleise und den Güterbahnhof  an der Hafenbahn zuständig war. Links im Bild der Hamburger Baakenhafen.

Güterbahnhof Hamburg Oberhafen. In der Nacht von 28. auf den 29. Juli 1944 war Hamburg wieder einmal Ziel eines RAF Bombenangriffs auf Hafen und Bahnanlagen. Viele Bomben trafen am Oberhafen den Güterbahnhof und den Güterbahnhof am ehemaligen Venloer- / Hannoverschen Bahnhof, Das obige Foto wurde am Tag nach dem Angriff von Walter Hollnagel aufgenommen und zeigt  die schweren Bombenschäden an den Gleisen des Güterbahnhofs und an der Pfeilerbahn. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter beseitigen hier am Hannoverschen Bahnhof in Handarbeit die Bombenschäden.

Der Güterbahnhof am Hamburg Oberhafen. Verwüstungen hinterließ der RAF Bombenangriff im Juli 1944 auch hier am Oberhafen. Links erkennt man die Hamburger Pfeilerbahn, die bei den vielen Bombenangriffen alliierter Bomber auf die Hansestadt immer wieder beschädigt wurde, eben so oft auch wieder repariert wurde! Erstaunliche Leistungen wurden von der Reichsbahn immer wieder vollbracht, die Schäden wurden immer wieder  schnell beseitigt! Allerdings wurden bei der Schadensbeseitigung auch immer wieder Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt!

Das ist kein Foto aus der Zeit um die Jahrhundertwende 1900! Dises Foto wurde ein Jahr nach Kriegsende im Güterabfertigungsbereich am Hannoverschen Bahnhof aufgenommen. Unter den im Krieg beschädigten Bereichen der Pfeilerbahn, welche mit Stahlträgern repariert wurden, hatten verschiedene Speditionen Lagerräume eingebaut, die mit provisorischen Wänden abgedichtet waren. In Ermangelung an Benzin und Dieselkraftstoffen nach dem Krieg wurde wieder auf  1-PS Anlieferung zurückgegriffen. Foto: Walter Hollnagel.

Das Foto zeigt im Jahr 1959 einen stark schnaufenden Touropa Reisezug bei der Einfahrt in den Hamburger Hbf. Der Zug fährt hier, auf diesem Bild, von den parallel zur Pfeilerbahn verlaufenden Güterzuggleisen kommend die Auffahrt zur Oberhafenbrücke hinauf. Hinter Pfeilerbahn die erkennt in der Bildmitte die kläglichen Reste vom ehemaligen Ankunftsgebäudes vom alten Venloer- / Hannoverschen Bahnhof, welches  1951 nicht mit abgerissen wurde. 

Diese Szene wurde von Walter Hollnagel  ebenfalls im Jahr 1959 auf einem Foto festgehalten, diesmal in Farbe. Auf der  Hamburger Pfeilerbahn strebt ein von einem der damaligen DB Fernverkehr Paradepferde V 200 gezogener, aus vier Kurswagen bestehender Schnellzug in Richtung Hamburg Hauptbahnhof. Links daneben erkennt man den ehemaligen Hannoverschen Bahnhof, von dem hier noch die Reste des Portals und ein paar Abfertigungsgebäude erhalten waren. Hier befand sich nun der Hamburger Haupt- Güterbahnhof "Hamburg Hgb". Rechts sieht man den Güterbereich am Oberhafen, der ebenfalls dem "Hgb" zugeordnet war.

Dieses Foto aus dem Jahr 1963 zeigt einen auf der Pfeilerbahn von Hamburg Hbf ausfahrenden Eilzug der Deutschen Bundesbahn nach Cuxhaven. Gezogen von einer 03 besteht der Zug aus den damals "hochmodernen" Silberlingen! Die meisten Personenzüge aber, die damals auf der Unterelbebahn von und nach Cuxhaven verkehrten, waren aus verschiedenen alten Wagentypen, meist noch aus Reichsbahnzeiten  bunt zusammengewürfelt. In ere Linkskurve im Hintergrund fährt die Lokomotive gerade in den im Jahr 1944, wegen Bombenschäden stillgelegten ehemaligen Haltepunkt "Oberhafen" der hier ohne Weichenkreuzung direkt auf der Pfeilerbahn lag.

Ein weiteres Foto der umfangreichen Bilderserie von Walter Hollnagel aus dem Jahr 1959 zeigt die Pfeilerbahn vom Dach eines der Güterschuppen am Baakenhafen her gesehen. Vom Hamburg  Hauptbahnhof kommend dampft ein aus sechs Wagen bestehender  Touropa Reisezug auf der Pfeilerbahn in Richtung Hamburg-Harburg.
Auf der Hafen zugewandten Seite wurde schon ein Großteil der Gütergleise abgebaut um auf der Freihafenseit, parallel zum Versmannkai Platz für die Versmannstraße zu schaffen.

Dieses schöne Farbfoto der 01 206 mit einem Schnellzug auf der Hamburger Pfeilerbahn, der in Richtung Süden fährt,  verdanken wir ebenfalls Walter Hollnagel. Der Lokomotivführer schaut skeptisch aus seinem Führerstand als er den Fotografen bemerkt. Eine Etage tiefer, zwischen Zollzaun und Pfeilerbahn sehen wir eine rückwärts, vor einen Güterzug bespannte Lokomotive rangieren. Rechts im Bild erkennt man den Hamburger Oberhafen.

Im Jahr 1964 wurde trotz laufenden Betriebs mit dem Umbau der  Hamburger Pfeilerbahn begonnen. Mit viel Beton wurde der Rand des Viadukts wesentlich verbreitert um Platz für die Masten der Oberleitungen zu schaffen. Hier wurden die Schutzgitter der Brüstung entfernt und aus Stahlbeton auf jeder Seite der Brüstung jeweils um ca. 50 cm verbreitert. Nach der Verbreiterung wurde mit einem Holzzaun, wie hier zu sehen ist, abgesichert.

Diese Detailaufnahme der alten Hamburger Pfeilerbahn Pfeilerbahn zeigt eine der alten, originalen Stützen des Viadukts. Im Jahr 2008 wurde die alte Pfeilerbahn komplett abgerissen und durch ein Bauwerk aus Stahlbeton ersetzt. Dieses Foto ist von 1990.

Im Jahr 1992 entstand dieses Foto aus einen fahrenden Autoreisezug der Deutschen Bahn, die auf den Gütergleisen neben der Hamburger Pfeilerbahn gerade das Stellwerk HOB in Richtung Hauptbahnhof fahrend passiert. Die über die Pfeilerbahn gebaute Blockstelle Ho wurde bereits vor Jahren abgebaut.

Ein weiteres "Fensterfoto" aus dem fahrenden Autoreisezug im Jahr 1992, der hier ein Stückchen weiter in Richtung Westen, hin zum Hamburger Hbf  vorangekommen ist. Gerade wurde der Zug auf dem Parallelgleis von einem von der  218 258-2 geschobenen Eilzug nach Cuxhaven  auf den Gütergleisen,  unterhalb der Pfeilerbahn passiert. Im Hintergrund erkennt man gut das Reiterstellwerk HOB.

Der Blick im Jahr 1994 aus dem Stellwerk HOB nach Westen und auf die Pfeilerbahn (linksnin Bild). Von Hauptbahnhof kommend quält  sich ein DB Fernzug über die Gütergleise am Oberhafen in Richtung Elbbrücken.

Dieses Foto wurde aus einem, im Jahr 1996 auf den parallel zur  Versmannstraße liegenden Gleisen, fahrenden Reisezug in Richtung Osten fotografiert. Links der Hamburger Pfeilerbahn erkennt man das Stellwerk  Hw, welches gegen Ende des Jahres 1997 abgerissen wurde. Nach der Auflösung des Stellwerks Hp aufgelöst war Hw auch für die Gleisanlagen am  Ericus zuständig.

Hier noch einmal das Stellwerk Hob. Das Gebäude ist hier 1996, zwei Jahre vor seinem Abriss schon ordentlich gerupft. Das schöne Walmdach des unverleichlichen Reiterstellwerks wurde bereits Anfang der 1960er Jahre, als die Blockstelle Ho, die über die Pfeilerbahn gebaut war, im Zuge der Elektrifizierung der Strecke abgerissen wurde.   Hob war das Fahrdienstleiter- Stellwerk des Hauptgüterbahnhofs. Hier wurden die Abläufe der Zugfahrten festlegt. Die Bezeichnung Hob bedeutete "Hannoverscher Bahnhof Ost Befehlsstellwerk".  1920 wurde es als Reiterstellwerk, auf der Südseite der Pfeilerbahn abgestützt, gebaut. Dem Stellwerk angeschlossen war dieBlockstelle Ho über der Pfeilerbahn.

Das Stellwerk Hw an der Pfeilerbahn kurz vor dem Abriss im Herbst des Jahres  1997. Das Stellwerk Hw wurde 1935 als  Pilzstellwerk gebaut.  Von hier wurde der westliche Teil des Haupgüterbahnhof kontrolliert. Die Gleisanlagen an den Baakenhafen Schuppen 2, 3 und 4 gehörten ebenfalls zum elektromechanischen Vierreihen- Hebelwerk Hw. Anfangs wurde dieses Stellwerk von drei Personen, einem Fahrdienstleiter, einem Weichenwärter und einem Zugmelder bedient. Mit der Inbetriebnahme der automatischen Zugnummer- Meldeanlagen wurde zuerst der Zugmelder abgeschafft, der Weichenwärter dann Ende 1996. Bis zum Abriß des Stellwerkes  Ende 1997 arbeitete nur noch der Fahrdienstleiter auf diesem Stellwerk.

Das Ende für die 1904 fertig gestellte Hamburger Pfeilerbahn kam dann im Jahr 1907. Die sanierungsbedürftige Strecke war den modernen Bedingungen nicht mehr gewachsen und musste erneuert werden. Zuvor aber musste die alte Pfeilerbahn abgerissen werden. Für die Deutsche Bahn eine logistische Herausforderung, durfte doch die nach Süden gehenden Verkehre von / nach Hamburg Hbf so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.... Hier ein Foto der Abrissarbeiten der alten Pfeilerbahn aus dem Jahr 2008.

Im Sommer 2009 wurde am Neubau, dem Ersatz aus Beton für die alte Hamburger Pfeilerbahn noch fleissig gewerkelt. Hier das südöstlich Ende mit der neuen Auffahrt.

Im Winter 2009 waren die Arbeiten für den Pfeilerbahn Ersatz in Rekordzeit abgeschlossen. Hier ein Foto der Auffahrt auf die neue Rampe aus Stahlbeton von Südosten her gesehen. Seither ist nun die traditionelle Form der Pfeilerbahn durch eine weniger aufwändige, nur leicht erhöhte Gleisführung auf einem einfachen Damm und mit nur noch einem Gleis- Durchlass ersetzt worden.

  

Dieses Foto zeigt das fertige Ersatzbauwerk der ehemaligen Pfeilerbnahn im Jahr 2014 von Südosten her gesehen über die gesamte Länge. Im Hintergrund alsPanorama die heutige Silhouette der Hansestadt Hamburg, links wird an der neuen Hamburger Hafencity gewerkel. Die meisten Gleise der Güteranlagen links und rechts der Pfeilerbahn sind alle abgebaut.

Der Haltepunkt "Elbbrücke" (ausser Betrieb 1944):
Dieses Luftbild aus dem Jahr 1938 zeigt rechts den Billehafen, darüber den Oberhafen. Auf der linken Seite, in der Mitte erkennt man angeschnitten, auf der Auffahrt zur Pfeilerbahn den Haltepunkt "Elbbrücke". Der Haltepunkt wurde genau wie der Haltepunkt "Oberhafen", der im Krieg schwere Bombenschäden erlitt,  im Jahr 1944 still gelegt. Die Reste beider Bahnhöfe wurden ab 1964 komplett abgebaut. Die Vorortsbahnen wurden durch die Erweiterung der S- Bahn Linie 3 und 31 bis Harburg und Neugraben ersetzt.

1964  passiert ein von Hamburg Hbf kommender Schnellzug, von der V200 081 gezogen, die Überreste vom alten Haltepunkt  "Elbbrücke". Der Fahrdraht, der auf den Hamburger Eisenbahnen eine neue Zeit einläutete, hängt hier schon. Für die schönen V200 Dieselloks war das nun das Ende vor den meisten Fern- und Schnellzügen, hier  auf der Pfeilerbahn, allerdings nicht das Ende schlechthin! Ein paar Jahre später wurden die schönen Lokomotiv- Legenden für fast 15 Jahre auf der Unterelbebahn vor Eil- und Personenzügen eingesetzt.

Die Spur 1 Modellbahn im Hamburg Museum. Hier kann man die alte Pfeilerbahn und den Haltepunkt "Elbbrücke" im Model nachgestellt immer noch bewundern. Die Modellbahnanlage hatte früher in einem Gebäude hinter der Verbindungsbahn, auf dem Gelände von "Planten & Blomen" ihren Platz. Jetzt ist die wunderschöne, interessante Anlage im Hamburg Museum ausgestellt. Ein Besuch von beiden Ausstellungen (die Modellbahn ist im Preis für das Museums Besucherticket bereits enthalten) lohnt sich immer! Hier ist die Szene mit der durch den ehemaligen Haltepunkt fahrenden V 200 nachgestellt.

Der Haltepunkt "Elbbrücke" auf der Spur 1 Modellbahnanlage, die heute im  Museum für Hamburgische Geschichte steht, auf einer früheren Anlage. Wahrscheinlich aus der Zeit Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre. Die Anlage ist hier noch nicht mit Oberleitung nachgerüstet. Wenn ich mich recht entsinne stand diese Anlage in den 1950er und 1960er Jahren noch in einer Baracke tauf dem Gelände von Planten & Blomen unterhalb des Bahndamms der Altonaer Verbindungsbahn. Heute befindet sich die Anlage im Museum für Hamburgische Geschichte.

Die Eisenbahnbrücke über die Norderelbe:
1868 entstand dieses Foto von den Bauarbeiten der Fundamente für die Eisenbahnbrücke über die Norderelbe. 

Um Hamburg an die neue Eisenbahnlinien nach Hannover und Bremen anzuschließen, wurde zwischen 1868 und 1872 eine erste Eisenbahnbrücke über die Norderelbe gebaut. Über die 45 Jahre lang rollte der Schienenverkehr Richtung Süden und auch auf die Unterelbebahn über diese Brücke. Im Jahr 1926 wurde die Brücke, die die immer schwerer werdenden Züge nicht mehr bewältigen konnte abgerissen und durch einen weit tragfähigeren Neubau ersetzt.



Ein Bild von den  Bauarbeiten an der fast fertigen, hier noch eingerüsteten Eisenbahnbrücke über die Norderelbe. Das Foto aus dem Jahr 1873 ist eine echte Rarität!

Dieser detaillierte Kupferstich aus dem Jahr 1874 zeigt die fertige Eisenbahnbrücke über die Norderelbe zwischen Harburg und der Hansestadt Hamburg.

Heute erinnert an der Eisenbahnbrücke über die Norderelbe diese Gedenktafel an die alte Norderelbbrücke aus dem Jahr 1872 sowie an Erweiterung und den Neubau der Brückenkonstruktion im Jahr  1927.

 Dieses Luftbild zeigt die Brücken über die Norderelbe im Jahr 1929. Im Vordergrund ewrkennt man gut die Freihafenbrücken, bestehend aus einer  Strassen- und einer parallel verlaufenden viergleisigen Eisenbahnbrücke. Weiter dahinter, etwas versetzt  erkennt man die die Straßenbrücke über die Norderelbe bei Rothenburgsort, noch  mit den imposanten Brückenportalen. Dahinter liegt der Entenwerder Zollhafen in der Billwerder Bucht sowie die vielen Wohngebäude am Billwerder Neuendeich. 

1929. Dieses Luftbild zeigt links die Freihafen Straßen- und Eisenbahnbrücken, rechts die Straßenbrücke mit dem schönen Portalen über die Norderelbe bei Rothenburgsort.

Die 1926 / 1927 fertig gestellten neuen Freihafen- Brücken über die Norderelbe. Auf der 4-gleisige Eisenbahnbrücke (rechts) überquert gerade ein aus Hamburg kommender Zug die Brücke in Richtung Süden, nach Harburg. Auf der linken Seite die neue Straßenbrücke.
Das Foto ist datiert auf 1930.

Aus dem Jahr 1938 stammt diese "Vogelschau" von den Hamburger Elbbrücken über die Norderelbe. Im Vordergrund erkennt man das Elbufer auf der Veddel. Rechts erkennt man einen Teil des Billehafen, links erkennt man den  Kirchenpauerkai, darüber den Baakenhafen.

Der britische Bombenangriff in der Nacht von 28./29. Juli 1944 auf die Hamburger Häfen und Gleisanlagen der Eisenbahn traf auch die Norderelbbrücken. Hier richteten die abgeworfenen Bomben und Luftminen, auch durch einen direkten Treffer nicht ganz so große Schäden an. Konstruktionsbedingt verpuffte der meiste Explosionsdruck. Gleise waren teilweise verbogen und mussten erneuert werden, die hölzernen Wegeverschlungen der Brücke wurden allerdings  ordentlich durcheinander gewirbelt. Das Foto von Walter Hollnagel zeigt Beseitigung von Bombenschäden an der Norderelbebrücke am   29.07.1944, einen Tag nach dem Angriff.

Eine weitere Gedenktafel erinnert an die Brückenerweiterung über die Norderelbe, die  in den Jahren 1978 bis 1980 erfolgte.

Und hier ein Foto aus dem Jahr 1983 welches die Brückenerweiterung über die Norderelbe, die  in den Jahren 1978 bis 1980 erfolgte zeigt. Über die S-Bahn Brücke fährt ein Zug der S-Bahn in Richtung Hamburg-Harburg- Neugraben. Gleich hat der S-Bahn Triebzug die Station "Veddel (Ballin Stadt)" erreicht.

Dieses Foto zeigt die mit Graffiti verzierte Eissenbahnbrücke über die Norderelbe bei der VeddelEin Foto aus dem Jahr 1995. 

Die Freihafen Straßen- und Eisenbahnbrücken über die Norderelbe. Der Standpunkt des Fotografen ist hier das Nordufer der Norderelbe an der Zweibrückenstraße. Die grüne Brücke im Vordergrund ist der Erweiterungsbau von 1978 bis 1980 für die S-Bahn. Dahinter die grauen Brücken in der Mitte für die Eisenbahn und außen für den Straßenverkehr (Freihafenbrücke). Das Foto stammt aus dem Jahr 2011.

Ein S-Bahn Triebzug der Baureihe 474 erreicht auf diesem Foto aus dem Jahr 2012 als S31 nach Neugraben auf der grünen Norderelbbrücke die Veddel.

Die Freihafenbrücke über die Norderelbe ist heute eine reine Straßenbrücke. Früher fuhren hier allerdings auch Straßenbahnen. Links im Bild erkennt man hier die neue U-Bahn Station der Linie 4, Elbbrücken, die zur Zeit hier endet.
Das Foto ist aus dem Jahr 2018.

Im Jahr 2019 fotografiert hat gerade dieser von Hamburg Hauptbahnhof kommender Eilzug der Start Unterelbe, in Richtung Harburg fahrend, mit Ziel Cuxhaven die  Norderelbbrücken passiert und fährt hier auf die Veddel ein.

Auf der Veddel:
Leider gibt es nicht allzu viele Fotos vom Bahnhof und von den Bahnanlagen auf der Veddel. Alles was ich hier finden konnte habe ich hier mit zusammen gestellt.
Diese kolorierte Postkarte zeigt den Bahnhof auf der Veddel im Jahr 1908. 

1908. Das originale Foto der vorherigen, kolorierten Postkarte.

Am Bahnhof auf der Veddel. Rechts neben dem Bahnhofsgebäude wurde unterhalb des Bahndamms, auf dem Bahnhofsvorplatz, auch Markttage, hier ein Kleinvieh Wochenmarkt abgehalten. Da waren unter anderem  auch Ziegen und Hühner mit im Angebot.

1907. Die Verabschiedung von Auswanderern nach Amerika in den Hapag Auswandererhallen auf der Veddel.
Zwischen 1850 und 1939 war Hamburg das „Tor zur Welt“ für über fünf Millionen europäische Auswanderer, die auf der Flucht vor politischer und religiöser Verfolgung waren oder einfach um einem Leben in Armut und Hunger zu entgehen, über Hamburg die „Alte Welt“ verließen. 1901 ließ der Generaldirektor der Hapag, Albert Ballin, auf der Elbinsel Veddel Massenunterkünfte für tausende Auswanderer errichten, die aus ganz Europa jede Woche in der Stadt ankamen. Zuerst wurden diese Menschen im Hamburger Hafen auf die Auswandererschiffe der Hapag eingeschifft. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die immer größer werdenden Schiffe wegen des größeren Tiefgang Hamburg nur noch mit Schwierigkeiten erreichen konnten, verlegte die Hapag die Abfahrten der Schiffe in das an der Flussmündung liegende hamburgische Cuxhaven, wo Anleger und Hafen erweitert wurden. Mit der Bahn wurden die Passagiere der Schnelldampfer über die Unterelbebahn nach Cuxhaven gebracht.


1910. Hamburg auf der Veddel. An den Auswanderer Hallen der Hapag steigen Auswanderer in einen der Reederei eigene Züge ein, in die so genannten "Hapag Züge", die früher (bis in die 1950er Jahre!) Passagiere und Auswanderer von Hamburg über die Unterelbebahn nach Cuxhaven, direkt an den "Amerika- Bahnhof" der am Anleger "Steubenhöft" heute immer noch erhalten ist, brachten. In den "Hapag Hallen" wurden alle Passagiere abgefertigt und danach am direkt am daneben liegenden Steubenhöft eingeschifft.

Ende Juli 1944, in der Nacht vom 28. auf den 29. wurde auch die Veddel durch einen nächtlichen Bombenangriff der RAF schwer getroffen. Ziel des Bombenangriffs waren die Hafenanlagen, aber auch Bahnanlagen der Hansestadt. Unter anderem erwischte es die Eisenbahnbrücke über die Wilhelmsburger Reichsstraße auf der Veddel. Hier ein Foto des Bombenschadens von der Straße her.
Foto: Walter Hollnagel (29.07.1944). 

Diese Nahaufnahme zeigt die Wucht die die Fliegerbombe welche die Eisenbahnbrücke über die Wilhelmsburger Reichsstraße traf. Auf der Veddel  fotografiert von Walter Hollnagel am 29.07.1944.

Am 01. August dokumentierte Walter Hollnagel für die Reichsbahn Direktion mit diesem Foto die Aufräumarbeiten an einem  größeren Bombentreffer an den Venloer Brücken auf der Veddel. Zur schnellen Beseitigung der Kriegsschäden an den Hamburger Bahnanlagen wurden Kriegsgefangene Soldaten, aber auch Zwangsarbeiter und Insassen aus dem KZ Neuengamme eingesetzt. Alle Schäden wurden, mangels größerem Gerät in Handarbeit beseitigt, auch die Bombenkrater wurden von Hand zugeschüttet!

Auf der Veddel waren am 02.08.1944 die Instandsetzungsarbeiten an den Schienenanlagen nach den Bombentreffer von Ende Juli am Bahnsteig der Haltestation Veddel, ausgeführt in Handarbreit durch viele Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter noch in vollem Gang. 

Die Instandsetzungsarbeiten der Bombenschäden am 02.08.1944 am Haltepunkt Veddel aus einer anderen Perspektive gesehen. Auf der linken Seite des Bahndamms erkennt man in der Ferne das Bahnhofsgebäude. Auch das Wohngebiet auf der Veddel wurde beim britischen Bombenangriff in Mitleidenschaft gezogen. Der Wohnblock ganz links hatte in der Bombennacht einen schweren Treffer er
halten. Foto: Walter Hollnagel.

Auf der Veddel. Beseitigung der Bombenschäden an der Venloer Brücken in Veddel durch Zwangsarbeiter. Der Bombenkrater ist fast zugeschüttet, an den Gleisanlagen wird gearbeitet. Im Hintergrund erkennt man die Peutebrücke (02.08.1944).
Foto: Walter Hollnagel.

Die Sturmflut am 17. Februar 1962 richtete auch auf der Veddel und in Wilhelmsburg viele Schäden an.  Der Bahndamm wurde hier bei der Unterführung der Hamburger Chaussee von einem reißenden Strom unterspült. Diesen nämlich bildete die Harburger Chaussee in der Sturflutnacht und am Tag danach. Die Wassermassen suchten sich einen neuen Weg und unterspülten die Gleise direkt hinter der Brücke. Als eine Dampflok 82 017 die unterspülte Stelle überquerte gaben die Gleise nach. Die schwere Lok kippte zur Seite, der Lokführer wurde aus dem Führerhaus geschleudert und ertrank in den reißenden Fluten.


Die Bergungsarbeiten der havarierten Lok 82 017, die in der Sturmnacht des 17.02.1962 wegen eines unterspülten Gleises an der Harburger Chaussee auf der Veddel verunglückte. 

Der Bahndamm und die Eisenbahnüberführung über die Harburger Chaussee. Die am 17. Februar 1962 hier havarierte Lokomotive ist bereits geborgen, der gesamte Straßenzug der Harburger Chaussee ist aber immer noch überflutet. Zwei LKWs der Bundeswehr, die Soldaten heranbrachten, die bei den Aufräumarbeiten an der Unglücksstelle helfen sollten,  sind selber im Morast unter den Fluten festgefahren und drohen umzukippen.

Die Februarflut 1962. Am Bahndamm , nahe der Bahnstation, steht auf der Veddel sind die Straßen, wie hier "Am Gleise" und fast der gesamte Stadtteil hoch überflutet. 

Das alte Bahnhofsgebäude auf der "Veddel" im Jahr 1965. Früher war dies das Abfertigungsgebäude der Regional- und Vorortsbahnen die von Hamburg aus nach Süden fuhren. Später, nach Fertigstellung der  S-Bahn nach Harburg und Neugraben wurden hier bis zum Neubau der separaten S-Bahn Linie und des neuen S-Bahnhofs, die ersten Bahnen auf der Veddel abgefertigt.

Die Baustelle der neuen S- Bahn Strecke und -Station auf der Veddel. Im August 1981 sind bereits die neuen Schienen der S-Bahn verlegt. Der Bau der neuen S-Bahn Station "Veddel (Ballin Stadt) auf der „Harburger S- Bahn“ ist paralell zu den Venloer Brücken schon weit  fortgeschritten. Es fehlen hier lediglich nur noch die Stromschienen sowie die S- Bahn Signalanlagen. 

Im Herbst 1983 passiert bei der Einfahrt in den neuen S- Bahnhof auf der Veddel den alten Bahnhof der Vorortbahnen. Hier verlief der Vorortsverkehr anfangs noch parallel zur neuen S-Bahn. Rechts hält an der alten Bahnstation Veddel noch ein Wendezug der Vorortsbahnen, bestehend aus Silberlingen. 

Im Sommer 2010 unterquert auf diesem Foto ein aus einer E-Lok der Baureihe 146 und acht Doppelstockwagen der Firma Bombardier bestehender Zug der privaten Uelzener Eisenbahngesellschaft Metronom Regionalexpress nach Bremen auf der Veddel die Peute Brücke. Mit der Liberalisierung des Bahnverkehrs hatten Ende der 1990er Jahre blau- gelb- weißen Züge dieser Bahngesellschaft viele Strecken in Regionalverkehr Niedersachsens in Ausschreibungen von der DB Regio übernommen, auch die Unterelbebahn nach Cuxhaven. Hier gewann allerdings zum Fahrplanwechsel 2018 DB Regio die Strecke zurück, betreibt die aber nicht selber, sonder lässt sie von einer extra gegründeten Tochtergesellschaft, "Start Unterelbe" betreiben. Genutzt werden die  selben, von der niedersächsischen LNVG gestellten Lokomotiven und Doppelstockwagen.Im Vordergrund sieht man Schienen und Stromabnehmer der S-Bahn. 

2017. Die S- Bahn Station Veddel (Ballinstadt) man dem gerade ein Zug der S-Bahn nach Neugraben hält. Links sieht man die Venloer Brücken.

Hier passiert im Sommer 2019 ein weiterer Metronom Zug auf der Veddel die über die Dove Elbe verlaufenden Venloer Brücken und passiert gleich die Stelle an der 57 Jahre vorher in der Sturmflutnacht 1962 die Dampflokomotive 82 017 verunglückte. Rechts angeschnitten erkennt man einen Teil der Strassenbrücke über die Harburger Chaussee, die hier parallel zur Dove Elbe verläuftDas Foto wurde vom Bahnsteig des neuen S-Bahnhofs auf der Veddel aufgenommen.. 

Auf dem Lageplan (Bildschirmfoto Google Maps 2021) erkennt man sehr gut, dass der S-Bahnhof auf der Veddel parallel zu den Venloer Bücken der Fernbahngleise liegt. Der lange Bahnsteig der Station überspannt dabei komplett die Müggenburger Durchfahrt der Dove Elbe. Rechts unzten im Bild das sehr interessante Auswanderer-Museum Ballin Stadt, das mann sehr gut fußläufig erreichen kann. 

Ein Foto aus dem Jahr 2019, vom Bahnsteig des S- Bahnhof auf der Veddel aufgenommen zeigt den Blick nach Südwesten und in der Mitte links auf die Venloer Brücken der Fernbahn.

Der Bahnsteig des S-Bahnhof Veddel, in den gerade eine aus Hamburg Hauptbahnhof kommende S-Bahn einfährt. Links die Venloer Brücken über die Müggenburger Durchfahrt der Dove Elbe.

Bevor wir das Kapitel auf der Veddel schließen, die nächste Station wird dann Hamburg Wilhelmsburg sein, noch ein Blick auf den Bahnhofsvorplatz der S-Bahn Station auf der Veddel. Das Foto wurde 2019 vom Bahnsteig her aufgenommen. Rechts in der Mitte des Fotos liegt das Auswanderer- Museum Ballin Stadt, von den Bäumen allerdings verborgen. Ein Besuch des interessanten Museums lohnt sich! Vom S- Bahnhof Veddel ist das nur ein kurzer Spaziergang.

Der Bahnhof Hamburg Wilhelmsburg:

Im Jahr 1872 eröffnete die Cöln-Mindener Eisenbahn den Bahnhof der Stadt Wilhelmsburg. Dieser befand sich etwas weiter nördlich der Stadt, an der Thielenstraße. 1889/90 erbaute man südlich des Bahnhofs einen Rangierbahnhof, der erst nach der Eröffnung des Rangierbahnhofes Maschen stillgelegt wurde. Der Bahnhof mit der Bezeichnung "Harburg-Wilhelmsburg Nord" wurde 1938 in Folge des Groß-Hamburg-Gesetzes in "Hamburg-Wilhelmsburg" umbezeichnet. Mit Fertigstellung der Harburger S- Bahn wurde an der Neuenfelder Straße der heutige S- Bahnhof eröffnet.
Das uralte Foto aus dem Jahr 1882 zeigt das Bahnhofsgebäude "Harburg-Wilhelmsburg Nord" . Wir sehen den Bahnhofsvorplatz und das Bahnhofsgebäude welches auf einen Wall gebaut war.  

Hinter dem Bahnhofsgebäude kam man über eine gedeckte Brücke und eine Treppe auf den mehrere Meter tiefer liegenden Bahnsteig, der hier zwischen den Gleisen auf dem Bahndamm lag. Über eine nicht überdachte, weiterführende Brücke erreichte man die nördliche, andere Seite des Bahndamms. Hier ein Foto aus dem Jahr 1882.

Um die Jahrhundertwende, 1900, entstand dieses Foto vom bereits vergrößerten und erweiterten Bahnhof "Harburg- Wilhemsburg- Nord", in den gerade ein aus Richtung Harburg kommender Zug einfährt. Die Passagierbrücke über die Gleisanlagen ist nun komplett überdacht und verbindet die beiden Bahnhofsgebäude. Die Erweiterung des Bahnhofs wurde auch nötig, weil die Preußischen Staatsbahnen nach Eröffnung des Hamburger Freihafens im Oktober 1888 bis 1890 einen großen Rangierbahnhof mit Betriebswerk gebaut hatten. Dieser verband die Hafenbahnhöfe mit den nach Süden und Westen führenden Bahnstrecken,  besonders ins Ruhrgebiet abr auch nach Mittel- und Süddeutschland. In zwei Zugbildungssystemen, einen für Import, einen weiteren für Export wurden Güterzüge aufgelöst oder neu gebildet. Der Bahnhof fertigte bis zu 4000 Waggons täglich ab. Beschäftigt wurden hier um die 2000 Eisenbahner. Im Rangierbahnhof befand sich das Bahnbetriebswerk Hamburg-Wilhelmsburg. Erst mit Eröffnung des Rangierbahnhofes Maschen im Jahr 1980 wurden der Güterbahnhof und das Betriebswerk in Wilhelmsburg geschlossen.

Der Wilhelmsburger Bahnhof. Eine kolorierte Postkarte um 1900.

Der für den aufstrebenden Hamburger Hafen im Jahr 1888 eröffnete Güterbahnhof nahe Wilhelmsburg auf einer weiteren, kolorierten Postkarte. Diese Karte stammt ca. aus der Zeit um 1910.

Dieses schwarz- weiße Foto der Bahnstation Wilhelmsburg mit Bahnhofsvorplatz entstand ebenfalls vor dem Ersten Weltkrieg.
Das Bahnhofsgebäude wurde im November 1944 durch amerikanische Fliegerbomben komplett zerstört.

Am 04. November 1944 waren der Hamburger Hafen sowie die Anlagen der Reichsbahn erneut Angriffsziel eines schweren Alliierten Bombenangriffs. Es wurden diesmal wurden durch einem Tagangriff  der 8. USAF besonders schwer die Bahnanlagen des Güterbahnhof in Hamburg Wilhelmsburg getroffen. Walter Hollnagel, der Fotograf der Reichsbahndirektion in Hamburg musste erneut die Bombenschäden fotografisch dokumentieren. So wie hier in Wilhelmsburg, wo auch diese abgestellten  Reisezugwagen, die möglicherweise zu Truppentransporten gehörten, durch Bomben beschädigt wurden. 

Links ein Zerstörtes Dienstgebäude im Rangierbahnhof und schwere Bombenschäden waren ein weiteres Resultat des amerikanischen Bombenangriffs. Die Lokomotiven links im Hintergrund blieben beim Angriff aber offensichtlich unbeschädigt. 
Foto: Walter Hollnagel.

Direkt am Bahnhof von Hamburg Wilhelmsburg haben beim Angriff der 8. USAF mehrere  schwere Bombenvolltreffer in Gleis 2 und auf den Gleisen des Bahndamms am nördlichen Ende des Bahnsteiges im Bahnhof in Wilhelmsburg schwere Verwüstungen hinterlassen. Das Bahnhofsbüro sowie die die Dienstwohnungen (oben links) blieben von schweren Bombentreffern offenkundig unversehrt. 
Foto: Walter Hollnagel.

Ein letztes Foto der zerstörten Bahnanlagen Hamburg Wilhelmsburg. Neben dem Gleis sind zahlreiche Leichen aufgereiht und abgedeckt. Das verdeutlicht noch einmal den Schrecken des Krieges und das im Krieg nicht nur Material und Sachwerte zerstört wurden!
Foto: Walter Hollnagel. 

Nach der Kriegskatastrophe, deren gröbste Schäden schon kurz nach Kriegsende beseitigt waren wurden die Bahnanlagen von Hamburg Wilhelmsburg 17 Jahre, im Februar 1962 erneut von einer schweren Katastrophe getroffen. Die Februarflut am 17.02.1962 richtete ebenfalls schwere Schäden am Bahnhof und an den Bahnanlagen an.
Das obige Foto zeigte den völlig überfluteten Bahnhof von Hamburg Wilhelmsburg am Morgen nach der Sturmnacht.

Land unter am Tag nach der Sturmnacht im Februar 1962. Selbst auf dem Bahnsteig des Bahnhofs in Hamburg Wilhelmsburg! Auf den wenigen noch trockenen Flecken, die es hier noch gab, warteten die Reisenden auf den Abtransport. Mit kleinen Booten wurden die Menscxhen nach und nach abtransportiert...

Viele Wilhelmsburg hatten sich und ihre Autos auf die höher gelegenen Bereiche auf den Bahnhofsvorplatz gerettet und harrten dort aus, warteten auf ihre Rettung. Im Hintergrund erkennt man, das so ziemlich alles rundherum komplett überflutet war. Das alte Bahnhofsgebäude, welches hier früher stand fiel dem Bombenangriff von Anfang November 1944 zum Opfer, und wurde nach Kriegsende durch einen kleinen Backsteinbau ersetzt.

Der Blick über das komplett überflutete Areal des Güter- Verschiebebahnhof Hamburg Wilhelmsburg. Links im Bild die damalige Fußgängerüberführung über die Gleise der Bahn.

Obwohl der alte Bahnhof in Wilhelmsburg leicht erhöht liegt, wurde er   bei der Flut im Februar 1962 dennoch komplett überflutet. Sämtliche Gleise des Verschiebebahnhof standen hier unter Wasser. Der Stadtteil Wilhelmsburg wurde bei dieser schweren Sturmflut besonders schwer getroffen! Menschen hatten sich in ihrer Not von den Wassermassen auf die auf dem Verschiebebahnhof abgestellten Güterwagen gerettet und warteten hier auf Rettung mit einem Boot oder mit einem Hubschrauber der Bundeswehr.

Das Ausmaß der Überflutung durch die Februarflut 1962 in den Stadtteilen Wilhelmsburg (unten) und Georgswerder (darüber) verdeutlicht dieses Luftbild. Soweit man sehen kann ist fast das gesamte Umland von der Flut überflutet. Im unteren Bereich des Fotos erkennt man die Bahnanlagen des Bahnhofs und den Güter- und Verschiebebahnhof.

Im Jahr 1964 passieren hier in Doppeltraktion eine P 8 und eine 38 vor einem, aus den damals hochmodernen Silberling bestehenden Eilzug von Cuxhaven, den Bahnhof von Hamburg Wilhelmsburg in Richtung Hamburg Hauptbahnhof. Eine neue Eisenbahnepoche ist auf diesem Bid zu sehen, kündigt sich hier mit den Strommasten und mit dem bereits daran hängenden Fahrdraht an! Solch eine Szenerie, wie auf dem Foto zu sehen, gab es danach um Hamburg und auch auf der Unterelbebahn immer seltener zu sehen. Die letzte Dampflok auf der Unterelbebahn im Planbetrieb fuhr im Jahr 1973. Zum Abschluss des Plandampfs fuhr 1973 ein aus Hechtwagen bestehender die Dampf- Abschiedsfahrt auf den Schienen im Elbe-Weser- Dreieck.
Gezogen wurde dieser Zug von einer Schnellzug- Lokomotive der Baureihe 01; eine Baureihe die hier nie im Liniendienst eingesetzt war!

Dieses Foto entstand im Frühjahr 1965 auf dem Verschiebebahnhof Hamburg Wilhelmsburg. Oberleitungsmasten und Fahrdraht über den Gleisen verkünden ein neues Eisenbahnzeitalter; nun auch in Hamburg. Trotzdem gab es in der Zeit des Umbruchs immer noch genug Arbeit für die alten Dampflokomotiven. Wie hier diese Dampflok der Baureihe 82 die hier rückwärts fahrend im Rangierbetrieb eingesetzt ist. Die Baureihe 82 der Deutschen Bundesbahn war eine für den Rangier- und Streckendienst vorgesehene Güterzug- Tender- Lokomotive.

Im Verschiebe- und Rangierbahnhof Hamburg Wilhelmsburg wird gerade die Abfahrt eines Güterzuges in Richtung Süden vorbereitet. Als Zugpferd ist hier die Harburger 50 592 vor diesen Zug gespannt. Vor der Abfahrt des Zuges ist das Lokpersonal damit beschäftigt bei Lokomotive zu inspizieren. Dazu gehörte das Fetten und Ölen der Stangenlager sowie das Auffüllen der zahlreichen Tropf- Öler, die für eine ausreichende Schmierung der zahlreichen Lager und Schmierstellen an diesen Lokomotiven sorgten.

 Im Güter- und Verschiebebahnhof von Hamburg- Wilhelmsburg nimmt hier im Jahr 1965 gerade die im Betriebswerk Hamburg - Harburg beheimatete Dampflokomotive 44 1353 vor einen Güterzug gespannt, bei leicht "achterlichem" Wind, Fahrt in Richtung Süden auf. Noch gab es trotz der fortschreitenden Elektrifizierung der Bahnstrecken, nun auch in Norddeutschland, nicht genügend E-oder Dieselloks, welche die schweren, leistungsstarken Güterzug- Dampflokomotiven ablösen konnten. Das geschah in den nächsten Jahren nur langsam; aber irgendwann waren die schönen Dampfrösser sang- und klanglos von den Schienen verschwunden.

Wir schreiben mittlerweile das Jahr 1983. Noch ist der Güter- und Verschiebebahnhof Hamburg- Wilhelmsburg in Betrieb. Dieses Foto entstand im Sommer 1983. Erneut bricht in diesem Jahr für dem Bahnhof Hamburg- Wilhelmsburg eine neue Epoche an...

Das bei einem Bombenangriff Anfang November 1944 zerstörte Bahnhofs- Empfangsgebäude von Hamburg Wilhelmsburg wurde direkt nach dem Kriegsende durch diesen kleinen Backsteinbau ersetzt dessen Tage jetzt, im Sommer 1983 schon gezählt sind. Durch ein hier auf das Dach des Gebäudes montiertes beleuchtetes  S- Bahn Schild wird signalisiert, das hier im Vorortverkehr demnächst neue Zeiten anbrechen werden.

Der alte Haltepunkt Hamburg- Wilhelmsburg für die noch verkehrenden Vorortsbahnen macht im Sommer 1983 bereits einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Auf dem alten Bahnsteig warten viele Fahrgäste auf einen der Vorortzüge. Rechts im Vordergrund erkennt man die Schienen und Stromschienen der zwischen der Veddel und Wilhelmsburg noch eingleisigen S- Bahnstrecke. Die Betonwand rechts im Bild und die im Vordergrund verlaufende Brücke gehören zur neuen S- Bahn Station.

Endlich! Der große Tag! Von Norden her, von der Veddel  kommend fährt der Eröffnungszug der Hamburger S-Bahnlinie S3 noch auf einer eingleisigen S-Bahn Strecke an der alten, noch in Betrieb befindlichen  Station der Vorortbahnen in den dahinter liegenden, neuen S- Bahnhof Hamburg- Wilhelmsburg ein. In den nächsten Jahren werden die alten Anlagen der Vorortsbahnstation Geschichte  sein, bis 1987 ist die S- Bahnstrecke zwischen der Veddel und dem Stadtteil Wilhelmsburg auch zweigleisig ausgebaut.Was der S-Bahn in beiden Richtungen einen kürzeren Takt ermöglichen wird.

1983 kam dann für Hamburg Wilhelmsburg die langersehnte Erweiterung der S- Bahn nach Süden. Die S- Bahn Station Hamburg Wilhelmsburg wurde im Herbst, am 25. September des Jahres eröffnet. Mit diesen Werbestickern, die damals verteilt wurden, sollte die Bevölkerung auf die neue Linie aufmerksam gemacht werden. Zunächst endete die neue S3 a der Station Harburg Rathaus. Der Süderelberaum, der zuvor nur mit Nahverkehrszügen zu erreichen war, hatte nun endlich Taktanbindung an die Hamburger S-Bahn. Zuerst allerdings war der Streckenbereich zwischen der Veddel und Wilhelmsburg nur eingleisig befahrbar. Die die alten Bahnsteige der Nahverkehrszüge verhinderten hier noch den vollständigen Ausbau zu einer reinen S-Bahn Station. Nach Abriss aller entbehrlichen Anlagen und durch das Verlegen der Ferngleise konnte die S-Bahnstrecke zweigleisig ausgebaut und befahren werden. Nach der Fertigstellung der zweigleisigen Trasse zwischen der Veddel und Hamburg- Wilhelmsburg konnte nun in den Hauptverkehrszeiten ein 5-Minuten-Takt vom Hauptbahnhof bis zum Harburger Rathaus (und umgekehrt) angeboten werden. Am 5. August 1984 wurde der zweite Abschnitt der „Harburger S-Bahn“ zwischen Harburg Rathaus und Hamburg- Neugraben eröffnet. 

Am 25. September 1983, dem Tag der S-Bahn Eröffnung der S3,  entstand dieses Foto aus dem Fenster eines am Bahnhof Hamburg- Wilhelmsburg vorbeifahrenden Regionalzuges. Oben auf der Brücke zu den Gleisen und an der Böschung zu den Gleisen drängeln sich die Menschen um einen Blick auf den Eröffnugszug zu erhaschen, der demnächst, von der Veddel kommend, in Wilhelmsburg erwartet wird. Seit dem 27. September 1987 an besteht, aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens in der Woche, von montags bis freitags auf den der S- Bahn Strecke, auf den heutigen Linien S-3 (die mit Zweisystem- Zügen mittlerweile bis Stade verkehrt)  und  S3, nach wie vor nur mit Gleichstrom betrieben verkehrt, tagsüber im 5- Minuten Takt.
Seit der Inbetriebnahme der Harburger S- Bahn bestehen die Linienführungen der Gleichstrom- S- Bahn bis heute unverändert. Einzige Ausnahme bildet die Linie S11, deren Aufgaben zwischen Hauptbahnhof und Altona erst ab 27. September 1987 von der Linie S31 übernommen wurden.

Im Jahr 1997 entstand dieses etwas ungewöhnliche Foto der S- Bahn Station Hamburg- Wilhelmsburg, vom Rand des Bahndamms her aufgenommen. Ein in Richtung Norden fahrender S- Bahn Zug ist durch die Unterführung des Gleises her am Bahnsteig zu erkennen.
Links im Bild erkennt man noch die umfangreichen Gleisanlagen des ehemaligen Güter- Verschiebebahnhofs Wilhelmsburg. Dieser hatte schon damals,  seit der Inbetriebnahme des Rangierbahnhofes Maschen, viel an Bedeutung verloren. Bis heute ist mittlerweile ein größer Teil der Gleise abgebaut. Über die Gleisanlagen führt eine Fußgängerbrücke aus Stahlbeton auf die andere Seite der Gleise. 

2014 SBahn Station Hamvburg Wilhelmsburg.

2019 - S- Bahnhof Hamburg Wilhelmsburg

2019 - Start Zug aus Cuxhaven n HH Hbf bei Wilhelmsburg.

Die Süderelbbrücken:
Diese alte, historische Postkarte aus dem Jahr 1873 zeigt der Portal der Eisenbahnbrücke über die Süderelbe.
Kurz die Geschichte der Brücke: 

Die erste Brücke der Eisenbahn überspannt seit 1872 die Süderelbe. Diese erste, vierteilige Bogenbrücke, war zweigleisig ausgelegt. Die nach dem Lohse  System gebaute Brücke bestand aus vier Teilen mit je mit 102 Meter Länge. Genau wie  die die  Norderelbe überspannende Eisenbahnbrücke wurde auch die Brücke über die Süderelbe von der Hamburg-Venloer-Bahn beim Duisburger Brückenbauunternehmen Harkort in Auftrag gegeben und von dieser Firma errichtet. In den Jahren 1910 bis 1912 wurde die Brücke durch eine parallel verlaufende, weitere, zweigleisige Eisenbahnbrücke ergänzt. Diese war als Bogenfachwerkträger mit Hängegurten, ähnlich der alten Brücke von 1872 gestaltet. In den Jahren 1915 bis 1921 wurde die Brücke durch einen ähnlichen Neubau ersetzt. 1973 bis 1978 wurden die alten Brücken abgerissen und durch zwei zweigleisige, je 340 Meter lange, dreifeldrige stählerne Brückenelemente der Dillinger Stahlbau GmbH ersetzt. 

Diese erste Brücke der Eisenbahn überspannt seit 1872 die Süderelbe. Die vierteilige Bogenbrücke war zweigleisig ausgelegt.
Hier ist die Brücke samt Portal aus Stein auf einer kolorierten Postkarte aus den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts zu sehen.

Im Jahr 1884 Ist diese kolorierte Postkarte der hier noch zweigleisigen Süderelbeisenbahnbbrücke abgestempelt. Die Karte zeigt die Brücke aus südwestlicher Richtung vom Harburger Ufer her gesehen.

Die von 1910 bis 1912 von zwei auf vier Gleise erweiterte Süderelbe Eisenbahnbrücke. Dir rechte  Brücke und Portal von sin Original aus dem Jahr 1872 , links sieht man das neue Bauteil der Brücke.

Eine schöne, kolorierte Postkarte der Eisenbahn- Süderelbbrücke bei Harburg. Lediglich die Farbgebung der Brückenportale ist hier bei der Kolorierung falsch wiedergegeben. Diese Postkarte ist abgestempelt im Jahr 1913.

 Im Sommer 1931 passiert, aus Hamburg kommend, die damals im Betriebswerk Osnabrück beheimatete Lokomotive 17 026 vor dem Fern-D-Zug FD 212 von Hamburg-Altona nach Hoek van Holland die Süderelbbrücken bei Hamburg-Harburg. Direkt hinter der Lok erkennt man  einen Post Packwagen mit einem Oberlicht- Aufbau.

Dieses historische Foto aus dem Jahr 1938 zeigt links die alte Strassenbrücke über die Süderderelbe und rechts daneben die im Jahr vorher eröffnete stählerne "Neue Harburger Elbbrücke". 

Die 17 Meter breite Brücke hat eine Länge von 472 Metern, besteht aus einem genieteten Aufbau auf doppelstegigen Vollwandträgern mit sechsstegigen Plattenbalken. Die neue Brücke war damals mit Kopfsteinpflaster belegt. Den heutigen Namen, "Brücke des 17. Juni" erhielt sie  im Jahr 1964, in Erinnerung an den Arbeiteraufstand in der DDR am 17.06.1953. Rechts im Bild, etwas flußaufwärts erkennt man, fast in voller Länge, die Eisenbahnbrücke über die Süderelbe.

Die Harburger Eisenbahnbrücke über die Süderelbe im Jahr 1955 fotografiert. Von Süden, von Hamburg- Harburg kommend überquert hier gerade ein Personenzug die Brücke. Im Rahmen der von 1977 bis 1979 durchgeführten Erneuerung der Süderelbbrücke wurde die alte Brücke abgerissen und durch eine viergleisige neue Brücke ersetzt.

Im Jahr 1978 wurden die Eisenbahnbrücken über die Süderelbe erneuert. Hier fällt gerade er linke Turm des Brückenportals der alten Süderelbbrücke bei der Sprengung in sich zusammen. Die zwei Teile der alten Eisenbahnbrücke stehen hier noch, man kann aber gut erkennen, das die Stahlkonstruktion teilweise schon ganz schön "gerupft", also abgebaut ist. Links und rechts der alten Brücke werden bereits die Seitenträger der neuen Brücke montiert, die später mit schweren Gerät, Land- und Schwimmkränen eingesetzt wurden um hier zusammengefügt zu werden.


Im Jahr 1978 wurden die Eisenbahnbrücken über die Süderelbe erneuert. Wenige Tage nach der Sprengung des linken Turms wurde der rechte gesprengt. Links am Bildrand erkennt man angeschnitten die neuen Bauteile für die neue Eisenbahnbrücke weit besser als auf dem vorherigen Foto. Rechts fällt gerade der zweite Turm der einst so schönen Brückenportale der alten Süderelbbrücke bei der Sprengung der Portale in sich zusammen. Die alte Eisenbahnbrücke, von ihr steht nur noch die linke Hälfte, wurde bei der Sprengung der Portaltürme auf der rechten Seite durch ein Stahlkonstrukt gestützt. Nach dem Abbau der alten Brücke wurde hier, rechts der neuen Brücke, bereits eine Brücke für die "Harburger S- Bahn" geplant und gebaut.

Im Sommer des Jahres 2008 war das noch kein gewohntes Bild auf der Verbindungsbahn zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Hamburg Harburg. Im Dezember des Vorjahres hatte die Uelzener Metronom Eisenbahngesellschaft die Ausschreibung der LNVG für das Betreiben des Personen Nahverkehrs auf der Unterelbebahn zwischen Hamburg Hbf und Cuxhaven gewonnen. Bei den Süderelbbrücken wurde dieser von Hamburg Hbf kommender ME mit der Zuglok 246005-3 fotografiert, der in Kürze Hamburg Harburg erreichen wird. Rechts am Bildrand angeschnitten erkennt man einen S- Bahnzug der Linie S3, die in Richtung Wilhelmsburg unterwegs ist. Foto: L. Brüggemann.

Im Jahr 2013 entstand dieses "Vogelschau Foto" der Brücken über die Süderelbe zwischen Harburg und Wilhelmsburg. Im Vordergrund erkennt man gut die zweigleisige S- Bahnbrücke zu der parallel die viergleisige Eisenbahnbrücke verläuft. Nach einem etwas größeren Zwischenraum folgen dann,  weiter oben im Bild zu sehen, die "Europabrücke", die  "Brücke des 17. Juni" sowie die alte "Harburger Elbbrücke".
Foto: Zandt-Vakili

Eine weitere "Vogelschau" zeigt auf diesem Foto aus dem Jahr 2013 von links aus gesehen,  im Vordergrund die alte Harburger Elbbrücke, die  "Brücke des 17. Juni", und die Europabrücke. Weiter nach rechts versetzt erkennt man die neuen Eisenbahnbrücken von 1978 sowie die S-Bahnbrücke der "Harburger S-Bahn".
Foto: Zandt-Vakili

Anfang März 2014 ist hier ein Metronom RE5, bestehend aus der Lokomotive 246005-3 und fünf Doppelstockwagen von Hamburg Hauptbahnhof die Süderelbbrücken passierend  nach Cuxhaven unterwegs. In Kürze erreicht der Zug den Bahnhof von Hamburg- Harburg. Hier macht dieser Wendezug dann "Kopf", um von hier aus mit dem Steuerwagen voraus nach links auf die Unterelbebahn abzubiegen. Am Ende der ca. 110 km langen "Unterelbischen Eisenbahn" erreicht der Zug dann nach zehn Zwischenstops (in Buxtehude, Horneburg, Stade, Hammah, Himmelpforten, Hechthausen, Hemmor, Wingst, Cadenberge und Otterndorf) und gut 70 Minuten Fahrtzeit seinen Zielort Cuxhaven. 
Foto: L. Brüggemann.

Ankunft in "Hamburg Harburg"!
Geschafft, das erste Etappenziel auf der kleinen Reise an die Nordsee, nach Cuxhaven, ist erreicht!
Diese schöne Panorama Ansicht Bahnhof "Harburg- Hauptbahnhof " ist aus dem Jahr 1907. Hier wird  der Zug, der uns an die Nordsee bringt, Kopf machen und dann nach einem Fahrtrichtungswechsel, nach links abbiegend, auf die Unterelbebahn nach Cuxhaven fahren. Im nächsten Kapitel stelle ich hier dann die Bahnhöfe und einige interessante Wegpunkte auf dieser Strecke vor.

Der 1897 eingeweihte "Harburger Hauptbahnhof" war bereits der dritte Bahnhof der Großstadt auf der Südseite der Unterelbe. Doch davon erzähle ich mehr im nächsten Kapitel. Der im Jahr 2010 von der DB aufwendig sanierte Bahnhof präsentiert sich heute, mehr als 120 Jahre nach seiner Inbetriebnahme, noch fast in der selben Ansicht, wie sie hier, auf diesem Foto, zu sehen ist!

Eisenbahnen im Elbe-Weser Dreieck 
Von und nach Cuxhaven

Die "Unterelbebahn" Harburg - Cuxhaven 

(1881)

Created with Sketch.

Alles fing an mit einem recht windigen Aktiengeschäft . . .


...verbunden mit heftigen Grundstücksspekulationen in den Orten Ritzebüttel und Cuxhaven!

Die Euro Krise ließ schon damals grüßen! 
(Gier treibt die Menschen schon immer an! 
Immer schon, seit ewigen Zeiten!)

 

Am 5. Februar anno 1872 wurde im Preußischen Abgeordnetenhaus ein Gesetzentwurf beraten, der den Bau verschiedener Bahnen forderte, finanziert aus Staatsmitteln. 

Unter anderem auch über die Linie Harburg - Stade, die bereits im Jahr 1866, kurz vor Ausbruch des Krieges 1870/ -71, durch die frühere Hannoversche Regierung beschlossen war. 

Dieses Projekt einer Eisenbahnlinie an der Unterelbe wollte nun Preußen mit einem Aufwand von 3,3 Mio. Thaler ausführen. 

Der Reichstagsabgeordnete Dr. Braun-Wiesbaden stellte hier den Antrag, die Bahn Harburg - Stade an eine Privatgesellschaft zu übertragen, wenn diese:

a. Die Bahnlinie bis Cuxhaven weiterführt. 

b. In Cuxhaven einen großen Hafen für große Schiffe baut.

Im Jahr 1873 erhielt dann die “Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG” eine Baugenehmigung für die Eisenbahnstrecken Harburg - Stade, Stade - Cuxhaven und Cuxhaven - Geestemünde.

Außerdem sollte die Gesellschaft in Cuxhaven einen tieferen Hafens bauen, in dem auch die damals größten Schiffe anlegen konnten.

Die zwei Hansestädte Hamburg und Bremen, weit im Binnenland gelegen, waren damals wegen vieler Untiefen und im Winter zusätzlich wegen Eisgang, von großen Schiffen über die Flüsse Elbe und Weser nur schlecht zu erreichen.

So hatte man bei der Gesellschaft das Ziel Cuxhaven nicht nur zum Vorhafen für Hamburg und Bremen, sondern zum Haupthafen an der deutschen Nordseeküste auszubauen.

Kaum waren die Pläne bekannt und die Baugenehmigungen vergeben, schwärmten überall die Spekulanten aus und kauften Grundstücke in den Ortschaften an der geplanten Bahnstrecke, besonders aber in und um Cuxhaven und Ritzebüttel, um diese dann sofort überteuert weiter zu verkaufen ....

 

Für Planung und Bau der neuen Cuxhavener Häfen wurde der Auftrag an die damals weltweit operierende, bekannte englische Wasserbaufirma Giles übertragen.

Mit den Planung und dem Bau der Bahnstrecke Harburg - Cuxhaven und Cuxhaven - Wesermünde wurde eine regionale Firma beauftragt, die Stader Firma J.H. Hagenah.

Als Aktienkapital der Gesellschaft sollte die damals unvorstellbare Summe von 60 Millionen Mark eingesammelt werden!

Die angesehensten und reichsten Bankfirmen in Berlin und in ganz Preußen witterten ein großes Geschäft und wollten sofort in das Geschäft mit einsteigen. 

Auch viele Firmen der Region verpflichteten sich viele Gesellschaftsanteile zu kaufen!

Aber anders, als erwartet ließen sich diese Anteile nicht so einfach an private Geschäftsleute sowie andere Anleger weiterverkaufen...

Der Wiener Börsenkrach von 1873 unterband schließlich einen mehr als 20 jährigen wirtschaftlichen Aufschwung. 

Eine große Wirtschaftskrise begann und auf einmal waren fast alle der großen Geldgeber der Gesellschaft entweder zahlungsunfähig oder gingen sogar in Konkurs.

Außerdem waren statt der geplanten 60 Millionen Mark Aktienkapital gerade mal gerade 11 Millionen an Anteilen eingezahlt.

Die “Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG” war pleite.

Der schon begonnene Bau der Eisenbahn- und der Hafenanlagen in Cuxhaven wurde aus Geldmangel eingestellt.

Viele der Gläubiger verloren damals Haus und Hof und ihr gesamtes Kapital...

 

Nach dem Börsenkrach lag das Projekt Unterelbebahn für mehrere Jahre bis zum Jahr 1879 erst einmal auf Eis.

Im Februar des Jahres nahm eine belgische Firma das Projekt der Bahnlinie wieder auf.

Die "Societe' belge de chemins de fer aux Bruxelles" gründete in Berlin die "Unterelbische Eisenbahn" mit Firmensitz in Hamburg und stellte darauf bis 1881 die Bahnlinie Harburg-Stade-Cuxhaven, auf der begonnenen Trasse von 1873, so wie sie heute noch liegt, fertig.

Allerdings wurde die Strecke von Stade nach Cuxhaven, anders als ursprünglich geplant, vorerst nur eingleisig gebaut und fertig gestellt.

 

Der weiterführende Bau der Unterelbischen Eisenbahn wurde in drei Etappen geplant und ausgeführt.

Die Anfang der 1870er Jahre bereits fertiggestellten Teilabschnitte der Eisenbahnstrecke wurden in die Planung und deren Ausführungen mit eingebunden.

Bereits am 6. April 1881 konnte deshalb der erste, zweigleisige Streckenabschnitt von Harburg nach Stade schon in Betrieb genommen werden.

Der zweite, erste eingleisige Streckenabschnitt, von Stade – Himmelpforten mit Brücken Überquerung der Schwinge, wurde am 19. Juni 1881 in Betrieb genommen.

Für 133 Tage, so lange dauerte die Fertigstellung der Unterelbischen Eisenbahn bis Cuxhaven, war Himmelpforten Endpunkt der Strecke.

Der Bau der weiteren Trasse bis Cuxhaven benötigte mehrere Brückenquerungen, u.a. über Oste und Medem. 

Die Brücken hier waren damals aber schon alle für ein zweites Gleis vorgesehen und wurden auch schon so gebaut!

 

Anfang November 1881 herrschte dann reges Treiben und große Aufregung in Ritzebüttel, Cuxhaven und allen angrenzenden Gemeinden.

Die Bevölkerung der Orte fieberte damals der feierlichen Eröffnung der Unterelbebahn entgegen und rüstete sich nun für das "Jahrhundertereignis", denn als ein solches stellte der Eisenbahnanschluss Cuxhavens für die Menschen dar!

Die Ortschaften wurden herausgeputzt, festlich mit Fahnen und Girlanden geschmückt.

Alle öffentlichen Gebäude, auch die privaten, wurden von den Bürgern festlich geschmückt.

Für die Menschen an der Unterelbe sollten es vier aufregende, feierliche Tage und ein Riesen Ereignis werden! 

So lange dauerten die Feierlichkeiten vor Ort!

Am 10. November war es endlich soweit, der Höhepunkt der Feierlichkeiten war gekommen, die Bahnlinie sollte an diesem Tag komplett eingeweiht und eröffnet werden!

Mit über 200 Ehrengästen an Bord fuhr damals ein Sonderzug von Harburg nach Cuxhaven und traf hier pünktlich um 12:20 Uhr von einer schnaufenden Dampflok gezogen am Bahnhof ein.

Von den Schülerinnen des Lyzeums wurde den Gästen am Bahnhof ein Ständchen gebracht. 

Mit über 50 Pferdekutschen wurden diese Ehrengäste durch die festlich geschmückten Ortschaften zu Webers Hotel „Bellevue“ (später "Cuxhavener Hof") gefahren.

Die Bevölkerung stand überall an den Straßen Spalier und jubelte den Ehrengästen zu.

Im „Bellevue“ fand bei geistigen Getränken, gutem Essen und klassischer Musik (von Mozart, Verdi, Rossini, Wagner und Weber) die Einweihungsfeier der Eisenbahnlinie statt.

Natürlich wurde auf dem Fest nicht vergessen, die Eisenbahnstrecke Harburg - Cuxhaven offiziell zu eröffnen.

Abends um 18.30 Uhr brachte ein weiterer Sonderzug alle Ehrengäste, gesättigt und teilweise auch nicht mehr ganz nüchtern, zurück nach Harburg.

 

Mit der Inbetriebnahme des Gesamteisenbahnverkehrs, fuhren im Eröffnungsjahr 1881 täglich drei Züge, jeweils morgens, mittags und abends in jede Richtung. 

Zwei davon waren reine Personenzüge, einer ein gemischter Personen- und Güterzug; außerdem fuhr jeden Sonntag für den Bäderverkehr noch ein Extrazug in jede Richtung.

Die Zeit der Unterelbischen Eisenbahngesellschaft als ein Privatbetrieb hielt nicht mehr lange an, am ersten 1. Juli 1890 wurde die Bahnlinie und der Betrieb der Bahn vom preußischen Staat übernommen.

Die ehemalige Unterelbische Eisenbahngesellschaft wurde der Königlichen Eisenbahndirektion Hannover unterstellt.

In den Jahren 1892 bis 1896 wurde schließlich auch die Bahnstrecke von Stade bis Cuxhaven zweigleisig ausgebaut.

Nach Verstaatlichung der vielen privaten Bahnen, u.a. ja auch der Unterelbischen Eisenbahn, wurde in Harburg ein neuer Gemeinschaftsbahnhof, welcher die Bahnstrecken von Hannover, Bremen und Cuxhaven sowie von Hamburg auf sich vereinigte, gebaut. 

Der Harburger Bahnhof wurde im Jahr 1897 eröffnet und ist im mehrmals umgebauten Originalgebäude, welches seinen ursprünglichen Charme immer noch nicht verloren hat, heute noch in Betrieb.

Der Bahnhof erhielt damals den Namen Harburg Hbf.

Durch das Zusammenfassen der verschiedenen Bahnstrecken im Harburger Hbf war es von Cuxhaven aus jetzt möglich mit der Bahn auch Hamburg und andere Orte direkt zu erreichen.

 

1896, als die eingleisige Bahnstrecke nach Geestemünde in Betrieb genommen wurde war klar, dass nun in Cuxhaven mit den bestehenden Anlagen ein reibungsloser Bahnverkehr nicht mehr zu bewerkstelligen war.

Ein neuer Bahnhof wurde also geplant, diesmal als Kopfbahnhof mit vier Gleisen an zwei Bahnsteigen.

Lediglich das Gleis 1 und ein daneben liegendes Durchgangsgleis ohne Bahnsteig waren noch mit der Weiterführung zum Hafenbahnhof bzw. mit der eingleisigen Kanonenbahn verbunden.

1897 wurde mit dem Bau dieses neuen Bahnhofs begonnen.

Am 30. Juni 1898 wurde das neue Bahnhofsgebäude eingeweiht und einen Tag später in Betrieb genommen.

Die beiden Cuxhavener Bahnsteige bekamen fünf Jahre später eine Überdachung.

 

Im Jahr 1889 fuhr erstmals ein Hapag-Sonderzug mit Passagieren und Auswanderern für Nordamerika von Hamburg nach Cuxhaven.

Die Hamburger Reederei Hapag wollte Cuxhaven damals zu einem Hafen für die Abfertigung ihre Flotte Passagier Schnelldampfer für ihren Nordatlantik Dienst nach Amerika ausbauen.

Der stark hier zunehmende Passagierverkehr und die Millionen Auswanderer, viele davon aus osteuropäischen Ländern, machten das für die Reederei zwingend nötig.

Passagiere uns Auswanderer wurden in Zügen zuerst direkt zum Hafenbahnhof auf der Helgoländer Kaje gefahren und stiegen während der ersten Jahre auf Tenderschiffe um, die Passagiere von / zu den, auf der Medem Reede liegenden, Hapag-Schnelldampfern brachten.

Der Überseehafen (heute Amerikahafen) mit Lentzkai und der Überseeanleger wurde für die immer größer werdenden Schiffe, besonders der Imperator Klasse, ausgebaut. 

Immer mehr Abfahrten der Hapag Schnelldampfer, mit immer mehr Passagieren machten den Neubau eines neuen Abfertigungsgebäudes notwendig.

Die Hapaghallen mit dem angeschlossenen neuen Hafenbahnhof , dem Amerika Bahnhof, wurden im Jahr 1904 fertig gestellt.
Hier konnten nun bis zu vier der Hapag- (Auswanderer-) Züge gleichzeitig abgefertigt werden!

Auf der zweigleisigen Bahnstrecke von / nach Cuxhaven verkehrten an manchen Tagen neben den fahrplanmäßigen Personen- und Güterzügen zusätzlich noch bis zu zehn Hapag - Züge.

Diese Hapag-Schnellzüge bestanden aus reedereieigenem Wagenmaterial und befuhren die Strecke Hamburg-Cuxhaven ohne weiteren Zwischenhalt. 

Bei Ankunft und Abreise der Schnelldampfer mussten oft bis zu zehn Züge für den Transport der Schiffspassagiere und Auswanderer von und nach Hamburg eingesetzt werden. 

Im Jahre 1913 beförderte die Unterelbische Eisenbahn allein 364.000 Hapag-Passagiere.


Zusätzlich zu den Hapag - Zügen, den Personenzügen im Regelfahrplan und normalen Güterzügen wurde per Bahn in weiteren Güterzügen große Mengen an Bunkerkohle und Proviant für die Schiffe herangeschafft.

Und nicht nur die Riesen-Schnelldampfer benötigten viel Kohle und Proviant für die Atlantiküberquerung!

Am rasch wachsende Fischereihafen wurde immer mehr Frischfisch angelandet, der in speziellen Kühlzügen mit der Bahn schnell ins Hinterland des Deutschen Reiches transportiert werden musste.

Auch die immer größer werdende Flotte an Fischereifahrzeugen benötigte Bunkerkohle und Proviant.

Alles wurde überwiegend auf der Unterelbebahn von und nach Cuxhaven transportiert.

Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde daher bei der Reichsbahndirektion erwogen, die Unterelbebahn um ein drittes Gleis für den Güterverkehr auszubauen.

 

Diese Pläne zerschlugen sich dann mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Cuxhaven wurde für vier Jahre zur Festung erklärt! 

Die großen Pläne, die für einen wirtschaftlichen Aufschwung in Cuxhaven sorgen sollten, bekamen einen großen Dämpfer!

Die Bahnstrecke der Unterelbebahn wurde auch später, nach dem Krieg, nie weiter ausgebaut.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg lief der Regelbetrieb auf den Bahnstrecken von und nach Cuxhaven seinen gewohnten Gang.

Auf der Unterelbebahn verkehrten aber erst einmal kaum zusätzliche Eisenbahnzüge für die Amerikadampfer.

Da die Fischerei nach dem verheerenden Weltkrieg fast am Boden lag, fuhren auch hier kaum Kühl Züge mit frisch gefangenem Seefisch, und nur wenige Züge, welche Bunkerkohle und Proviant für Passagier- und Fischdampfer nach Cuxhaven brachten.

 

Doch schon Anfang der 1920er Jahre ging es in allen Bereichen langsam wieder bergauf.

Die Hapag fuhr ab 1922 in Kooperation mit der UAL (United American Line) mit den Schnelldampfern "Reliance " und "Resolute", sowie mit dem alten Hapag Dampfer "Cleveland" unter UAL/Panama Flagge wieder einen regelmäßigen Nordatlantikdienst von Cuxhaven nach New York.

1924 wurde von der Hapag ein erster Nachkriegsneubau, die "Albert Ballin" als erstes Schiff einer Viererserie in Betrieb genommen.

Es folgten 1924 die "Deutschland", 1926 die "Hamburg" und 1927 die "New York".

"Reliance" und "Resolute" wurden von der Hapag gekauft und fuhren ebenfalls ab 1924 im Sommer Nordlandkreuzfahrten ab Cuxhaven.

Das bedeutete für die Unterelbebahn wieder viele Hapag Sonderzüge, welche die Passagiere und Auswanderer, sowie viele Güterzüge, die Bunkerkohle und Proviant für die Schiffe nach Cuxhaven brachten.

Auch mit der Hochseefischerei ging es nach und nach wieder bergauf!

Zusätzliche Kühl Züge für den frischen Seefisch transportierten diesen wieder in das Hinterland des Reiches.

Und auch die vielen Fischdampfer, die den mittlerweile vergrößerten Fischereihafen und Seefischmarkt anliefen benötigten viel Bunkerkohle, welche ebenfalls mit der Bahn herangeschafft werden musste.

Trotz einer Delle durch die Weltwirtschaftskrise gab es für die Eisenbahner auf der Unterelbebahn bis zum erneuten Kriegsausbruch im Jahr 1939 wegen der Schifffahrt und der Fischerei gut zu tun. 

 

Der Bahnverkehr auf der Unterelbebahn lief, auch über fast 6 Jahre Krieg, bis kurz vor Kriegsende fast problemlos.

Im Jahre 1936 wurde mit dem Bau einer festen Ostebrücke neben der alten Drehbrücke begonnen, 1940 wurde dieser Brückenneubau dem Verkehr übergeben. 

Bis zu diesem Zeitpunkt gab es, wegen Schiffsverkehr auf der Oste, zunächst eine Drehbrücke, die von 2 Personen bedient werden musste.

 

Dann, am 03. April 1945, britische Truppen rückten im Elbe-Weser-Dreieck auf Cuxhaven vor, sprengten Pioniere der Deutschen Wehrmacht die gerade vier Jahre alte neue Eisenbahnbrücke über die Oste.

Damit war die Strecke der Unterelbebahn erst einmal für mehrere Monate unterbrochen...

Die heutige Eisenbahnbrücke wurde durch englische Pioniere 1945, gleich nach Kriegsende, als „Behelfsbrücke“ erbaut.

Die stählernen Kasten- und Brückensegmente wurden in Hamburg gefertigt und mit Kähnen über Elbe und Oste eingeschwommen. Durch Vernietung wurden alle Brückenteile zusammengefügt und bereits im Sommer 1945 konnte die Strecke dann wieder neu eröffnet werden. Von der alten Drehbrücke aus dem Jahr 1878 sind heute noch die Reste erhalten. 

Von der 1939 fertig gestellten festen Brücke, welche 1945 gesprengt wurde, sind noch die vollständigen Fundamente erhalten, auf denen die jetzige immer noch in Betrieb befindliche Behelfsbrücke gelagert ist. Und 73 Jahre später ist diese „Notbrücke“ über die Oste immer noch in Betrieb! Diese Oste Eisenbahnbrücke ist eine der letzten noch in Betrieb befindlichen, nach dem Zweiten Weltkrieg gebauten „Behelfsbrücken“ im Schienennetz der Deutschen Bahn AG.

Mit der Streckenwiedereröffnung im Sommer 1945 wurden auch wieder Personen- und Güterverkehr auf der Unterelbebahn wieder aufgenommen.

 

In den Jahren nach dem Krieg, in den 1950er und 1960er Jahren wurden am Cuxhavener Steubenhöft auch wieder viele Passagierschiffe abgefertigt, die Auswanderer aus ganz Europa nach Kanada, in die USA und sogar nach Australien und Neuseeland transportierten!

Und wieder waren viele Sonderzüge auf der Strecke unterwegs.

Die Fischerei florierte auch wieder, der Frischfisch musste wie eh und je mit langen Kühlzügen in das Hinterland transportiert werden.

In der Gegenrichtung wurde auch wieder viel Kohle für die Kessel der Schiffe, welche in Cuxhaven gebunkert wurden, mit der Eisenbahn nach Cuxhaven transportiert. 

Am Ende der 1960er Jahre tauchten auf der Unterelbebahn die ersten Diesellokomotiven auf und übernahmen sporadisch schon mal einen Teil des Personenverkehrs auf den Strecken umzu Cuxhaven.

Mit Elektrifizierung der Strecke von Harburg - Stade, Anfang der 1970er Jahre, wurden auf der Unterelbebahn schließlich die letzten Dampfloks verdrängt. 

Eine offizielle DB Abschiedsfahrt im Plandampf wurde von der Bundesbahn 1973 von einem Sonderzug gefahren, welche kurioserweise von einer Lokomotive der Baureihe 001 bewegt wurde, eine Baureihe, welche auf den Strecken im Elbe-Weser-Dreieck nie planmäßig zum Einsatz kam.

Diese Sonderfahrt führte von Bremen über Bremerhaven nach Cuxhaven.

Zurück nach Bremen ging es über Stade und Harburg.

 

Die früher auf der Unterelbebahn eingesetzten Lokomotiven der Baureihen 03, 38 und 50 und verschiedene Ableger dieser Loktypen wurden nun von und nach Cuxhaven von Diesellokomotiven der Baureihen V 100 (211) und V 200 (220) aus dem Betriebswerk Lübeck abgelöst. 

Die Strecken von und nach Cuxhaven waren eines der letzten Einsatzgebiete dieser Lübecker 211 und 220 bis in das Jahr 1984. 

Zwischen Stade und Harburg verkehrten erstmals moderne Elektrolokomotiven, da dieser Streckenabschnitt elektrifiziert wurde; heute verkehrt hier die Hamburger S-Bahn mit 2-System Zügen, die auf der Niederelbebahn mit 16 Kilovolt Wechselstrom über Dachstromabnehmer und ab Neugraben im Hamburger S-Bahnnetz mit 600 Volt Gleichstrom über seitlichen Stromabnehmer angetrieben werden.

Mit der Regionalisierung der Bahn, verschwanden 1984 alle Dieselloks des Lübecker Betriebswerks von der Unterelbebahn. 

Es kamen kurzzeitig die Braunschweiger 216 auf die Strecke, welche dann aber wieder von Lübecker 218 abgelöst wurden. 

Die Loks der Baureihe 218, die auf der Unterelbebahn die letzten Jahre bis zur Metronom-Übernahme im Dezember 2007 fuhren , waren alle im Betriebswerk Lübeck beheimatet.

Seit dem Dezember 2007 betriebt mit der "Metronom Eisenbahngesellschaft, Uelzen" wieder eine private Eisenbahngesellschaft über 11 Jahre lang den Regionalverkehr von und nach Hamburg Hbf.

Die Strecke wurde nun mit Diesellokomotiven der Baureihe Traxx 246 mit jeweils vier Doppelstockwagen und einen Doppelstock Steuerwagen von Bombardier im Stundentakt von 5 Uhr morgens bis nach Mitternacht bedient.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 betreibt wieder die DB Regio, nun mit einer Tochtergesellschaft, der "Eisenbahngesellschaft Start Unterelbe", den Personenverkehr auf der Unterelbebahn .

Zum Einsatz kommen hier die selben Lokomotiven und Doppelstockwagen aus dem Fahrzeugpool der LNVG Hannover, welche auch schon der "Metronom" auf dieser Strecke nutzte.

 

Der Güterverkehr auf den Bahnstrecken von und nach Cuxhaven hat in letzter Zeit ebenfalls wieder stark zugenommen und je weiter der Cuxhavener Hafen wächst wird dieser auch noch weiter zunehmen.

Durch den florierenden Mehrzweckhafen, welcher in den letzten Jahren in Cuxhaven entstand und durch den Autoumschlag fahren wieder sehr viele Güterzüge auf den Strecken von und nach Cuxhaven.

Im letzten Jahr wurde eine Meldung verbreitet, dass die Elektrifizierung der Strecke Stade - Cuxhaven vorrangig in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen wurde. 

Dann soll auch der eingleisige Streckenabschnitt zwischen Hechthausen und Hemmoor wieder zweigleisig werden, mit einer nagelneuen, zweigleisigen Eisenbahnbrücke....

Vielleicht wird dann, endlich nach 85 Jahren, auch aus der Notbrücke über die Oste wieder eine normale, zweigleisige Brücke!

...hier dürfen Sie dann gerne den Bundestagsabgeordneten Ihres Vertrauens in die Pflicht nehmen...

Die "Unterelbebahn" Harburg - Cuxhaven 

(1881)

Created with Sketch.

Alles fing an mit einem recht windigen Aktiengeschäft . . .


...verbunden mit heftigen Grundstücksspekulationen in den Orten Ritzebüttel und Cuxhaven!

Die Euro Krise ließ schon damals grüßen! 
(Gier treibt die Menschen schon immer an! 
Immer schon, seit ewigen Zeiten!)

 

Am 5. Februar anno 1872 wurde im Preußischen Abgeordnetenhaus ein Gesetzentwurf beraten, der den Bau verschiedener Bahnen forderte, finanziert aus Staatsmitteln. 

Unter anderem auch über die Linie Harburg - Stade, die bereits im Jahr 1866, kurz vor Ausbruch des Krieges 1870/ -71, durch die frühere Hannoversche Regierung beschlossen war. 

Dieses Projekt einer Eisenbahnlinie an der Unterelbe wollte nun Preußen mit einem Aufwand von 3,3 Mio. Thaler ausführen. 

Der Reichstagsabgeordnete Dr. Braun-Wiesbaden stellte hier den Antrag, die Bahn Harburg - Stade an eine Privatgesellschaft zu übertragen, wenn diese:

a. Die Bahnlinie bis Cuxhaven weiterführt. 

b. In Cuxhaven einen großen Hafen für große Schiffe baut.

Im Jahr 1873 erhielt dann die “Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG” eine Baugenehmigung für die Eisenbahnstrecken Harburg - Stade, Stade - Cuxhaven und Cuxhaven - Geestemünde.

Außerdem sollte die Gesellschaft in Cuxhaven einen tieferen Hafens bauen, in dem auch die damals größten Schiffe anlegen konnten.

Die zwei Hansestädte Hamburg und Bremen, weit im Binnenland gelegen, waren damals wegen vieler Untiefen und im Winter zusätzlich wegen Eisgang, von großen Schiffen über die Flüsse Elbe und Weser nur schlecht zu erreichen.

So hatte man bei der Gesellschaft das Ziel Cuxhaven nicht nur zum Vorhafen für Hamburg und Bremen, sondern zum Haupthafen an der deutschen Nordseeküste auszubauen.

Kaum waren die Pläne bekannt und die Baugenehmigungen vergeben, schwärmten überall die Spekulanten aus und kauften Grundstücke in den Ortschaften an der geplanten Bahnstrecke, besonders aber in und um Cuxhaven und Ritzebüttel, um diese dann sofort überteuert weiter zu verkaufen ....

 

Für Planung und Bau der neuen Cuxhavener Häfen wurde der Auftrag an die damals weltweit operierende, bekannte englische Wasserbaufirma Giles übertragen.

Mit den Planung und dem Bau der Bahnstrecke Harburg - Cuxhaven und Cuxhaven - Wesermünde wurde eine regionale Firma beauftragt, die Stader Firma J.H. Hagenah.

Als Aktienkapital der Gesellschaft sollte die damals unvorstellbare Summe von 60 Millionen Mark eingesammelt werden!

Die angesehensten und reichsten Bankfirmen in Berlin und in ganz Preußen witterten ein großes Geschäft und wollten sofort in das Geschäft mit einsteigen. 

Auch viele Firmen der Region verpflichteten sich viele Gesellschaftsanteile zu kaufen!

Aber anders, als erwartet ließen sich diese Anteile nicht so einfach an private Geschäftsleute sowie andere Anleger weiterverkaufen...

Der Wiener Börsenkrach von 1873 unterband schließlich einen mehr als 20 jährigen wirtschaftlichen Aufschwung. 

Eine große Wirtschaftskrise begann und auf einmal waren fast alle der großen Geldgeber der Gesellschaft entweder zahlungsunfähig oder gingen sogar in Konkurs.

Außerdem waren statt der geplanten 60 Millionen Mark Aktienkapital gerade mal gerade 11 Millionen an Anteilen eingezahlt.

Die “Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG” war pleite.

Der schon begonnene Bau der Eisenbahn- und der Hafenanlagen in Cuxhaven wurde aus Geldmangel eingestellt.

Viele der Gläubiger verloren damals Haus und Hof und ihr gesamtes Kapital...

 

Nach dem Börsenkrach lag das Projekt Unterelbebahn für mehrere Jahre bis zum Jahr 1879 erst einmal auf Eis.

Im Februar des Jahres nahm eine belgische Firma das Projekt der Bahnlinie wieder auf.

Die "Societe' belge de chemins de fer aux Bruxelles" gründete in Berlin die "Unterelbische Eisenbahn" mit Firmensitz in Hamburg und stellte darauf bis 1881 die Bahnlinie Harburg-Stade-Cuxhaven, auf der begonnenen Trasse von 1873, so wie sie heute noch liegt, fertig.

Allerdings wurde die Strecke von Stade nach Cuxhaven, anders als ursprünglich geplant, vorerst nur eingleisig gebaut und fertig gestellt.

 

Der weiterführende Bau der Unterelbischen Eisenbahn wurde in drei Etappen geplant und ausgeführt.

Die Anfang der 1870er Jahre bereits fertiggestellten Teilabschnitte der Eisenbahnstrecke wurden in die Planung und deren Ausführungen mit eingebunden.

Bereits am 6. April 1881 konnte deshalb der erste, zweigleisige Streckenabschnitt von Harburg nach Stade schon in Betrieb genommen werden.

Der zweite, erste eingleisige Streckenabschnitt, von Stade – Himmelpforten mit Brücken Überquerung der Schwinge, wurde am 19. Juni 1881 in Betrieb genommen.

Für 133 Tage, so lange dauerte die Fertigstellung der Unterelbischen Eisenbahn bis Cuxhaven, war Himmelpforten Endpunkt der Strecke.

Der Bau der weiteren Trasse bis Cuxhaven benötigte mehrere Brückenquerungen, u.a. über Oste und Medem. 

Die Brücken hier waren damals aber schon alle für ein zweites Gleis vorgesehen und wurden auch schon so gebaut!

 

Anfang November 1881 herrschte dann reges Treiben und große Aufregung in Ritzebüttel, Cuxhaven und allen angrenzenden Gemeinden.

Die Bevölkerung der Orte fieberte damals der feierlichen Eröffnung der Unterelbebahn entgegen und rüstete sich nun für das "Jahrhundertereignis", denn als ein solches stellte der Eisenbahnanschluss Cuxhavens für die Menschen dar!

Die Ortschaften wurden herausgeputzt, festlich mit Fahnen und Girlanden geschmückt.

Alle öffentlichen Gebäude, auch die privaten, wurden von den Bürgern festlich geschmückt.

Für die Menschen an der Unterelbe sollten es vier aufregende, feierliche Tage und ein Riesen Ereignis werden! 

So lange dauerten die Feierlichkeiten vor Ort!

Am 10. November war es endlich soweit, der Höhepunkt der Feierlichkeiten war gekommen, die Bahnlinie sollte an diesem Tag komplett eingeweiht und eröffnet werden!

Mit über 200 Ehrengästen an Bord fuhr damals ein Sonderzug von Harburg nach Cuxhaven und traf hier pünktlich um 12:20 Uhr von einer schnaufenden Dampflok gezogen am Bahnhof ein.

Von den Schülerinnen des Lyzeums wurde den Gästen am Bahnhof ein Ständchen gebracht. 

Mit über 50 Pferdekutschen wurden diese Ehrengäste durch die festlich geschmückten Ortschaften zu Webers Hotel „Bellevue“ (später "Cuxhavener Hof") gefahren.

Die Bevölkerung stand überall an den Straßen Spalier und jubelte den Ehrengästen zu.

Im „Bellevue“ fand bei geistigen Getränken, gutem Essen und klassischer Musik (von Mozart, Verdi, Rossini, Wagner und Weber) die Einweihungsfeier der Eisenbahnlinie statt.

Natürlich wurde auf dem Fest nicht vergessen, die Eisenbahnstrecke Harburg - Cuxhaven offiziell zu eröffnen.

Abends um 18.30 Uhr brachte ein weiterer Sonderzug alle Ehrengäste, gesättigt und teilweise auch nicht mehr ganz nüchtern, zurück nach Harburg.

 

Mit der Inbetriebnahme des Gesamteisenbahnverkehrs, fuhren im Eröffnungsjahr 1881 täglich drei Züge, jeweils morgens, mittags und abends in jede Richtung. 

Zwei davon waren reine Personenzüge, einer ein gemischter Personen- und Güterzug; außerdem fuhr jeden Sonntag für den Bäderverkehr noch ein Extrazug in jede Richtung.

Die Zeit der Unterelbischen Eisenbahngesellschaft als ein Privatbetrieb hielt nicht mehr lange an, am ersten 1. Juli 1890 wurde die Bahnlinie und der Betrieb der Bahn vom preußischen Staat übernommen.

Die ehemalige Unterelbische Eisenbahngesellschaft wurde der Königlichen Eisenbahndirektion Hannover unterstellt.

In den Jahren 1892 bis 1896 wurde schließlich auch die Bahnstrecke von Stade bis Cuxhaven zweigleisig ausgebaut.

Nach Verstaatlichung der vielen privaten Bahnen, u.a. ja auch der Unterelbischen Eisenbahn, wurde in Harburg ein neuer Gemeinschaftsbahnhof, welcher die Bahnstrecken von Hannover, Bremen und Cuxhaven sowie von Hamburg auf sich vereinigte, gebaut. 

Der Harburger Bahnhof wurde im Jahr 1897 eröffnet und ist im mehrmals umgebauten Originalgebäude, welches seinen ursprünglichen Charme immer noch nicht verloren hat, heute noch in Betrieb.

Der Bahnhof erhielt damals den Namen Harburg Hbf.

Durch das Zusammenfassen der verschiedenen Bahnstrecken im Harburger Hbf war es von Cuxhaven aus jetzt möglich mit der Bahn auch Hamburg und andere Orte direkt zu erreichen.

 

1896, als die eingleisige Bahnstrecke nach Geestemünde in Betrieb genommen wurde war klar, dass nun in Cuxhaven mit den bestehenden Anlagen ein reibungsloser Bahnverkehr nicht mehr zu bewerkstelligen war.

Ein neuer Bahnhof wurde also geplant, diesmal als Kopfbahnhof mit vier Gleisen an zwei Bahnsteigen.

Lediglich das Gleis 1 und ein daneben liegendes Durchgangsgleis ohne Bahnsteig waren noch mit der Weiterführung zum Hafenbahnhof bzw. mit der eingleisigen Kanonenbahn verbunden.

1897 wurde mit dem Bau dieses neuen Bahnhofs begonnen.

Am 30. Juni 1898 wurde das neue Bahnhofsgebäude eingeweiht und einen Tag später in Betrieb genommen.

Die beiden Cuxhavener Bahnsteige bekamen fünf Jahre später eine Überdachung.

 

Im Jahr 1889 fuhr erstmals ein Hapag-Sonderzug mit Passagieren und Auswanderern für Nordamerika von Hamburg nach Cuxhaven.

Die Hamburger Reederei Hapag wollte Cuxhaven damals zu einem Hafen für die Abfertigung ihre Flotte Passagier Schnelldampfer für ihren Nordatlantik Dienst nach Amerika ausbauen.

Der stark hier zunehmende Passagierverkehr und die Millionen Auswanderer, viele davon aus osteuropäischen Ländern, machten das für die Reederei zwingend nötig.

Passagiere uns Auswanderer wurden in Zügen zuerst direkt zum Hafenbahnhof auf der Helgoländer Kaje gefahren und stiegen während der ersten Jahre auf Tenderschiffe um, die Passagiere von / zu den, auf der Medem Reede liegenden, Hapag-Schnelldampfern brachten.

Der Überseehafen (heute Amerikahafen) mit Lentzkai und der Überseeanleger wurde für die immer größer werdenden Schiffe, besonders der Imperator Klasse, ausgebaut. 

Immer mehr Abfahrten der Hapag Schnelldampfer, mit immer mehr Passagieren machten den Neubau eines neuen Abfertigungsgebäudes notwendig.

Die Hapaghallen mit dem angeschlossenen neuen Hafenbahnhof , dem Amerika Bahnhof, wurden im Jahr 1904 fertig gestellt.
Hier konnten nun bis zu vier der Hapag- (Auswanderer-) Züge gleichzeitig abgefertigt werden!

Auf der zweigleisigen Bahnstrecke von / nach Cuxhaven verkehrten an manchen Tagen neben den fahrplanmäßigen Personen- und Güterzügen zusätzlich noch bis zu zehn Hapag - Züge.

Diese Hapag-Schnellzüge bestanden aus reedereieigenem Wagenmaterial und befuhren die Strecke Hamburg-Cuxhaven ohne weiteren Zwischenhalt. 

Bei Ankunft und Abreise der Schnelldampfer mussten oft bis zu zehn Züge für den Transport der Schiffspassagiere und Auswanderer von und nach Hamburg eingesetzt werden. 

Im Jahre 1913 beförderte die Unterelbische Eisenbahn allein 364.000 Hapag-Passagiere.


Zusätzlich zu den Hapag - Zügen, den Personenzügen im Regelfahrplan und normalen Güterzügen wurde per Bahn in weiteren Güterzügen große Mengen an Bunkerkohle und Proviant für die Schiffe herangeschafft.

Und nicht nur die Riesen-Schnelldampfer benötigten viel Kohle und Proviant für die Atlantiküberquerung!

Am rasch wachsende Fischereihafen wurde immer mehr Frischfisch angelandet, der in speziellen Kühlzügen mit der Bahn schnell ins Hinterland des Deutschen Reiches transportiert werden musste.

Auch die immer größer werdende Flotte an Fischereifahrzeugen benötigte Bunkerkohle und Proviant.

Alles wurde überwiegend auf der Unterelbebahn von und nach Cuxhaven transportiert.

Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde daher bei der Reichsbahndirektion erwogen, die Unterelbebahn um ein drittes Gleis für den Güterverkehr auszubauen.

 

Diese Pläne zerschlugen sich dann mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Cuxhaven wurde für vier Jahre zur Festung erklärt! 

Die großen Pläne, die für einen wirtschaftlichen Aufschwung in Cuxhaven sorgen sollten, bekamen einen großen Dämpfer!

Die Bahnstrecke der Unterelbebahn wurde auch später, nach dem Krieg, nie weiter ausgebaut.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg lief der Regelbetrieb auf den Bahnstrecken von und nach Cuxhaven seinen gewohnten Gang.

Auf der Unterelbebahn verkehrten aber erst einmal kaum zusätzliche Eisenbahnzüge für die Amerikadampfer.

Da die Fischerei nach dem verheerenden Weltkrieg fast am Boden lag, fuhren auch hier kaum Kühl Züge mit frisch gefangenem Seefisch, und nur wenige Züge, welche Bunkerkohle und Proviant für Passagier- und Fischdampfer nach Cuxhaven brachten.

 

Doch schon Anfang der 1920er Jahre ging es in allen Bereichen langsam wieder bergauf.

Die Hapag fuhr ab 1922 in Kooperation mit der UAL (United American Line) mit den Schnelldampfern "Reliance " und "Resolute", sowie mit dem alten Hapag Dampfer "Cleveland" unter UAL/Panama Flagge wieder einen regelmäßigen Nordatlantikdienst von Cuxhaven nach New York.

1924 wurde von der Hapag ein erster Nachkriegsneubau, die "Albert Ballin" als erstes Schiff einer Viererserie in Betrieb genommen.

Es folgten 1924 die "Deutschland", 1926 die "Hamburg" und 1927 die "New York".

"Reliance" und "Resolute" wurden von der Hapag gekauft und fuhren ebenfalls ab 1924 im Sommer Nordlandkreuzfahrten ab Cuxhaven.

Das bedeutete für die Unterelbebahn wieder viele Hapag Sonderzüge, welche die Passagiere und Auswanderer, sowie viele Güterzüge, die Bunkerkohle und Proviant für die Schiffe nach Cuxhaven brachten.

Auch mit der Hochseefischerei ging es nach und nach wieder bergauf!

Zusätzliche Kühl Züge für den frischen Seefisch transportierten diesen wieder in das Hinterland des Reiches.

Und auch die vielen Fischdampfer, die den mittlerweile vergrößerten Fischereihafen und Seefischmarkt anliefen benötigten viel Bunkerkohle, welche ebenfalls mit der Bahn herangeschafft werden musste.

Trotz einer Delle durch die Weltwirtschaftskrise gab es für die Eisenbahner auf der Unterelbebahn bis zum erneuten Kriegsausbruch im Jahr 1939 wegen der Schifffahrt und der Fischerei gut zu tun. 

 

Der Bahnverkehr auf der Unterelbebahn lief, auch über fast 6 Jahre Krieg, bis kurz vor Kriegsende fast problemlos.

Im Jahre 1936 wurde mit dem Bau einer festen Ostebrücke neben der alten Drehbrücke begonnen, 1940 wurde dieser Brückenneubau dem Verkehr übergeben. 

Bis zu diesem Zeitpunkt gab es, wegen Schiffsverkehr auf der Oste, zunächst eine Drehbrücke, die von 2 Personen bedient werden musste.

 

Dann, am 03. April 1945, britische Truppen rückten im Elbe-Weser-Dreieck auf Cuxhaven vor, sprengten Pioniere der Deutschen Wehrmacht die gerade vier Jahre alte neue Eisenbahnbrücke über die Oste.

Damit war die Strecke der Unterelbebahn erst einmal für mehrere Monate unterbrochen...

Die heutige Eisenbahnbrücke wurde durch englische Pioniere 1945, gleich nach Kriegsende, als „Behelfsbrücke“ erbaut.

Die stählernen Kasten- und Brückensegmente wurden in Hamburg gefertigt und mit Kähnen über Elbe und Oste eingeschwommen. Durch Vernietung wurden alle Brückenteile zusammengefügt und bereits im Sommer 1945 konnte die Strecke dann wieder neu eröffnet werden. Von der alten Drehbrücke aus dem Jahr 1878 sind heute noch die Reste erhalten. 

Von der 1939 fertig gestellten festen Brücke, welche 1945 gesprengt wurde, sind noch die vollständigen Fundamente erhalten, auf denen die jetzige immer noch in Betrieb befindliche Behelfsbrücke gelagert ist. Und 73 Jahre später ist diese „Notbrücke“ über die Oste immer noch in Betrieb! Diese Oste Eisenbahnbrücke ist eine der letzten noch in Betrieb befindlichen, nach dem Zweiten Weltkrieg gebauten „Behelfsbrücken“ im Schienennetz der Deutschen Bahn AG.

Mit der Streckenwiedereröffnung im Sommer 1945 wurden auch wieder Personen- und Güterverkehr auf der Unterelbebahn wieder aufgenommen.

 

In den Jahren nach dem Krieg, in den 1950er und 1960er Jahren wurden am Cuxhavener Steubenhöft auch wieder viele Passagierschiffe abgefertigt, die Auswanderer aus ganz Europa nach Kanada, in die USA und sogar nach Australien und Neuseeland transportierten!

Und wieder waren viele Sonderzüge auf der Strecke unterwegs.

Die Fischerei florierte auch wieder, der Frischfisch musste wie eh und je mit langen Kühlzügen in das Hinterland transportiert werden.

In der Gegenrichtung wurde auch wieder viel Kohle für die Kessel der Schiffe, welche in Cuxhaven gebunkert wurden, mit der Eisenbahn nach Cuxhaven transportiert. 

Am Ende der 1960er Jahre tauchten auf der Unterelbebahn die ersten Diesellokomotiven auf und übernahmen sporadisch schon mal einen Teil des Personenverkehrs auf den Strecken umzu Cuxhaven.

Mit Elektrifizierung der Strecke von Harburg - Stade, Anfang der 1970er Jahre, wurden auf der Unterelbebahn schließlich die letzten Dampfloks verdrängt. 

Eine offizielle DB Abschiedsfahrt im Plandampf wurde von der Bundesbahn 1973 von einem Sonderzug gefahren, welche kurioserweise von einer Lokomotive der Baureihe 001 bewegt wurde, eine Baureihe, welche auf den Strecken im Elbe-Weser-Dreieck nie planmäßig zum Einsatz kam.

Diese Sonderfahrt führte von Bremen über Bremerhaven nach Cuxhaven.

Zurück nach Bremen ging es über Stade und Harburg.

 

Die früher auf der Unterelbebahn eingesetzten Lokomotiven der Baureihen 03, 38 und 50 und verschiedene Ableger dieser Loktypen wurden nun von und nach Cuxhaven von Diesellokomotiven der Baureihen V 100 (211) und V 200 (220) aus dem Betriebswerk Lübeck abgelöst. 

Die Strecken von und nach Cuxhaven waren eines der letzten Einsatzgebiete dieser Lübecker 211 und 220 bis in das Jahr 1984. 

Zwischen Stade und Harburg verkehrten erstmals moderne Elektrolokomotiven, da dieser Streckenabschnitt elektrifiziert wurde; heute verkehrt hier die Hamburger S-Bahn mit 2-System Zügen, die auf der Niederelbebahn mit 16 Kilovolt Wechselstrom über Dachstromabnehmer und ab Neugraben im Hamburger S-Bahnnetz mit 600 Volt Gleichstrom über seitlichen Stromabnehmer angetrieben werden.

Mit der Regionalisierung der Bahn, verschwanden 1984 alle Dieselloks des Lübecker Betriebswerks von der Unterelbebahn. 

Es kamen kurzzeitig die Braunschweiger 216 auf die Strecke, welche dann aber wieder von Lübecker 218 abgelöst wurden. 

Die Loks der Baureihe 218, die auf der Unterelbebahn die letzten Jahre bis zur Metronom-Übernahme im Dezember 2007 fuhren , waren alle im Betriebswerk Lübeck beheimatet.

Seit dem Dezember 2007 betriebt mit der "Metronom Eisenbahngesellschaft, Uelzen" wieder eine private Eisenbahngesellschaft über 11 Jahre lang den Regionalverkehr von und nach Hamburg Hbf.

Die Strecke wurde nun mit Diesellokomotiven der Baureihe Traxx 246 mit jeweils vier Doppelstockwagen und einen Doppelstock Steuerwagen von Bombardier im Stundentakt von 5 Uhr morgens bis nach Mitternacht bedient.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 betreibt wieder die DB Regio, nun mit einer Tochtergesellschaft, der "Eisenbahngesellschaft Start Unterelbe", den Personenverkehr auf der Unterelbebahn .

Zum Einsatz kommen hier die selben Lokomotiven und Doppelstockwagen aus dem Fahrzeugpool der LNVG Hannover, welche auch schon der "Metronom" auf dieser Strecke nutzte.

 

Der Güterverkehr auf den Bahnstrecken von und nach Cuxhaven hat in letzter Zeit ebenfalls wieder stark zugenommen und je weiter der Cuxhavener Hafen wächst wird dieser auch noch weiter zunehmen.

Durch den florierenden Mehrzweckhafen, welcher in den letzten Jahren in Cuxhaven entstand und durch den Autoumschlag fahren wieder sehr viele Güterzüge auf den Strecken von und nach Cuxhaven.

Im letzten Jahr wurde eine Meldung verbreitet, dass die Elektrifizierung der Strecke Stade - Cuxhaven vorrangig in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen wurde. 

Dann soll auch der eingleisige Streckenabschnitt zwischen Hechthausen und Hemmoor wieder zweigleisig werden, mit einer nagelneuen, zweigleisigen Eisenbahnbrücke....

Vielleicht wird dann, endlich nach 85 Jahren, auch aus der Notbrücke über die Oste wieder eine normale, zweigleisige Brücke!

...hier dürfen Sie dann gerne den Bundestagsabgeordneten Ihres Vertrauens in die Pflicht nehmen...

Vorgeschichte und Geschichte der "Unterelbe'schen Eisenbahn"

Die Vorgeschichte der "Unterelbischen Eisenbahn"
Eine Aktie der Cuxhavener Immobilien AG aus dem Jahr 1872. 
3,3 Millionen Thaler für den Bau der Eisenbahn von Harburg nach Cuxhaven und für den Bau eines großen Hafen für Seeschiffe in Cuxhaven sollten weitgehend durch Aktienkapital finanziert werden.
Nach dem Bekanntwerden der Pläne der "Cuxhavener Immobilien Gesellschaft" explodierten hier die Grundstückspreise!

Die Planung für den zu dieser Zeit in Cuxhaven geplanten Seeschiff- Hafens oblag einer Londoner Firma, dem zu dieser Zeit führenden Ingenieurbüro in Großbritannien, der Firma A. Giles. Dieser lieferte bereits im Jahr 1872 diesen Entwurf für den Englischen Hafen. Geplant wurde der Hafen als Äusserer Hafen, der Tideabhängig war und als Innerer Hafen, der, tideunabhängig, nur über eine Seeschleuse zu erreichen war. 

Das Projekt des Englischen Hafens in Cuxhaven sollte den Hamburger Senat wohl anspornen in den eigenen, damals sehr vernachlässigten Hafen zu investieren. Das Cuxhavener Projekt wurde Anfang an von verschiedenen Hamburger auch Abgeordneten torpediert. Trotzdem erteilte der  Senat der Hansestadt am 02.August 1872 die Konzession zum Bau des Hafens. Aber dieser konnte nur gelingen, wenn  endlich die Eisenbahn zwischen Harburg und Cuxhaven gebaut würde...
Die Planung von A. Giles  jedenfalls zeigte damals schon umfangreiche Bahnanlagen. Der Personenbahnhof wäre, wenn die Pläne verwirklicht worden wären im Bereich der heutigen Präsident- Herwig- Straße entstanden (roter, gestrichelter Kreis).


Ab dem Jahr 1872 wurden dann diese Aktien der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafengesellschaft herausgegeben.
Man hatte große Pläne mit dem kleinen Hafen direkt an der Elbmündung. Die Pläne gingen so weit, dass hier ein zentraler Hafen für das gesamte, gerade sich findende Deutsche Reich gebaut werden sollte. Der dann natürlich auch eine gute Eisenbahn Anbindung benötigen würde...

Die Arbeiten für den Aushub des Hafenbeckens begannen  sofort, der milde Winter 1972 / 1873 begünstigte die Arbeiten. Man kam gut voran! Man rechnete damit den Hafen bereits 1875 in Betrieb nehmen zu können! Bereits im Juli 1873 wurde dann im Bereich Himmelpforten mit dem Bahnbau begonnten. Von hier aus begann der Bahnhau der Unterelbebahn zu beiden Seiten! Einen Rückschlag für den Hafenbau gab es im folgenden, stürmischen Winter. In Cuxhaven lief bei einer Stumflut die Baugrube des Hafenbeckens voll und musste aufwendig leere gepumpt werden. Aber die Rettungsmaßnahmen für das Projekt verzögerten sich, die Kapitaldecke für das Projekt schwand... Dringend musste neues Kapital herangeschafft werden, man versuchte 1876 mit diesen Obligationen der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen- Actien Gesellschaft noch einmal Geld aufzutreiben. 

1879 versuchte man noch einmal das Cuxhavener Hafenprojekt mit einer vereinfachten Planung (siehe Zeichnung oben) zu retten, mit einem, für die Trans- Atlantik- Passagierschiffahrt wichtigen, dem Hafen nahen Bahnhof. Trotzdem konnten die nötigen Gelder dafür aber nicht mehr beschafft werden. Es gelang aber trotzdem den Bau der Eisenbahnlinie weiter zu bringen. Mit belgischem Kapital wurde schon 1878 die "Unterelbische Eisenbahn Gesellschaft" gegründet. Die Gesellschaft musste sich, um die Konzession für den Bahnbau zur erlangen, verpflichten die Bahnstrecke von Harburg nach Cuxhaven bis spätestens zum Ende des Jahres 1881 zu vollenden. Für den Bau des Cuxhavener Bahnhofs wurde im März 1881 das Gelände einer Reepschlägerei des Nicolai- Armenhauses erworben. Hier entstand als Durchgangsstation der Stadtbahnhof. Das erste Bahnhofsgebäude in Cuxhaven war ein Backstein- Standardentwurf der UEEG.

Die Bauarbeiten für den Hafen wurden schon Ende 1878 eingestellt, für die vergeblichen Versuche des Hafenbaus zeugte nur noch das so genannte "Hafenloch". Aber ohne die Planung und den vergeblichen Versuch des Hafenbaus wäre Cuxhaven wahrscheinlich erst sehr viel später an das Eisenbahnnetz angeschlossen worden! Eine interessante Übersichtskarte aus dem Jahr 1880 zeigt die Situation der Cuxhavener Häfen mit dem bereits bestehenden Hafenloch. Dieses Hafenloch war der später Grundstein für den von der Hapag vorangetriebenen und bis 1902 erfolgten Bau des Cuxhavener Amerika Hafens mit Hapag Hallen, Amerika Bahnhof und Übersee Anleger (dem späteren Steubenhöft). Der Übersee Anleger wurde bis 1913, für die "Imperator Klasse" der Hapag  auf 400 Meter verlängert. Auf der Karte sind hier bereits die 1881 fertiggestellte Strecke der Unterelbebahn sowie der Stadtbahnhof eingezeichnet.  

Der wirtschaftliche Aufschwung kam mit der Bahn...
Teil 1, Cuxhaven Kurier 30.09.2014
Autor: Peter Bussler

Der wirtschaftliche Aufschwung kam mit der Bahn...
Teil 2, Cuxhaven Kurier 06.10.2014
Autor: Peter Bussler

Die Urkunde zur Eröffnung der gesamten Eisenbahnstrecke Harburg - Cuxhaven aus dem Jahr 1981. Anfang November 1881 war es dann soweit, auf einer Feier im Cuxhavener Hotel Bellvue wurde die Bahnstrecke im Beisein vieler Ehrengäste, die extra mit einem Sonderzug aus Hamburg angereist waren, feierlich eröffnet.
Foto: Peter Bussler

Eine Blanco Einladungskarte zur offiziellen Eröffnungsfeier der Unterelbischen Eisenbahn, die am 10. November 1881 in Webers Hotel "Bellevue" zu Cuxhaven stattfand.

Der erste graphische Fahrplan für den Zugverkehr auf der Unterelbebahn war bereits ab dem 01.11.1881 gültig.
Mitweinen Siegel der Unterelbischen- Eisenbahngesellschaft!

Am 10. November 1881 wurde in diesem Hotel, in Webers Hotel "Bellevue" welches am nördlichen Ende der Deichstraße, direkt am Cuxhavener Seedeich lag, mit einem großen Festakt vor vielen Honoratioren die Unterelbische Eisenbahn offiziell eingeweiht.
Das obige Foto zeigt das Hotel im Jahr 1906.

Dieses offizielle Programmheft der Unterelbischen- Eisenbahn- Gesellschaft  zur Einweihungsfeier der Bahnstrecke in Webers Hotel "Bellevue" zu Cuxhaven, mit Menükarte, wurde allen Ehrengästen anlässlich des feierlichen Festaktes am 10.11.1881 ausgehändigt.

Die Liste der geladenen Gäste  für die Einweihung der Unterelbebahn.
Viele der Ehrengäste kamen aus Hamburg und Stade, einige sogar aus Berlin und aus Belgien nach Cuxhaven. Aber auch Gäste aus den an der Unterelbischen Eisenbahn gelegenen Gemeinden mit einem Bahnanschluß waren zur Eröffnungsfeier eingeladen.

Etappenweise nahm die neue Unterelbische Eisenbahn ihren Betrieb auf. Am 06. April 1881 wurde auf der zweigleisigen Strecke zwischen Harburg und Stade der Betrieb aufgenommen, am 15. Mai 1881 wurde der erste Abschnitt der Unterelbebahn dann offiziell eröffnet. Hier der erste Fahrplan vom 01.05.1881. Zunächst wurden den Passagieren in jeder Richtung drei Züge angeboten.

Der weiterführende Bau der Unterelbischen Eisenbahn ab Stade auf der bereits Anfang der 1870er Jahre geplanten  und festgelegten Trasse ausgeführt. Bereits am 6. April 1881 konnte deshalb der erste, zweigleisige Streckenabschnitt von Harburg nach Stade in Betrieb genommen werden. Der zweite, erste eingleisige Streckenabschnitt, von Stade – Himmelpforten mit Brückenbau zur Überquerung der Schwinge, wurde am 19. Juni 1881 in Betrieb genommen. Für 133 Tage, so lange dauerte die Fertigstellung der Unterelbischen Eisenbahn bis Cuxhaven, war Himmelpforten nun vorerst Endpunkt der Unterelbischen Eisenbahn.

Der Ausschnitt des Fahrplans aus dem Mai 1881 zeigt hier in der Vergrößerung auch schon den damals noch nicht ganz fertig gestellten Abschnitt der Bahnstrecke von Stade bis nach Cuxhaven. 

Der Bau der weiteren Trasse bis Cuxhaven benötigte mehrere Brückenquerungen, u.a. über Oste und Medem. Die Brücken hier waren damals aber schon alle für ein zweites Gleis vorgesehen und wurden auch schon so gebaut!

Eine Bekanntmachung der "Direction der Unterelbischen Eisenbahn" vom Oktober 1881 weist mit Fahrplan, gültig ab 11. November 1881,  weist auf die neue, gerade fertig gestellte neue Bahnverbindung Harburg - Stade und nun auch Cuxhaven hin. Die ganze Unterelbe Region fieberte damals auf die Eröffnung der Bahnstrecke hin. In fast allen Orten an der Strecke rüstete man sich damals für den Empfang des ersten, offiziellen Sonderzuges mit den Ehrengästen, die damals in einem Festakt in Cuxhaven die Strecke der Unterelbischen-Eisenbahn offiziell eröffnen sollten!

1881. Unter-Elbe'sche Eisenbahn. Bekanntmachung.
Mit diesem Hinweis auf dem ersten Fahrplan der UEEG wurden Fahrgäste und Kunden auf die, heute würde man sagen, "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" der neuen Eisenbahngesellschaft hin gewiesen. Zum besseren Lesen habe ich noch einmal diesen Ausschnitt gepostet.

Die Personenzüge der Unterelbe'schen Eisenbahn benötigten für die gesamte,  ca. 100 Kilometer lange Strecke der Unterelbebahn zwischen Harburg und Cuxhaven im Anfangsjahr noch drei Stunden. Die gemischten Züge (Peronen- und Güterzug) brauchten dafür gar vier Stunden! Dabei muß man allerdings bedenken, dass die Strecke zwischen Stadt und Cuxhaven noch eingleisig war. Der hier gezeigte Fahrplan vom 04. November 1881 zeigt in jede Richtung drei Zugverbindungen an.

Der Sommerfahplan 1882 von Harburg Unterelbe nach Cuxhaven. Immerhin verkehrten jetzt schon fünf Züge pro Fahrtrichtung die Eisenbahnstrecke. Anschlusszüge von Bremen, Hannover, Berlin (über Stendal und Uelzen) sowie von Lübeck wurden auf dem Fahrplan im Kopf aufgezeigt. Zwischen dem Harburger Staatsbahnhof und dem Bahnhof der Unterelbe'schen Eisenbahn mussten die ca. 2 Kilometer Distanz damals entweder per Pedes oder aber mit einer Pferde- Droschke zurückgelegt werden.

Fahrplan der Unterelbe'schen Eisenbahn 1888. Interessant ist, das in Harburg noch der Sttatsbahnhof als Zwischenstation genannt wird. Seit 1872 war offiziell der zweite Harburger Bahnhof an der Grubestraße (heute Hannoversche Straße) in Betrieb. Die Abfahrt durchführender Züge über die Unterelbebahn war damals Venloer Bahnhof (besser bekannt als der Hannoversche Bahnhof) in der Hansestadt Hamburg. Als Endpunkt der Unterelbe'schen Eisenbahn in der damals noch hamburgischen Enklave an der Elbmündung wurde in Cuxhaven der Hafenbahnhof nur an den Tagen angefahren, an denen hier ein Seebäder- oder Helgolanddampfer fuhr. Auch die Hapag- Passagier- und Auswandererzüge kamen, bis zur Fertigstellung des Amerikabahnhofs an den Hapaghallen, hier am Hafenbahnhof an. Passagiere und Auswanderer wurden von hier aus mit Tendern zu den auf der Reede liegenden Schiffe transportiert.

Der Sonntags- und Feiertagsfahrplan der Unterelbe'schen Eisenbahn aus dem Jahr 1894.

Im Jahr 1914 waren auf der Unterelbebahn in jede Richtung bereits täglich vierzehn Züge unterwegs. Vier Beförderungsklassen wurden angeboten, wobei in Personen- (Bummel-) Züge nur Klasse 2 bis 4, die 1. Klasse dagegen gab es nur auf Eil- und Schnellzügen. Der D-Zug 32 benötigte für die Strecke Cuxhaven - Hamburg Hbf damals 90 Minuten. Allerdings hielt dieser Zug unterwegs nur an den Stationen Stade und Harburg Hbf. 

Der Winterfahrplan 1956 / 1957 der Deutschen Bundesbahn auf der Unterelbebahn. Nun KBS (Kursbuchstrecke) 121. Die einheitlichen Abfahrtzeiten im Stundentakt, wie das heute üblich ist, wurden erst im Jahr 2007 mit der Betriebsübernahme des Metronom auf der alten, Unterelbe'schen Eisenbahn eingeführt und nach und nach optimiert. Vielleicht erleben wir ja in Zukunft, wenn das Teilstück der Unterelbebahn von Stade nach Cuxhaven endlich elektrifiziert worden ist, auch mal wieder Fernverkehr auf dieser Strecke. Ein Unding, das Deutschlands größtes Seebad vom Fernverkehr der Bahn so völlig abgekoppelt worden ist...
Im nächsten Kapitel werden wir uns nun im Harburger Staatsbahnhof von 1847 auf die Weiterreise durch die Historie der Unterelbebahn, in das Nordseeheilbad Cuxhaven machen.

Streckenbeschreibung "Unterelbe'sche Eisenbahn" 
Von Harburg über Stade nach Cuxhaven.

HARBURG STAATSBAHNHOF (1847 BIS 1872):
Das uralte Foto zeigt den ersten Harburger Bahnhof (Staatsbahnhof) von 1847 auf seiner Südseite. Am Staatsbahnhof sind nach seiner Stilllegung  als Personenbahnhof im Jahr 1872 wahrscheinlich nur noch Güter umgestiegen. Er wurde später jedenfalls als Güterbahnhof für Stück- und Expressgut genutzt. Das ehemalige Bahnhofsgelände zwischen dem östlichem und westlichem Bahnhofskanal lag nach dem Abbau der letzten Bahnanlagen lange brach. Im Jahr 2002 wurden die letzten Schienen von dem Gelände entfernt. Heute erinnern nur noch zwei ehemalige, denkmalgeschützte Betriebsgebäude und eine auf einem Parkplatz mit Stahlplatten abgedeckte, verfüllte, ehemalige Drehscheibengrube daran, dass sich hier einstmals umfangreiche Bahnanlangen befanden.

Ein Ausschnitt aus dem Harburger Stadtplan von  1856. Die Gleisanlagen des Staatsbahnhof von 1847, dessen Betriebswerk und  die Betriebsgebäude der Bahn erkennt man hier unten rechts auf dem Plan. Der Bahnhof lag auf der, noch heute so genannten, Bahnhofsinsel. Diese wurde nach Außerdienststellung des Bahnhofs noch bis in die 1990er Jahre als Güterbahnhof genutzt. Die letzten Gleisanlagen wurden hier im Jahr 2002 abgebaut.

BAHNHOF HARBURG (VENLO- HARBURGER BAHNHOF)
Der zweite Harburger Bahnhof, genannt „Venlo- Harburger Bahnhof“ lag an der Grubestraße, der heutigen Hannoversche Strasse. 
Der im Jahr 1872 eröffnete Bahnhof war nur knapp 25 Jahre in Betrieb. Er wurde im Jahr 1897 vom neu erbauten Harburger Hauptbahnhof abgelöst. Leider ist nur dieses Foto der Bahnstation an der Grubestraße bekannt. Das obige Gruppenfoto von 1875 zeigt das am Bahnhof Harburg (Grubestraße) beschäftigte Bahnpersonal.
Foto: Peter Bussler

Ein Kartenausschnitt aus dem 1894er Stadtplan von Harburg zeigt die Bahnhanlagen des "Venlo- Hamburger Bahnhof" in Harburg am rechten Bildrand. Auf der Bahnhofsinsel wurden die Bahnanlagen nur noch als Güterbahnhof genutzt. Links unten ist hier auch der 1881 eröffnete Bahnhof der untermischen Eisenbahn eingezeichnet, der hier bereits eine eingleisige Verbindung zum späteren Harburger Hauptbahnhof aufweist, der zu diesem Zeitpunkt noch in Planung ist.

HARBURG HAUPTBAHNHOF (SEIT 1897).
HEUTE HAMBURG HARBURG:
Eine frühe Postkarte aus dem Jahr 1897 zeigt nun den mittlerweile dritten den Harburger Bahnhof von der Gleisseite her. Dieser, heute noch genutzte Bahnhof  hat sich im Großen und Ganzen,  was das Gebäudeensemble anlangt, in der Aussenansicht heute nicht all zu viel im Vergleich mit diesem Foto verändert. 

Gerne wurden die zeitgenössischen Fotos zu dieser Zeit für Postkarten auch koloriert. Diese Postkarte vom Harburger Hauptbahnhof zeigt hier die selbe Ansicht wie sie auf dem vorherigen Foto aus dem Jahr 1897 zu sehen ist.  

Dieser luxuriöse Wartesaal im Harburger Hauptbahnhof mit Restaurant war den Passagieren der 1. Klasse vorbehalten. Das Foto aus dem Jahr 1897 lässt den barocken Prunk des schönen Restaurants mit Wartesaal nur schwer erahnen. Der Pächter der Restaurants im Harburger Hauptbahnhof war damals der Bruder des Cuxhavener Bahnhofsvorstehers Heeschen.

Eine Werbung für die Bahnhofsrestauration. Das Restaurant wurde von Christian Heeschen betrieben, dessen Bruder im Dienst für die Unterelbische Eisenbahn damals die Station Cuxhaven leitete.

Im Jahr 1903 warten hier auf dem Vorplatz vom Harburger Hauptbahnhof einige Pferdedroschken auf zahlende Kundschaft.

An Individualverkehr war zu Beginn des 20. Jahrhunderts für den Großteil der Menschen überhaupt nicht zu denken. Die Eisenbahn war daher das erste Verkehrsmittel, das es den Menschen ermöglichte, unkompliziert, halbwegs komfortabel und relativ schnell auch größere Entfernungen zu überbrücken. Auch in der vierten, Holzklasse der Bahn! Das Foto aus dem Jahr 1904 zeigen die vielen Reisenden, die  vor der Abfahrt eines Personenzuges auf dem Bahnsteig vom Harburger Hauptbahnhof für den Fotografenposieren.

Dieses Postkartenfoto  entstand in Harburg  auf dem Vorplatz des Harburger Hauptbahnhof und zeigt die neue städtische "Elektrische" Tram sowie einige Pferdedroschken, die vor dem Bahnhofsgebäude auf Kunden warteten. Die interessante Postkarte muß am Anfang des 20.Jahrhunderts vor dem Harburger Hauptbahnhof entstanden sein, denn die Postkarte wurde im Jahr 1904 abgestempelt und versandt.

Im Jahr 1912 ist st diese kolorierte Postkarte, die von der Gleisseite her gesehen die Abfertigungsgebäude des Harburger Hauptbahnhof zeigt,  abgestempelt und gelaufen.

Im Jahr 1913 haben Benzindroschken die Pferde gezogenen Gespanne abgelöst und warten vor dem Portal des Harburger Hauptbahnhof auf Fahrgäste.

Das Harburger Bahn- Betriebswerk um 1915 vom Reeseberg her fotografiert. Im Hintergrund in der Mitte des Fotos erkennt man die Fabrikschornsteine der Phoenix Gummiwerke, weiter rechts die Betriebsgebäude des Harburger Hauptbahnhof.

Viele Fotos des Harburger Hauptbahnhofs zeigt immer wieder das gleiche Motiv. Die Empfangsgebäude des Bahnhofs, diesmal 1931 fotografiert.

Der Harburger Verschiebebahnhof im Kriegsjahr 1941. Die Räder der Damplokomotiven rollten und die Kessel dampften damals noch für den vermeintlichen Sieg der Nazis gegen die Welt.
Foto: Walter Hollnagel.

1948 im Stellwerk Hnt am ehemaligen Harburger Hauptbahnhof, der seit 1937, als Harburg durch das Groß- Hamburg Gesetz hamburgisch wurde, Hamburg Harburg heisst.
Foto: Walter Hollnagel.

Der Einblick im Jahr 1948 in das Stellwerk Hamburg Harburg Hew.
Foto: Walter Hollnagel.

Dieses Foto vom Bahnhofsvorplatz des Bahnhof Hamburg Harburg stammt aus der "Schlechten Zeit" und  wurde 1948 aufgenommen. 

1948. Am Verschiebebahnhof Hamburg Harburg rangiert die 50 611 am Stellwerk Hi.
Foto: Walter Hollnagel.

Bereits 1948 waren auf der Unterelbebahn und im Vorortsverkehr Wendezüge, bestehend aus 74ern, 78ern und ehemaligen LBE - DoStos im Einsatz. Hier sehen wir die 74 1318 mit  LBE Doppelstockwagen bei der Ausfahrt (nach rechts) Bahnhof Hamburg Harburg. Ein seltenes Foto, auf dem man genau erkennen kann das der Zug geschoben, als Wendezug, unterwegs ist.  Das Foto von Walter Hollnagel ist genau datiert auf den 30.04.1948.

Im Mai 1948 zeigt dieses Foto von Walter Hollnagel Rangierarbeiten der  94 1171 im Verschiebebahnhof von Hamburg-Harburg. 

Reges Treiben herrschte, wie auf diesem Foto zu sehen ist, im Sommer 1952 auf dem Bahnhofsvorplatz vor dem Bahnhof Hamburg Harburg.

Mitte der 1950er Jahre parken eine Menge Käfer, aber auch Ford Taunus, Opel und Mercedes am dem Harburger Bahnhof. Der Individualverkehr hatte damals schon seinen Siegeszug begonnen, die Straßenbahnen waren damals schon vom Bahnhofsvorplatz verdammt!

Im Sommer 1958 wurde die 38 2522 bei der Ausfahrt Hamburg-Harburg nach Westen mit einem  Personenzug nach Stade gesehen.
Foto: Ulrich Montfort


 Die schwer arbeitende 41 192 vom Bw Hamburg-Eidelstedt, hier vor einem langen Güterzug bei der Durchfahrt im Bahnhof Hamburg Harburg begegnet hier der einzeln fahrenden 78 359 . Für dieses Foto wählte der Direktionsfotograf Walter Hollnagel einen  nicht ganz ungefährlichen Standpunkt zwischen den Gleisen. Durch den Rauch der hier ständig durchfahrenden Dampflokomotiven hatte man durch die Scheiben des Durchgangs über den Gleisen kaum noch den richtigen Durchblick.

Im Spätsommer 1959 fotografierte Walter Hollnagel im Bahnhof Hamburg Harburg diesen VT 11 Dieseltriebzug, der als TEE 78 "Helvetia" bei der Durchfahrt in Hamburg-Harburg nach Süden unterwegs war.

1960. HH Harburg. Bahnhofsvorplatz. Bushaltestelle. Foto J. Jansen

1961. HH Harburg.  01 1057 vor D 522 beim Zwischenhalt in Hamburg-Harburg auf dem Weg nach Osnabrück. 

 HH Harburg 1961. 01 223 bei der Einfahrt in den Bahnhof Hamburg Harburg. Hier vor den Hallen des DB-Ausbesserungswerkes. 

Im August 1980 wurde am Bahnhof Hamburg Harburg sogar eines der DB Paradepferde, die  103 227 der Deutschen Bundesbahnen vor einem aus Bremen kommenden Nahverkehrszug, bestehend aus "Silberlinge" im beim Halt fotografiert.

Sinnbildlich für die sehr lange Zeit in der die DB Regio nach der Auflösung der Deutschen Bundesbahn auf der Unterelbebahn bis zum Fahrplanwechsel 2007 den Betrieb mit den Diesellokomotiven der Baureihe 218 und jeweils aus sechs cremeweiß- verkehrsrot lackierten, modernisierten, ehemaligen Silberlingen aufrecht erhielt steht dieses Foto aus dem letzten Sommer 2007. Die 218 474-5 hat hier von Cuxhaven kommend in Hamburg Harburg angekommen und wird nach kurzer Zeit, nach Wartezeit und Fahrtrichtungswechsel zum Hamburger Hauptbahnhof  weiterfahren.

Im Dezember 2010 entstand dieses Foto am Bahnhof Hamburg Harburg, dem ehemaligen Hamburger Hauptbahnhof. Der Bahn- Regionalverkehr auf den Strecken nach Göttingen, Hannover, Uelzen, Lüneburg sowie nach Bremen und auch auf der Unterelbebahn nach Cuxhaven wird hier schon seit einigen Jahren von der privaten Uelzener "Metronom" Eisenbahn- Gesellschaft dominiert. Ein wichtiges Drehkreuz ist hier der Bahnhof Hamburg Harburg.

Im Frühjahr 2011 der Überblick über das alte Bahnhofsemsemble des alten Harburger Hauptbahnhof, der heute offiziell als Hamburg Harburg geführt wird. Im großen und ganzen wirken die beiden Empfangsgebäude von außen fast unverändert. Einige zusätzliche An- und Neubauten, hier auf den Bahnsteigen zu sehen, passen sich dem Gesamteindruck gut an. Die Pfeiler der Bahnsteigüber- dachungen und die Verbindungsbrücken an und zwischen den Empfangsgebäuden mit den Treppenaufgängen zu den Bahnsteigen sind noch die originalen von 1897. Im Inneren wurden die Gebäude 2010 und 2011 modernisiert, die Fassaden der alten Bausubstanz wurden damals zusätzlich aufgefrischt. 

Im Dezember 2007 lösten die gelb- weiß- blauen Züge vom "Metronom" im "Fernverkehr" auf der Unterelbebahn die DB Regio ab und beherrschten bis Dezember 2018 das Bild auf dieser Strecke. Im Nahverkehr bis Stade fuhr nun die Hamburger S-Bahn. Hier ein aus Cuxhaven kommender Metronom Zug kurz vor der Einfahrt in den Harburger Bahnhof.

Hamburg Harburg. Links, auf der Strecke der Unterelbebahn sieht man links einen von Cuxhaven kommender Eilzug der Deutschen Bundesbahn, kurz vor dem Erreichen von Hamburg Harburg, dem ehemaligen Hamburger Hauptbahnhof. In der Mitte des Fotos erkennt man das Stellwerk Hnw. Rechts im Bild der Güterbahnhof von Hamburg-Harburg, auf der so genannten Bahnhofsinsel, auf der der frühere erste Harburger Staatsbahnhof stand.

Der Blick vom Harburger Güterbahnhof auf die letzten zwei, heute denkmalgeschützten ehemaligen Betriebsgebäude der Eisenbahn. Das Foto aus dem Jahr 2002 zeigt, dass die letzten Gleise der Bahn abgebaut hier bereits abgebaut worden sind. 

16 Jahre später, 1918, erinnern auf der Harburger Bahnhofsinsel, neben den dekmalgeschützte Bauten nur noch diese zugeschüttete Güterwagendrehscheibe und ein paar Gleisreste auf einem Parkplatz im Gewerbegebiet, welches auf der Bahnhofsinsel seit dem Abbau der letzten Bahnanlagen entstanden ist, daran, dass sich hier einmal der Staatsbahnhof und dann der Harburger Güterbahnhof befanden.

In den heute denkmalgeschützten ehemaligen Bahn Betriebsgebäude auf der Harburger Bahnhofsinsel sind heute gewerbliche Betriebe, unter anderem eine Autowerkstatt, angesiedelt. 

Der Bahnübergang an der Hamburger Schloßstraße. Die hier eingleisig verkehrende Harburger "Elektrische" Tram, Straßenbahn kreuzte an dieser Stelle die zweigleisige Unterelbebahn.
Das Foto wurde im Jahr 1907 aufgenommen.

In der Mitte der 1950er Jahre wurde auf der Unterelbebahn weiter mit Wendezügen experimentiert, diesmal bestehend aus vierachsigen Umbauwagen auf Drehgestellen. Hier passiert die Dampflokomotive  38 3019 mit einem dieser Wendezüge gerade den Bahnübergang an der Schloßstraße. Hier allerdings  wird der Zug aus Richtung Stade kommend gezogen. Das obige Foto wurde im Jahr 1956 nahe dem Bahnhof Harburg Unterelbe aufgenommen.

HARBURG UE (UNTERELBE):
Dieses Foto vom Bahnhof Hamburg Unterelbe, dem Startpunkt der Unterelbebahn entstand 1885. Unten links erkennt man die zum Staatsbahnhof auf der Bahnhofsinsel führende, eingleisige, ca. 2,5 Kilometer lange Verbindungsbahn, über die Anfangs aber nur Güterzüge passierten. Weiterreisende Fahrgäste mussten diese Strecke zum Staatsbahnhof zu Fuß oder mit Droschken überwinden.
Foto: Peter Bussler 

Dieses Foto aus dem Jahr 1902 zeigt den Bahnhof Harburg-Unterelbe, den ursprünglichen Ausgangspunkt der Unterelbebahn.
Die Bahnbediensteten und Passanten posieren für den Fotografen vor dem Stationsgebäude auf dem Bahnsteig sowie auf dem Zug, der am rechten Bildrand zu sehen ist.

Der Bahnhof zeigt den Bahnhof Harburg-Unterelbe von der heutigen Cuxhavener Straße her gesehen. Links im Bild die Schienen der Harburger Straßenbahn, die hier einen wichtigen Haltepunkt hatte.
Diese kolorierte Postkarte war 1912 mit der Post unterwegs.

Das Originalfoto der auf der vorherigen Seite dieser Slideshow gezeigten kolorierten Postkarte ist auf das Jahr 1906 datiert.

Die Gleisseite des Bahnhof Harburg Unterelbe, hier  im Jahr 1912 auf Fotoplatte gebannt. Blickrichtung ist Richtung Harburg. Dieser Bahnhof ist von hier nur noch knappe 3 Kilometer entfernt.

Die Flutkatastrophe im Februar 1962 erwischte auch den Bahnhof Harburg Unterelbe. Fast alle Gleisanlagen der Bahnstation waren hier damals, genau wie auf der Vettel und in Wilhelmsburg komplett überflutet. Die Blickrichtung auf zeigt in Richtung Stade/Cuxhaven. 

Der Bahnhof Harburg Unterelbe war hier, im Jahr 1981, noch in Betrieb.  Den Verlauf der Straßenbahnschienen erkennt man noch. Doch ist die Straßenbahn hier aber schon längere Zeit ausser Betrieb.

Heute erinnert nur noch dieses Stationsschild daran, das sich hier einmal der Startpunkt der Unterelbebahn befand.

HAUSBRUCH BEI HARBURG:
 Der Ort war früher das Naherholungsgebiet für die Großstädter aus den Städten Altona, Hamburg und Harburg. Die Harburger Berge luden zur Erholung ein derMenschen aus den engen Verhältnissen der Städte geradezu ein! Das "Hotel zur Haake" in Hausbruch warb im Jahr 1895 auf Postkarten mit Eisenbahnmotiv um zahlende Gäste.

Auch diese farbige Postkarten Lithographie aus der Zeit ums die Jahrhundertwende, 1900, übermittelte Urlaubsgrüße aus dem Naherholungsgebiet in den Harburger Bergen und machte Werbung. In Hausbruch bei Harburg wirbt hier der Hotelier E. Deppes für sein Hotel mit der Bahnstation  und Eisenbahnmotiv um zahlende Gäste.

Das schwerste Eisenbahnunglück auf der Unterelbebahn ereignete sichn im Jahr 1975 nahe der Station Hausbruch. Ein Nahverkehrszug von Harburg nach Stade stieß nach der Ausfahrt vom Tempowerk hinter der Autobahnbrücke frontal mit einem Güterzug zusammen. Das Unglück forderte 11Tote und 65 Fahrgäste des Nahverkehrszugs wurden teilweise schwer verletzt.

Der von einer V100 gezogene Container- Güterzug war auf dem Weg von Waltershof nach Maschen. Dieser  sollte an hier planmässig das Gleis des Nahverkehrszuges kreuzen, der hier ein rotes Signal hatte und den Güterzug hätte passieren lassen müssen. Der Lokführer auf der E-Lok des Personenzuges hatte das Ausfahrtsignal übersehen, was dann zu dem schweren, tragischen Zusammenstoß führte.

Der Im Jahr 1978 passiert ein von einer V100 gezogener Eilzug aus Silberlingen nach Cuxhaven nahe dem Bahnhof Hamburg Hausbruch einen der damals hier noch vielen vorhandenen Bahnübergänge.

Im Jahr 1978 war das alte Stationsgebäude von Hamburg Hausbruch noch im Originalzustand erhalten. Diese Station war als ein Fachwerk- Backsteingebäude gebaut, und damit keiner der Standard Entwürfe der Unterelbe'schen Eisenbahn. 

Im Jahr 2009 passiert ein Regionalexpress des Metronom die ehemalige Station Hamburg Haubruch. Kaum noch etwas erinnert heute hier daran, das hier mal eine Bahnstation war.

HAMBURG NEUGRABEN (FISCHBECK):
Gegen  Ende der 1870er-Jahre wurden auch durch den nahe der Stadt Harburg liegenden Ort Neugraben- Fischbeck die Gleise für die Unterelbe'sche Eisenbahn von Harburg nach Cuxhaven verlegt. Mit dem Aufbau einer eigenen Bahnstation änderte sich auch das Leben der in dem Ort Neugraben und Fischbeck ansässigen Menschen. Der Anschluss an die Eisenbahn trug hier nun entscheidend dazu bei, dass die beiden Orte Neugraben und Fischbeck auch für Pendler attraktiv wurden, die in den Harburger Fabriken arbeiteten oder die aus der Großstadt nun hierher in das Umland zogen. Auch siedelten sich wegen des Bahnanschluss inn der Gegend nach und nach auch verschiedene Industriebetriebe an. 
Das obige Foto zeigt den alten, ursprünglichen Bahnhof Neugraben von der Gleisseite her fotografiert im Jahr 1897.

Das Bahnhofshotel von Neugraben mit angeschlossenem Gasthof auf einem Foto aus dem Sommer 1931.

Die Neugrabener Bahnhofsgaststätte im Jahr 1931.

Mit Doppelstockwagen  der Lübeck- Büchener- Eisenbahnen wurden, von der Dampflok 74 1318 betrieben, bereits schon im Jahr 1951 die ersten Wendezug- Versuchsfahrten zwischen Cuxhaven, Stade und Hamburg gefahren. Hier steht der Zug zur Ausfahrt in Richtung Stade, Cuxhaven im Bahnhof von Neugraben abfahrbereit.

Der alte Neugrabener Bahnhof über die Straße und den Vorplatz hinweg gesehen. Im Jahr 1970 wurde dieses Foto aufgenommen. Der Bahnhof war damals schon mit dem S Symbol der Hamburger S- Bahn verziert, war also damals schon mit in das S-Bahn Netz aufgenommen.

Als nächstes ist hier eine kleine Fotoserie zu sehen, die im Jahr 1973 am Bahnhof Neugraben aufgenommen wurde. Hier der Bahnhof von der Gleisseite her gesehen, nach einer S- Bahn Station sah das da allerdings nicht aus. Noch hielten hier die Nahverkehrs- und Eilzüge der Bundesbahn von und nach Stade und Cuxhaven.

Ein Nahverkehrszug der Bundesbahn nach Stade ist im Jahr 1973 gerade in Neugraben von Harburg her angekommen und die Fahrgäste, hauptsächlich Pendler verlassen den Zug um schnellst möglich bei norddeutschen Schmuddelwetter nach Hause zu kommen.

Das alte Bahnhofsgebäude von Neugraben war einer der typischen Standardentwürfe für die Stationsgebäude an der Unterelbe'schen Eisenbahn und wurde bis in das Jahr 1973, als eines der wenigen Stationsgebäude der Bahn über fast hundert Jahre  kaum verändert.
Das Foto zeigt das Bahnhofsgebäude von der Straßenseite her.

Das letzte Foto der kleinen 1973er Fotostrecke zeigt den damaligen Bahnhofsvorsteher des Neugrabener Bahnhofs, der hier an der Wechselsprech- und Signalanlage die Abfahrt des Zuges koordiniert.

1975 fuhren bereits überwiegend die "Silberlinge" in ihrer ursprünglichen Form und Farbgebung auf der Unterelbebahn zwischen Hamburg und Cuxhaven. Als Lokomotiven wurden hier damals überwiegend die V200 (220er) eingesetzt, die bis Mitte der 80er Jahre hier noch anzutreffen waren. Hier fährt ein aus Cuxhaven kommender Eilzug nach Hamburg in den Bahnhof Neugraben ein.
Foto. Benno Wiesmüller.

Der Neugrabener alte Bahnhof, hier im Frühjahr 1978 von der Straße her gesehen. Der alte Neugrabener Backstein- Bahnhof hatte hier jetzt noch vier Jahre bis zu seinem Abbruch  im Mai 1982, 103 Jahre nach seiner Fertigstellung, zu "leben". Bis 1984 wurde dann hier der heutige große S- Bahnhof mit dem mehrstöckigen P&R Parkhaus fertig gestellt.

Der Dezember 2010 brachte in der Elbe- Weser Region sehr viel Schnee. Ein Metronom Regionalexpress passiert auf diesem Foto in voller Fahrt den verschneiten Neugrabener Bahnhof, der zu dieser Zeit nur noch eine reine S-Bahn Station war, von Cuxhaven kommend auf dem Weg zum Hamburger Hauptbahnhof. Mit der Übernahme des Regionalverkehrs auf der Unterelbebahn hielten  die Nahverkehrszüge am Neugrabener Bahnhof nur noch in Ausnahmefällen.

Der Blick auf die S-Bahn Station Neugraben im Jahr 2019 von der über die Gleise führenden Brücke mit der Zugängen zu den Bahnsteigen her gesehen. Rechts der Bahnsteig wurde früher von den Regionalbahnen genutzt, die hier nur noch in Ausnahmefällen halten. Der Bahnsteig rechts ist hier der S-Bahn vorbehalten, die seit 2007 mit Zweisystemzügen die Regionalzüge der Bahn ersetzt.

DAERSDORF (HEUTE: NEU- WULMSDORF)
Erst im Jahr 1905 wurde an der Unterelbebahn die neue Bahnstation Daersdorf (heute Neu Wulmsdorf) eingeweiht. Alle Honoratioren, die von der Gemeinde zur Einweihung der neuen Bahnstation geladen und auch gekommen waren, drängeln sich hier für das obligatorische Gruppenfoto. Der eigene Bahnanschluss war früher für jeden Ort an allen  Bahnstrecken immer eine große wirtschaftliche Aufwertung!

Die im Fachwerkstil erbaute und im Laufe der Jahrzehnte nach und nach erweiterte Bahnstation Daersdorf. Hier die im Jahr 1940 fotografierte Station. Die vom Bahnpersonal liebevoll gepflegte Station war damals ständig mit drei Bahnbeamten besetzt. Am Holzzaun an den Gleisen erkennt man zeitgenössische Werbung für Mauxion Schokoladen und Pralinen sowie für Salamander Schuhe.

Das "Aus" für Station Daersdorf kam dann im Jahr 1969. Im November des Jahres wurde die Station in Neu-Wulmsdorf unbenannt. Das alte Empfangsgebäude wurde damals durch einen Neubau mit großer Glasfront zu den Gleisen hin erneuert. Links im Bild der Güterschuppen der Station, der damals noch erhalten wurde.
Heute befindet sich hier eine der neuen Einheits- S-Bahn Stationen.

BUXTEHUDE:
Die Gleisanlagen und der Bahnhof Buxtehude in den Anfangsjahren der Unterelbebahn. Hier das ursprüngliche Gebäude im Jahr 1886. 
Der Bahnhof von Buxtehude war einer der vielen Einheitsbauten, die damals an der Unterelbebahn entstanden. Rechts geht es hier in Richtung Harburg, links in Richtung Stade / Cuxhaven. Auf der linken Bildseite erkennt man den Wasserturm der Eisenbahn.

Das obige Foto wurde im Jahr 1900 am Bahnhof von Buxtehude aufgenommen. Im Bahnhof erkennt man gut einen der damaligen Schnellzüge, die zwischen Cuxhaven und Hamburg verkehrten. Links, dahinter, erkennt man einen gemischten Zug aus Personen- und Güterwagen, der in Richtung Cuxhaven unterwegs ist.

Das Bahnhofshotel Buxtehude in der Nähe des Bahnhofs lag damals noch idyllisch gelegen an der Bahnhofstraße. Das Foto oben wurde  im Jahr 1902 aufgenommen.

Von Pferden gezogene Droschken brachten in Buxtehude aus- und zusteigende Reisende, die es sich leisten konnten, zum Bahnhof oder zu ihren Zielen in und in der Nähe des Ortes. Das Foto oben wurde vor dem Buxtehude Bahnhof im Sommer 1904 aufgenommen.

Bis zum Jahr 1906 wurde es nun unbedingt nötig den Buxtehuder Bahnhof zu vergrößern. Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude war hier bereits schon teils um eine weitere Etage aufgestockt und durch einen Anbau (rechts im Bild) auch noch flächenmäßig wesentlich vergrößert.

Links unten sieht man auf diesem Foto den  Bahnübergang im Verlauf der Stader- Chaussee und der Bahnhofstraße. Rechts im Bild erkennt man angeschnitten das Bahnhofsgebäude. Weiter zur Mitte erkennt man die damaligen Bahnanlagen. Links oben die Klosterbrauerei, das spätere das Birkel Nudelwerk. Das Foto stammt aus dem Jahr 1910.

Der Buxtehuder Bahnhof wird hier um 1920 von einem aus Richtung Harburg kommenden Güterzug passiert. Auf dem Bahnsteig warten Passagiere auf den nächsten Personenzug nach Stade / Cuxhaven.

Eine Ansicht der Buxtehuder Bahnhofstraße aus dem Jahr 1938.
Leider ist das Foto etwas unscharf.

Der Bahnübergang im Verlauf der Stader Chaussee / Bahnhofstraße nahe dem Bahnhof Buxtehude im Jahr 1954. Rechts oben sieht man das Birkel Nudelwerk, die frühere Kloster Brauerei.

Die Gleisanlagen und der Bahnhof Buxtehude im Jahr 1967. Der Blick zeigt hier vom Bahnübergang in Richtung Stade / Cuxhaven.

Die moderne Eisenbahn im Jahr 2008. Rechts auf Gleis 1 der Metronom nach Cuxhaven, links an Gleis 2 eine S-Bahn nach Stade.

Das marode Buxtehuder Bahnhofsgebäude steht leer. Bei weiterem Verfall, zur Straßenseite hin musste die Fassade bereits abgestützt werden, ist zu befürchten. Der alte Bahnhof soll, so die Pläne einer Buxtehuder Bürgerinitiative, genau wie der Bahnhof in Cuxhaven, von einer zu gründenden Genossenschaft saniert und als Bürgerbahnhof weiter betrieben werden. Leider hört man in letzter Zeit nichts mehr von dieser Initiative. Das obige Foto stammt aus dem Jahr 2017. 

NEUKLOSTER:
Ein Gruß aus Neukloster von 1900. Dieses Postkartenmotiv verdeutlicht die Wichtigkeit eines Bahnanschlusses, auch für kleinere Gemeinden. Und zeigt, dass die Menschen stolz waren auf ihre Bahnstation. Ein Bahnanschluss bedeutete damals  wirtschaftlichen Erfolg; man war nicht  mehr "abgehängt" von Rest der Welt!

Diese Postkartenansicht der Bahnstation Neukloster  besteht aus zwei zusammen besetzten separaten Fotos und zeigt das Panorama der Bahnstation. Links im Bild macht die Postkarte auch noch Werbung für den Gasthof von Ludwig Oetting, der davon profitierte, dass die kleine Bahnstation des Ortes keine Bahnhofsgaststätte besaß.

Anlässlich zur "Beförderung" der Bahnstation Neukloster zu einem Bahnhof Vierter Klasse ließen sich der damalige Bahnhofsvorsteher Reifenhausen (7. von rechts) im Kreise aller (nun) am Bahnhof beschäftigten Bediensteten und Beamten für ein Erinnerungsfoto vor dem Bahnhofsgebäude Neukloster (Hann.) ablichten. Der kleine Bahnhof wurde nun durch ein Gütergleis mit einem kleinen Güterschuppen ergänzt, so dass die Bauern und Obstbauern der Umgebung hier ihre Waren und Produkte auf die Bahn verladen  konnten.

Diese Postkartenanschicht vom Gasthaus zum Bahnhof in Neukloster stammt aus dem Jahr 1924. Das Foto wurde vom Bahnübergang im Verlauf der Jorker Straße her aufgenommen, nach links verläuft die Straße Am Mühlenbach. Rechts der Jorker Straße befindet sich die kleine Neukloster Bahnststation (heute ein S-Bahn Haltepunkt).

Das obere Foto auf dieser Mehrbild Postkarte aus dem Jahr 1930 zeigt das Gasthaus zum Bahnhof in Neukloster. In der Mitte erkennt man den Blick über den Mühlenteich auf den Ort Neukloster. Am Ufer des Mühlenteich laden auch heute noch an der B73 mehrere Cafés und Gaststätten zur Einkehr ein. Das untere der drei Fotomotive zeigt eine Blick über den Verlauf der Bahnhofstraße Neuklosters.

Der Bahnübergang Jorker Straße am Bahnhof Stationsgebäude von Neukloster im Jahr 1975 vom Bahndamm der Unterelbebahn her gesehen. Die Blickrichtung auf diesem Foto ist in Richtung Harburg.
Foto: Benno Wiesmüller.

Eine aus Stade kommende S-Bahn erreicht im Jahr 2010 den S-Bahn Haltepunkt Neukloster  bei Buxtehude. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wurden die bis Neugraben verkehrenden Nahverkehrszüge der DB Regio  durch Zweisystem- Züge der Hamburger S-Bahn ersetzt, Dadurch wurde auf der Linie S31 eine durchgehende Verbindung nach Pinneberg geschaffen, die über Neugraben, Harburg und Hamburg Hbf führt. Auf der Strecke des Regionalexpress nach Cuxhaven löste hier die Metronom Eisenbahngesellschaft DB Regio ab. Seit dem Fahrplanwechsel 2018 fährt bis Cuxhaven die Start Unterelbe, eine Tochter der DB Regio.

Ein Metronom RE5 Regionalexpress mit Zielbahnhof Hamburg Hbf passiert im November 2011 kurz vor der Abenddämmerung auf den Schienen der Unterelbe'schen Eisenbahn nahe dem Ort Neukloster. Die Doppelstockwagen des Zuges wurden genau wie die Lokomotiven der Baureihe 246 im Jahr 2007 von der niedersächsischen Landesnahverkehrs- Gesellschaft bei Bombardier extra für die Strecke Hamburg - Cuxhaven auf der Unterelbebahn bestellt und werden seither an die Streckenbetreiber vermietet. Heute werden die Lokomotiven und die Wagen von Start Unterelbe genutzt. Die Wartung der kompletten Züge obliegt dem Hersteller Bombardier und wird in Werkstätten der EVB in Bremervörde ausgeführt.

HORNEBURG:
Das Kutschenzeitalter ist im Jahr 1898 noch nicht beendet. An der Bahnhofstraße, vor dem Hornberger Bahnhofshotel warten eine Pferdekutsche (rechts) sowie eine Pferdedroschke auf den Weitertransport von Hotelgästen zum Bahnhof der Stadt Horneburg.
Die Kutscher, Passanten, Gäste und das Hotelpersonal haben sich vor dem Hotel aufgestellt, um auf diesem Foto mit verewigt zu werden.

Diese, im Jahr 1900 gelaufene Mehrbildpostkarte "Gruß aus Horneburg", zeigt neben dem Kalkwiesen See die Electric Centrale, das ersten E-Werk der Stadt,  und unten links das gleiche Foto vom Bahnhofshotel, wie es auf der vorherigen Seite zu sehen ist.

Im Jahr 1901 hat der Pächter des Horneburger Bahnhofsrestaurant bei schönem Wetter den Bordstein vor dem Gebäude kurzerhand in einen von Passanten und Bahnhofspersonal gerne genutzten Biergarten verwandelt. Links die Bahnbeamten, die mit für dieses Foto angetreten sind, haben vom Wirt ein Freibier erhalten. Prost!

Der Horneburger Bahnhof im Sommer 1908. Hier sind das Personal und die Beamten dieser Eisenbahnstation für dieses Gruppenfoto auf dem Bahnsteig vor dem Bahnhofsgebäude der Stadt angetreten.

Die Gleisseite des Hornberger Bahnhofs im Jahr 1912. Gerade ist ein aus Stade kommender Personenzug am Bahnhof des kleinen Städtchens angekommen und hat hier angehalten um Passagiere aus- und einsteigen zu lassen. In Kürze wird der Zug seine Reise in Richtung Harburg fortsetzen. Rechts auf dem Bahnsteig warten Passagiere auf den Gegenzug nach Cuxhaven, um hier zuzusteigen. 

Ein Tage, Betriebsausflugs mit der Eisenbahn im Jahr 1928 an den Strand der beliebten Nordseebäder Cuxhaven, Döse und Duhnen war früher bei den Menschen sehr beliebt! Hier hat die Belegschaft eines Hornberger Betriebes auf dem Bahnhof der Stadt vor der Abfahrt des Zuges in Richtung Cuxhaven für den Fotografen Aufstellung zum damals obligatorischen Gruppenfoto genommen. 

Der Blick vom Hügel auf der Südseite des Bahnhofs Horneburg auf das hier schon mit Efeu bewachsene Bahnhofsgebäude, auf die Gleise und auf die Bahnsteige der Bahnstation.  

Der Eingang zur Bahnhofsgaststätte Horneburg im Jahr 1937.
Der damalige Besitzer war Wilhelm Kleist. Ausgeschänkt wurden natürlich regionale, Hamburger Biere. Holsten- und das heute weitgehend unbekannte Bill Bier welches damals, ähnlich wie Astra Urtyp  in der Region wegen des günstigen Preises sehr beliebt gewesen sein soll.

Das Foto zeigt den mit viel Efeu bewachsenen Bahnhof von Horneburg im Jahr 1937.

Der Bahnhof Horneburg wirkt im Jahr 1988 noch recht aufgeräumt. Das Bahnhofsgebäude wurde auch damals schon als Elektronikmarkt genutzt. Die Züge nach Cuxhaven fuhren hier damals noch auf Gleis 2 ab. Der Efeu Bewuchs des Gebäudes ist schon lange entfernt!

Lokomotivtaufe und Vorstellung und Sonderfahrt des "Metronom". Auf diesen Foto aus dem Sommer 2007 sieht man den aus Richtung Hamburg kommenden Sonderzug, der von viel Publikum erwartet wird, in den  Bahnhof Horneburg ein. Im Dezember des Jahres übernahm Metronom den Betrieb auf der Unterelbebahn von der DB Regio zwischen Hamburg und Cuxhaven.

Das ehemalige Hornburger Bahnhofsgebäude ist im Jahr 2008, wie auch noch heute ein  Elektronikmarkt. Von der Straßenseite präsentiert sich der Bau heute wie auf diesem Foto zu sehen ist.

DOLLERN:
Durch die Nähe zu den Obstanbaugebieten im Alten Land erlangte der der Bahnstation Dollern angeschlossene kleine Güterbahnhof  Bedeutung für die Obstbauern und sonstigen Landwirten in der  Umgebung, die hier ihre Produkte und Erzeugnisse auf die Bahn verluden, um diese damit in das Hinterland des Reiches zu transportieren. Mit den Leerzügen der Bahn wurden die leeren Behältnisse (Kisten, Körbe etc.) mit denen die Produkte versandt wurden  an die Erzeuger wieder zum Neubefüllen zurück gesandt.
Das Foto oben entstand im Jahr 1910 am Güterbahnhof Dollern, wo die Erzeuger der landwirtschaftlichen Produkte das "Leergut" zur Wiederbefüllung mit den damals üblichen Pferdegespannen direkt am Zug abholten.

Im Januar 1919 wurde das Foto oben an der Bahnstation Dollern aufgenommen. Wegen der Unruhen in Cuxhaven und der damit verbundenen hatte die Berliner Reichsregierung Soldaten entsandt, die Ian der Unterelbebahn die Bahnhöfe bewachte. So wollte man die Ausbreitung der von Cuxhaven ausgehenden Unruhen verhindern.
Das Foto zeigt rechts drei Bahnbedienstete und links zwei Wachsoldaten der damaligen Deutschen Reichswehr.
Hintergrund: Am 11.01.1919 wurde durch einen mit der politischen Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin unzufriedenen Arbeiter- und Soldatenrat  in Cuxhaven die „Sozialistische Republik Cuxhaven“ ausgerufen. Hier sollte eine souveräne sozialistische Räte- Republik gegründet werden. Bereits am 19.01.1919 wurde die Cuxhavener Republik aufgelöst, weil wie in Bremen und Geestemünde Besetzung durch das Militär drohte. 

In den 1920er Jahren wurde das kleine Fachwerkgebäude der Bahnstation zu klein. Im Jahr 1930 wurde das neue größere, heute noch erhaltene Gebäude für die Bahnstation errichtet. Das Foto hier zeigt den damals reichlich mit Efeu überwucherten Bahnhof Dollern im Jahr 1938.

Die Bahnstation Dollern an einem verregneten Sommertag im Jahr 1975. Vom Bahndamm her fotografiert erkennt man den Bahnübergang der Altländer Strasse und das Stationsgebäude, welches damals auch noch so genutzt wurde. Heute befindet sich in diesem Stationsgebäude eine Fahrradhandlung mit Werkstatt.
Foto: Benno Wiesmüller


Im Sommer 2009 hielten an der Station Dollern seit eineinhalb Jahren im Regionalpersonenverkehr nur noch die rot- beigen Züge der Hamburger S-Bahn Linie S31, die seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 zwischen Pinneberg und Stade verkehrt.
Foto: Arne Wiechern.


Im Herbst 2012 passiert gerade ein von Hamburg kommender Metronom RE5 Regionalexpress die S-Bahn Station von Dollern in Richtung Stade und weiter nach Cuxhaven. Am Bahnübergang wurden die im Jahr 1975 noch manuell betätigten Vollschranken über Altländer Straße von automatischen Halbschranken ersetzt.

AGATHENBURG:
Von Harburg kommend, erreichen wir auf unserer kleinen Exkursion über die Unterelbe'sche Eisenbahn im Jahr 1892 kurz vor Stade die kleine Station Agathenburg. Stolz präsentierten sich hier die Stationsbeamten vor dem Bahnhofsgebäude in den Uniformen der Unterelbe'schen Eisenbahn Gesellschaft. Der Warteraum auf dieser Station war anfangs noch offen was wohl dazu führte dass die hier warteten Fahrgäste im Winter oft durchfroren ihre Reise antraten.

Eine zeitgenössische Postkarte mit Grüße aus Agathenburg zeigt unten links auch den Bahnhof des Ortes. Diese Karte war im Oktober des Jahres 1900 mit der Bahnpost unterwegs. Auch das idyllisch in einem Waldgebiet gelegene Agathenburg war ein beliebtes Naherholungsziel für die Stress geplagten Städter und Großstädter aus Stade, Harburg und Hamburg. Mit der Bahn nun einfach zu erreichen nahm auch Agathenburg touristischen Aufschwung.

Die Bahnstation Agathenburg Anfang der 1930er Jahre.
Der Warteraum in Bahnhofsgebäude ist hier nun geschlossen.
Vor dem Bahnhofsgebäude erkennt maue dem Bahnsteig auf einer weiß gestrichenen Säule ein Läutewerk, welches kurz vor Abfahrt des Zuges betätigt wurde um den Warten der nahegelegenen, beschrankten Bahnübergänge zu warnen, die Schranken zu schließen.

Immer noch idyllisch im Wald gelegen liegt der Haltepunkt Agathenburg bei Stade im Sommer des Jahres 1990.

Im Frühjahr 2013 hält eine von Stade kommende S-Bahn der Linie S31 mit Ziel Pinneberg an der  S-Bahn Agathenburg.

Die TRAXX Leihlokomotive der HVLE, 246 010-3 ist hier mit einem Regionalexpress im Frühjahr 2014 für den "Metronom", von Cuxhaven / Stade kommend, nach Hamburg Hbf unterwegs.

STADE:
Gruß vom Bahnhof Stade.
Postkarte von 1881.

Der alte, erste Stader  Bahnhof  von der Straßenseite her gesehen. Das auf das Jahr 1890 datierte Foto zeigt im Vordergrund, vor dem Bahnhof, den Verlauf der Bahnhofstraße. Auch hier war das Gebäude ein Standardentwurf aus Backstein, von denen damals bei der Unterelbe'schen Eisenbahn die meisten Stationen gebaut wurden. 

Der alte Bahnhof Stade von 1881 mit einer T5 Lokomotive der UEEG.
Aufnahmejahr des Fotos ist 1992. Leider war dieses Foto in zwei Hälften zerrissen,  musste deshalb mit Tesafilm geklebt werden.
Deshalb ist hier ein kleiner Versatz zu sehen, den ich zu entschuldigen bitte.

Ebenfalls im Jahr 1892 ließ sich das gesamte in Stade am Bahnhof beschäftigte Personal auf den Gleisen vor dem Bahnhofsgebäude fotografieren. Rechts eine im Bild erkennt man eine der typischen Standarddampflokomotive T5 der Unterelbe'schen Eisenbahn.


Das Stader Bahnhofsgebäude der Unterelbe Eisenbahn, der erste Stader Staatsbahnhof, 1892 fotografiert über die Gleisanlagen aus südwestlicher Richtung.

Der Überblick im Jahr 1894 über die für damalige Verhältnisse schon umfangreichen Bahnanlagen der Bahnstation Stade. Das Foto wurde aus einem Fenster im Gebäude der ehem. preußischen Regierung gemacht, welches auf der Westseite der Bahnhofstraße  steht. Wir blicken in östliche Richtung, hinten kommt die Rechtskurve mit der weiterführenden Strecke der Bahn nach Horneburg. Unten, im Vordergrund erkennt man das Dach des damaligen, einständigen Lokschuppens. Auf der linken Bildseite erkennt man das alte Bahnhofsgebäude. Rechts neben dem Bahnhofsgebäude ist ein Wasserturm zu erkennen. Das Brauchwasser für die Kessel der Dampflokomotiven wurde aus dem Wallgraben in den Wasserbehälter auf dem Turm gepumpt. Etwas weiter rechts ist ein kleiner Güterschuppen zu erkennen.


Dieses Foto vom Stader Bahnhof entstand im Jahr 1894 und zeigt ebenfalls das Bahnhofsgebäude auf der Gleisseite. Im Hintergrund erkennt man einige Gebäude der Hansestadt Stade.


Der Bahnsteig am neuen Stader Staatsbahnhof hat sich hier kurz nach seiner Eröffnung im Jahr 1905 gut mit Passagieren gefüllt, von denen viele offensichtlich unbedingt auf das Foto kommen möchten. Hier kurz vor der Ankunft eines aus Cuxhaven kommenden Zuges, der von einer T5 Dampflokomotive gezogenen nach Harburg unterwegs ist. 
Hier fährt der Zug gerade in den Stader Bahnhof ein.

Stade, 1905. Alle Passanten sind mit dem mittlerweile schon wieder abgefahrenen Zug mitgekommen. Der Bahnsteig ist nun wieder leer.
In der Mitte zwischen den Gleisen, auf dem Überweg zwischen den Bahnsteigen, der nur dem Bahnpersonal vorbehalten ist, posiert der Bahnhofsvorsteher für den Fotografen. Im Hintergrund auf dem Bahnsteig erkennt man das Häuschen für den Treppen- Niedergang zum Tunnel unter den Gleisen zwischen den Bahnsteigen.

Stade 1905. Auf der gegenüberliegenden Seite, an Gleis 1 warten Reisende auf den aus Harburg kommenden Gegenzug nach Cuxhaven. In der Mitte zwischen den zwei Gleisen wurde nach Neubau des neuen Bahnhofsgebäudes ein hölzerner Zaun errichtet, der die Passanten und Zugreisenden daran hindern soll, zwischen den Bahngleisen die Bahnsteige zu wechseln. In der Vergangenheit gab es auch schwere Unfälle wegen solcher Gleisüberquerungen; so steht es jedenfalls in der Chronik. Und die Leute sollte damit auch gezwungen werden den Tunnel unter den Gleisen hierfür zu nutzen. 


Ein Jahr später, im Jahr 1906, feierte die Unterelbebahn ihr 25-jähriges Jubiläum. Ein Jubiläumszug mit Ehrengästen fuhr damals von Harburg nach Cuxhaven. Hinter der Lokomotive sieht man einen der neuen vierachsigen Abteilwagen, die nun auf der Strecke vorgestellt wurde. Nach und nach sollten diese neuen Wagen die alten zwei- und dreiachsigen Wagen ablösen, die nur mit Sprungfedern gedämpft, nur wenig Fahrkomfort aufwiesen. Hier der Zug, in Richtung Cuxhaven fahrend, im Bahnhof von Stade. 


Im Jahr 1906 wurde auch dieses schöne Foto, welches später koloriert, gerne als Postkarte verkauft wurde. Ein nach Cuxhaven fahrender Zug, gezogen von einer (wahrscheinlich!) P4.2 Schlepp- Tender Dampflokomotive verlässt hier den Bahnhof von Stade.


Ein Foto aus Stade von der anderen Bahnhofseite, Aufnahmejahr war 1910. Das Bahnhofs- Verwaltungsgebäude ist links angeschnitten, der Blick geht über die Bahnhofstraße nach Nordwesten. In der Mitte sieht man den markanten neuen Wasserturm für die Bahn, der zusammen mit dem neuen Bahnhof fertig gestellt wurde.
Der Wasserturm wurde mit Wasser aus dem Festungsgraben gefüllt, was vorher gefiltert wurde. Auf dem hier zu sehenden Bereich befindet sich heute der Busbahnhof ZOB.


Der Neubau des Stader Staatsbahnhof aus dem Jahr 1905 hier im Jahr 1908 , von der Bahnhofstraße her fotografiert. Vom ursprünglichen Stationsgebäude der Unterelbe'schen Eisenbahn wurde der auf dessen Ostseite befindliche mehrstöckigen Teil des Bahnhofs abgerissen. Der eingeschossige Teil des Bahnhofs blieb aber stehen. Während der Bauarbeiten wurde hier der Bahnbetrieb aufrecht erhalten. Nach Fertigstellung das Neubaus wurde dieser Teil des alten Bahnhofs in den Neubau integriert (hier angeschnitten; ab dem Schild "Eilgut"). An der Westseite des Bahnhofs wurde ausserdem ein mehrstöckiges Gebäude für die Bahnverwaltung angebaut (ist auf den vorherigen Foto zu erkennen) sowie ein neuer, größerer Wasserturm für das Speisewasser der Dampflokomotiven. Der hier auf der linken Seite zu sehende alte Wasserturm wurde jetzt nur noch von der Kehdinger Kreisbahn genutzt.

Dieses Foto des Stader Staatsbahnhof wurde um 1912 auf Fotoplatte gebannt. Für die Gesamt-, Panoramaansicht hatte sich der Fotograf auf der linken Seite der Bahnhofsstraße (heisst heute "Am Bahnhof") aufgebaut um dann auf den Auslöser zu drücken. Ganz rechts erkennt man gut das, an den alten, eingeschossigen Bahnhofstrakt der UEEG angehängte Verwaltungsgebäude der damaligen Staatsbahn Verwaltung. Das alte Bahnhofsgebäude in der Mitte zwischen den Neunbauten beherbergte die Eilgutannahme, die Gepäckannahme, eine Fahrkartenschalter und den Wartesaal dritten Klasse. Links, das neue Bahnhofsgebäude beherbergte neben der Fahrkartenschalter für die erste und zweite Klasse auch die entsprechenden Warteräume mit Restauration. In den oberen Etagen befanden sich weitere Büros und Sozialräume für die Eisenbahner.

Die Bahn war früher nicht nur für den schnellen, sicheren Transport vieler Personen wichtig. Der Transsport von Gütern egal welcher Art waren für den Betreiber, als auch für die Kunden  ein äusserst wichtiges Standbein, durch das wegen des schnellen Transportes von Gütern der Hersteller die Wirtschaftlichkeit vieler Betrieb immens wuchs. Das galt auch für den Güterbahnhof von Stade. Auch hier wurden die Erzeugnisse der in der Umgebung prodozierenden Betriebe auf die Bahn verladen und in das Hinterland des Reiches mit der Bahn versandt. Die vielen Ziegeleien aus dem Umland, die Brunshausener Glasfabrik sowie Bauern und Obstbauern aus der Umgebung waren Kunden der Güterbahn. Als Beispiel hier ein Foto von 1919 auf dem zu sehen ist, das Obstkisten von einem Pferdegespann auf einen Eisenbahn Güterwagen verladen werden.

Im Jahr 1925 war hier die Belegschaft am Stader Güterbahnhof vor dem Güterschuppen für dieses Gruppenfoto angetreten.

Der Gleisplan der Bahnstation Stade aus dem Jahr 1928.
Unten im Bild sind hier auch Bahnhof und Gleisanlagen der
Kehdinger Kreisbahn mit eingezeichnet.


Im Jahr 1938 ist der Stader Staatsbahnhof bereits erneut weiter ausgebaut worden. Der Trakt vom alten Bahnhof wurde Anfang der 1930er Jahre aufgestockt, hat nun die gleiche Höhe wie das Verwaltungsgebäude von 1905. Das Empfangsgebäude von 1905 wurde auch noch nach rechts durch eine eingeschossigen Bau erweitert. Hier der Blick von der Straße "Am Bahnhof" aus Nordost.

1938 wurde das Transformatorengebäude am Bahnübergang der Stader Bahnhofstraße fotografiert. Auf der Linke Seite des Bildes führt die Unterelbebahn nach Cuxhaven, rechts vom Trafohäuschen stand der Wasserturm, noch weiter rechts die Gebäude der Staatsbahnhof Stade. 

Eine ähnliche Ansicht vom Staatsbahnhof Stade wie auf dem Foto der vorherigen Seite entstand ein Jahr später, 1939. Diesmal herrscht ein  reger Betrieb auf der Stader Straße "Am Bahnhof". Rechts im Bild erkennt man angeschnitten das Empfangsgebäude der hier schon ehemaligen, still gelegten Kehdinger Kreisbahn.

Ein Wintertag im Jahr 1958 am alten Stader Staatsbahnhof. Die genieteten Stahlpfeiler der Bahnsteigüberdachung sind hier noch die originalen aus dem Jahr 1905. Ein einsamer Fahrgast wartet auf dem Bahnsteig an Gleis 1 auf den Personenzug in Richtung Cuxhaven. Auf der anderen, linken Gleisseite erkennt man das Gebäude vom kleinen Lokschuppen, dahinter das alte Regierungsgebäude.

Winter 1958. Warten auf den Zug nach Cuxhaven. So nach und nach trudeln am Bahnhof von Stade immer mehr Menschen ein, die in den im Kürze am Bahnsteig 1 ankommenden Personenzug nach Cuxhaven einsteigen möchten. Direkt am Bahnsteig hatte der kleine Verkaufskiosk geöffnet, an dem man allerlei Reisebedarf kaufen konnte.

Ein Blick in die Schalterhalle des Stader Bahnhofs im Jahr 1959. Rechts im Bild erkennt man den Schalter für das Gepäck der Reisende und Expressgut, welches hier gegen Gebühr aufgegeben werden konnte und von der Bahn zum Zielbahnhof transportiert wurde. Das Gepäck konnte auch vor dem Reisetag aufgegeben werden, wurde zum Zielort transportiert und musste dann nur noch am Gepäckschalter des Zielbahnhofs abgeholt werden. Weiter links erkennt man den Ausgang zu den Gleisen.

Das Aufnahmedatum diese Postkartenansicht von der der Stader Bahnhofstraße ist ca. in die Zeit in der ersten Hälfte der 1960er Jahre anzusiedeln. Die Blickrichtung geht in nördliche Richtung, vom Bahnübergang der Unterelbebahn in die Innenstadt, zur heutigen Käuferstraße.
Gelaufen ist diese Postkarte im Jahr 1965.

Als nächstes hier ein paar Aufnahmen der alten Bahnanlagen am Stader Bahnhof, wie sie schon lange Zeit nicht mehr existieren. Allgäus dem Jahr 1963. Hier ein Wasserkran mit dem die Tanks der Dampflokomotiven,  von denen die letzten 1973 von den Schienen der Unterelbebahn verschwanden, mit Speisewasser gefüllt/ergänzt wurden.

In Stade wurde das Speisewasser für die Dampflokomotiven dem Burggraben entnommen und über besondere Aufbereitungsanlagen 
und Filter gereinigt. Das Speisewasser wurde im hier abgebildeten Wasserturm der Bahn gelagert und über ein eigenes Rohrsystem zu den verschiedenen Wasserkränen auf dem Bahngelände geleitet. 
Foto von 1963.

Am Bahnhof von Stade. Rechts im Bild derWasserturm, in der Mitte ist das hier das Stellwerk Stade West Sw, links davon, angeschnitten, ist das Trafohaus  zu erkennen. Am Wasserkran, rechts neben dem Stellwerk konnten die Lokomotiven der nach Cuxhaven fahrenden Züge bei Bedarf ihre Speisewassertanks ergänzen.
Foto von 1963.

Hier verlässt gerade eine Dampflokomotive, höchst wahrscheinlich nach einer kleineren Wartung oder Reparatur rückwärts den kleinen, einständigen Lokschuppen an Stader Bahnhof. Im Vordergrund, rechts im Bild angeschnitten erkennt man die Drehscheibe, auf der die damaligen Lokomotiven jeweils in die benötigte Fahrtrichtung gedreht werden konnten.
Foto von 1963.

Der Bahnhof Stade hatte kein Betriebswerk. Aber bedingt durch seine Lage auf gut halber Strecke der Unterelbebahn, sowie auch wegen der Abzweigung der Strecke nach Bremervörde und weiter nach Bremerhaven war hier doch die Infrastruktur für die Versorgung der wartungsintensiven Dampflokomotiven vorhanden. So gab es auch eine Bekohlungsanlage samt Kran, wie auf diesem Foto zu sehen ist. Foto von 1963.

Am Bahnhof Stade. Zwei Dampflokomotiven der 38er Baureihe hier beim "Aufkohlen", der Ausrüstung von Kohle mittels des vorher gezeigten Kohlekrans.
Foto von 1963.

Das letzte Foto der kleinen Serie "Am Bahnhof Stade 1963" zeigt eine Lokomotive der Baureihe 38, die mit der Drehscheibe in die benötigte Fahrtrichtung gedreht wird.
Foto von 1963.

Dieses Foto aus dem Jahr 1966 zeigt eine Momentaufnahme mit dem Blick über die Ladestraße vom Güterbahnhof Stade.

Am Güterbahnhof Stade werden 1966 Stader Saatkartoffeln in Güterwagen der Bahn verladen.

Die kleine Laderampe für Viehverladung am Güterbahnhof Stade im Jahr 1966 fotografiert. Die Landwirtschaft nutzte in den 1960er Jahren noch viel die Bahn, auch für Viehtransporte.

Die Ladestraße am Güterbahnhof Stade, hier im Jahr 1967 und aus einer anderen Perspektive.

Auch ein stationärer Ladekran war am Güterbahnhof Stade installiert und erleichterte das Beladen der Waggons mit schweren Gütern.

Im Jahr 1967 herrschte am Güterbahnhof Stade noch viel Betrieb. Hier ist gerade ein aus dem Binnenland kommender Güterzug angekommen. Links die Abstellung für Personenwagen.

Hier verlässt gerade ein Eilzug aus Cuxhaven nach Hamburg Altona im Jahr 1967 heftig schnaufend an Gleis 2 den Stader Bahnhof. Gezogen wird der Zug von der 03 193. Ab Mitte der 1960er Jahre tauchten auf der Unterelbebahn immer mehr Lokomotiven der Baureihe 03 auf, welche im Fernverkehr der Bahn nicht mehr benötigt wurden und die Baureihe 38 ersetzten. Aus dem am Bahnsteig stehenden Wasserkran tropft noch Wasser, was darauf schließen lässt, dass durch das Personal kurz vorher die Speisewassertanks der Lokomotive aufgefüllt wurden.

Bahnhof Stade, Blickrichtung Cuxhaven mit Stellwerk und Bahnübergang im Jahr 1980.

1982 am Bahnhof Stade. Auf Gleis 3 verlässt die 220030-1 mit einem Eilzug aus Cuxhaven den Bahnhof in Richtung Hamburg. An Gleis 4 steht ein Schienenbus vom Typ VT 98 zur Fahrt nach Bremervörde bereit. Auf dem Zwischengleis ist eine Garnitur Silberlinge abgestellt.

Im Jahr1983 verlässt 220017-8 an Gleis 1 mit einer Silberling Garnitur den Bahnhof Stade nach Cuxhaven. An Gleis 2 steht der Personenzug mit einer E-Lok in Richtung Neugraben zur Abfahrt bereit. Das Bahnhofsgebäude besteht hier noch links aus dem alten Verwaltungtrakt, in der Mitte aus dem aufgestockten alten Bahnhof von 1881 und rechts aus den Neubau des Staatsbahnhof von 1905.

27 Jahre später hat sich am Bahnhof Stade vieles verändert. Von Cuxhaven erreicht der nun in Stundentakt verkehrende Metronom Regionalexpress mit Ziel Hamburg Hbf im Jahr 2010, von Cuxhaven kommend, den "modernisierten" Bahnhof Stade.

Der EVB Moorexpress fährt in den Sommermonaten Sonderfahrten über die Bremervördener Strecke, über die seit langen schon kein fahrplanmäßiger Personenverkehr angeboten wird. An Gleis 1 stehen schon viele Fahrgäste im Sommer 2012 zum Einstieg in den VT 98 bereit. Auch an Gleis 2 warten Fahrgäste bereits auf den Metronom aus Cuxhaven nach Hamburg Hauptbahnhof.

Der moderne Regionalverkehr auf der Unterelbebahn im Jahr 2014. 
Die gelb, blau, weißen Züge des Metronom verkehren zwischen Cuxhaven und Hamburg Hauptbahnhof, die rot weißen Züge der Hamburger S-Bahn zwischen Stade und Pinneberg. Hier zwei der Züge am Bahnhof von Stade.

Zum Schluss, bevor es weiter geht auf die Unterelbebahn nach Cuxhaven ein kleiner Vergleich über drei Generationen:
Die Generation 1963, Dampf am Bahnübergang Bahnhofstraße:
Von Cuxhaven kommend hat gerade die 03 078 den Bahnübergang passiert und wird mit ihren aus Umbauwagen bestehenden Eilzug nach Hamburg Altona in Stade einen Zwischenstop machen.

Und die Generation 1982 dieselte hier schon, am Bahnübergang der Stader Bahnhofstraße:
Die 220010-3 läuft aus Cuxhaven kommend in den Stader Bahnhof ein. Der halbe, aus sechs alten Schnellzug Abteilwagen bestehende Zug hat, als der Fotograf den Aulöser drückte den Bahnübergang bereits passiert.

Auch die Generation 2007 dieselt hier immer noch , am ehemaligen Bahnübergang der Bahnhofstraße in Stade.
Dieser existiert allerdings nicht mehr. Die Bahnhofstraße ist schon seit ein paar Jahren in einen Fußgängertunnel, der im Straßenverlauf den Bahndamm unterquert, verlegt worden. Auch viele der früher so umfangreichen Bahnanlagen waren nun am Bahnhof Stade bereits abgebaut worden. Im Dezember 2007 hatte der Streckenbetreiber im Personenverkehr auf der Unterelbebahn gewechselt. Die Metronom Eisenbahngesellschaft hatte den Betrieb übernommen. Hier fährt im Frühjahr 2008 einer der modernen Doppelstockzüge des Metronom , gezogen von der Bombardier Traxx Werbelokomotive 246001-2 aus Cuxhaven kommend in Stade ein. 
Wie sieht nun die nächste Generation aus wenn die letzten Kilometer bis Cuxhaven, angeblich bis 2028 einen Fahrdraht bekommen haben?

HAMMAH:
Die Bahnstation von Hammah im Jahr 1905.

 Ein gemischer Zug aus Güter- und Personenwagen hat aus Cuxhaven kommend im Jahr 1908 an der Bahnstation Hammah gestoppt um Passagiere und Güter aufzunehmen.

Diese weitere Aufnahme der Bahnstation von Hammah stammt aus dem Jahr 1909.

Die Eisenbahnstation Hammah im Jahr 1929. Der Stationsvorsteher (2. von rechts)  ist hier mit seinem Personal vor dem Stationsgebäude, welches einen geschlossenen Warteraum hatte, zum Gruppenfoto für den "Photographen" zum Erinnerungsfoto angetreten. 

Die Bahnstation Hammah blieb über die Jahrzehnte weitgehend unverändert, leider gibt es nicht viele alte Fotos davon. Im Jahr 2013 wurde wie vorher und nachher an den anderen Stationen an der Unterelbebahn hier die Bahnsteige erneuert und auf ein barrierefreies Niveau für die hier verkehrenden Doppelstockwagen gebracht. In Hammah wurde dazu der am Cuxhavener Gleis liegende Bahnsteig nach Westen, hinter die Schranke verlegt, um die langen Wartezeiten bei Zughalt an der Schranke zu verkürzen. Hier ein Foto von den Bauarbeiten für den neuen Bahnsteig im Sommer 2013.

Der Bahnübergang in Hammah auf einem Foto, welches nach dem Ende der Bauarbeiten im Sommer 2013 aufgenommen wurde. auf der  rechten Gleisseiote ist der neue Bahnsteig am Cuxhavener Gleis gut zu erkennen.

Seit August 2013 präsentiert sich die Bahnstation Hammah modern und barrierefrei. Die Deutsche Bahn, der Bund sowie die NLNVG (niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft) haben alle an der Unterelbebahn gelegenen Bahnhöfe und -Stationen für den barrierefreien Betrieb umgebaut, unter anderem wurden auch rund 1,2 Millionen Euro in den Umbau der Bahnstation Hammah investiert. 
Die jeweils 220 Meter langen Bahnsteige haben auch hier, wie an allen anderen Bahnstationen der Strecke nun eine Höhe von 55 Zentimetern und ermöglichen damit ein stufenfreies Ein- und Aussteigen in die auf der Unterelbebahn verkehrenden Züge.
Im Zuge der Umgestaltung wurden auf den Bahnsteigen neue Uhren, Leuchten, Beschilderungen, ein Blindenleitsystem, Info- Anzeigen und Wetterschutzhäuschen errichtet.


HIMMELPFORTEN:
Die Bahnstation Himmelpforten an der Unterelbe'schen Eisenbahn.  Das Stationsgebäude war, wie fast überall an der Unterelbebahn ein Backsteinbau nach einem Standardentwurf. Backsteine als günstiges Baumaterial für die Bahnhöfe der UEEG boten sich, wegen der Vielzahl der Ziegelleinen in der Region, in Kehdingen und Hadeln geradezu an. Daraus wurde stabile, wetterfeste Bauten errichtet, was gerade hier an der Nordseeküste wichtig war!
Hier der Bahnhof Himmelpforten  im Jahr 1903 fotografiert.

Fünf Jahre später, im Jahr Herbst 1908 wurde dieses Foto am Bahnhof Himmelpforten aufgenommen. Neben der Abfertigung der auf der Strecke der Unterelbebahn verkehrenden Züge war der Bahnhofsvorsteher auch als Selbstversorger mit der Apfelernte beschäftigt, die Leiter am Apfelbaum lässt zumindest darauf schließen!

Im Jahr 1962 waren Flugreisen noch purer Luxus. Für Flüge über den Atlantik musste die "Super- Conny" noch zweimal zwischenlanden, in Shannon und in Gander.   So nutzten damals die meisten Reisenden zwischen den Kontinenten die Schnelldampfer, von denen viele, u.a. auch die "Hanseatic"  vom Cuxhavener Steubenhöft abfuhren. Den Passagieren der Schiffe wurde von der Bahn damals ein Schnellzug Service angeboten, ohne Zwischenhalt fuhren die Züge direkt zum Amerika Bahnhof am Cuxhavener Steubenhöft.
Hier passiert einer dieser Schnellzüge mit Schiffspassagieren für die "Hanseatic" Im Frühjahr 1962 den Bahnhof von Himmelpforten. 

Diese Aufnahme von 1977 zeigt das Stellwerk Hf am Bahnübergang in Himmelpforten. Links geht es nach Cuxhaven.

Im Jahr 1977 wurde dieser kleine Güterschuppen mit einem Ladegleis, der nahe Himmelpforten aus dem fahrenden Zug heraus aufgenommen wurde, noch genutzt.

1980 sind die V200 die vorherrschenden Lokomotiven auf der Unterelbebahn, hier die 220 030-1 mit Eilzug bei der Ausfahrt nach Cuxhaven den Bahnhof  Himmelpforten verlassend. Der Bahnsteig in der Mitte zwischen den Gleisen ist hier noch nicht abgetragen, wurde offensichtlich auch nicht mehr genutzt. Links das Stellwerk von Himmelpforten, Hf. Die zwei schönen Formsignale, die hier zu sehen sind wurden bei der Umgestaltung der Station im Jahr 2013 gegen Lichtsignale ersetzt.

Der Bahnhof von Himmelpforten liegt ungefähr auf halber Strecke an der ursprünglichen Unterelbebahn, Hier der Beweis!
Viele Bahnhöfe und Stationen an der Unterelbe'schen Eisenbahn wurden bei Inbetriebnahme der Eisenbahn mit solchen Entfernungsanzeigen versehen. Die uralte Beschriftung ist in Himmelpforten noch erhalten, soll angeblich zuletzt im Jahr 1915 erneuert, aufgefrischt worden sein. Ich persönlich glaube das nicht, aber es scheint in der Tat lange her gewesen zu sein...

Ein Metronom RE5 Regionalexpress (früher hieß das Eilzug...) mit Zielort Cuxhaven im Jahr 1912 an bereits der umgestalteten Bahn- Verkehrsstation. Himmelpforten war einer der ersten Bahnhöfe an der Unterelbebahn, der eine solche Kosmetikkorrektur erhielt.

HECHTHAUSEN:
Ein frühes , qualitativ recht gutes Foto vom Bahnhof Hechthausen wurde im Winter1893 aufgenommen und zeigt links den Vorsteher der Station mit Ehefrau & Sohn . Die weiteren Stationsbesamten und Bediensteten sind für den Fotografen vor dem Bahnhofsgebäude angetreten. Hier alle noch in den Uniformen der Unterelbe'schen Eisenbahn Gesellschaft.  Auch die Station Hechthausen, hier noch das originale Gebäude als Standard Entwurf der UEEG, wurde mit einer aufgemalten, weißen Strecken- Entfernungsanzeige versehen.

Diese Postkarte aus der Zeit um 1895 vom Bahnhof Hechthausen zeigt als Panorama eine gute Übersicht. Die Blickrichtung nach rechts zeigt hier nach Stade / Harburg. Die Station hat hier im Wartebereich bereits ein offenes Vordach bekommen.

Der Bahnhof Hechthausen hat hier im Jahr 1900. Der Verlauf der Bahnstrecke nach links oben zeigt in Richtung Cuxhaven, gut zu erkennen ist auch der Güterbereich mit Güterschuppen. Hier werden offensichtlich einige Güterwagen beladen. Diese Postkartenansicht vermittelt eine "Gruß vom Bahnhof Hechthausen".

Im Frühjahr 1909 wurde das Bahnhofsgebäude Hechthausen von der anderen Seite der Gleise her auf Fotoplatte gebannt. Im Laufe der Jahre ist damals das Gebäude schon zu klein geworden, was man anhand der erfolgten An- Vorbauten gut erkennen kann.

1940 entstand dieses Foto vom neu gestalteten Hechthausener Bahnhof. In den 1930er Jahren wurde das Gebäude komplett umgebaut, nichts erinnert danach mehr an sein ursprüngliches Aussehen des Bahnhofsgebäudes.

Dieses Foto entstand im Jahr 1982 und zeigt die V200 mit der Kennnummer 220 042-4 mit einem gemischten Güterzug beim passieren der Station Hechthausen. Zu dieser Zeit wurden hier am Bahnhof immer noch Güterzüge mit landwirtschaftlichen Produkten  sowie mit Vieh beladen, es sind hier damals auf der linken Seite noch mehrere Gütergleise zu erkennen. 

In den 1990er Jahren verloren  Güterverkehr sowie die Verladung von landwirtschaftlichen Produkten, wie auf vielen anderen Bahnhöfen der Unterelbebahn, immer mehr an Bedeutung. Nach und nach verkamen die Nebengleise im Bahnhofsbereich Hechthausen und der Güterschuppen immer mehr an Bedeutung und wurden später abgerissen. Das obige Foto entstand ca. Mitte der 1990er Jahre.

Seit 1988 wird der Betrieb zwischen den Bahnhöfen Himmelpforten und Hechthausen aus Kostengründen wieder eingleisig geführt.

Hier hat ein "Metronom" im Jahr 2011 gerade Hechthausen in Richtung Stade verlassen und fährt hier in den eingleisigen Teil der Strecke zwischen Hechthausen und Himmelpforten ein.

BASBECK-OSTEN / HEUTE HEMMOOR:
Die Bahnstation Basbeck-Osten mit einen aus Cuxhaven kommenden Personenzug. Eine Ansichtskarte aus dem Jahr 1889.
Die Lokomotive dieses Zuges ist eine der T5 Standardlokomotiven, welche von der Unterelbe'schen Eisenbahn damals genutzt wurden.

1889 Bahnhof Basbeck-Osten Vorplatz mit Pferdekutsche 

1893. Bahnhof Basbeck-Osten. Postkarte.

1893. Am Bahnhof Basbeck Osten. Bedienstete der UEEG. Gruppenfoto.

1906 wurde dieses Foto vom Bahnhof Basbeck-Osten aufgenommen. Rechts hinten erkennt man das Bahnhofshotel.

Der Bahnhof Basbeck-Osten im Jahr 1908. Heute ist dieser Bahnhof die Bahnstation der Samtgemeinde Hemmoor.

1911. Ein Güterzug auf der Unterelbebahn passiert den Bahnhof Basbeck-Osten (heute Hemmoor).

Der Bahnhof Basbeck-Osten im Jahr 1910. Dahinter erkennt man 
das Bahnhofshotel des Ortes. 
Die Bahnstrecke verläuft von links (Cuxhaven) nach rechts (Stade).

Eine Postkarte von Bahnhof und Bahnhofshotel Basbeck-Osten aus dem Jahr 1914.

1919 entstand dieses Foto vom Bahnhofshotel von Basbeck-Osten. 

1924 Straßenseite am Bahnhof Basbeck-Osten. Im Hintergrund erkennt man den Güterschuppen und einen Wasserturm.

Am Bahnhof Basbeck-Osten (heute Bahnhof der Samtgemeinde Hemmoor) wurde im Jahr 1928 dieses Foto aufgenommen. Rechts im Bild sieht man das Bahnhofshotel.

Viehverladung an den Nebengleisen des Bahnhof Basbeck-Osten.
Im Gegensatz zu heute wirken die Bahnanlagen gut gepflegt!
Diese Aufnahme entstand Anfang der 1950er Jahre.

Der Bahnhof Basbeck-Osten im Jahr 1959 mit Anbau für Gastwirtschaft und Verwaltung der Bahn.

Ende der 1960er Jahre fährt ein von einer 03 gezogener "Touropa" Sonderschnellzug mit Touristen, die sich auf den Urlaub an den Nordseestränden in Döse und Duhnen freuen, mit Volldampf durch den Bahnhof von Basbeck Osten. Der Pauschalurlaub wurde in den fünfziger- und sechziger- Jahren in Deutschland gebucht, inklusive einer Anfahrt in solchen Sonderzügen!

Zur Hochzeit der V200, Anfang der 1980er Jahre, passiert ein gemischter Güterzug den Bahnhof von Basbeck-Osten. Damals wurden hier auch noch Güter auf die Bahn verladen, auch der Güterschuppen wird noch für seine ursprüngliche Bestimmung genutzt, ist noch nicht zur Kneipe mit Biergarten umgebaut.

Von Hamburg kommend fährt im Sommer 1982 ein von einer V200 gezogener Eilzug in den Bahnhof Basbeck-Osten ein.

1984 neigte sich die Zeit der V200 auf der Unterelbebahn langsam dem Ende zu. Hier sehen wir noch die Wendezug fähige 220009-5 vor einem Eilzug aus Silberlingen, der in Richtung Cuxhaven unterwegs ist..

Im Winter 2013 entstand dieses Foto vom Bahnhof Hemmoor (ex. Basbeck-Osten) mit einem aus Hamburg kommenden "Metronom" von der Brücke der Bundesstraße 496 aus.

Eines der wenigen alten Fotos vom originalen Bahnhofsgebäude in Warstade-Hemmoor. Wir sehen hier 1898 die Bahnbeamteten und Bediensteten der Station auf dem Bahnsteig zum Gruppenfoto angetreten. Nach rechts führt die Strecke in Richtung Cuxhaven.

WARSTADE-HEMMOOR:
Ein weiteres altes Foto vom Bahnhof Warstade-Hemmoor
entstand im Jahr 1900 und zeigt den Bahnhof von der Gleisseite.
 

Der Bahnhof Warstade-Hemmoor um 1930.

Das originale Stationssgebäude Warstade-Hemmoor  brannte 1960 ab und wurde durch diesen Pavillon als Dienstgebäude, ersetzt.
Ein Foto der Bahnstation aus dem Jahr 1991.

Bahnstation Warstade-Hemmoor  im Jahr 1991.
Mit Blickrichtung nach Cuxhaven.

Im Jahr 1998 wurde das Stationsgebäude von Warstade-Hemmoor nach endgültige Stationsstilllegung abgerissen.

Im Hintergrund rechts, wo sich die Schienen weiten, stand das Bahnhofsgebäude von Warstade-Hemmoor. Foto von 2005.

HÖFTGRUBE / WINGST:
Eine frühe Postkarte von 1882 mit der Bahn als Motiv zeigt den Deutschen Olymp, der von unserer nächsten Station, Höftgrube (heute Wingst)  zu erreichen war und ist.

Das Bahnhofshotel in Höftgrube an der Unterelbe!
Eine Postkarte aus dem Jahr 1916.

Dieses Foto vom Bahnhof Höftgrube stammt aus dem Jahr 1924.
Der Verlauf der Bahnstrecke hier ist: rechts nach Stade, links geht es an die Nordsee, in das Nordseebad Cuxhaven.

Das Bahnhofshotel Klatt mit Dapolin Tankstelle in Höftgrube.
Das Foto entstand ca. um das Jahr 1930.

Der Bahnhof Höftgrube (heute Wingst) war eigentlich ein Kompromiss. Der Bahnhof sollte eigentlich Oberndorf an der Oste an die Eisenbahn anbinden, was aber ein großer Umweg gewesen wäre und beim Bau der Bahn nur zusätzliche Kosten verursacht hätte. So entschloß man sich mitten in der "Pampa" den Bahnhof zu bauen, der durch eine Straße mit Oberndorf angebunden war. Auch das Naherholungsgebiet in der Wingst bekam auf diese Weise, ähnlich  per Straße angebunden, einen Bahnanschluss. 

Ein aus Stade kommender "Bummelzug", bestehend aus einer türkis-beige lackierten 218 und zwei Silberlingen, hier im Jahr 1982 beim Halt an der Station Höftgrube auf seinem Weg nach Cuxhaven. Die Gütergleise hier an der Station wurden damals noch genutzt.

Die Station Höftgrube, hier im Jahr 1987 vom Bahnübergang  an der Straße nach Oberndorf her aufgenommen.
Die Blickrichtung ist hier Richtung Cuxhaven.

Der Bahnhof Wingst (ex Höftgrube) im Jahr 2001. Am Bahnhofsgebäude hängt (aus nostalgischen Gründen) noch das Stationsschild der Deutschen Bundesbahn mit der schwarzen Aufschrift auf weißem Grund der alte Name der Station, "Höftgrube". Die offizielle Beschriftung hier ist hier, wie bei der Deutschen Bahn üblich, weiß auf blauem Grund, wie her an Bahnsteig 1 zu sehen ist.

Im Jahr 2009 verlässt gerade ein aus Hamburg kommender Regional- Express der Metronom Eisenbahngesellschaft die Bahnstation Wingst in Richtung Cuxhaven. Die nächste Station ist dann in wenigen Kilometern Cadenberge. 

Auf diesem Nachtfoto aus dem Jahr 2013 sind die Bahnsteige der Station Wingst bereits gepflastert und für den Einstieg in die Doppelstockwagen barrierefrei. Ein aus Stade kommender Regionalexpress fährt hier gerade ein.

CADENBERGE:
Ein frühes Foto zeigt den Bahnübergang der Langenstraße nahe der Station Cadenberger im Frühling 1893. Offensichtlich war hier gerade Frühjahrsputz angesagt, ein Bahnbediensteter putzt hier gerade eine der Lampen der Bahnsteigbeleuchtung. Auf der Langenstraße schaut die Dorfjugend zu. Zu dieser Zeit war die Strecke der Unterelbe'schen Eisenbahn zwischen Stade und Cuxhaven noch bis 1896  eingleisig. 

Hier die nächste Bahnstation an der Unterelbebahn, Cadenberge. Im Jahr 1848 wurde diese Ansicht auf eine Fotoplatte gebannt. Die zum Fototermin auf dem Bahnsteig angetretenen Bahnbeamten tragen die Uniform der Unterelbe'schen Eisenbahngesellschaft. Bis zum Ende der Bahnstrecke in Cuxhaven sind es jetzt nur noch knappe 28 km.

Am Bahnhof von Cadenberge wurde im Jahr 1896 dieses Foto aufgenommen. Zu dieser Zeit wurde noch an der Fertigstellung der Zweigleisigkeit der Eisenbahnstrecke zwischen Stade und Cuxhaven gebaut. Im Bahnhof steht ein Bauzug, auf dem Mittelbahnsteig haben Streckenarbeiter und auf dem Bahnsteig am Stationsgebäude haben Bahnbeamte und Passanten Aufstellung für das Foto genommen.

Der Cuxhavener Fotograf Albert Fick brachte in seinem Postkartenverlag um 1900 diese kolorierte Ansicht der Bahnstation Cadenberge in Umlauf. Die obige Postkarte war 1902 auf dem Postweg unterwegs. Und hier ist weiß auf rot zu lesen, das bis zur Endstation Cuxhaven noch 28,2 Kilometer auf Schienen zu bewältigen sind! Das Foto für diese Ansicht ist allerdings wohl früher entstanden, es fehlt der Anbau auf der linken Seite des Gebäudes.

Der Bahnhof Cadenberge im Jahr 1934.

Der Bahnhof Cadenberge im Jahr 1948.

Noch einmal der Bahnübergang der Langen Straße nahe der Cadenberger Bahnstation, die im Hintergrund links zu erkennen ist.
Im Jahr 1980 hat gerade die V200 220 013-7 mit einem Eilzug aus Hamburg kommend Cadenberge erreicht und wird im Kürze in Richtung Cuxhaven weiterfahren.

Am Bahnhof Cadenberge im Jahr 2003. Zwei Eilzüge der Deutschen Bahn, unterwegs  von und nach Hamburg, treffen sich beim Halt in Cadenberge.

Im Winter 2012 / 2013 steht ein Metronom Regionalexpress, geschoben von 246 005-3, in der Bahnstation von Cadenberge zur Abfahrt nach Cuxhaven bereit.

Ein Wintererwachen...
Im Januar 2013 wurde dieses Foto am frühen Morgen an der Bahnstation von Cadenberge aufgenommen.Der in der Nacht gefallene Neuschnee wurde auf den Bahnsteigen noch nicht geräumt, bzw. "gesalzen". Nur wenige Fahrgäste, die Fußspuren lassen es erahnen, haben frühere Züge genommen. Im Osten zieht der Tag herauf, die Morgendämmerung setzt ein.

Sommer 2013 an der Cadenberger Bahnstation. Was man hier aus der Ferne nicht sieht, ist der schleichende Verfall des Gebäudes, das wie viele alte Stationsgebäude an "unrentablen" Nebenstrecken in ganz Deutschland vom Eigentümer, der Deutsche Bahn AG stiefmütterlich behandelt, mehr oder weniger verkommt...

NEUHAUS - OSTE:
Der Bahnhof Neuhaus an der Oste im Jahr 1894.

Leider gibt es für dieses Foto kein genaues Datum, ich schätze es stammt aus der Zeit um 1900. Am Bahnhof Neuhaus a.d. Oste fährt, aus Cuxhaven kommend, ein Personenzug nach Stade und weiter nach Harburg an. Die Dampflokomotive des Zuges könnte eine P3.1 oder P3.2 sein. Am rechten Bahnsteig in Richtung Cuxhaven warten Passanten auf die Ankunft des Gegenzuges nach Cuxhaven.

Der Bahnhof von Neuhaus a.d. Oste der Staatsbahn (vormals die Unterelbe'sche Eisenbahn) war mittels dieser Pferdekutsche auch mit der Kehdinger Kreisbahn verbunden und deren Endstation an der Oste Itzwörden verbunden (siehe gesonderten Eintrag Keddinger Kreisbahn auf Seite 5). Hier die "Pferdebahn" der KKB im Jahr 1909 am Staatsbahnhof von Neuhaus a.d. Oste.

Am Bahnhof von Neuhaus a.d. Oste im Jahr 1929. Der Bahnhof, rechts versetzt ist hier nicht zu sehen. An der Bahnhofstraße, die von links aus Neuhaus kommt, stehen damals  wie heute eine Scheune, das Bahnhofshotel mit Gastwirtschaft. Nur das hier rechts zu sehende Transformatorengebäude gibt es heute nicht mehr. 

Und hier das  Bahnhofsgebäude von Neuhaus a.d. Oste im Jahr 1929.

Fünfzig Jahre später. Neuhaus Oste 1979.

Die V200 220 031-9 mit Eilzug von Hamburg kommend passiert bei Neuhaus a.d. Oste im Jahr 1981 einen beschrankten Bahnübergang, der zu dieser Zeit noch besetzt war. Später waren bei den kleineren Bahnübergängen, wie dieser, die Schranken permanent geschlossen.
Per Wechselsrechanlage wurden die Übergänge dann bei Bedarf geöffnet. Heute sind die Übergänge elektronisch gesteuert, was auch nicht immer funktioniert. "Schrankenstörung" ist beliebt auf der heutigen Unterelbebahn...

13:09 Uhr, der Eilzug von Hamburg fährt durch  den Bahnhof von Neuhaus-Oste. Das Foto ist datiert auf den 28.11.1988.

Lange Zeit außer Betrieb! Der ehemalige Bahnhof Neuhaus a.d. Oste, hier im Jahr 2015 aus dem Zug fotografiert, steht heute noch. Leider verfallen und verwildern das Gebäude und das Umfeld hier. 

OTTERNDORF a.d. UNTERELBE:
Ein frühes Foto vom vom Bahnhof Otterndorf an der Unterelbe'schen Eisenbahn stammt ca. aus den 1890er Jahren. Die Beamten und Angestellten der Eisenbahn haben sich auch hier, wie es damals wohl üblich war, für den Fotografen, dem wir dieses Foto verdanken, auf dem Bahnsteig vor einem aus Cuxhaven kommenden Zug Aufstellung genommen. Bis nach Cuxhaven sind es hier nun noch ca. 14 Kilometer, bis Harburg hat der Zug noch gute 90 Kilometer vor sich.

Die Bahnhöfe an der Unterelbischen Eisenbahn waren Einheitsbauten. Diese wurden je nach Bedeutung der verschiedenen Stationen, im Laufe der Zeit mehr oder weniger individuell erweitert. Hier sehen wir die Station Otterndorf noch im Originalzustand. Das Foto entstand ca. um das Jahr 1890.

Im Jahr 1902 hatte der Otterndorfer Bahnhof bereits mehrere Anbauten erhalten. Und das Hauptgebäude des ursprünglich eingeschossigen Anbaus ist noch zusätzlich um eine weitere Etage aufgestockt worden. Am Bahnsteig wurde vor dem Gebäude aucgh ein Wetterschutzdach aufgebaut, der überdachte Wartebereich war nach rechts erweitert worden. Ein weiteres kleines Verwaltungsgebäude schlißt nun nach rechts ab.

Im Jahr 1905 ist dieser aus Personen- und Güterwagen bestehende gemischte Zug am Bahnhof Otterndorf a.d. Unterelbe angekommen. Der Packwagen, der  direkt hinter dem Kohlentender der Lokomotive  angehängt ist, wird gerade entladen. Passagiere steigen aus und zu.
Leider ist das Postkartenfoto nicht sehr detailliert erhalten.

Dieses Luftbild von Otterndorf a.d. Unterelbe wurde im Jahr 1948 aufgenommen. Das Foto zeigt  genau, wie die Stadt vom Streckenverlauf der Unterelbe'schen Eisenbahn geteilt ist.
Unten, ganz links im Bild, erkennt man das Stationsgebäude.

Ein  Ausschnitt aus einem Luftbild von Otterndorf welches im Jahr 1955 aufgenommen wurde zeigt die komplette Bahnhofsstation der hübschen, gemütlichen und sehenswerten Kleinstadt Unterelbe.

Im Frühjahr 1981 war das ein alltägliches Bild auf den Schienen der Unterelbe'schen Eisenbahn. Die V200 bewegte hier fast jeden Zug, der auf den Schienen verkehrte, wie z.B. die 220 044-4 , die hier mit einem Eilzug von Hamburg kommend in Otterndorf gleich am Bahnsteig 1, auf dem bereits Passagiere für eine Weiterfahrt nach Altenbruch oder Cuxhaven warten,  halten wird. 

1982, ein Jahr später wurde dieses Eilzug mit der türkis-beige lackierten V200 mit Kennung 220 012-9 mit sechs Silberlingen bei der Ausfahrt von Otterndorf in Richtung Cuxhaven fotografiert.

Das Stellwerk Of (Otterndorf Fahrdienstleiter) stand früher direkt am Bahnübergang der Bundesstraße 73 in Otterndorf.

Auch das Stellwerk Oo (Otterndorf Ost) wurde im Jahr 1997 aufgenommen. Beide Stellwerke existieren heute nicht mehr.

Text

Ein aus Hamburg kommender Eilzug der DB Regio nach Cuxhaven, von einer verkehrsroten 218 gezogen fährt 2003 in den Bahnhof Otterndorf ein.

Das zurück gebaute Otterndorfer Stationsgebäude im Jahr 2012. Die ursprüngliche Bausubstanz aus dem Jahr 1881, die links von diesem (ehemaligen An-) Bau stand wurde abgerissen. Wann das geschah, ist nicht bekannt.

Ein Metronom mit dem Ziel Hamburg Hbf läuft aus Cuxhaven kommend im Jahr  2012 in den Bahnhof von Otterndorf ein.

Hier hat ein aus Hamburg Hbf kommender Metronom gerade die Station Otterndorf in Richtung Cuxhaven verlassen. Der Fotograf stand im Jahr 2016 für dieses Foto am Bahnübergang der Bundesstraße 73. Auf der anderen Straßenseite steht ein weißer Elektronikkasten. An dieser Stelle stand früher das Stellwerk Of.

ALTENBRUCH:
An der Altenbrucher Bahnstation steht um 1900 ein aus Hamburg kommender gemischter Zug, der aus Personen-und Güterwagen zusammengestellt war zur Weiterfahrt in das hier noch ca. 14 Kilometer entfernte Nordseebad Cuxhaven bereit.

Zwölf Jahre später, 1912,  sehen wir nun die Station Altenbruch, die um einen Anbau auf der linken Seite mittlerweile erweitert wurde. Aus Cuxhaven kommend ist hier ein gemischter Zug in Richtung Stade auf der Unterelbe'schen Eisenbahn unterwegs.

Im Kriegsjahr 1916 war neben Cuxhaven auch das an der Elbmündung liegende Altenbruch Festungsgebiet. Das Foto hier wurde damals an der Bahnstation von Altenbruch aufgenommen Während des Krieges wurden sämtliche Bahnstationen vom Militär bewacht. Hier sieht man unter dem Wetterdach "Landsturm" Soldaten, ein älterer Offizier (heller Uniform Mantel) und mehrere ältere Reservisten mit geschultertem Gewehr , die hier zum Fototermin angetreten sind.

1982 passiert, aus Hamburg kommend, ein von der 220 013-7 gezogener Eilzug durch die Bahnstation von Altenbruch, an der damals, wie an weiteren anderen Stationen an der Unterelbebahn, ausschließlich Personenzüge hielten; auch "Bummelzug" genannt.

Im Sommer 1987 am Altenbrucher Bahnhof.
Die Blickrichtung ist hier Otterndorf / Stade.

2004, drei Jahre vor dem Abschied der DB Regio von der Strecke der Unterelbebahn fährt ein von Hamburg kommender Regionalexpress, gezogen von der 218 379-6 durch die schon vor sieben Jahren still gelegte Bahnstation Altenbruch. Erst im Jahr 2007 wurde die hier damals noch vorhandenen Nebengleise sowie der Bahnsteig und der  Mittelbahnsteig entfernt.

Im Jahr 2007 wurde der Teilabschnitt Cuxhaven- Otterndorf der Unterelbebahn von der DB AG grundsaniert. Mit dieser Sanierung wurde eine Geschewindigkeitserhöhung zwischen Stade und Cuxhaven von 100 kmh auf 120 kmh ermöglicht. Im Zuge dieser Arbeiten wurden Bahnsteig und Mittelbahnsteig an der ehemaligen Bahnstation entfernt.  Das Foto entstand 2009, die Blickrichtung ist hier Richtung Cuxhaven.

 Im Frühjahr 2017 passiert 246 004-6 mit ihrem aus fünf DoSto bestehenden Regionalexpress Altenbruchh in Richtung Otterndorf.
Aktuell gibt es Bestrebungen  in Altenbruch erneut einen Haltepunkt  einzurichten. Ob das genau am alten Haltepunkt geschieht ist jedoch nicht geklärt.  Nach den letzten Meldungen, ist das Vorhaben auch mehr als ungewiß...

Foto: Alex Holste

CUXHAVEN STADT:
Unsere Reise von Harburg nach Cuxhaven ist fast zu Ende. 1883, als dieses Foto auf eine Glasplatte gebannt wurde, lag die Endstation der Unterelbe'schen Eisenbahn noch ungefähr 2 km weiter nördlich, am Hafenbahnhof. Der erste Stadtbahnhof des Nordseebades Cuxhaven war damals deshalb auch noch eine reine Durchgangsstation. 
Die  Bahnhöfe der Stadt werde ich hier auf der nächsten Seite ausführlich vorstellen. 

Im Jahr 1896 wurde dann die Nordseebahn zwischen Geestemünde (Bremerhaven) und Cuxhaven in Betrieb genommen. Schnell wurde der alte  Stadtbahnhof zu klein und war nicht mehr in der Lage das gestiegene Verkehrsaufkommen zu bewältigen. In nur zweijähriger Bauzeit wurde ein neuer Kopfbahnhof gebaut, mit vier Gleisen an zwei Bahnsteigen. Hier der neue Stadtbahnhof, im Jahr 1905 fotografiert von der Rückseite her gesehen. Rechts die Schranke sicherte die Zufahrt der Ladestraße am Güterbahnhof, hier führte das Gleis 1 weiter zum Hafenbahnhof und auf die Kanonenbahn.

Diese kolorierte Postkartenansicht aus dem Jahr 1920 zeigt hier die Rückansicht des im Jahr 1898 fertiggestellten Stadtbahnhof vom Bahnsteig 2 her gesehen. Links die Meierstraße, in der Mitte sieht man das Gleis 4. Das Bahnhofsgebäude ist hier noch total unverbaut, ohne Anbauten. 1924 wurde zuerst auf der hier rechten Seite des Gebäudes ein Verwaltungstrakt angebaut, der Bau der heutigen Bahnhofshalle folgte dann im Jahr 1928. 1934 wurde dann noch das Eingangsportal auf der Stadtseite umgestaltet, dann wurden bis 1984 nur noch verschiedene Innenrenovierungen getätigt. 

Die Gleisseite des Cuxhavener Bahnhofs im Frühjahr 2013. Der kleine Anbau links neben dem Eingang in die Bahnhofshalle, entstand 1984 für den Zeitungskiosk. Ab 2010 stand der Stadtbahnhof dann zum Verkauf. Ein Investor aus Buxtehude wollte das Gebäude abreißen, hier sollten Büro-  und Geschäftstürmchen entstehen. Ausserdem war auf dem Vorplatz ein Elektronikmarkt geplant...Die Station war 2013 schon ordentlich "gerupft". An Gleis 3 war die Bahnsteigüberdachung wegen der angeblichen Baufälligkeit das Holzdach bereits entfernt worden, nur noch das Gerippe der genieteten Träger stand hier. Nun  wollte man 2010 von Seiten der DB wohl Tatsachen schaffen und ein Bautrupp rückte in einer "Nacht und Nebel Aktion" an und zerlegte nun an beiden Bahnsteigen die komplette Überdachung bis auf einen Rest, der hier rechts im Bild zu sehen ist...

Der Blick von der Verkehrsstation am Bahnhof Cuxhaven wurde im Herbst 2013, als das Schicksal des Bahnhofs noch nicht feststand, auf den Stadtbahnhof. Als Schilbürgerstreich wurde empfunden, dass Die Bahn, obwohl nicht klar war, was mit dem Bahnhof geschieht, auf eimal die restlichen Pfeiler der alten Bahnsteigüberdachung und die ehemalige Gepäckaufbewahrung abreißen ließ. Für viel Geld wurde die rechte Gebäudeecke mit dieser Stahlverkleidung versehen, die angeblich als Einbruchschutz dienen sollte...

Im Sommer 2018 wurde am Bürgerbahnhof noch umgebaut und renoviert. Die damals im Bahnhof ansässigen Betriebe (P&B, Imbiss und DB Service Center waren für die Dauer des Umbaus im Container, die auf der Fläche hinter dem Bahnhofsgebäude errichet waren, die beim Umbau der Verkehrsstation geschaffen wurde, um hier, wie in Horneburg zwei Pavillonkioske zu bauen, falls das Bahnhofsgebäude abgerissen werden sollte. Das Foto wurde im Sommer 2018 aufgenommen und zeigt aus der oberen Etage des neuen Anbaus über die Dächer der Verkaufscontainer den Blick auf Die Bahn- Verkehrsstation Cuxhaven.

Die Genossenschaft erwarb das Gebäude samt Grundstück für 228.000 Euro. Der alte Stadtbahnhof wurde daraufhin für 4 Millionen Euro, ca. 2 Millionen Euro davon Eigenkapital der Genossenschaft, der Rest Fördermittel und Bankkredite, komplett entkernt um dann von innen wieder modernisiert aufgebaut zu werden. Das Foto zeigt den neuen Bürgerbahnhof im Frühjahr 2019 vom alten Bahnhofsvorplatz und ZOB her gesehen. Zur Zeit wird von der Stadt Cuxhaven das gesamte Bahnhofsumfeld samt P&R und  ZOB umgestaltet. Geplante Fertigstellung: Ende 2021.
Hier nun ist unsere kleine Reise auf der Unterelbebahn beendet.
Die weiteren Cuxhavener Bahnhöfe werden hier gesondert vorgestellt.


Die Eisenbahnbrücke über die Oste bei Hechthausen

Created with Sketch.

Die Geschichte der Ostebrücke:

Der Bau der Oste Überquerung stellte die Ingenieure der Unterelbe'schen  Eisenbahn vor die wohl schwierigste Aufgabe...

Da damals auf der Oste noch in mit Schiffen viele Güter transportiert wurden, musste bei der Bahnüberquerung des Flusses eine Lösung her, die dieses weiterhin erlaubte.

Die Planung einer Brücke begann bereits im Jahr 1873.

Zuerst wurde der Bau einer Klappbrücke favorisiert.

Als dann 1879 mit dem Bau der Ostebrücke begonnen wurde, hatte man sich aber für den Bau einer 144 Meter langen vierteiligen Drehbrücke um entschieden.

Damals hatte noch die Schifffahrt, die Oste war eine Wasserstraße ersten Ranges, Vorrang vor der Eisenbahn.

Die Drehbrücke war ständig für die Schifffahrt geöffnet und wurde nur für eine Zugüberfahrt geschlossen.

Das war durch eine Polizeiverordnung geregelt!

Die Brücke wurde 1879 / 1880 von der Firma Krupp gebaut, der Leitende Ingenieur für den Brückenbau wurde ebenfalls von der Firma Krupp gestellt, welcher beim bekannten französischen Brückenbau Ingenieur Gustav Eiffel in die Lehre gegangen sin soll.

Bis September 1880, die Brücke war bis dahin bereits ständig von Arbeitszügen befahren worden, war die Brücke aber noch keiner offiziellen Belastungsprobe unterzogen worden.

Diese wurde Ende August 1880 mit 6 Lokomotiven mit jeweils 40 Tonnen Eigengewicht vollzogen.

Die Brücke war somit frei gegeben, am 11.November 1881 war die gesamte Strecke der UEE bis Cuxhaven dann in Betrieb genommen und wurde im fahrplanmäßigem Personen- und Güterverkehr befahren.

 

1926 gab es bereits Bestrebungen die Eisenbahndrehbrücke über die Oste durch eine neue Klappbrücke zu ersetzen.

Denn nach 45 Betriebsjahren entsprach die Ostebrücke nicht mehr den gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen.

Ebenfalls eine Brücke sollte das Bauwerk ersetzen.

Dann, Jahre später entschied man sich für eine starre, zweigleisige stählerne Brücke, weil die Oste Schifffahrt damals schon kein Faktor mehr war, den es zu unbedingt berücksichtigen galt.

1935 wurde eine starre Straßenbrücke eröffnet, welche die Prahm Fähre über den Fluss ersetzte.

Die neue Eisenbahnbrücke wurde dann 1939 eröffnet.

Die nicht mehr benötigte Straßenbrücke, welche die Sprengung durch die Wehrmacht überstand (bis auf eine war die Sprengladung ein Blindgänger), direkt neben der Eisenbahnbrücke wurde kurz nach dem Krieg abgerissen.

Fünf Tage vor Kriegsende wurde die 1939 entstandene Eisenbahnbrücke von Pionieren der Wehrmacht gesprengt. 

Die heutige Eisenbahnbrücke wurde durch englische Pioniere "1945" als „Behelfsbrücke“ erbaut.

Die stählernen Kasten- und Brückensegmente wurden in Hamburg gefertigt und mit Kähnen über Elbe und Oste eingeschwommen.

Durch Vernietung wurden alle Brückenteile zusammengefügt und bereits im Sommer 1945 konnte die Strecke dann wieder neu eröffnet werden.

Von der alten Drehbrücke aus dem Jahr 1878 sind heute noch die Reste erhalten. Von der 1939 fertig gestellten festen Brücke, welche 1945 gesprengt wurde, sind noch die vollständigen Fundamente erhalten, auf denen die jetzige immer noch in Betrieb befindliche Behelfsbrücke gelagert ist. 

Und fast 75 Jahre später ist diese „Notbrücke“ immer noch in Betrieb!

Die Oste Eisenbahnbrücke ist eine der letzten noch in Betrieb befindlichen „Behelfsbrücken“ im Schienennetz der Deutschen Bahn AG. 

Die Brücke wurde in den fast 75 Jahren ihres Bestehens mehrfach entrostet, konserviert und gestrichen, sieht aktuell aber wieder so aus, was sie ist!

Alt und wirklich sicher? 

 

Die Eisenbahnlinie der Unterelbischen Eisenbahn kreuzt heute bei Hechthausen zwei weitere Verkehrsstraßen, die Bundesstraße 73 sowie die hier immer noch schiffbare Oste, mit 157 km Länge einer der größten und wichtigsten Nebenflüsse der Elbe. 

Die zweigleisige Eisenbahnlinie Stade – Cuxhaven ist zwischen Hechthausen und Himmelpforten heute, wegen Abbau des zweiten Gleises zwischen Hechthausen und Himmelpforten in den 1990er Jahren, nur noch eingleisig zu befahren. 

Denn bis zum damaligen Abbau des zweiten Gleises  war nur der Übergang über die Ostebrücke eingleisig.

Bei der DB AG gab es damals Bestrebungen auch den gesamten weiteren Streckenverlauf der Unterelbebahn zwischen Stade und Cuxhaven eingleisig zurück zu bauen.

Durch Intervention der lokalen Politik wurde dieses Vorhaben dann aber Gott sei Dank aufgegeben.

 

Heute, so glaube ich ist man froh, das man es damals bei der restlichen Zweigleisigkeit der Strecke belassen hat.

Durch den in letzter Zeit rasant wachsenden Seehafen in Cuxhaven, durch die Offshore Industrie und dem damit immens gestiegenen Güterverkehr ist bei der lokalen Politik die Eisenbahnanbindung Cuxhavens endlich einmal wieder Thema.

So waren in letzter Zeit immer wieder Wünsche zu hören, dass die Bahnstrecke der ehemaligen Unterelbebahn weiter ertüchtigt werden solle.

Die Elektrifizierung der Unterelbebahn zwischen Stade und Cuxhaven sowie der Strecke Bremerhaven – Cuxhaven und deren zweigleisiger Ausbau ist da ein wichtiges Thema.

Damit verbunden sollte dann natürlich das zweite Gleis am Oste Nadelöhr wieder reaktiviert werden.

Fragwürdiger Zustand der Ostebrücke:

Im Jahr 2012 mahnte Roland Ahrendt, ein Redakteur der Niederelbezeitung, der ein sehr guter Kenner der Eisenbahnhistorie und Eisenbahntechnik im Elbe-Weser-Dreieck ist, vor dem desolaten Zustand der mittlerweile fast 75 Jahre alten, eingleisigen Bahnbehelfsbrücke über die Oste.
Im Oste Nachrichtenportal wurde damals  zum Thema folgender Artikel veröffentlicht:

>>>Zitat Anfang >>>
Der (desolate?) Zustand der Eisenbahn- Ostebrücke bei Hechthausen:

... Ein Jahrzehnt lang hat der Journalist aus Wanna ehrenamtlich die exzellente Website niederelbebahn.de betreut - nach wie vor eine Fundgrube für alle Bahnfreunde.*

An diesem Freitag hat sich Ahrendt auf einer NEZ-Sonderseite nun des größten verkehrstechnischen Ärgernisses im Osteland angenommen: der aufgrund von Kriegsfolgen seit Jahrzehnten nur noch eingleisigen und vom Rost angenagten Oste-Bahnbrücke bei Hechthausen, deren Instandhaltung "über Jahre hinweg verschlampt" worden sei.

"Über Nacht kommt eine neue Langsamfahrstelle, weil ein Prüfer Mängel festgestellt hat.
Und im schlechtesten Falle droht sogar eine Vollsperrung... Angesichts der Vorlaufzeit, die ein solcher Neubau verlangt, wäre es höchste Zeit, jetzt mit den Planungen zu beginnen.
Und das ist nach den offiziellen Angaben der Bahn bisher nicht passiert.
Deshalb steht das Berliner Verkehrsministerium in der Verantwortung, hier Druck zu machen damit die Ostequerung nicht in Vergessenheit gerät," mahnt der Bahnexperte.
<<<Zitat Ende<<<
*Leider existiert die Webseite niederelbebahn.de nicht mehr.

Und nun schreiben wir bereits das Jahr 2019, der Cuxhavener Mehrzweckhafen boomt weiter und wird, so die Planung, demnächst mit drei weiteren Liegeplätzen erweitert werden.
Die Prognose für den Umschlag des Hafens steigt, die Anzahl der Güterzüge hat stark und wird kontinuierlich weiter stark zunehmen.
Nur auf der Bahnstrecke Stade - Cuxhaven und an der Ostebrücke hat sich, bis auf die Digitalisierung der Signalanlagen (dadurch kann man mehr Zügen in kürzeren Blockabständen, auf dir Schiene quetschen...), nicht viel getan.
2018 ist die Unterelbebahn nun aber in den Bahnbedarfsplan 2030 des Bundes als vorrangig eingestuft worden.
Laut Aussage des Staatssekretär Ferlemann soll die Strecke bis 2028  wieder bis Cuxhaven durchgehend zweigleisig und elektrifiziert werden.
NUR an das Nadelöhr Ostebrücke traut man sich da offensichtlich schon wieder nicht nicht ran...


Aussage Ferlemann 
NZ am 17. 3. 2018: 

>>> Zitat Anfang:>>>
Der erneut zum Parlamentarischen Staatssekretär im Verkehrsministerium berufene Cuxhavener CDU-Politiker Enak Ferlemann gibt heute im NEZ-Interview mit Redakteur Egbert Schröder Auskunft über die künftigen Schwerpunkte seiner Arbeit. Wichtige Aussagen zur Osteregion:
Die (von vielen abgelehnte) Cadenberger Ortsumgehung kommt, die Beseitigung des Nadelöhrs Eisenbahnbrücke Hechthausen - Provisorium seit 70 Jahren und noch immer eingleisig! - soll dagegen vorerst noch warten können:
„Die Brücke über die Oste in Hechthausen trägt“ (siehe Zeitungsausschnitt in der Fotogalerie Ostebrücke).
<<<Zitat Ende<<<

Und wenn man heute sieht, wie die Bahnarbeiten (zweites Gleis und durchgehende Elektrifizierung) für den des Jade-Weser Port in Wilhelmshaven stocken, kann man wirklich nur bezweifeln, ob  die Elektrifizierung der Strecke Stade - Cuxhaven tatsächlich bis 2030 abgeschlossen ist ...
Vom Nadelöhr über die Oste ganz zu schweigen!
Mal sehen, wie lange das gut geht!

UPDATE 12.11.2020:

Die Cuxhavener Nachrichten vermeldeten heute folgendes:

>>>Zitat Anfang>>>

Brücke über die Oste in Hechthausen: Provisorium hält schon 75 Jahre

HECHTHAUSEN 12.11.2020
Die 75 Jahre alte "Behelfsbrücke" über die Oste, eigentlich als Provisorium gedacht, wird saniert.
Allerdings wird das "Aus" für Zweispurigkeit und Elektrifizierung befürchtet.
Nichts hält länger als ein Provisorium: Die Erfahrung macht man auch in Hechthausen, wo vor 75 Jahren eine "Behelfsbrücke" aus Stahl als Oste-Querung für die Bahnverbindung errichtet worden war.
Und in Hechthausen kann man sich darauf einstellen, dass es 2045 auch eine Feier zum 100-jährigen Bestehen des Bauwerkes geben wird.
Denn: Die Brücke wird vom Rost befreit und auf Vordermann gebracht.
Was auf den ersten Blick erfreulich klingt, lässt in der Politik die Alarmglocken schrillen.
Die Befürchtung: Damit dürfte die erhoffte Zweigleisigkeit und Elektrifizierung auf diesem Abschnitt der Bahnstrecke Cuxhaven-Hamburg zu den Akten gelegt worden sein.....
Im Mai 1945 hatten deutsche Soldaten die bis dahin bestehende Bahnbrücke angesichts des Vormarsches der englischen Truppen gesprengt. Doch kurze Zeit später reagierten die Engländer mit dem Bau einer "schnell montierbaren Behelfsbrücke", über die auch heute noch die Züge fahren. Eine Konstruktion aus Metall, die aus Sicht der "DB Netz AG" aber immer noch ihren Zweck erfüllt und Potenzial hat. So laufen erneut Instandsetzungsarbeiten an, um die Querung fit für die nächsten Jahre und Jahrzehnte zu halten.

Noch mehr als 30 Jahre?

Diese liebevolle Pflege für das rostende Bauwerk betreibt die Bahn jährlich. In diesem Jahr erfolge eine sogenannte "Brückeneinhausung", um Korrosionsschutz- und Stahlbauarbeiten in den nächsten fünf Jahren" durchführen zu können, heißt es inoffiziell. Durch diese Maßnahmen solle eine "Restnutzungsdauer von mehr als 30 Jahren" erreicht werden - also 2050.

In der offiziellen Stellungnahme ist davon aber nichts zu lesen. Dort heißt es lediglich, dass die DB Netz AG "beabsichtige, Instandsetzungsarbeiten an der Ostebrücke durchzuführen". Dafür sei auch ein "Hängegerüst" erforderlich und eine Genehmigung für die Maßnahme liege vor.

Sebastian Stein ist bei der "DB Netz AG" beschäftigt und hat die Mitteilung "an die betroffenen Wassersportvereine und die örtliche Presse" verfasst. Erst auf Nachfrage unseres Medienhauses äußert er sich zu näheren Details der Instandsetzung und spricht von "präventiven Maßnahmen", die unter anderem die "Beschichtung und Stahlteile" im unteren Bereich der Brücke betreffen würden. Dies sei Teil einer Strategie, um die Brücke auch künftig noch nutzen zu können. Beinahe gerät er ins Schwärmen: "Das ist ein Super-Gerät." Querungen dieser Art seien prädestiniert dafür, "locker 100 Jahre" ihren Dienst zu versehen: "Diese Brücken halten auch noch länger." Mit der Meinung steht er bei der Bahn anscheinend nicht alleine da, wie die inoffizielle Notiz über die "Restnutzungsdauer von mehr als 30 Jahren" belegt.

Abschied von Zweigleisigkeit?

So richtig in Euphorie versetzt diese Art der Denkmalpflege aber nicht jeden in Hechthausen und auf Kreistagsebene: "Wird dadurch ein Signal in Sachen beabsichtigter Elektrifizierung gesetzt? Kann eine Oberleitung über diese Brücke verlegt werden oder bedeutet das den Abschied von Zweigleisigkeit und Elektrifizierung für Jahre?", fragt sich nicht nur der Hechthausener SPD-Kreistagsabgeordnete Uwe Dubbert.

Damit bezieht sich Dubbert insbesondere auf Äußerungen des Regionalnetzleiters der DB Netz AG, Ulf Kähler, der vor zwei Jahren im Regionalausschuss des Kreistages die Meinung vertreten habe, dass eine Zweigleisigkeit generell zwar denkbar sei, falls die damals vorhandene Kapazität von derzeit 36 Zügen am Tag Richtung Cuxhaven nicht ausreichend sein sollte. Ein Engpass - so heißt es im Protokoll der Sitzung - sei jedoch "nicht erkennbar".

Für Uwe Dubbert deuten die Instandsetzungsarbeiten jedoch in eine andere Richtung. Er befürchtet, dass eine Elektrifizierung der Strecke und eine Zweigleisigkeit in weite Ferne rücken: "Wie die jetzigen Arbeiten mit den Modernisierungsplänen vereinbar sind, werde ich in der nächsten Sitzung des Regionalausschusses zu klären versuchen. Immerhin geht es um öffentlich erklärte Ziele des Nahverkehrsplanes des Landkreises zu einer der Hauptadern der Mobilität für Tausende von Menschen."

Von Egbert Schröder und Thomas Schult
<<<Zitat Ende<<<

>>>Nachtrag 04.April 2021, Meine persönliche Meinung:

Trotz erfolgtem BREXIT und trotz der Corona Krise waren Anfangs Einbrüche, wie in allen niedersächsischen Häfen zu verzeichnen.
Bald aber, besonders wenn man Corona in den Griff bekommt, geht es wieder aufwärts.
Mit dem Lückenschluss der Stromkaje kommen dann drei weitere Liegeplätze in Cuxhaven hinzu.
Entsprechend mehr Waren werden dann hier umgeschlagen werden, die zum Großteil mit der Bahn an- und abtransportiert werden.
Die Prognose bleibt also bestehen, der Bahnverkehr auf der Unterelbebahn wird weiterhin stark steigen, die Ostebrücke bleibt das schwächste Glied hier in der Kette.
Ich meine das ist kurzsichtige und fahrlässige Planung von Seiten der DB.
Für jeden BLÖDSINN scheint hier im Lande Geld vorhanden zu sein, am Verkehr der ZUKUNFT wird gespart!
Für einen zweiten Brückenschlag (Fußgängerbrücke) beim Kanzleramt in Berlin über die Spree sind 18 Millionen Euro eingeplant, für die wichtige Eisenbahnbrücke über die Oste hat man da angeblich kein Geld?
Ganz ehrlich, nicht nur ich verstehe das nicht so richtig...

Ich befürchte bald, das die Corona Krise das Ende für die Pläne der Elektrifizierung Stade Cuxhaven, für durchgehende Zweigleisigkeit der Unterelbelbahn sowie für den Brückenneubau über die  Oste  bedeutet.
Nachtrag Ende<<<

DIE EISENBAHNBRÜCKE ÜBER DIE OSTE
Die Bauzeichnnung der Ostebrücke wurde schon 1873 angefertigt und im Jahr 1874 behördlich genehmigt.

Diese Zeichnung zeigt den Situations- Lageplan der Eisenbahnbrücke über die Oste zwischen Himmelpforten und Hechthausen. Der Plan aus dem Jahr 1873 zeigt hier noch den originalen Verlauf der Oste,  der Fluss ist hier noch nicht so entschärft und begradigt wie heute. 

Die Planzeichnung für die Drehgestelle der Ostebrücke zeigt interessante Details. Diese, und die anderen Eisenbahnbrücken an der zunächst eingleisigen Strecke wurden von Anfang an für ein zweites Bahngleis geplant und gebaut!

Diese Detailzeichnung von der Oste- Drehbrücke zeigt hier die Verriegelungsmechanik für die Brücke.

Die im Jahr 1880 gerade fertig gestellte Drehbrücke über die Oste war damals schon, obwohl die Bahnstrecke zwischen Cuxhaven und Stade noch eingleisig war, bereits zweigleisig gebaut und fertig gestellt worden. Das Foto oben muss nach 1890 fotografiert worden sein, es zeigt links oben auf der Hechthausener Seite der Oste das Wohnhaus des Brückenwärters an der Bahnstrecke gelegen.

Das Haus für den Brückenwärter der Oste Drehbrücke stand auf der Hechthausen Seite der Oste, direkt am Bahndamm. Das Foto ist aus der Zeit um 1910. Ursprünglich stand hier nur ein kleines Stellwerk- Häuschen  (links), welches später vergrößert wurde und als Wohnhaus für den Brückenwärter und seine Familie ausgebaut wurde. 1937 wurde das Haus im Zuge der Streckenverlegung für die neue, feste Ostebrücke abgerissen.

Der letzte Brückenwärter an der Oste- Drehbrücke war Peter Look, dessen Dienstausweis der Deutschen Reichsbahn, mit Lichtbild noch erhalten geblieben ist.

In Deutschland muß und mußte alles seine Ordnung haben! Deshalb wurde für die neue Ostebrücke eine Brückenordnung verfasst und auf Plakate gedruckt. Hier ein solches Plakat mit der Brückenordnung aus dem Jahr 1882.

Die geöffnete Ostebrücke.  Ein Frachtewer passiert hier unter voller Besegelung im Jahr 1898 die geöffnete Drehbrücke. Bei Wind und bei Wetter bedienten zwei Brückenwärter die Drehbrücke über die Oste.

Dieser Vorschlag einer neuen zweigleisigen Klappbrücke aus dem Jahr 1926 wurde später verworfen, ein Neubau der Ostebrücke, welche für die immer schwerer werdenden Züge, welche auf der Unterelbebahn verkehrten  zu schwach ausgelegt war, wurde wegen der Weltwirtschaftskrise aufgeschoben.

Ein Schleppdampfer passiert hier im Jahr 1927 die geöffnete drehbare Oste Eisenbahnbrücke der Unterelbebahn in Richtung flussaufwärts.

Die Ostebrücke im Jahr 1934. Der Schlepper "Fritz" assistiert einen Arbeitskahn, mit dem Material für Wartungsarbeiten an der Brücke herangebracht wurde. An Dalben, die in der Mitte der Oste auf beiden Seiten vor der Brücke in den Fluß gerammt waren konnten die Lastkähne und Schiffe bis zu den festgesetzten Durchfahrtszeiten festmachen, um hier zu warten.

Der Blick  bei geöffnete Drehbrücke in Richtung Stade im Jahr 1936. Gut zu erkennen sind hier die Punkte für die Arretierung der Verriegelungsmechanik für des bewegliche, drehbare Brückenteil.

Neubau der Ostebrücke 1938. Der Eisenbahnkran wurde beim Einsetzen der Stahlträger für die neuen Brückenfundamente fotografiert.

Die Blick Richtung ist hier in Richtung Himmelpforten, Stade. Das Foto zeigt die Arbeiten zum Versetzen des  Bahndamm nach links, hin zur geplanten neuen Ostebrücke. Gut zu erkennen ist der heutige Verlauf der Bundesstraße 73 von links nach rechts. 

Mit Blick in Richtung Cuxhaven. Links sieht man die alte Drehbrücke. Rechts entstand eine neue, starre Brücke. Der Bahndamm und die Bahnstrecke mussten für den Neubau nur leicht versetzt werden. Bei einem angedachten Neubau im Zuge der Elektrifizierung der Strecke Stade - Cuxhaven bis 2028 würde man beim Neubau der Brücke genau so verfahren müssen.

Leider nur schlechte Bildqualität. Der Fotograf stand auf der Oste Drehbrücke um im Jahr 1938 dieses Foto vom Bau der neuen Brückenfundamente zu machen. Blickrichtung ist hier in Richtung Osten, nach Himmelpforten, Stade. 

Der Bau des Brückenbogens für die neue Oste Eisenbahnbrücke.
Zum Zusammenfügen der einzelnen Brückenelemente wurden damals die verschiedenen Teile, anders als heute genietet und nicht geschweißt.

1939. Die Umverlegung der neuen Gleise auf dem nach links hin verbreiterten Bahndamm, hin zur gerade fertig gestellten neuen Ostebrücke.

Ein Gleisbautrupp beim Umlegen der neuen Gleise im Bereich des Ostebrücken Neubau im Jahr 1939.

1939. Links die Fundamente der alten Oste Eisenbahnbrücke, die als eine Drehbrücke ausgeführt war. Diese wurde nach Inbetriebnahme der neuen, starren Ostebrücke nach und nach abgebaut. Rechts erkennt man die neue, zweigleisige Eisenbahnbrücke über die Oste.

1939. Nachdem die Stahlteile der alten Ostebrücke abgebaut waren, wurden die Pfeiler der alten Eisenbahnbrücke kontrolliert gesprengt.
Die Blickrichtung hier geht in Richtung Cuxhaven.

Am 3. Mai 1945, ein paar Tage vor Kriegsende wurde die 1939 fertig gestellte Brücke von Pionieren der Deutschen Wehrmacht gesprengt. Kurz nach Ende des Krieges begannen die britische Besatzungsmacht und die Deutsche Reichsbahn damit, die zerstörte Brücke zu bergen, damit die Bahnverbindung zwischen Stade und Cuxhaven wieder hergestellt werden konnte. Das Foto zeigt die Bergungsarbeiten an der alten Ostebrücke, die gerade mal sechs Jahre hielt...

Diese Aufnahme der zerstörten Ostebrücke zeigt, dass die Deutsche Wehrmacht auch noch kurz vor dem absehbaren Kriegsende mit Nazi- Fanatismus sinnlose Zerstörungen anrichtete. Das Foto hier zeigt in Blickrichtung Cuxhaven das Ausmaß der Zerstörungen. Britische Pioniere bauten hier zusammen mit den Eisenbahnern noch bis zum Herbst eine eingleisige Behelfsbrücke über den Fluß.

Das Behelfsstellwerk "Ostebrücke" im Jahr 1946 bestand aus einem hölzernen Behelfsbau neben der Bahntrasse. Nach der erfolgten Wiederaufnahme des Bahnverkehrs im Herbst 1945 über die nun eingleisige Ostebrücke wurde dieses Stellwerk, aus dem die Signale und Weichen auf beiden Seiten der Brücke bedient wurden, in Betrieb genommen. Hier erhielt der Bahnbeamte, während einer Streckenkontrolle, Besuch mit einer motorisierten Draisine.

1945, ein paar Tage vor Kriegsende wurde die 1939 fertig gestellte Brücke von der Wehrmacht gesprengt. Ende 1945 wurde von britischen Pionieren diese Behelfsbrücke fertig gestellt. Foto: 1965.

Die eingleisige Behelfsbrücke ist auch heute noch, 75 Jahre nach Kriegsende in Betrieb und bildet ein Nadelöhr auf der zur Zeit immer mehr frequentierten Unterelbebahn.

1982 wurde dieser, von Hamburg kommende Eilzug der Bundesbahn vor der Ostebrücke fotografiert.

Bis in Ende der 1980er Jahre war ausschließlich die Brückenquerung eingleisig. Dann wurde von der DB das komplette zweite Gleis zwischen Hechthausen und Himmelpforten abgebaut...
Weiter plante man bei der Bahn den Rückbau des kompletten Teilstücks der Unterelbebahn zwischen Stade und Cuxhaven.

Die Züge des "Metronom", wie hier 2011 ein von Cuxhaven kommender Zug, sind zwischen Hechthausen und Himmelpforten immer noch eingleisig unterwegs.

Eine Luftaufnahme der Oste Eisenbahnbrücke bei Himmelpforten.

Dieses Foto der damals mehr als 70 Jahre alten Ostebrücke stammt aus dem Jahr 2016. Durchgehend mit Rost patiniert macht das alte Bauwerk keinen sehr Vertrauens erweckenden Eindruck...
Die Bickrichtung ist hier nach Cuxhaven.l
.

Der NZ Artikel vom 17. März 2018 sagt aus, das die DB auf der Unterelbebahn vor allem in Signaltechnik aber auch in die Brücken investieren will, die Ostebrücke ist da der nicht auf dem Plan!

"Nordseebahn" Geestemünde - Cuxhaven
(1896)

Created with Sketch.

Am 30. Mai 1896, nach zweijähriger Bauzeit, war es endlich soweit: 

Alle Bahnhöfe an der neuen Strecke von Geestemünde nach Cuxhaven waren dem Anlass entsprechend festlich geschmückt, der Sonderzug wurde von der Bevölkerung an allen Stationen an der Strecke herzlich empfangen. 

Aber an der Endstation, in Cuxhaven, da nahm die Bevölkerung allerdings nicht mehr so viel Anteil an der Nordseebahn-Eröffnung wie noch fünfzehn Jahre zuvor bei der Eröffnung der Unterelbebahn.
Aber wenigstens der Cuxhavener Bahnhof war durch Eigeninitiative des Bahnhofsvorstehers Herrn Heeschen festlich geschmückt. 

Am alten Stadtbahnhof standen damals zur Eröffnung der Bahnlinie nur die Honoratioren der Ritzebütteler Ehrengilde ungeduldig am Bahnsteig und warteten auf den Sonderzug mit den Ehrengästen.

 

Der von Geestemünde kommende, mit vielen Schleifen und mit Lorbeer bekränzte Sonderzug, fuhr dampfend und schnaufend in den Cuxhavener Bahnhof ein.

An Bord des Sonderzuges befanden sich der Hannoversche Oberpräsident Rudolf von Bennigsen und viele weitere Ehrengäste. 

Nach einer Begrüßung mit Umtrunk nahm der Sonderzug die örtlichen Honoratioren auf und fuhr, nach dem Halt am Stadtbahnhof , weiter zum Cuxhavener Hafenbahnhof auf der Helgoländer Kaje.

Dort stiegen alle Ehrengäste aus und wurden mit Kutschen über die Drehbrücke zum Seepavillon gefahren.

Wenigstens die Ostseite (die heutige Kapitän-Alexander-Straße) und die Cuxhavener Straßen am Wege waren hier, dem Anlass entsprechend, reichlich beflaggt.

Dort, im Seepavillon bei der Alten Liebe, gab es einen weiteren Umtrunk und gemeinsam nahm man ein reichhaltiges Frühstück ein.

Gegen 14 Uhr fuhren die Ehrengäste anschließend, vom Essen gestärkt und von geistigen Getränke angeheitert, vom Hafenbahnhof in Cuxhaven mit dem Sonderzug zurück nach Geestemünde.

 

Wenn auch die Cuxhavener Bevölkerung die Eröffnung dieser neuen Bahnstrecke nicht groß feierte, war dieses Ereignis eine gewaltige Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Region!

Waren Cuxhaven und die Stadt Lehe doch erst seit dem Jahr 1830, mit der Fertigstellung der Wurster Landstraße, durch eine halbwegs befestigte Straßenverbindung verbunden.

Eine Postkutschenfahrt dauerte damals auf der knapp 40 Kilometer langen Strecke mehr als sechs Stunden!

Und jetzt, Dank der Eisenbahn, dauerte die einfache Fahrt zwischen Geestemünde und Cuxhaven "nur" noch zwei / ein viertel Stunden!

 

Die Stadt Geestemünde war bereits seit 1862 mit einen Bahnanschluss mit Bremen verbunden, Cuxhaven war seit 1881 mit Hamburg verbunden.


Offiziell fuhren die fahrplanmäßigen Züge auf der Nordseebahn dann ab dem 01. Juni 1896.

Für die gesamte Wirtschaft in der Region und für die Orte an der Strecke brachte der Bahnanschluss damals einen immensen Aufschwung!

Auch für die Menschen in der Region brachte die Bahnstrecke nun sehr viele Vorteile. 

Konnte man jetzt doch ohne große Probleme auch einmal in die Nachbarstadt fahren!

Allerdings kostete eine Bahnfahrt in der zweiten Klasse stolze 2,70 Reichsmark!

Selbst der vierten Klasse musste man für das Vergnügen immerhin noch 90 Pfennige zahlen.

Für die meisten Menschen damals war auch das noch sehr viel Geld!

Trotzdem rechnete sich für den Betreiber der Bahn der Betrieb.

Fuhren Anfangs täglich nur vier Züge je Richtung, wurde der Fahrplan schnell ausgeweitet!

 

In Cuxhaven kam der Bahnhof mit der Eröffnung einer zweiten Bahnstrecke nach Geestemünde schnell an die Grenze seiner Kapazität.

1897 wurde aus diesem Grunde ein neues Bahnhofsgebäude, als Kopfbahnhof geplant und der Bau wurde auch sofort in Angriff genommen.

An zwei Bahnsteigen mit zusammen 4 Gleisen nahm am 1. Juli im Jahr 1898 der Bahnhof Cuxhaven Stadt (der heutige Bürgerbahnhof) seinen Betrieb auf.

In das alte Empfangsgebäude zog damals daraufhin die Bahnmeisterei ein.

 

Durch die neue Bahnverbindung war Warenaustausch in der Region mit den Städten Cuxhaven, Lehe, Geestemünde, Bremerhaven und den Orten nahe der Strecke viel einfacher geworden! 

Und viele pfiffige Geschäftsleute stellen sich auch überall ganz schnell auf die neuen Gegebenheiten ein.

Sie versuchten, zum Beispiel mit entsprechenden „Annoncen“ in den Zeitungen, die Landbevölkerung in die Städte zu locken. 

Und für die Menschen vom Lande wurde auf einmal die Arbeit in den Städten interessant! 

Konnte man doch hier, in den Städten, mehr Geld als auf dem Lande verdienen. 

Ein neues Phänomen, der „Pendlerverkehr“ mit der Eisenbahn, entwickelte sich langsam, aber immer mehr.

Wovon die Bahn natürlich profitierte.

Die Fahrpläne wurden nach und nach ausgeweitet, immer mehr Personen aber auch Waren und Post wurde nun von der Eisenbahn befördert.

Umgekehrt profitierte auch die regionale Landwirtschaft in der Wurster Marsch von der neuen Eisenbahnverbindung.

Jetzt konnten die Landwirte ihre Erzeugnisse viel einfacher als vorher in die angrenzenden Städte und weiter in das Hinterland auf Märkte und in die Geschäfte versenden.

Im Gegenzug wurden mit der Bahn dann allerlei industrielle Güter und Erzeugnisse, zum Beispiel Kunstdünger und Kohle schnell auf das Land und in die Dörfer und Städte angeliefert.

Aus Cuxhaven fuhren die Fischzüge über die Nordseebahn in Richtung Süden.

Nach Cuxhaven wurde Bunkerkohle und Proviant für die im Hafen transportiert.

 

In Nordholz wurde im Jahr 1913 ein großer Marine Luftschiff Stützpunkt gebaut.

Die Nordseebahn erhielt durch den Bau dieses Marine Stützpunkts auf einmal sehr große Bedeutung.

Es wurde geplant die Strecke zweigleisig auszubauen doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges stoppte diese Pläne. 

Vom Bahnhof Nordholz wurde für die Versorgung des riesigen Marine Luftschiff Areals ein eigenes Anschlussgleis direkt zum Stützpunkt verlegt.

Auf dem Stützpunkt wurde ein eigenes Gaswerk gebaut, welches einen eigenen Gleisanschluss bekam.

Große Mengen Koks wurde in Güterwagen mit der Bahn angefahren und im Gaswerk auf dem Stützpunktgelände, unter Verwendung von Kalk und Raseneisenerz zu Wasserstoff als Füllgas für die Luftschiffe, vergast. 

Zusätzlich erfolgte in diesem Gaswerk die „Dampf-, Licht- und Krafterzeugung“ für den Stützpunkt und Militäranlagen.

Auch die verschiedenen Zeppelin Hallen auf dem Marine Luftschiffgelände bekamen alle ein eigenes Anschlussgleis.

 

Im Jahr 1914 kam es an der Unterführung "Auf dem Reuterdamm", am Ende des Schlachthofgleises nahe Lehe, zu einem schweren Zugunglück.

Infolge einer falsch gestellten Weiche sprang ein ganzer Güterzug mit der Lokomotive voran aus dem Gleis, auf welches der Zug irrtümlich geführt wurde, und fuhr die Böschung hinunter.

Lokomotivführer und Heizer der Lokomotive fanden bei diesem Unglück den Tod.

 

In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre tritt die Strecke erneut in den Blickpunkt der Militärstrategen. 

Mit einem groß angelegtes Streckenausbau Programm wurde damals sehr viel Geld in eine bessere Infrastruktur investiert.

Die Weichen und Signalanlagen wurden damals automatisiert, was auf der eingleisigen Bahntrasse höhere Verkehrsdichte erlaubte. 

Viele Bahnhöfe bekamen neue Bahnhofsgebäude, Güterschuppen und neue Neben- und Abstellgleise. 

Es wurden neue Verladerampen gebaut. 

Das Minendepot Oxstedt bekam damals einen eigenen Bahnanschluss. 

Auch der Bahnhof Altenwalde wurde besonders militärisch ausgebaut. 

Hier wurden später, während des Krieges, aber auch noch danach, Raketen (V2) und anderes Militärgut mit der Bahn verladen. 

Diese Bahnstrecke wurde zwischen Groden und dem Luftwaffenflugplatz Nordholz auch als Trasse für die Ölpipeline zwischen Minensuchhafen und dem Flugplatz genutzt. 

Auch der Minensuchhafen in Cuxhaven wurde damals mit einem Gleis an diese Strecke angeschlossen. 

Das alles geschah vor dem Hintergrund der massiven Kriegsvorbereitungen durch die Nazis.

 

Nach dem Krieg, ca. Ende der 1950er Jahre, verlor die Bahnstrecke langsam immer mehr an Bedeutung. 

Das machte sich zuerst im Rückgang des Güterverkehrs bemerkbar. 

Allerdings wurde noch bis Ende der 1980er Jahre in Dorum aus Eisenbahnwagen mit Torf aus dem Ahlenmoor beladen und der Torf mit Güterzügen abtransportiert.

Es gab damals Holz-, Dünger- und Viehverladung – und natürlich jede Menge Militärtransporte nach Altenwalde und Cuxhaven. 

Auch als Transitstrecke für die Fischzüge aus Cuxhaven spielt die Verbindung eine große Rolle. 

Der Personenverkehr auf der Unterelbebahn aber ging nach dem Ende der 1970er Jahre immer weiter zurück.

Fuhren bis Ende der 1980er Jahre noch Eilzüge bis in das Ruhrgebiet, wurde in den 1990er Jahren durchgehend nur noch Bremen bedient.

Bis 2001 war Cuxhaven über die Nordseebahn allerdings noch mit täglich zwei Interregio Zügen mit Saarbrücken und Luxembourg verbunden.

Die Deutsche Bahn stellte  den Interregio damals ein, allerdings fuhr einige Zeit noch der Interregio Bus nach Bremen.

Seit 2003 bedient nun die EVB, erst im Auftrag der DB, die Nordseebahn mit modernen Lint Triebwagen.

In der Anfangszeit, noch im Auftrag der DB, fuhr der Lint den Sommermonaten vereinzelte Züge auch noch von und bis nach Bremen. 

Seit ein paar Jahren nun, die EVB gewann Streckenausschreibung, fährt die EVB eigenständig, aber nur bis Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude.

Eine direkte Verbindung nach Bremen gibt es von Cuxhaven nicht mehr.

Wer von hier aus weiter nach Süden fahren möchte, der muss in Bremerhaven Lehe umsteigen. 

Entweder in den RE der DB Regio oder in die S-Bahn Bremen, welche die Nordwestbahn betreibt.

GEESTEMÜNDE (BAHNHOF AM HANDELSHAFEN)
Der Ausgangspunkt unserer Reise über die  Nordseebahn  nach Cuxhaven ist der Bahnhof Geestemünde, am Handelshafen. Hier ein Foto von 1903. Im Jahr 1896 startete von hier die Sonderfahrt zur Einweihung der
NORDSEEBAHN nach Richtung Cuxhaven!

Am alten Bahnhof von Geestemünde. Hier ein Foto von 1908. Der Kopfbahnhof lag am Ende einer von Bremen und Preußen gemeinsam finanzierten 62 km langen Bahnstrecke. Der Bahnhof wurde im bereits im Jahr 1862 in Betrieb genommen. Von hier führte zunächst eine Stichbahn in das bremische Bremerhaven, 1896 führte von hier auch die Nordseebahn nach Cuxhaven. Hier der Vorplatz.

Die Gleisseite des Kopfbahnhof Geestemünde am Handelshafen. Auf diesem Foto aus dem Jahr 1911 erkennt man rechts oben das Abfertigungsgebäude in der Mitte warten auf dem Bahnsteig viele Fahrgäste auf die Ankunft oder Bereitstellung eines Zuges. Links im Bild steht ein Zug zur Abfahrt bereit. 1914 wurde der Bahnhof durch den neuen Bahnhof, dem heutigen Bremerhaven Hbf ersetzt.

Auf dem gemeinsamen Stadtplan von Geestemünde (unten) von Bremerhaven (Mitte und oben links) sowie von Lehe (oben rechts)  sind alle Strecken der Eisenbahn schwarz eingezeichnet. Der Bahnhof Geestemünde befand sich parallel zum Handelshafen. 1914 wurde hier ein großer Güterbahnhof eingerichtet. Dieser wurde 1963 noch elektrifiziert. Am Anfang der 1980er Jahre, mit dem Niedergang des Umschlages von Stückgut in den Häfen wurde dieser still gelegt.

Dieser interessante Artikel von Christopher Beschnitt über die Bedeutung der Bahnhöfe Bremerhaven und Geestemünde für die Region der Wesermarsch und im Elbe-Weser-Dreieck erschien am 07.04.2016 in den Cuxhavener Nachrichten. Hier erfährt man, dass man für die 45 km von Geestemünde nach Cuxhaven vor der Bahn mit der Kutsche 6 Stunden brauchte! 1896 mit dem Zug dauerte die Fahrt dann 1,5 Stunden, heute sind es"nur" noch 50 Minuten...

Die Verkehrs- Nachrichten  Eisenbahn Verbindungen vom 1. Mai 1896.
Eine neue Eisenbahn braucht natürlich einen Fahrplan!
Hier der erste Fahrplan der neuen Eisenbahnverbindung zwischen den Bahnhöfen Geestemünde und Cuxhaven. Mit vier durchgehenden Verbindungen je Richtung und zwei Vorortsverbindungen bis / ab Imsum war der aber durchaus noch überschaubar.

Die Bahnpost Geestemünde - Cuxhaven.
Poststempel Zug 205, abgestempelt am 23.06.1908. 
Das Foto ist ein Ausschnitt einer Postkartenrückseite.

Die alte Geestebrücke aus dem Jahr 1857 war eine zweiflügelige Drehbrücke über die auch die von Pferden gezogene Straßenbahn verkehrte. Die kolorierte Postkarte zeigt eine Strassenszene, wie sie sich wohl gegen Ende des 19. Jahrhundert dargestellt hat. Wir blicken vom preußischen Geestemünde in das bremische Bremerhaven. Wegen immer größerer Schiffe, die hier den Engpass passierten, musste die Brücke am Anfang des 20. Jahrhunderts erneuert werden.

Die neue Drehbrücke über die Geeste wurde im Jahr 1904 eröffnet. Der Brückendrehpunkt lag nun nicht mehr in der Mitte der Geeste, sondern am Bremerhavener Ufer im heutigen Stadtteil Mitte. Die Postkarte hier ist 1906 abgestempelt, das Foto ist wohl kurz nach Eröffnung der Brücke auf Glasplatte gebannt worden, rechts, auf dem Bremerhavener Ufer ist noch eine Dampframme zu sehen. Die Straßenbahn wurde noch von zwei PS bewegt...

GEESTEMÜNDE-BREMERHAVEN
Der neue Bahnhof auf dem Stadtgebiet von  Geestemünde wurde 1914 eröffnet. Vier verschiedene Namen trug der Bahnhof wie folgt:

1. 1914 Bahnhof Geestemünde-Bremerhaven, 2.  1925 Bahnhof Wesermünde-Bremerhaven, 3. 1940–1945 Reichsbahnhof Wesermünde-Bremerhaven, 4. 1945 Bremerhaven Hauptbahnhof. Das Postkartenfoto wurde kurz vor der Eröffnung aufgenommen.

 Der Bahnhof Geestemünde-Bremerhaven mit einem Blick in die Bahnhofshalle wurde hier kurz vor der Fertigstellung von unterhalb des Bahndamms von nördlicher Richtung her fotografiert. Links die Brücke welche die Bismarckstraße überquert. Auf der anderen Seite des Bahndamms führt diese Straße zum Bürgerpark.

Der Bahnhof Geestemünde-Bremerhaven auf einem Foto aus dem Jahr 1923.  Hinter dem Empfangsgebäude erkennt man das helle Dach der Bahnhofshalle. 

WESERMÜNDE - BREMERHAVEN
Im Jahr 1931, als dieses Foto des Bahnhofsgebäudes entstand, hatte der Bahnhof vor sechs Jahren den Namen gewechselt und hieß nun Wesermünde - Bremerhaven. 

BREMERHAVEN HBF
Bremerhaven Hauptbahnhof, Gleis 2. Im Jahr 1963 warten in der  Bahnhofshalle verschiedene Passagiere auf den von Cuxhaven kommenden Zug, der um 08.14 Uhr in Richtung Bremen abfahren wird. Der Zielbahnhof des Zuges ist Bad Harzburg. Damals waren Cuxhaven und Bremerhaven mit vielen Verbindungen auch an den Fernverkehr der Deutschen Bundesbahn angeschlossen.

Am Bremerhavener Hauptbahnhof und dessen Vorplatz wurde im Sommer 1966 dieses schöne Farbfoto mit einer Straßenbahn, links im Bild, aufgenommen. Das alte Foto strahlt noch den echten Charme der 1960er Jahre aus! Die Bremerhavener Straßenbahn die die drei  Städte Geestemünde, Lehe und Bremerhaven verband, wurde von 1881 bis 1908 von Pferden bewegt, ab 1908 war das gesamte Liniennetz dann elektrifiziert. 

Um das Jahr 1980 wurde dieses Foto an der Friedrich-Ebert-Straße in Bremerhaven aufgenommen. Rechts oben erkennt man das Gebäude vom Bremerhavener Hauptbahnhof. Noch fährt die "Zwei", die letzte verbliebene, von ehemals drei Straßenbahnlinien in der Seestadt. Die Linien 1 und 3 wurden bereits im Jahr 1977 still gelegt. Die Linie 2, die  hier noch verkehrt machte dann 1982 ihre letzte Fahrt. Heute kann in Heinschenwalde noch die letzten verbliebenen, vor sich hin rottenden  Bremerhavener Straßenbahnen bewundern...

LEHE (HEUTE BREMERHAVEN LEHE)
Mit dem Bau der Eisenbahn im Jahr 1896 bekam auch die an der Strecke nach Cuxhaven gelegene Stadt Lehe einen ersten, sehr bescheidenen Bahnhof am Ende der Apenrader Straße. Von Geestemünde her führten die Schienen der Bahn zunächst noch teilweise über die öffentlichen Straßen. Auf einer zeitgenössischen Postkarte aus der Zeit um die Jahrhundertwende sind der Bahnhof und der Schienenstrang auf den Straßen bereits abgebildet.... 

Das Foto vom Bahnhof Lehe am Ende er Apenrader Straße wurde mit 1904 datiert. Von Geestemünde her kommend fährt hier gerade ein gemischter Personen- Güterzug mit dem Ziel Cuxhaven ein. Dem Bahnhof war auch ein kleiner Güterbahnhof angeschlossen, der aber schnell wuchs, was Probleme aufwarf, besonders mit der über die Straßen führende Bahntrasse. 

Die Gleisanlagen inmitten der Stadt stellten sich nun schon schnell als Hemmnis für eine wirtschaftliche und die städtebauliche Entwicklung heraus. Im Jahr 1908 verliefen, wie hier in der Hafenstraße, in Lehe noch die Eisenbahngleise, die hier, nach deren Elektrifizierung, von der Bremerhavener Straßenbahn später mit genutzt wurden,

STAATSBAHNHOF LEHE (HEUTE: BREMERHAVEN LEHE)
Das Schienennetze der drei Städte an der Unterweser wurde nun bis 1914 neu organisiert. Es entstand heute noch genutzte Strecke von Cuxhaven über Speckenbüttel und Lehe nach Geestemünde zum neuen Bahnhof Geestemünde. Auch in Lehe wurde ein neuer Bahnhof errichtet, damals allerdings etwas abseits der Stadt gelegen. Um den Staatsbahnhof Lehe stadtseitig anzubinden, wurde zunächst die Linie 3 der Bremerhavener Straßenbahn zum neuen Bahnhof geführt.

Der neue Leher Bahnhof im Jahr 1915 als Postkarten Lithographie. 

Nach Plänen des Architekten Moeller der Königlichen Eisenbahn-Direktion Hannover wurde das Gebäude von 1912 bis 1914 gebaut. In der Gestaltung wurde der Bahnhof Lehe dem größeren Bahnhof  Geestemünde-Bremerhaven  nach empfunden. In Gliederung der
    Funktionsbereiche folgte der Bahnhof dagegen aber den Vorgaben der preußischen Eisenbahnverwaltung.

Dieses frühe Farbfoto vom Staatsbahnhof Lehe ist leider ohne Datumsangabe, wird aber wahrscheinlich in den 1930er Jahren entstanden sein. Man beachte die gepflegten Anlagen auf dem Bahnhofsvorplatz! Leider hat diese Aufnahme im Laufe der Jahre stark gelitten. 

Der Bahnhof Bremerhaven Lehe und der Bahnhofsvorplatz machten im Jahr 1963 noch einen sehr gepflegten Einbdruck. Auf der Postkarte wird der Bahnhof hier noch als Wesermünde-Lehe geführt.

Der neu gestaltete Vorplatz am Bahnhof Bremerhaven Lehe im Jahr 2015. Das Stationsgebäude gehört sei den 1980er Jahren nicht mehr der Bahn. Ein Bremer Investor versucht seit 2008 dem Bahnhofs- Gebäude neuen Glanz zu verleihen.

Im Jahr 1914 kam es auf der Strecke zwischen dem Bahnhof Lehe und dem Bahnhof von Speckenbüttel zu einer schweren Eisenbahnkatastrophe nahe der Stadt Lehe am Reuterdamm. Der Lokführer und Heizer der wegen falscher Weichenstellung vom Bahndamm abgestürzten Dampflok kamen bei dem tragischen Unglück ums Leben, wurden vom Tender der Lok erschlagen.

SPECKENBÜTTEL (BREMERHAVEN-SPECKENBÜTTEL)
Zum Fahrplanwechsel 1988 / 1989 wurde diese Station geschlossen.
Im Sommer 1988 hielten sie noch in Bremerhaven Speckenbüttel, die Eil- und die Personenzüge der Deutschen Bundesbahn, die auf der Nordseebahn von und nach Cuxhaven verkehrten. Hier die 218 276-4 bei der Abfahrt in Bremerhaven Speckenbüttel nach Cuxhaven. 

Nur wenige Jahre nach der Stilllegung des ehemaligen Haltepunktes Bremerhaven Speckenbüttel hat die Natur den nicht mehr genutzten Bahnsteig schon überwuchert. Datiert ist dieses Foto, welches  aus dem Fenster eines aus Cuxhaven kommenden Eilzuges aufgenommen wurde auf den 10. Juli 1992. Das alte Stationsschild steht hier noch.

Der dritte Bahnhof an der Nordseebahn auf Bremerhavener Gebiet war der zum Fahrplanwechsel 1988 / 1989 stillgelegte Bahnhof Bremerhaven Speckenbüttel. Eine Bürgerinitiative möchte den Haltepunkt nun gerne wieder reaktivieren.

Das alte Bahnhofsgebäude vom Bahnhof Bremerhaven Speckenbüttel existiert heute noch und wird als Wohngebäude genutzt. Der neue Eigentümer hat das alte Stationsschild auf der Stirnseite des Gebäudes nicht entfernt. Das  Foto stammt aus dem Jahr 2017.
Hier nun verlassen wir das Stadtgebiet von Bremerhaven und biegen nach rechts ab, auf die ab hier nun bis Cuxhaven eingleisige Trasse der Nordseebahn. Die nächste Stadtion liegt direkt am Stadtrand der heutigen Seestadt Bremerhaven.

IMSUM
Diese Bahnhofstation liegt heute direkt am Bremerhavener Stadtrand und ist seit den 1990er Jahren nicht mehr in Betrieb. Der Ort Imsum ist heute mit Bussen mit Bremerhaven verbunden. Das obige Foto von 1897 zeigt den Stationsvorsteher für dieses Foto vor seiner Station angetreten. In den 1990ern wurde alle Gebäude bis auf das ehemalige Wohnhaus des Vorstehers abgerissen und alle weiteren Gleise entfernt.

WREMEN
Die nächste Station an der Nordseebahn, auf unserer kleinen Reise nach Cuxhaven und durch die Zeit ist Wremen. Ein Panoramafoto aus dem Jahr 1898 zeigt  die Bauten der Bahnstation in Wremen. Links im Bild erkennt das Wohngebäude für das Bahnhofspersonal und deren Familien, rechts das eigentliche Stationsgebäude. Beide Gebäude lagen damals ca. zwei Kilometer ausserhalb des Dorfes Wremen auf dem flachen Land. Bäume waren damals hier noch nicht gepflanzt.

Diese Postkartenansicht vom Wremer Bahnstation entstand ca. 1927 und zeigt die Zufahrt und den kleinen Vorplatz der Station. Links des Stationsgebäudes steht hier mittlerweile ein kleiner Lagerschuppen.
Um die Jahrhundertwende wurden schnell wachsende Bäume und Büsche gepflanzt, die der Station in den wenigen Jahren ein weit freundlicheres Gesamtbild gegeben haben. Seit 1996 ist diese Station Haltepunkt mit Wetterschutz. Die ursprünglichen Gebäude sind weitgehend erhalten werden privat genutzt.

Auf der Nordseebahn passiert 1979 bei Wremen ein aus Cuxhaven kommender Eilzug nach Bremen. Hinter der Lokomotive erkennt man gut den angehängten Wagen der Deutschen Bundespost.
Auf der Weide, die Kälber der Holsteiner Kühe haben sich an die täglich mehrmals in beiden Richtungen vorbei donnernden, stählernen Ungetüme gewöhnt.

Auch auf der Nordseebahn hatten am Anfang der 1980er Jahre die V200 die Hauptlast der Verkehre zu tragen. Aus Cuxhaven kam hier die 220 074-9 am Bahnhof Wremen an, der damals noch ein 500 Meter langes Ausweichgleis hatte. Dieses wurde im Jahr 1985 abgebaut und Wremen wurde zum Haltepunkt degradiert. Das Foto wurde aus dem am anderen Gleis von einem aus Bremen kommenden Eilzug her aufgenommen.

Ein Lint, VT 109 der EVB , als Regionalbahn RB33 nach einem Halt im Frühjahr 2018. Am Haltepunkt Wremen, an der  Nordseebahn Bremerhaven - Cuxhaven fotografiert. Der Triebwagen verlässt hier gerade die Station in Richtung Cuxhaven.

MULSUM
Die Station Mulsum lag zwischen den Stationen von Wremen und Dorum. Ursprünglich bestand diese Station aus dem hier abgebildeten Gebäude mit Warteraum sowie einem separatem Abort (WC).  Seit 1990 ist dieser Haltepunkt aufgelöst, die Gebäude wurden abgerissen. Hier das Stationsgebäude um 1921. 

DORUM
Eine der größeren Stationen der Nordseebahn war bei seiner Indienststellung 1896 sogar als Bahnhof dritter Klasse deklariert!
Auf diesem interessanten Foto aus dem Jahr 1905 sieht man einen aus Geestemünde kommenden, gemischten Personen- & Güterzug mit Ziel Cuxhaven in den Dorumer Bahnhof einfahren. Das große, dreigeschossige Gebäude im Hintergrund war das Wohnhaus für das Bahnpersonal und deren Familien.

Ein Jahr später, 1906, wurde dieses Foto aus ähnlicher Perspektive aufgenommen, wie sie auf dem vorherigen Foto zu sehen ist. Gut zu erkennen ist hier rechts im Bild mit dem Stationsschild "Dorum" der Güterschuppen der Station. Weiter links das Abfertigungsgebäude mit Warteraum und angeschlossener Gaststätte. Im kleineren Haus hinter dem mehrstöckigen Gebäude wohnte der Bahnhofsvorsteher mit seiner Familie. 

Dorum um  1920. Am Bahnübergang der Nordseebahn, die hier die Speckenstrasse kreuzt. Links sieht man die Dorumer Meierei, die Bahnstrecke führt links nach Geestemünde, Bremerhaven. Die Bahnstation befindet sich auf der rechten Seite, hier geht es nach Cuxhaven.

Im Eiswinter 1948 schnauft hier ein germischter Personen- Güterzug nahe Dorum durch die verschneite Marschenlandschaft in Richtung Bremerhaven.

In Frühjahr 1990 in der Nähe von Dorum fotografiert. Der VT 11.5 "Trans-Europa-Express"  als Sonderzug mit Kreuzfahrt Passagieren in Richtung Cuxhaven.

1997. Die Deutsche Bahn setzte damals Triebwagen VT 634 auf der Nordseebahn ein. Hier treffen sich in Dorum auf der eingleisigen Strecke  die Züge aus Cuxhaven und Bremerhaven.

1998. Dorum, das Warten auf den Gegenzug aus Cuxhaven. Auch heute ist das noch genau so. Nur Nordholz hat hat neben der Station in Dorum auf der Nordseebahn noch ein Ausweichgleis. Hier kann man gut erkennen, dass die Station in den letzten Jahren ordentlich zurück gebaut wurde!

Und da kommt der Gegenzug! Aus Cuxhaven kommend läuft der Interregio IR 2430 "Wattenmeer" auf seiner Reise nach Luxemburg in die Station Dorum ein, in der rechts der aus Bremen kommende Eilzug auf die Weiterfahrt nach Cuxhaven wartet. In Bremerhaven-Lehe steht für den IR dann ein Lokwechsel an, hier wird dann eine E-Lok den Zug weiter nach Luxemburg transportieren. Der Lokwechsel, bzw. fehlender Fahrdraht, aber auch mangelndes Engagement der lokalen Politik, ist der Grund, das kein Fernzug mehr nach Cuxhaven fährt.

2017. Zwei Generationen der EVB treffen sich in Dorum. Links der Alstom Coradia Lint fährt bald weiter nach Cuxhaven; rechts wartet ein Dieseltriebwagen der Br. VT628 auf Ausfahrt nach Bremerhaven.

CAPPEL-MIDLUM
Die Stationsgebäude Cappel-Midlum im Jahr 1896. Da die Station zwei Orte an der Strecke versorgen sollte wurde sie auf die "grüne Wiese", ungefähr in der Mitte zwischen den zwei Orten gebaut. Wegen der räumlichen Distanz wurde die Station, die auch ein Ausweichgleis und Gütergleise besaß, von der Bevölkerung Anfangs kaum akzeptiert. Im Laufe der Jahre wuchs der Ort Cappel aber schneller an die Bahnstation heran, als das weiter entfernte Midlum.

Auf dem Bahnsteig der Station Cappel-Midlum haben der Vorsteher der Bahnstation sowie einige Passanten vor dem damals bereits nach rechts vergrößertem Bahnhofsgebäude im Jahr 1916 für dieses Foto Aufstellung genommen. Rechts im Bild erkennt man das Wohnhaus für den Stationsvorsteher und seine Familie. 1990 wurden die gesamten Gebäude verkauft, die Station wurde, trotz Proteste der  Bevölkerung still gelegt...

Die massiven Proteste der Bevölkerung gegen die Stilllegung der Bahnstation hatten damals Erfolg! Besonders für die vielen Schüler, die nach  Cuxhaven oder Bremerhaven zur Schule fuhren, wurde damals kein Ersatz im ÖPNV angeboten. Deshalb erfolfte zum Fahrplanwechsel im Dezember 1992 die Reaktivierung der Station.
Hier hält 1993 an der Station Cappel-Midlum wieder ein Personenzug mit Zielbahnhof Cuxhaven. 1996 wurde die Station endgültig geschlossen. Endgültig? Erneute Reaktivierung ist im Gespräch!

SPIEKA
Die nächste Station auf der Nordseebahn ist Spieka. Hier das Stationssgebäude im Eröffnungsjahr der Nordseebahn, 1896.
Die Station verfügte, wie fast alle Stationen an der Strecke ein Ausweichgleis und Ladegleise mit Güterschuppen. Für den Stationsvorsteher und seine Familie errichtete die Bahngesellschaft nahe dem Bahnhof ein Wohnhaus. 


Spieka im Winter 1900. Die Bahnstation wurde schnell wesentlich erweitert. Ein Güterschuppen mit Laderampe war neu angebaut, dadurch ist das Stationsgebäude nun wesentlich vergrößert. Vom Stationsgebäude welches hier vom Güterschuppenanbau weitgehend verdeckt ist, ist nur die Veranda des neuen Warteraums gut  zu sehen. Das Wohngebäude des Stationsvorstehers und der Bediensteten befand sich weiter links des Güterschuppen. Rechts erkennt man hier den der Mittelbahnsteig der Station mit Blickrichtung nach Cuxhaven.

Auf den Sommer 1913 ist dieses Foto der Bahnstation Spieka datiert.  Die zwei auf dem vorherigen Foto zu sehenden Laderampen gibt es hier nicht mehr. Links  wird ein Güterwagen beladen, mit großer Wahrscheinlichkeit wurde hier eine kleine Laderampe aufgebaut.Über der Bahnstation ist der Dachfirst vom  Wohnhaus der Bediensteten zu erkennen. Die Blickrichtung ist nach Bremerhaven und Geestemünde. 

Im Jahr 1937 wurde das alte Stationsgebäude in Spieka abgerissen und durch dieses neue Gebäude, ebenfalls mit Güterschuppenanbau, ersetzt. Der Gleisverlauf in der Station wurden, es gab nur noch ein einseitiges Ladegleis. Direkt am Güterschuppen wurde wieder eine hölzerne Laderampe gebaut.
Das Foto zeigt die Bahnstation Spieka im Jahr 1955.

Gegen Ende der 1950er Jahre wurde dieses Foto der Bahnstation Spieka aufgenommen. Das weitere Schicksal der Station wie folgt:
Im Jahr 1982 wurde die Station zum Haltepunkt herab gestuft. 1988 wurden die Weichen und das Ladegleis entfernt, alle Gebäude an privat verkauft. 1990 wurde das Empfangsgebäude abgerissen, der Verkehrsverein Spieka errichtete hier eine Touristen Information. 
1996 wurde der Haltepunkt aufgelöst, seither hat Spieka keinen Bahnanschluss mehr.

NORDHOLZ
Das erste Empfangsgebäude der Gemeinde Nordholz, hier ca. 1914, stand bei der Eröffnung der Nordseebahn auf der westlichen Gleisseite, ungefähr gegenüber dem heutigen Abfertigungsgebäude. Der Warteraum für die Fahrgäste erinnerte damals eher an einen überdimensionierten Bretterverschlag. Links daneben stand das Wohngebäude für den Stationssvorsteher, welches auch als Stationsgebäude diente. Links der Güterschuppen mit Toiletten.

Ab 1914 mit dem Ausbau des Flugplatzes für die Luftschiffe der Kaiserlichen Marine wurde der Nordholzer Bahnhof wesentlich erweitert. Weitere Gleise wurden verlegt, auf der Ostseite wurde das neue Empfangsgebäude errichtet. Der Luftschiff Flughafen bekam ausserdem einen eigenen Gleisanschluss für die Kohlezüge, die das Gaswerk auf dem Flughafengelände bedienten. Ausserdem war jede der drei Luftschiffhallen sowie der Hangar für die hier stationierten Jagdflugzeuge mit einem Gleisanschluss versehen.
Hier das neue Stationsgebäude um 1919.

Durch den Stützpunkt der Marineluftschiffe in Nordholz erlangte die Station strategische Bedeutung. Schon 1913 übernahmen Bautrupps der Kaiserlichen Armee teilweise das Kommando und erweiterten hier mit Eisenbahn Soldaten die Bahnanlagen der Station beträchtlich. Das Foto oben zeigt die Station im dritten Kriegsjahr 1917.

Die Bahnstation Nordholz nun nach dem Krieg, im Jahr 1919. Auf dem rechten Gleis wartet ein Güterzug auf einen aus Cuxhaven kommenden Personenzug, der nach Geestemünde-Bremerhaven unterwegs war. Der Krieg war vor einem Jahr verloren, der Bahnhof verlor an Bedeutung. Dann mussten laut Versailler Vertrag ab 1921 auch noch alle militärischen Anlagen auf dem Flugplatz abgebaut werden. 1916 schon hatte die Ziegelei ihren Betrieb eingestellt, das Werksgleis hierhin wurde abgebaut.

Das im Jahr 1914 errichtete neue Stationsgebäude steht heute noch. Das Gebäude hatte hier, 1923,  links den angebauten Güterschuppen mit einer Laderampe davor. Das Stationsgebäude in Nordholz hebt sich von den anderen Bahngebäuden an der Strecke der Nordseebahn deutlich ab.Wahrscheinlich nahm man bei der Kaiserlichen Marine Einfluß auf die Planung des Gebäudes, sollte doch der Stützpunkt schon am Bahnhof einen repräsentativen Eindruck machen! 

Nordholz 1932

Im Frühjahr 1976 fotografierte Eduard van Bergen frühmorgens die Bahnstation Nordholz aus dem fahrenden Zug heraus.

Nordholz 1986

Im Sommer 2017 wurde dieser EVB Alstom Coradia Lint im Bahnhof von Nordholz bei der Abfahrt in Richtung Cuxhaven fotografiert.

Redlich müht sich diese Preußische P5 Lokomotive im Sommer 1902   um hier ihren Personenzug  über die Nordseebahn, hier zwischen den Bahnstationen von Nordholz und Altenwalde von Geestemünde nach Cuxhaven zu schleppen.

Ungefähr auf dem selben Streckenabschnitt zwischen Nordholz und Altenwalde, wie auf den vorherigen Foto, allerdings 94 Jahre später wurde 1996 dieser  Triebwagen VT 634 der Deutschen Bundesbahn fotografiert. Diese waren hier, vor der Übergabe des Betriebes der Nordseebahn an die EVB (zunächst im Auftrag der DB), noch für den Fahrgastbetrieb auf der Strecke zwischen den Bahnhöfen Bremerhaven Hbf und Cuxhaven verantwortlich.

ALTENWALDE
Im Winter 1953 wurde am Bahnhof Altenwalde dieses "Schienenauto" bei der Abfertigung durch einen Bahnbeamten fotografiert.

Im Winter 1959 donnert der Eilzug von Cuxhaven nach Münster in voller Fahrt durch die Bahnstation von Altenwalde.

Die Bahnhof Altenwalde im Jahr 1966. Der damalige  Bahnhofsvorsteher vor dem Eingang seiner Station.

Zwei Generationen Eisenbahner  der Deutschen Bundesbahn in schmucker Bahnuniform zeigen auf dem Bahnsteig am  Bahnhof Altenwalde dem Fotografen die Kelle. 

1984 der wohl letzte Bahnhofsvorsteher von Altenwalde...
Hier kurz die Bahnhofs- Stations- Historie:
1896 Eröffnung des Bahnofs Altenwalde
1915 umfangreiche Anbauten und Erweiterungen
1937 Neubau der Station, Umgestaltung Gleis- und Signalanlagen
1945 - 1950 Militärische Nutzung (V2 - Operation Backfire)
1986 Abstufung Haltepunkt, 1990 Stillegung
1991 Abbau der Weichen und Signaltechnik
1995 Verkauf der Gebäude

...leitete damals auch in Personalunion das Stellwerk; war für das Stellen der Signale und Weichen und für das Öffnen und Schließen der Bahnübergänge zuständig. Das hier zu sehende mechanische Stellwerk befand sich ebenfalls im Abfertigungsgebäude.

Acht Jahre nach der Stilllegung der Bahnstation hatte die Station im Jahr 1998 schon ganz schön gelitten. Das linke Gleis, neben dem Mittelbahnsteig wurde nicht mehr genutzt, die Weichen sind hier schon 1991 abgebaut worden. 1995 wurden die Gebäude verkauft. Drei Jahre später sind die Gebäude des ehemaligen Haltepunkts, 1986 ist der Bahnhof zu einem solchen herabgestuft worden,  trotzdem dem Verfall frei gegeben. 
Aktuell ist das Stationsgebäude renoviert und wird genutzt. 

Lost Places 2014:
Die alten, nicht abgebauten Gleisanlagen am ehemaligen Eisenbahn- Haltepunkt Altenwalde sind nun von der Natur überwucherte. Hier entstand in den Jahren ein Birkenwäldchen und Biotop. 

Am Bahnübergang in Altenwalde-Franzenburg  soll nach neuesten Meldungen irgendwann ein neuer Haltepunkt für Altenwalde gebaut werden. Von der LNVG wurden diese Pläne angeblich wohlwollend zur Kenntnis genommen, in der lokalen Politik scheint man da aber noch immer zögerlich; der finanzielle Eigenanteil für die Stadt Cuxhaven wird da hoffentlich kein unüberwindliches Hindernis sein.

An einem frühen Sommermorgen des im Jahr 1966 wurde dieser von Cuxhaven kommende Eilzug nach Bremen mit der 41 096 nahe der Station Altenwalde auf der Nordseebahn fotografisch erwischt.

Im Sommer 1980 wurde dieser Personenzug, der von von einer türkis- beigen 218 gezogen wird und aus zwei Silberlingen besteht, zwischen  Cuxhaven und Altenwalde auf der Nordseebahn auf dem Weg nach Bremerhaven fotografiert. In Hintergrund erkennt man Groden und Kräne im Cuxhavener Hafen. Rechts ist die Autobahn ist noch nicht gebaut. 

CUXHAVEN STADT

Im Jahr 1971 waren die Dampfrösser weitgehend von den Schienen in und umzu Cuxhaven Geschichte und verschwunden. Dieselloks übernahmen jetzt den Betrieb, auch auf der Nordseebahn. Anfangs wurden neben den "Lollos" (Baureihe 216) auch Lokomotiven der Baureihe 211 (V100) eingesetzt, besonders auf der Nordseebahn bis Bremerhaven. Hier steht an Gleis 4 des Stadtbahnhof  211 090-6 zur Abfahrt mit einem Eilzug nach Münster bereit. Bei weiterführenden Zügen wurden in Bremerhaven meist die Lokomotiven gewechselt.

Im Sommer 1984 ist gerade ein aus Bremen kommender Eilzug in den Cuxhavener Stadtbahnhof eingefahren. Rechts steht an Gleis 4 ein Personenzug bereit, der in Kürze über die Nordseebahn nach Bremerhaven fahren wird.

Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002 war Cuxhaven Stadt noch über die Nordseebahn in den Fernverkehr der Deutschen Bahn mit eingebunden, und das sogar international! Der Interregio "Wattenmeer" verband zuletzt zweimal täglich das Heilbad an der Nordsee über Bremen, Münster und Köln mit Luxemburg. Das Foto oben ist aus dem Jahr 1998. Wir sehen den Zuganzeiger, welcher damals noch vor den Gleisen stand und Informationen für die Reisenden  lieferte. An Gleis 3 steht der Interregio bereit.

Ende des letzten-, Anfang des neuen Jahrtausend waren von der DB auf der Nordseebahn neben den VT 634 auch Triebwagen der Baureihe VT 641 in türkis-beige Farbgebung eingesetzt. Hier wartet an einem Herbstmorgen im Jahr  1999 an Gleis 3 einer dieser Dieseltriebwagen auf seine Abfahrt zur Fahrt auf der Nordseebahn nach Bremerhaven.

Dieses etwas trostlose Foto stammt aus dem März 2009. An Gleis 3 des Stadtbahnhof Cuxhaven wird ein EVB Lint in Kürze zu einer Fahrt über die Nordseebahn nach Bremerhaven aufbrechen. Auf dem Bahnsteig 3 steht hier noch das Gerippe der ehemaligen Bahnsteigüberdachung, das Wetterdach ist hier schon wegen Baufälligkeit entfernt. Ein Jahr später wird der Bahnsteigüberdachung auf dem anderen Bahnsteig das gleiche Schicksal widerfahren. Zwei Jahre später rückte dann ein Bautrupp mit Schneidbrennern an und beide Bahnsteigüberdachungen wurden komplett geschliffen...

Den Personen Nahverkehr auf der Nordseebahn bedient seit 2003 die EVB. Zuerst im Auftrag der DB Regio (hinter der Scheibe in den  Führerständen der Triebwagen stand, wie hier zu sehen ist,  ein kleines Schild mit Aufschrift: "Im Auftrag der DB"). später, nach gewonnener Ausschreibung 2011 in Eigenregie. Ein EVB Coradia Lint verlässt hier als Doppelzug im Sommer 2010 den Cuxhavener Stadtbahnhof, dessen Schicksal damals immer noch ungewiss war. Zu dieser Zeit standen die Zeichen noch auf Abriss!

Am Bahnhof Cuxhaven steht der weltweit erste Wasserstoffzug, der  Coradia Lint von Alstom, im Sommer 2018 zur Abfahrt nach Bremerhaven bereit. Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Niedersachsen hat für das EVB Streckennetz kürzlich mehrere dieser Züge bestellt. Diese sollen nach und nach die Dieseltriebwagen der EVB umweltfreundlich ersetzen.